Petra Schier - Der Ring des Lombarden

  • Über die Autorin (Amazon)

    PETRA SCHIER, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Autorin.

    Ihre sehr erfolgreichen historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachts- und Liebesromane bei Rütten & Loening sowie MIRA Taschenbuch und Weltbild.

    Sie ist Mitglied im Syndikat und bei DELIA sowie Vorsitzende der Jury des DELIA-Literaturpreises sowie des DELIA-Jugendliteraturpreises.


    MILA ROTH ist ein Pseudonym der Autorin Petra Schier. Unter diesem Namen veröffentlicht sie verlagsunabhängig verschiedene Buchserien und -reihen.




    Produktinformation (Amazon)

    Taschenbuch: 416 Seiten

    Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 1. (28. Januar 2020)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3499275023

    ISBN-13: 978-3499275029


    Wie immer: Super!

    Köln 1423. Die junge Witwe des verstorbenen Lombarden Nicolai Golatti hat viele Feinde. Die Konkurrenten verleumden sie als unfähig, die geerbte Wechselstube zu führen. Männer, die an das Geld ihrer Mündel wollen. Und dann ist da noch die Bedrohung aus der Schattenwelt, denn ihr Mann hatte ein Netz aus Intrigen und Erpressung gewoben. Dann wird ein Brandanschlag auf Nicolais Mörderin verübt und erschüttert die Stadt. Aleydis muss den Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten und das behagt ihr gar nicht, denn er nimmt sowieso schon zu Platz in ihren Gedanken ein…


    Meine Meinung

    Wie bereits den ersten Band ‚Das Gold des Lombarden‘ fand ich auch dieses Buch super geschrieben. Es hat sich durch Petra Schiers angenehmen Schreibstil seht gut lesen lassen und ich fand auch keine Unklarheiten im Text. In der Geschichte war ich auch recht schnell wieder drinnen und konnte mir den Protagonisten mitfühlen. Mit Aleydis, der sich mancher Stein in den Weg legt, und die ausgerechnet den Konkurrenten im Geschäft, den Gewaltrichter Vinzenz Cleve um Hilfe bitten muss. Und dann kommt noch die Verwandtschaft ihres Mannes, die die beiden Enkelinnen für sich haben wollen. Doch Nicolai hatte in seinem Testament anders verfügt. Einer ist ja besonders impertinent. Warum, das verrate ich hier nicht, das muss der geneigte Leser bitte selbst lesen. Ich musste ja immer wieder schmunzeln, wenn sich die beiden, der Gewaltrichter Vinzenz Cleve und Aleydis, in die Haare gerieten. Die beiden passen zusammen. Und doch gibt keiner seine Zuneigung, die mit Sicherheit vorhanden ist, zu. Welche Erfahrungen der Gewaltrichter in seiner Ehe gemacht hat, ist mir noch unbekannt. Aber Aleydis hat ein wenig Furcht vor einer neuen Ehe, scheint mir. Aber wir werden – vielleicht – im dritten Band mehr darüber lesen. Denn einen solchen wird es mit Sicherheit geben und ich freue mich darauf. Das Buch war spanend vom Anfang bis zum Ende. Es hat mich gefesselt und sehr gut unterhalten. Auch habe ich es in einem Rutsch gelesen. Von mir für dieses wunderschöne und spannende Buch eine Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • „Der Ring des Lombarden“ von Petra Schier habe ich als Taschenbuch vom rororo-Verlag gelesen. Es hat 414 Seiten, die in 20 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Ort, Datum und Zeit überschrieben.
    Es ist der 2. Teil mit Aleydis. Ich habe vorher noch den 1. Teil gelesen, was sich auf jeden Fall lohnt und von Vorteil ist, aber keine Voraussetzung, um das aktuelle Buch zu verstehen.
    In Aleydis Leben geht es weiter turbulent zu. Nach dem Mord an ihrem Mann und der Sicherstellung des Täters wollen nun einige zwielichtige Familienmitglieder ihr die beiden Enkelinnen ihres Mannes wegnehmen und stellen sogar schon einen Verlobten für die 11jährige vor. Dann taucht auch noch Alessandro Venetto, der Stiefbruder ihres Mannes, auf, der sich aber als sehr sympathisch und auch nützlich herausstellt. Im Anbau des Beginenhauses bricht ein Feuer aus und es gibt eine Verletzte. Nun muss geklärt werden, wer ihren Tod wollte. Da gibt es ziemlich viele.
    Außerdem hat Aleydis noch nicht alle Unterlagen der Schattengeschäfte ihres Mannes gefunden und gesichtet. Sie kommt nicht zur Ruhe und muss Dinge tun, die ihr zuwider sind. Zum Glück gibt es noch den grimmigen Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, der ihr Herz zum Flattern bringt.
    Die Geschichte ist wieder super von der Handlung und vom Schreibstil. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Dialoge zwischen Aleydis und Vinzenz sind sehr amüsant. Im Gegensatz zu ihm weiß Aleydis wohl gar nicht, warum sie so auf ihn reagiert. Liegt vielleicht an der mangelnden Erfahrung der ehrbaren Frauen damals. Einfach herrlich die beiden. Als Alessandro auftauchte musste das Revier abgesteckt werden.
    Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, die guten wie die schlechten. Man möchte manchmal selbst dazwischen gehen. Auch die Stellung einer alleinstehenden bzw. verwitweten Frau war nicht einfach, auch wenn Aleydis wenigstens die Geschäfte ihres Mannes fortführen kann und finanziell sehr gut aufgestellt ist. Trotzdem oder gerade deswegen tauchen aus allen Löchern mögliche Ehemänner und sonstiges Gesindel auf, was auch nicht vor einer Verlobung mit einem Kind zurückschreckt, um an das Erbe zu gelangen.
    Insgesamt war es wieder ein absoluter Lesegenuss und ich freue mich auf den nächsten Teil.
    Auch das Cover ist sehr schön und passend zum 1. Buch.

