Sandra Hoffmann - Das Leben spielt hier

  • Dieses Buch ist mir unter die Haut gegangen!


    Klappentext

    „Pe und Ona auf dem Weg zu sich selbst. Die Geschichte einer großen Liebe - intensiv erzählt von Sandra Hoffmann


    Als Ona ihn zum ersten Mal sieht, weiß sie es schon. Da ist etwas in seinen Augen, das trifft sie mitten ins Herz. Unbedingt kennenlernen möchte Ona diesen schmalen, schweigsamen Jungen mit der Narbe am Kopf, der ganz anders ist als die übrigen Surfer-Typen am Strand. Als sie sich später wieder begegnen, werden Ona und Pe ein Paar. Es ist das erste Mal, dass sie sich einem anderen Menschen so anvertrauen, ihm von ihrem Schmerz und ihrem Verlust erzählen. Ona, die ihre Mutter verloren hat, und Pe, der im Gegensatz zu seinem Bruder den Autounfall überlebt hat. Sich öffnen macht verwundbar, bedeutet aber auch Heilung. Sandra Hoffmann schreibt mit beeindruckender erzählerischer Kraft von der ersten großen Liebe.“


    Gestaltung

    Das Cover finde ich interessant, denn auf den ersten Blick verbinde ich mit ihm kein Jugendbuch, weil die Farben nicht so farbintensiv und bunt sind. Dennoch mag ich genau diese Eigenschaft des Covers echt gerne, da sich die Farben dem Motiv anpassen und es ein wenig Retro aussieht. Der Käfer mit dem Surfbrett fährt auf den Strand zu und wird umrahmt von Pflanzen, deren Farben stärker leuchten. Die Szene passt super zur Handlung des Buches!


    Meine Meinung

    Als ich auf der Instagram Seite des Hanser Verlags in den Stories einige aus „Das Leben spielt hier“ stammende Zitate entdeckte, war ich sofort von diesen wie gebannt, denn sie sprachen mich direkt an und gingen mir unter die Haut. Deswegen wurde ich neugierig auf das Buch, in dem es um Pe und Ona geht. Zwei Jugendliche, die beide den großen Schmerz eines Verlustes erfahren haben. Ona hat ihre Mutter verloren und Pe seinen Bruder bei einem Autounfall. Beide finden zueinander und zarte Gefühle entstehen…


    Was für eine schöne, berührende Geschichte! Das waren meine Gedanken, al sich „Das Leben spielt hier“ zuschlug. Vor allem hat mir die wunderschöne Wortpoesie von Autorin Sandra Hoffmann gefallen, denn in dem Buch verstecken sich so viele schöne Weisheiten, Erkenntnisse und Ratschläge, dass es mir eine große Lesefreude war. Ich konnte mich oft in den Zeilen wiederfinden, auch wenn ich ganz andere Dinge als Ona und Pe erlebt habe. Dennoch fand ich Zitate, die mich innerlich erschüttert haben und die sich mir ins Herz brannten, weil ich sie hilfreich für das Leben fand.

    Schon am Titel erkennt man in meinen Augen übrigens auch eine solche wichtige Botschaft…


    Tatsächlich habe ich beim Lesen auch die Wahl des Covers verstanden. Wie ich bereits zuvor erwähnte, erinnert die Gestaltung nicht an ein Jugendbuch und ich finde dies auch richtig so, denn die Handlung empfand ich als durchaus anspruchsvoll. So denke ich, dass jugendliche Leser die zuvor genannten Botschaften nur bedingt auf den ersten Blick erkennen werden. Hierfür müssen sie etwas Lebenserfahrung mitbringen und reifer sein. Zudem ist die Handlung durchaus bedrückend angesichts der Erlebnisse der Protagonisten, weswegen ich denke, dass sie nicht für jeden Jugendlichen geeignet ist.


    Den Schreibstil fand ich tatsächlich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. So werden bei den Dialogen die Anführungszeichen weggelassen und auch manche Sätze sind teilweise im ersten Moment etwas irritierend, weil manche Dinge nicht ausgesprochen werden oder andersherum Dinge ausgesprochen werden, die man normalerweise nicht aussprechen würde. So musste ich beim Lesen über die Worte nachdenken und mit der Zeit fand ich den Stil auf gewisse Weise genial, weil es mir selber ein wenig abverlangte, aber ich dennoch Spaß hatte und die Geschichte rasend schnell gelesen habe. Dies lag an den kurzen Sätzen, die die Seiten wie im Flug vergehen lassen und die den gewöhnungsbedürftigen Stil einfacher machten.


    Die Geschichte ist etwas melancholisch und deswegen fand ich sie auch sehr ergreifend. Sandra Hoffmann hat auf poetische und gleichzeitig verständliche Weise dargestellt, wie sich Verlust anfühlt. Verlust egal welcher Art. Dies prägt auch die zarten Liebesbande zwischen Ona und Pe, die auf ergreifende Weise schon eine unglaubliche Tiefe haben, denn beiden ist schon in ihren jungen Jahren bewusst, dass nichts ewig hält und man unerwartet jemanden verlieren kann. So ist die Geschichte wirklich tiefgründig, emotional und furchtbar ergreifend.


    Fazit

    „Das Leben spielt hier“ hat mir viel gegeben, vor allem ergreifende Botschaften, die mir unter die Haut gingen, weil ich mich in ihnen wiedergefunden habe und sie für mein Leben mitnehme. Die Geschichte von Ona und Pe ist anspruchsvoll, aber unendlich schön, bedrückend, tiefsinnig, bedeutungsvoll und so vieles mehr. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit interessant. Es geht um Verlust, um erste Liebe und darum, dass manches auch ein unerwartetes Ende finden kann. Ich denke, dass sich dieses Buch für all jene eignet, die gerne zum Nachdenken angeregt werden und melancholische, tiefgründige Geschichten lieben.

    5 von 5 Sternen!


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