Mara Uhlen - Der Tag, an dem Theo starb

  • "Der Tag, an dem Theo starb. Ein Krimi mit Hund" ist das Krimi-Debüt von Mara Uhlen, die in Berlin lebt und arbeitet. Ihr Roman führt mitten in eine trügerische Idylle in der Lüneburger Heide.


    Seit Jahren schon lebt Tilda in Berlin ihren Einheitstrott. Da kommt ihr das Erbe ihrer Tante gerade recht. Endlich kann sie die Hektik der Großstadt hinter sich lassen und in die beschauliche Lüneburger Heide ziehe. Und bei einer Tasse Tee im eigenen Garten und langen Spaziergängen mit Hündin Susi muss sie einfach zur Ruhe kommen. Doch nicht alles scheint so idyllisch zu sein, wie Tilda auf den ersten Blick vermutet hat. Auf ihrer Morgenrunde mit Susi, findet sie den Dackel Theo an einem Baum erhängt. Sachbeschädigung, meint die hinzugerufene Polizei bloß, aber Tilda will sich damit nicht zufriedengeben und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Schließlich ist sie Journalistin. Außerdem will ihr das Bild des armen Hundes einfach nicht aus dem Kopf gehen. Verdächtige scheinen schnell gefunden, doch für eine Anzeige braucht es bekanntlich Beweise …

    Wie es sich für cosy crime gehört, ist das Setting auf dem Lande angesiedelt. Mara Uhlen hat das dörfliche Leben gut eingefangen; man hat das Gefühl, die Protagonisten auf ihren Ausflügen in die Natur zu begleiten und alles mit eigenen Augen zu sehen.

    Im Mittelpunkt steht Tilda, eine etwas ausgebrannte Journalistin in der Midlife-Crisis, die sich dem Klatsch und Tratsch verschrieben hat und von einer neuen beruflichen Herausforderung träumt. Die unerwartete Erbschaft ist für sie, eine willkommene Gelegenheit, einen Strich unter ihr Leben in Berlin zu ziehen und auf dem platten Land in dem beschaulichen Dorf Ahrensbostel am Rande der Südheide ihre Mitte zu finden und zur Ruhe zu kommen. Stattdessen stößt sie auf einem Spaziergang auf einen brutal erhängten alten Dackel, dessen gewaltsamer Tod von den Polizisten als "Sachbeschädigung" eingestuft und zu den Akten gelegt wird. Tilda kann die schrecklichen Bilder nicht mehr aus ihrem Kopf verbannen und ermittelt auf eigene Faust, unterstützt von der weißen Terrier-Mischlings-Hündin Susi und dem unkonventionellen Naturschützer Ludwig Grunenberg, der in einem Bauwagen haust und nicht wohlgelitten bei den "mordsanständigen" bürgerlichen Nachbarn ist.

    Ich bin etwas zwiegespalten, was eine gerechte Beurteilung dieses Buches angeht. Es liest sich leicht und flüssig, und wie es sich für einen cosy crime gehört, kommt der Humor nicht zu kurz. Leider ist der Krimi mässig spannend und recht vorhersehbar, so dass man dem Täter relativ schnell auf die Schliche kommt. Auch die Zeichnung der Charaktere ist nicht vollständig gelungen. Mara Uhlen hat einige Bewohner des Dorfes sehr anschaulich und realistisch wiedergegeben,, während andere Personen absolut überzeichnet und ihre Handlungsweisen nicht logisch nachvollziehbar sind.

    Alles in allem bietet dieser Krimi nette Unterhaltung für zwischendurch, genau das Richtige für verregnete Nachmittage. Empfindsamen Tierfreunden möchte ich ihn nicht empfehlen, weil die dargestellten Morde an Haustieren grausam und schwer zu verdauen sind.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Mara Uhlen: Der Tag, an dem Theo starb“ zu „Mara Uhlen - Der Tag, an dem Theo starb“ geändert.