  • „...Recht ist aber nicht, die beiden Mädchen ohne Not aus einer ordentlichen Familie herauszuholen, um sie raffgierigen Verwandten in die Arme zu treiben, denen nicht an ihrem Wohl gelegen zu sein scheint...“

    Wir schreiben das Jahr 1423. Die junge Witwe Aleydis hat eine Menge Probleme. Die Tatsache, das gerade wieder ein Fuchs im Hühnerstall gewildert hat, ist ihre geringste Sorge. Zwar ist Aleydis reich und das Testament ihres Mannes spricht ihr die Fürsorgepflicht für die beiden minderjährigen Nichten zu, doch das interessiert die Verwandtschaft nur begrenzt. Als es in der Klause von Cathrein, die als Mörderin verurteilte Mutter der Mädchen, zu einem Brand kommt, muss sich Aleydis fragen, ob auch ein Anschlag auf sie geplant ist.
    Die Autorin hat erneut einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte beginnt zeitnah nach dem Vorgängerband-
    Der Schriftstil ist abwechslungsreich. So vermittelt er mir Kenntnisse über die Arbeit in einer Wechselstube. Gleichzeitig muss Aleydis ihren Hausstand führen und den Kindern eine angemessene Erziehung zuteil werden lassen. Und dann läuft ihr noch Matteo, der 16jährige Sohn ihres Schwagers, über den Weg. Seine Mutter hat ihn nach dem Tod des Vaters rausgeschmissen.
    Zu den sprachlichen und inhaltlichen Höhepunkten gehören für mich die Begegnungen von Aleydis mit dem Gewaltrichter Vinzenz. Mal klingen die Gespräche fast sachlich, mal könnte man sie eher als Schlagabtausch bezeichnen.

