Das seltsamste Buch, das ihr gelesen habt?

  • Also seltsam als befremdlich, unkonventionell, verstörend und einzigartig, als wäre nach dem Lesen etwas anders geworden oder hätte grundlegend einen Knacks gekriegt, war für mich die Lektüre von Romanen von Boris Vian, in die sich immer sehr surrealistische Züge einschleichen, als wäre es das normalste der Welt. Zum Beispiel in "Herbst in Peking" oder auch im "Schaum der Tage", einer Geschichte, die "vollkommen wahr ist, weil ich sie von Anfang bis Ende erfunden habe.":wink:

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Everett "God's Country" (41/223)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 55 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Martinson "Schwärmer und Schnaken" (15.04.)

  • Mir ist noch ein sehr seltsames Buch eingefallen, das ich gelesen habe. Also, ich habe schon recht viele "seltsame" Bücher gelesen, aber oftmals sind sie ja auch nur doof-seltsam, wenn man nicht weiß, ob die Seltsamkeit eher am Unvermögen des Autors liegt, oder ob man vielleicht selber einfach Schwierigkeiten damit hat, den vermeintlichen Seltsamkeiten eine Bedeutung beizugeben. Aber dieses Buch von Gertrude Stein war schon wirklich sehr seltsam:wink: - und dabei ein Gewinn beim Lesen, wenn man sich durchboxt.:rambo: Eine Art philosophischer Meditation über Identitäten, Geschichte, die menschliche Natur und den Geist des Menschen. Aber auch die Frage, inwieweit eine bestimmte Geografie das Denken beeinflusst. Sie will dabei dem Leser nicht ihre klugen Weisheiten unterjubeln, sondern den Leser gewissermaßen selber zum Denken bringen: Durch ständige Wiederholungen stubst sie den Leser in die Ecken, die ihr nachdenkenswert erscheinen.

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Everett "God's Country" (41/223)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 55 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Martinson "Schwärmer und Schnaken" (15.04.)

  • ich habe das Buch von Clemens J. Setz als seltsam und sonderbar empfunden. Aber es liegt ja alles in Augen des Betrachters, was einem seltsam vorkommt, wirkt auf andere ganz normal und völlig in Ordnung. Aber dieses Buch war schon anders, alleine von der Erzählart war es schon ausgefallen, befremdent und bemerkenswert. Mir hat es gefallen. :)


    Kurzbeschreibung:

    Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.

    Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch »Indigo« von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das »radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur« (»Die Welt«) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Anatomie eines Soldaten fand ich ungewöhnlich, weil darin Dinge ein Bewusstsein und eine Stimme haben, aber nicht seltsam.


    Captain Tom Barnes leitet einen Einsatz der britischen Armee, als er auf eine Landmine tritt. Zwei einheimische Jungen werden in den Konflikt hineingezogen, kaum ahnend, was dort geschieht. Auf allen Seiten verändert Gewalt das Leben von Grund auf. In diesem ungewöhnlichen Roman erzählen die Gegenstände des Krieges: Turnschuhe, Soldatenstiefel, Helm, ein paar Dollar, eine Drohne, ein Fahrrad, ein militärischer Orden, ein Glas Bier, eine Schneeflocke, medizinisches Gerät und eine Landmine. Anatomie eines Soldaten ist bewegend, aufwühlend und visionär: über den Krieg, tiefe Wunden und das Überleben.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: --

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Gelesen habe ich es nicht vollständig, nur etwa 60 Seiten. Es ist ein Briefroman, nun das ist jetzt nicht das Besondere, aber die Briefe sind an einen Stein, ja richtig einen Stein, gerichtet. Eine flüssige Handlung sucht man deshalb vergebens.

    Der Protagonist bekommt von unbekannt den Auftrag erteilt, die Zivilisation eines gesamten Planeten auszulöschen. Dabei ist die Menschheit allein in der Galaxis. Trotz jahrelanger Suche wurde keine andere Intelligenz gefunden. Wie er seine Aufgabe erfüllen soll weiß er nicht und ob er sie erfüllt hat kann ich nicht sagen, denn mir war das zu absurd und noch dazu unerträglich langweilig.

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Seltsam im Sinne von surreal, bizarr, merkwürdig finde ich auf jeden Fall J.G. Ballards Romane, allen voran "Kristallwelt", der surrealer ist als alles, was mir bisher so in der Literatur begegnet ist. Der reinste LSD-Trip. Der SF-Roman handelt kurz gesagt von einer militärisch abgeriegelten Zone in einem westafrikanischen Dschungel, in der ein unbekanntes Phänomen nach und nach organische wie anorganische Strukturen in kristalline Formen verwandelt. Eine Gruppe von Menschen dringt in dieses seltsame Gebiet vor, in dem alles zu Kristall erstarrt ist und in allen Regenbogenfarben strahlt...

