Als das amische Ehepaar Slabaugh in der Güllegrube auf ihrer Farm tot aufgefunden wird, deutet alles auf einen Unfall hin. Doch bald steht fest, dass es sich um Mord handelt. Steht diese grausame Tat in Zusammenhang mit einer Gewaltserie gegen die Mitglieder der amischen Gemeinde in Painters Mill? Welche Schuld haben die rechtschaffenen und friedfertigen Slabaughs auf sich geladen, dass sie den Tod verdienten? Wissen die vier verstörten Kinder mehr als sie Chefermittlerin Kate Burkholder gegenüber zugeben wollen?
Gemeinsam mit ihrem Freund John Tomasetti kommt die Polizistin einem dunklen Geheimnis auf die Spur.
Mit dem dritten Buch aus der Kate Burkholder-Reihe hat Linda Castillo einen Roman vorgelegt, der meine Erwartungen leider nicht erfüllen konnte. Der Anfang war zwar recht vielversprechend, doch lässt die Geschichte jeden weiteren Spannungsaufbau vermissen, und verdient auch die Bezeichnung "Thriller" nicht.
Die Handlung plätschert recht träge vor sich hin, falsche Fährten werden allzu plump ausgelegt, und auch die Tatmotive sind für mich logisch nicht richtig nachvollziehbar. Kates Privatleben hingegen hat sich meiner Meinung nach zu sehr in den Vordergrund gedrängt. Viel lieber hätte ich mehr über die Lebensumstände und Denkweise der amischen Familien erfahren.
Die lebendige Darstellung ihrer Figuren scheint der Autorin ebenfalls kein besonderes Anliegen gewesen zu sein, und auch die Handlung ist ganz ohne Raffinesse aufgebaut.
Stilistisch darf sich der geneigte Hörer ebenfalls nicht zu viel erwarten, und muss sich mit häufigen Wiederholungen zufriedengeben.
Ganz besonders erwähnenswert ist jedoch der exzellente Vortrag der Sprecherin Tanja Gerke. Mit ihrer ausdrucksvollen Stimme versteht sie sowohl raue Männer- als auch zittrige Kinderstimmen täuschend echt zu imitieren, und den Hörer mit ihrer engagierten Vortragsweise elegant über langatmige Passagen hinwegzutragen. Allein ihr zuzuhören ist ein Hochgenuss, und hat mich bis zum bitteren Ende ausharren lassen.
Auf jeden Fall kann man sich den dritten Teil dieser Serie zu Gemüte führen, ohne die Vorgängerbände zu kennen, sollte sich aber nicht mehr als mittelmäßige Unterhaltung erwarten.