    „...Und keine Sorge, es handelt sich nicht um irgendwelche weibliche Flausen. Ich kann beweisen, dass es Brandstiftung war...“

    Dabei haben beide alle Hände voll damit zu tun, sich nicht anmerken zu lassen, wie stark es zwischen ihnen knistert. Sehr amüsant finde ich Vinzenz` Eifersucht. Auf wen? Dazu sollte man das Buch lesen.
    Übrigens stammt auch das Eingangszitat aus Vinzenz` Mund. Er weiß, dass die Mädchen nirgendwo so gut aufgehoben sind wie bei Aleydis. Weder die männliche Verwandtschaft von Cathrein noch die von Aleydis` Mann ist besonders positiv aufgefallen. Beide Seiten wissen um das reiche Erbteil der Nichten – und schielen darauf.
    Das Vermächtnis ihres Mannes bringt Aleydis immer wieder in schwierige Situationen. Sie möchte am liebsten nichts mit seinen ehemaligen Schattengeschäften zu tun, genau das aber ist nicht möglich, denn dann macht sie ich angreifbar für Erpressung und Intrigen. Es wird Zeit brauchen, alle Unterlagen aufzuarbeiten und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
    Die Suche nach dem Brandstifter erweist sich als kompliziert. Cathrein hat ihn nicht gesehen. Es könnte jeder gewesen sein, der damit nicht einverstanden war, dass auf das Todesurteil verzichtet wurde.
    Ein Stadtplan von Köln, ein Personenverzeichnis und ein inhaltsreiches Nachwort ergänzen das Buch.
    Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

  • Köln 1423: Nach dem Tod ihres Mannes Nicolai Golatti und als alleinige Erbin muss Aleydis sich mit dessen Geschäften auseinandersetzen, sowohl mit dem legalen als auch mit den illegalen. Für sie, deren Ehrlichkeit und Gerechtigkeitssinn extrem gut ausgebildet sind, ist das nicht immer einfach. Dazu kommen Nicolais Verwandte und Verschwägerte, die ihr das Erbe am liebsten streitig machen würden. Nach einem Brand schließt sie sich wieder enger mit dem Gewaltrichter Vinzenz van Cleve zusammen, um den Schuldigen zu finden.


    Wer, wie ich den ersten Band bereits kennt, wird sich schnell wieder in die Geschichte einfinden, aber auch die anderen bekommen genug Informationen, die im übrigen gelungen integriert sind, um sich zurechtzufinden. Aleydis ist mir sehr sympathisch, auch wenn ich ihre Ehrlichkeit manchmal etwas zu übertrieben finde. Sie ist klug, patent und hat das Herz am rechten Fleck, was man schnell wieder merkt, als sie ihren Neffen bei sich aufnimmt. Überhaupt wird ihr Haus insgesamt ein bisschen voller.


    Als zweiten Hauptcharakter kann man wohl ohne Weiteres Vinzenz van Cleve betiteln. Auch wenn er oft in gewittriger Stimmung ist, ist er Aleydis doch immer einmal wieder eine Hilfe, und auch er hat das Herz auf dem rechten Fleck und drückt hin und wieder ein Auge zu. Dass sein manchmal schwieriges Wesen seine Gründe hat, wird immer mehr klar, doch was ganz genau dahintersteckt, werden wir wohl erst noch erfahren.


    Die Beziehung zwischen Aleydis und Vinzenz ist manchmal etwas kompliziert, ich bin gespannt,wie sich das am Ende auflösen wird, aber immerhin vertrauen sie immer mehr aufeinander, was auch die Ermittlungsarbeit fördert.


    Neben den beiden Protagonisten gibt es eine ganze Reihe weiterer Charaktere, viele davon ganz eigene Typen, die der Autorin gut gelungen sind. Wer Probleme mit den relativ vielen Personen hat, findet Hilfe im Personenverzeichnis, das dem Roman vorangestellt ist.


    Ich mag es sehr, Romane zu lesen, die im historischen Köln spielen, als Kölnerin fühle ich mich schnell zu Hause und freue mich, bekannte Orte bzw. deren historische Vorgänger zu entdecken. Allen, die Köln nicht so gut kennen, hilft eine Karte weiter. Wunderbar auch, dass immer einmal wieder auf die Charaktere der Adelina-Reihe verwiesen wird, die wenige Jahrzehnte früher spielt, so dass sie immer noch in Köln leben. Es wird sogar einer der Schauplätze der Reihe reaktiviert. Ich liebe solche Verknüpfungen.


    Petra Schiers Erzählstil gibt dem Leser das Gefühl, dabei zu sein, man hat schnell das Gefühl die Charaktere zu kennen, wandelt mit ihnen durch das mittelalterliche Köln und fühlt dessen Atmosphäre. Man möchte sich oft selbst an Aleydis Seite stellen, sie und ihre Lieben in den Arm nehmen, mit Vinzenz ein paar ernste Worte reden und Aleydis Widersacher vertreiben.


    Die Auflösung der Brandstiftung hat mich tatsächlich überrascht, und ist dennoch nachvollziehbar. Aber es gibt noch ein weiteres Geheimnis in dieser Sache, das im nächsten Band noch eine Rolle spielen könnte. Überhaupt gibt es noch manches zu klären, so dass ich mich nur sehr ungern von Aleydis verabschiedet habe. Im Nachwort erzählt die Autorin noch ein bisschen über den historischen Hintergrund und schließt das Buch damit gelungen ab.


    Auch der zweite Band der Aleydis-Reihe hat mich gut unterhalten und es mir schwer gemacht, ihn aus der Hand zu legen. Wer gut recherchierte historische Romane mag, kann hier nichts falsch machen, ich vergebe gerne volle Punktzahl.

  • Steht dem Vorgänger in nichts nach


    Aleydis de Bruinker ist früh Witwe geworden. Ihr Mann Nicolai Golatti, der eine erfolgreiche Wechselstube führte, ist viel zu früh verstorben und hat die junge Frau, mit einem Berg voller Sorgen, allein gelassen. Im Köln des Jahres 1423 stellen sich die Feinde der Familie Golatti die Frage, kann eine Frau allein so ein Geschäft überhaupt führen? Aleydis stellt sich dieser Aufgabe und muss bald erkennen, ihr Mann hat nicht nur diese Wechselstube betrieben, sondern sich eine Schattenwelt aufgebaut. Intrigen und Erpressung waren sein Geschäft und die Witwe muss nun sehen, wie sie aus dieser Bedrohung heil herauskommt. Dann wird auch noch ein Brandanschlag auf die Mörderin von Nicolai verübt. Aleydis kann nicht anders, sie will unbedingt herausfinden, was dahinter steckt. Zu ihrem Leidwesen muss sie ausgerechnet den Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten. Gemeinsam versuchen sie das Leben von Nicolai zu ergründen.


    „Der Ring des Lombarden“ ist der zweite Band der Lombarden-Reihe, dies ist nun der langersehnte Nachfolgeband zu „Das Gold des Lombarden“. Die Bücher sind aber durchaus unabhängig voneinander lesbar. Es gibt einige Rückblenden, die dafür sorgen, dass man keine wichtigen Informationen verpasst und die Handlung um ein weiteres Verbrechen wird aufgeklärt. Allerdings wäre es sicherlich nur der halbe Spaß, liest man den Vorgänger nicht.


    Im Mittelpunkt steht auch hier wieder Aleydis de Bruinker. Ihre Heimat ist Köln im Jahre 1423. Sie ist früh Witwe geworden und muss nun irgendwie mit ihrem Erbe fertig werden. Das allein ist schon schwierig genug, doch zu allem Übel kommt auch noch dazu, dass jeder sie wieder verheiraten will oder nur schlechtes von ihr denkt. Die Idee eine Handlung über die Art und Weise, wie im 15. Jahrhundert Verbrechen, die man heute wohl als Kapitalverbrechen bezeichnet, zu schreiben, hat mir gut gefallen. Aleydis wird unverhofft mit dieser sogenannten Schattenwelt konfrontiert und muss zu sehen, wie sie damit fertig wird. Der Autorin ist es gut gelungen, diese Geschäfte darzustellen und erzählt glaubwürdig, wie eine junge Witwe mit diesem Erbe umgehen muss. Die weitreichenden Auswirkungen der Handlungen des verstorbenen Ehemannes werden glaubhaft erläutert und auch, was dies alles für Aleydis de Bruinker bedeuten könnte.