    Sofern man auf surreale Geschichten steht und keine Antwort darauf erwartet, was die Ursache für diese bizarre Traumwelt ist, kann man dabei durchaus auf seine Kosten kommen. Ich mochte das Buch sehr gerne, auch weil es mal was völlig anderes war. Hab auch irgendwie grad wieder voll Lust bekommen, es nochmal zu lesen.

  • Ich mochte das Buch sehr gerne, auch weil es mal was völlig anderes war. Hab auch irgendwie grad wieder voll Lust bekommen, es nochmal zu lesen.

    Danke für deinen Beitrag, Tajan, und wenn du das Buch noch bewertet hättest,O:-) hätten wir unter mittelmäßigen Wertungen auch eine gute :wink: Ich finde es immer so schade, wenn einseitige Bewertungen gibt oder die Bücher nicht bewertet werden. Nachteilig für die künftigen Leser :friends:

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Auch seltsam im Sinne von sehr unterhaltsam unkonventionell fand ich Kafkas unvollendete Geschichte "Der Bau". Wenn dir Kafkas Verwandlung gefallen hat, könnte dir diese Geschichte auch zusagen: "Sie schildert den Kampf eines Tieres um die Perfektionierung seines riesigen Erdbaues zum Schutz vor Feinden." (Amazon.de)


    Was sie so mysteriös macht? Viele der seltsamen Geschichten, die mir gefallen, fangen eigentlich ziemlich normal an, bis es an einer Stelle einen "Twist" gibt und man sich in einem Raum voller Seltsamkeiten wiederfindet und wie durch ein Traumbild wandert, von dem man nicht weiß, ob es einen irritiert oder fasziniert.

  • Dies ist wohl das skurrilste, absurdeste und schrägste Buch, das ich jemals gelesen habe.


    Kurzbeschreibung amazon:

    Night Vale, ein Städtchen in der Wüste. Irgendwo in der Weite des amerikanischen Südwestens. Geister, Engel, Aliens oder ein Haus, das nachdenkt, gehören hier zum Alltag. Night Vale ist völlig anders als alle anderen Städte, die Sie kennen – und doch seltsam vertraut.

    Jackie Fierro betreibt schon lange das örtliche Pfandhaus in Night Vale. Eines Tages verpfändet ein Fremder einen Zettel, auf dem in Bleistift die zwei Worte »King City« geschrieben stehen. Jackie hat sofort ein merkwürdiges Gefühl. Kaum ist er in Richtung Wüste verschwunden, erinnert sich niemand an ihn – aber Jackie kann das Papier nicht mehr aus der Hand legen. Zusammen mit der alleinerziehenden Mutter eines jugendlichen Gestaltwandlers geht Jackie daran, das Rätsel von »King City« zu lösen. Ihr Weg führt die beiden in die Bibliothek von Night Vale, die allerdings noch kaum jemand wieder lebend verlassen hat ...

    Ich :study: gerade:

    [-X 2024: SuB 7.708

    gelesen/gehört insgesamt: 11 davon 6 :study: = 2265 Seiten / 5 :musik: = 53:34 Stunden

    (2023 gelesen: 14 B. / 4.602 S. + gehört: 32 HB. / 327:27 Std.)

  • Dies ist wohl das skurrilste, absurdeste und schrägste Buch, das ich jemals gelesen habe.

    Ich habe zwar keine 100 Seiten in diesem Buch geschafft, aber dass es seltsam und abgedreht war, kann ich nur unterstreichen. Aber auf sehr negative Art und Weise, für mich war es nur seltsames Geschwurbel und eine Aneinanderreihung von Schwachsinn.

  • Das Buch ist mir als skurril in Erinnerung. Ich scheine auch die Einzige zu sein, der es gefallen hat. An den genauen Inhalt kann ich mich aber nicht mehr erinnern.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Dies ist wohl das skurrilste, absurdeste und schrägste Buch, das ich jemals gelesen habe.

    Ich habe zwar keine 100 Seiten in diesem Buch geschafft, aber dass es seltsam und abgedreht war, kann ich nur unterstreichen. Aber auf sehr negative Art und Weise, für mich war es nur seltsames Geschwurbel und eine Aneinanderreihung von Schwachsinn.

    :totlach::totlach::totlach: Jaaaa, man muss schon auf seltsames Geschwurbel stehen und währenddessen das Logikzentrum ausschalten, denn sonst kommt man in dieser abgedrehten Welt nicht klar.

    Ich :study: gerade:

    [-X 2024: SuB 7.708

    gelesen/gehört insgesamt: 11 davon 6 :study: = 2265 Seiten / 5 :musik: = 53:34 Stunden

    (2023 gelesen: 14 B. / 4.602 S. + gehört: 32 HB. / 327:27 Std.)