Stefanie Höfler - Helsin Apelsin und der Spinner

  • Die kleine Helsin geht in die zweite Klasse und wird von ihren Mitschüler_innen etwas gefürchtet, weil sie immer mal wieder kleine Wutausbrüche - so genannte Spinner - hat. Es gibt ungeschriebene Regeln im Umgang mit ihr, die so lange Bestand haben, bis mit Louis ein neuer Mitschüler in die Klasse kommt, der alles durcheinander bringt. Wird es Helsin gelingen, ihre Spinner mit der Zeit unter Kontrolle zu bringen und eine Freundschaft mit den zu Beginn unfreundlichen Louis zu schließen? Und wird sie mehr über ihre Herkunftsfamilie erfahren können, die in Finnland lebt und an die sie keine Erinnerungen mehr hat?

    Der Autorin Stefanie Höfler gelingt mit "Helsin Apfelsin und der Spinner" ein spannend geschriebenes und leicht zu lesendes Buch über den Umgang mit den eigenen Gefühlen, Freundschaft, Mobbing, Eifersucht und die Suche nach der eigenen Identität.

    Für junge Leser_innen ist das Buch bestimmt eine gute Wahl und vielleicht auch ein Anstoß, den eigenen Spinner unter Kontrolle zu kriegen.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Stefanie Höfler: Helsin Apelsin und der Spinner“ zu „Stefanie Höfler - Helsin Apelsin und der Spinner“ geändert.
  • Inhalt:


    Helsin ist flink wie ein Grashüpfer, voller Energie und immer gut gelaunt. Kurzum ein Freund zum Pferdestehlen.


    Wären da nicht diese verflixten "Spinner".

    Denn jedes Mal, wenn sie sich aufregt, droht ein gewaltiger Wutausbruch, bei dem sogar Rumpelstilzchen vor Neid erblassen würde.


    Louis ist der Neue in der Zwergen-Klasse und kennt die "Spinner" von Helsin noch nicht.

    Als er wegen ihres ungewöhnlichen namens den Vergleich "Helsin, Apelsin, Apfelsine" anstellt, macht er direkt Bekanntschaft mit dem "Spinner".


    Dabei bleibt es allerdings nicht, denn Helsin klaut seinen Fidschileguan, Eifersucht und weitere "Spinner" bedrohen ihre Freundschaft mit Tom und allmählich wächst ihr das eigene Lügengebilde über den Kopf.

    Ist Auswandern der letzte Ausweg?



    lllustrationen:


    Zu Beginn jedes Kapitels findet sich eine schwarz weiße Illustration, um die folgendende Handlung wiederzugeben ohne jedoch zuviel zu verraten.


    Der Zeichenstil ist schlicht aber spiegelt Helsins Gefühlsleben (wie bereits auf dem Cover zu erkennen) sehr gut wider.


    Helsins Gestik und Mimik ist einfach nur herrlich und sorgt - trotz des ersten Themas - immer wieder für Lacher.



    Altersempfehlung:


    ab 8 Jahre



    Mein Eindruck:


    Humorvoll und einfühlsam wird Helsins Gefühlsleben und besonders ihre legendären Wutanfälle - vor denen sich Mitschüler, Lehrer und Eltern in Acht nehmen - geschildert.


    Sowohl für Kinder wie auch für Erwachsene wird dieser "Spinner" inklusive körperlicher Ankündigungen und Auswirkungen verständlich und anschaulich erklärt, so dass man direkt Mitgefühl für Helsin empfindet. Vor allem, weil sie ein starker und liebenswerter Charakter ist, der nicht böswillig vor sich her wütet. Manchmal kommt sie einfach nicht dagegen an und die Wut muss irgendwie heraus.

    Die Kinder der Zwergen-Klasse sowie die Klassenlehrerin wissen bereits sehr genau die Anzeichen zu deuten, sind voller Verständnis und es gelingt fast immer den Wutanfall zu vermeiden. Mit der Zeit lernt auch Helsin ihre Gefühle zu kontrollieren und findet sogar einen Gleichgesinnten, der ihr Mut macht.


    Von Eifersucht, Freundschaft, Neid und Hilfsbereitschaft sowie Zusammenhalt bietet das Abenteuer eine facettenreiche Thematik und bleibt trotzdem kindgerecht, spannend und witzig.



    Fazit:


    Anschaulich und einfühlsam wird die chaotische Gefühlswelt der kleinen Helsin aus ihrer Sicht erklärt und man versteht den "Spinner", der das eigene Kind oder einen selbst vielleicht hin und wieder, überkommt viel besser.


    Zusätzlich ist es ein lustiges und spannendes Abenteuer mit modernen schwarz-weiß Illustrationen.


    Ein Abenteuer voller Gefühle für Groß und Klein.



    ...

    Rezensiertes Buch "Helsin Apelsin und der Spinner" aus dem Jahr 2020

    :study: "Bücher sind das beste Schmerzmittel, um das Leben zu ertragen. "

    Nathanviel, der Bücherdrache von Walter Moers

  • Tolles Kinderbuch mit humorvollen und emotionalen Momenten!

    Wer auf der Suche nach einem witzigen und emotionalen Kinder/Jugenbuch ist,dem empfehle ich aktuell "Helsin Apelsin und der Spinner "von Stefanie Höfler und dem Verlag BELTZ & Gelberg.

    Das Buch mit dem auffällig schönem orangenen Cover,auf das man Helsin und ihre Emotionen schon einmal kurz kennen lernt,ist für Kinder ab 8 Jahre empfohlen.

    Die 208 Seiten mit tollen Illustrationen halten sehr humorvolle sowie gefühlvolle Szenen bereit,

    insgesamt ist es ein rundum gelungenes Buch.

    Helsin geht in die zweite Klasse und ihre Mitschüler der Zwergen -Klasse kennen Helsin als ein fröhliches und munteres Mädchen.

    Doch wenn ihr was nicht gefällt oder passt,dann hat sie sich für 12 Sekunden nicht unter Kontrolle und sie bekommt ihren Spinner.

    Der kann manchmal ganz schön ausarten und Helsin ist danach selbst von sich enttäuscht.

    Sie kann ihre Emotionen in solchen Momenten nicht unter Kontrolle halten.

    Obwohl ihr Umfeld,ihre Mitschüler und ihre Lehrerin die Anzeichen eines Ausbruchs gut erkennen,ist er manchmal nicht zu verhindern.

    Wie an dem Tag, als Louis neu in ihre Klasse kommt .

    Er ärgert sie ,indem er ständig "Helsin Apelsin,Apfelsine" ruft.

    Der Spinner lässt nicht lange auf sich warten und sie entdeckt später Louis Geheimnis.

    Nun hat sie was gegen ihn in der Hand,aber da die zwei zusammen arbeiten müssen,beruhigt sich die Lage und Helsin freundet sich mit Louis sogar an.

    Diese und weitere Überraschungen hält dieses tolle Buch bereit.

    Auch Helsins Spinner werden gut beschrieben,aber auch das warum wird erklärt.

    Helsins Gefühle lernt man hier kennen und ich als Mutter konnte einige Situationen verstehen,bzw.kenne auch ich solche "Spinner" ,die jedes Kind hat.

    Das eine Kind wie Helsin mehr,das andere weniger.

    Aber jedes Kind hat sie😏.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön.

    Hier wird flüssig, leicht ,altersgerecht und verständlich geschrieben und erklärt.

    Die Protagonisten,besonders Helsin und Louis werden detailliert beschrieben und meine Tochter konnte sich in einige Situationen gut hineinversetzen.

    Ein toller Lesespass über ein tolles Mädchen,was Fehler macht,sie aber einsieht,bereut und ein Gewissen hat.

    Ich vergebe 5 🍊

  • Eine berührende Geschichte über ein kleines Mädchen mit riesengroßen Sorgen und Nöten




    Helsin ist ein kleiner Wirbelwind. Erst 8 Jahre alt und – wenn es sie, d.h. der Spinner, überkommt - kaum in ihrer Energie zu bremsen. Sie besucht die zweite Klasse und hat klare Abmachungen mit der Lehrerin und den Mitschülern: sobald sich der Spinner wieder gelegt hat, wobei ihr bei Ausbruch des Spinners durchaus bewusst ist, dass sie sich mal wieder unmöglich aufgeführt hat, entschuldigt sie sich mit Handschlag bei dem/den Anderen. Wenn da nur nicht der Klassenneuling Louis wäre, der ihre Entschuldigung für ihren Faustschlag auf seine Nase einfach nicht akzeptieren will. Und dies versteht Helsin nicht – sich nicht an Regeln halten, die zwar von ihr aber nicht von Louis eingehalten werden. Dass daraus alles andere als eine Freundschaft entsteht, ist offensichtlich. Und als sich Helsin immer mehr aus der Klassengemeinschaft ausgegrenzt fühlt und auch die Freundschaft zu ihrem einzigen Freund auf der Kippe steht, begeht Helsin einen großen Fehler und verletzt Louis damit sehr. Wohl wissend um ihr Fehlverhalten, von dem sie nicht weiß, wie sie es wieder ins Lot bringen kann, folgen weitere Handlungen, die sie – in ihren Augen – immer weiter abgleiten lassen und sie zu einem schlechten Menschen machen. Dass und wie sich dann letztendlich doch wieder alles zum Guten wendet, soll hier und jetzt nicht verraten werden.


    Dem Klappentext des Buches nach handelt es sich um eine Geschichte für 8jährige Leseratten. Aber auch für Erwachsene bietet es nicht nur eine unterhaltsame Lektüre, sondern setzt so manchen Impuls, über den sich nachzudenken lohnt. Der Autorin gelingt es auf eine wunderbar einfühlsame und berührende Weise, ein kleines Mädchen zum Leben zu erwecken, das sich über seine eigenen Macken durchaus bewusst ist und sich in ein unsagbares Dilemma hineinmanövriert, aus dem es letztendlich keinen anderen Ausweg sieht, als ihre heißgeliebten Eltern zu verlassen. Das Gefühl der Scham, der Enttäuschung, die sie ihren Eltern bereitet, die Verzweiflung, aber auch die Angst – man erlebt und spürt sie deutlich mit. Am liebsten würde man Helsin in die Arme nehmen und ihr tröstend und aufmunternd zur Seite stehen.


    Eine aktuelle und wichtige Thematik, die von der Autorin und in Form von Helsin sprachlich und gedanklich hervorragend aufbereitet und dargestellt wird. Man leidet, weint und freut sich regelrecht mit. Und staunt über die unsagbar große Liebe der Eltern zu ihrem kleinen "Rumpelstilzchen". Dabei muss ich einfach betonen, dass mir die Charakterisierung von Vater und Mutter sehr gut gefallen, ja, sie sogar als hervorragend gelungen bezeichnen möchte. Alle für den Handlungsablauf wichtigen Personen sind mit einzigartigen, treffenden und besonderen Charakterzügen ausgestattet. Man schließt sie sofort ins Herz und insgeheim beschleicht einem der Wunsch, sie unbedingt persönlich kennenlernen zu wollen.


    Eines der schönsten aber auch anspruchsvollsten Kinderbücher, die ich bisher gelesen habe. Sehr empfehlenswert – für alle Altersklassen!