    Ich fand es spannend, zu lesen, wie Aleydis sich ihrem Schicksal stellt und was sie daraus macht. Ihr Umfeld schildert die Autorin detailgetreu und die Dialoge der Protagonisten sind zwischendurch immer wieder amüsant zu lesen, vor allem in Bezug auf Vinzenz van Cleve. Hier spürt man schon, wie es knistert und eigentlich ist nicht die Frage, ob die zwei ein Paar werden, sondern eher wann die zwei ein Paar werden. Auch hat Petra Schier die Beweggründe, wie ihre Charaktere handeln, wunderbar ausgearbeitet. Vor allem bei Vinzenz wird gut vermittelt, was ihn antreibt. Sein Vorleben erschließt sich so nach und nach und macht neugierig auf mehr.


    Fazit:


    „Der Ring des Lombarden“ ist eine gelungene Fortsetzung von „Das Gold des Lombarden“. Er setzt nicht nur dort an, wo Teil 1 endet, sondern führt die Handlung weiter. Einige Fragen werden geklärt aber auch neue tun sich auf und so darf man durchaus gespannt sein, was noch alles auf die junge Witwe zu kommen wird. Ich freue mich schon jetzt auf Band 3, der leider erst im nächsten Jahr erscheint.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • hat alles, was einen historischen Roman lesenswert macht


    Buchmeinung zu Petra Schier – Der Ring des Lombarden


    „Der Ring des Lombarden“ ist ein historischer Roman von Petra Schier, der 2020 bei Rowohlt Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Band der Lombarden-Reihe.


    Zum Autor:
    Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Autorin.
    Ihre sehr erfolgreichen historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachts- und Liebesromane bei Rütten & Loening sowie MIRA Taschenbuch und Weltbild.
    Sie ist Mitglied im Syndikat und bei DELIA sowie Vorsitzende der Jury des DELIA-Literaturpreises sowie des DELIA-Jugendliteraturpreises.


    Klappentext:
    Köln, 1423. Der Tod ihres Mannes, des Lombarden Nicolai Golatti, hat Aleydis de Bruinker zu einer sehr jungen und sehr reichen Witwe gemacht. Und zu einer Frau mit vielen Feinden: Konkurrenten, die sie als unfähig verleumden, die geerbte Wechselstube zu führen. Angeblich ehrenwerte Männer, die an die Mitgift ihrer Mündel wollen. Und eine unsichtbare Bedrohung aus der Schattenwelt, dem Netz aus Intrigen und Erpressung, das ihr Mann zu Lebzeiten gewoben hat. Als ein Brandanschlag auf Nicolais Mörderin die Stadt erschüttert, muss Aleydis etwas tun, das ihr überhaupt nicht behagt: Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten, den Mann, der ohnehin schon zu viel Platz in ihren Gedanken einnimmt …


    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Beschreibungen des mittelalterlichen Köln wirken lebhaft und glaubwürdig. Der Schreibstil der Autorin ist klar und angenehm zu lesen, vermittelt aber auch Flair und Gefühle. Meist wird die Geschichte aus der Perspektive der jungen Witwe Aleydis erzählt. Ihr drohen allerlei Gefahren und sie begegnet einigen Menschen, deren Absichten nicht klar sind, hat aber im Gewaltrichter Vinzenz van Cleve einen starken und umsichtigen Freund zur Seite stehen. Alle außer den beiden genannten glauben, dass sie ein tolles Paar abgeben würden. Diese beiden Figuren sind komplex gestartet während die übrigen Figuren meist recht einfach gestrickt sind. Kleinere und größere Probleme tauchen vor den sympathischen Freunden auf. Beiden verlassen sich oft auf ihren Menschenverstand und gehen auch Risiken ein. Ihr Verhalten wirkt manchmal recht modern, aber es entspricht durchaus den historischen Urkunden. Der Autorin ist es gelungen Spannung, Gefühle und historische Elemente in einem ausgewogenen Verhältnis zu mischen. Die Geschichte nimmt einige überraschende Wendungen, enthält bedrohliche, aber auch heitere Szenen und macht Lust auf den dritten Teil.


    Fazit:
    Sowohl Figuren als auch Handlung haben mich überzeugt. Einiges Wissenswerte aus dem historischen Köln runden die spannende Geschichte ab. Deshalb vergebe ich gerne fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für dieses Buch aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln