GEO-Epoche - Die Welt seit dem Jahr 1

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Ausgehend von der christlichen Zeitrechnung wird hier zunächst einmal ein Rundumblick um den Globus gemacht um zu sehen, was zu der Zeit um die Geburt von Jesus von Nazareth der Stand der Dinge gewesen ist. Und das ist tatsächlich eine Menge gewesen – und sicherlich auch noch mehr, als hier auf wenigen Seiten vorgestellt werden konnte.


    In den folgenden Artikeln geht es in Hundertjahrschritten weiter vom Römischen Reich und seiner Verwaltungselite über die Hochkultur von Teotihuacán im zweiten Jahrhundert in Mittelamerika, zu den christlichen Fanatikern, die im vierten Jahrhundert das Leben in Nordafrika für viele Menschen zur Hölle gemacht haben und dann weiter zu den Germanen und ihren Problemen im Zuge der Völkerwanderung im fünften Jahrhundert. Dann wird dargestellt, wie ein gigantischer Vulkanausbruch im Jahr 536 die Menschheit global in Elend und Verwirrung stürzte, bevor im darauffolgenden Jahrhundert in Jerusalem der Felsendom errichtet wurde. Von da geht es wieder nach Europa und zu dem zum Teil noch rätselhaften Karl Martell. Im neunten Jahrhundert dann führte die Entdeckung des Buchdrucks in China zu einer ersten weitreichenden Kulturrevolution. Für das 10. Jahrhundert wird dann die Eroberung Spaniens durch muslimische Armeen in den Mittelpunkt gestellt.


    Das nächst Millenium wird dann mit dem Gang nach Canossa – und speziell der Gastgeberin von Papst und König eingeleitet, während dann die Errichtung Angkor Wats im 12. Jahrhundert Erwähnung findet, gefolgt von der Vernichtung der „Gott gegebenen Stadt“ (Bagdad) durch mongolische Horden im 13. Jahrhundert. Für das 14. Jahrhundert beschäftigt sich dann ein Artikel mit dem Goldhandel in Mali, während für das darauffolgende Jahrhundert der holländische Maler Jan van Eyck in den Mittelpunkt gestellt wird. Geographisch nahebleibenden kommt dann eine Darstellung eines Teils der Bauernaufstände gegen die dänischen Könige im 16. Jahrhundert.


    Mit dem 17. Jahrhundert wird dann erstmals die amerikanische Kolonisierung an Hand des Pelzhandels ins Visier genommen, worauf dann allerdings diese „Neue Welt“ bereits im 18. Jahrhundert durch das aufsehenerregende und weithin wirksame Erdbeben von Lissabon in den Schatten gestellt wird.


    Für das sehr ereignisreiche 19. Jahrhundert steht dann die Stadt London mit ihrer rasanten Entwicklung im Mittelpunkt gefolgt von einer ausgiebigen Betrachtung des Lebens im Warschauer Ghetto als Bild für das 20. Jahrhundert.


    Es ist sicherlich nicht einfach, sich für jedes Jahrhundert – noch dazu auf globaler Ebene – für ein Thema zu entscheiden, weswegen es vergleichsweise müßig erscheint, die Auswahl der Themen zu kritisieren, aber im Großen und Ganzen – und nach 99 anderen Heften GEO-Epoche – haben mir hier die Artikel zu eher weniger bekannten Ereignissen am Besten gefallen, da sie mir schon bekannten Dingen neue Facetten hinzufügten. Aber Themen, die bereits ein- oder mehrmals eine Würdigung durch eigene Hefte in der Reihe erfahren haben hier wieder aufzugreifen empfinde ich doch als eine verpasste Gelegenheit und gerade London als Sinnbild für das 19. Jahrhundert – immerhin die Hochzeit des globalen Kolonialismus – zu nehmen und das gesamte 20. Jahrhundert durch die Ereignisse im Warschauer Ghetto zu symbolisieren halte ich schon für eine verpasste Gelegenheit, Betrachtungsspektren weiter zu öffnen. Denn – glücklicherweise – war das 20. Jahrhundert so viel mehr als die Weltkriege, der Kalte Krieg und der Holocaust. Hier hätte ich mir – bei aller Wichtigkeit dieser Themen – eine etwas positivere Betrachtung gewünscht, oder auch eine zukunftsweisendere, wie etwa die Entstehung der Umweltschutzidee (eventuell ausgehend von Rachel Carsons wegweisendem Buch „Der stumme Frühling“).


    Aber abgesehen von diesen beiden in meinen Augen unglücklichen Auswahlen – für die sich natürlich eine Menge gute Gründe finden lassen – ist auch dieses Magazin sehr gedankenanregend und ermutigt zur weiteren Recherche zu verschiedenen historischen Themen. Und auch die von mir als unglücklich ausgewählt empfundenen Artikel sind gut und eindringlich geschrieben und können die Betrachtung ihrer Kernthemen noch einmal zufriedenstellend erweitern. Ich hätte mir nur eben zum Abschluss etwas Positiveres und Zukunftweisenderes gewünscht. :wink: