Betty Smith - Glück am Morgen / Joy in the Morning

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Interessante, zauberhafte Geschichte, die rund um 1928 spielt und ein gutes Portrait der Zeit darstellt. Lesenswert!
  • Klappentext:

    Annie liebt Carl. Und Carl liebt Annie. Und so verlässt die Achtzehnjährige heimlich die Wohnung ihrer Mutter in Brooklyn und zieht in die kleine Universitätsstadt im Mittleren Westen, wo Carl Jura studiert. Sie lassen sich gegen den Willen ihrer Eltern trauen und genießen das Glück, endlich beisammen zu sein, auch wenn der Alltag Schatten wirft: Sie müssen mit wenig zurechtkommen, Carl hat kaum Zeit, Annie dafür umso mehr. Doch das Leben meint es gut mit ihnen, Annie findet neue Freunde, Carl bessere Nebenjobs, Annie besucht klammheimlich Literaturseminare und hat erste kleine Erfolge als Schriftstellerin. Und obwohl sie wenig besitzen, fühlen sie sich reich, denn sie wissen, worauf es wirklich ankommt: Sie haben einander.
    Nachdem Betty Smith uns in Ein Baum wächst in Brooklyn mit der Geschichte der kleinen Francie verzaubert hat, beglückt sie uns nun mit einem wunderbar leichten Roman über das große Glück, zu lieben und geliebt zu werden.


    Autorenbio (von Amazon):

    Betty Smith, geboren 1896, wuchs als Tochter deutscher Immigranten in armen Verhältnissen in Brooklyn auf. Mit ihrem ersten Ehemann zog sie nach Michigan, wo sie sich zwar nicht in die Universität einschreiben, aber doch an den dortigen Kursen teilnehmen durfte. Ihr erster Roman Ein Baum wächst in Brooklyn wurde 1943 sofort zum Erfolg. Betty Smith verfasste weitere Romane und Dramen, viele davon sind hochprämiert. 1972 verstarb sie in Shelton, Connecticut. Glück am Morgen wurde 1965 verfilmt, u. a. mit Richard Chamberlain.


    Rezension:


    Ein Blick auf eine junge Ehe Ende der 20er Jahre im mittleren Westen der USA



    Betty Smith erzählt hier die Geschichte von Annie und Carl, ein junges Paar, welches in einer Kleinstadt im mittleren Westen der USA zusammentrifft. Beide hatten sich in New York kennengelernt, sind seit 4 Jahren ein Paar. Jetzt in dieser Kleinstadt, Annie ist 18 Jahre und Carl ist 20 Jahre alt, werden sie heiraten, gegen den Willen der Eltern. Wir sind im Jahr 1927. Das Heiraten gegen den Willen der Eltern empfinde ich als etwas nicht so Alltägliches in dieser Zeit.



    Der Roman wurde 1963 von der 1896 geborenen Betty Smith geschrieben, die Handlung ist Ende der 20er Jahre angesiedelt. Es fließen also Einflüsse aus verschiedenen Zeiten in das Buch ein. Und genauso entdecke ich auch viele autobiographische Details in diesem Roman, wenn ich mir die biographischen Daten von Betty Smith ansehe. Und genauso interessant und mutig und sehr ehrlich empfinde ich da die Zeichnung der Figur Annie. Was könnte man da zur Person von Betty Smith vermuten? Noch ein Grund warum ich diesen Roman bemerkenswert finde.



    Um auf die Geschichte zurückzukommen, es werden die Geschehnisse im Leben der beiden jungen und naiven Eheleute geschildert, die von zu Hause weg, sich jetzt selbst um die Realisierung ihrer Lebensbedürfnisse kümmern müssen. Dabei stoßen sie natürlich auf einige Probleme, die sie aber doch recht geschickt lösen und damit sicher auch wachsen, die auch durch ihre Liebe füreinander gemeistert werden können. Dabei ist es interessant, dass Betty Smith den beiden Figuren einen etwa gleichwertigen Rang gibt. Nun ist der Text recht einfach zu lesen, ist in einer recht einfachen und natürlich etwas antiquierten Art und Sprache verfasst. Aber der Text hat auch etwas sogartiges, intensives und starkes, denn die Geschichte der Beiden hat es auch in sich, zeugt von Veränderungen, ist aber trotzdem eine seichte Geschichte der 60er Jahre.



    Genauso ist es ein Buch, welches die Liebe der Protagonistin zur Literatur/zum Schreiben beinhaltet. Etwas was mir natürlich sehr gefallen hat. Und was auch sehr deutlich zeigt, was eine Liebe zu Etwas/ein Brennen für Etwas einem Menschen geben kann.



    Und wenn man bedenkt, dass die Figur Annie ja eine Frau ist, eine Frau die schreiben will und das in den 20er Jahren, zeigt das Buch auch die Möglichkeiten der Veränderung in der Rolle der Frau.


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