Erfahrungen mit Bloggern

  • Hallo in die Runde,


    bin nun dabei, meinen Roman zu bewerben. U. a. habe ich mehrere Blogger angeschrieben und mein Buch kurz vorgestellt. Eine Antwort habe ich bisher nicht erhalten.

    Daher meine Frage:

    Welche Erfahrungen habt ihr mit Bloggern? Eine mir bekannte Autorin meinte, dass sie sich entweder gar nicht oder erst sehr spät melden würden. Auch sei der Nutzen dann eher gering.

    Ich kann das leider nicht einschätzen und würde gern darüber mehr erfahren.:-k

  • Das Nutzen-Denken ist der falsche Weg.


    Es gibt Blogger, die gern und viel Selfpublisher rezensieren und entsprechende Follower haben. Dein Titel muss jedoch in ihr Profil und ihre Interessen passen. (Ich habe früher mal gebloggt und wieder aufgehört zugunsten meiner Lesezeit). Es macht natürlich keine Freude, viele Mails zu beantworten, die am Thema vorbei sind. Von all den direkten Selfpublisher-Anfragen hat mich in mehreren Jahren eine einzige interessiert und ich habe beide Bücher dieser Autorin rezensiert. Alle anderen Selfpublisher habe ich selbst übers Thema gefunden oder über den Kindle-Deal des Monats. Die anderen Autoren fielen aus, weil der angebotene Titel weit weg von meinen Interessen lag, was am Blog auf einen Blick zu erkennen gewesen wäre. Unbedingt Rezensionen generieren zu wollen, kann eher schaden als nützen, denn Leser von Rezensionen bemerken Unstimmigkeiten wie Gefälligkeitsrezensionen.


    Dein Buch würde ich in einer Sonderaktion günstig anbieten, bei xtme annoncieren und dann evtl. hinten im Buch um Rezensionen bitten. Bei xtme sind User unterwegs, die Selfpublishern positiv gegenüber stehen und teils gern rezensieren, ohne dass man groß drum bitten muss.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Danke für deine Antwort.


    Ich habe die Geschichte zunächst für mich selbst geschrieben, weil mir das Schreiben viel Freude macht und ich dabei glücklich bin. Das Nutzen-Denken, wie du es treffend ausdrückst, nimmt von dieser Magie.


    Ich habe gemerkt, wie dieses Denken die Zeit raubt und das kreative Schreiben dann hemmt.


    Ich habe weder den neuen "Harry Potter" geschrieben, noch hat die Welt auf mein Buch gewartet. So realistisch muss man das sehen.

    Aber es macht Freude und bis jetzt habe ich vorwiegend positive Reaktionen und Bewertungen erhalten.


    Schreiben ist für mich einfach ein tolles Hobby!!!


    :lol:

  • Du könntest den Fantasy-Zusammenhang weiterdenken. Welcher Rollenspiel- oder Mittelalterladen würde dein Buch ins Fenster legen, wo könntest du aus deinem Buch lesen und danach einige Exemplare verkaufen, würde die Lokalzeitung einen Artikel über dich veröffentlichen ...

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  • Grundsätzlich ist es bei Bloggern wie mit Lesern in einem Forum: Man sollte sich mit ihnen beschäftigen. Das soll heißen, dass man sich mit den Bloggern/Lesern möglichst auseinandersetzt, bevor man überhaupt gedenkt, sein Buch an sie heranzutragen. Ansonsten fragen sie sich: Wieso soll ich mich überhaupt mit dem Autor und seinem Buch beschäftigen? Den kenne ich doch gar nicht, geschweige denn interessiert mich das Genre. Oder das Genre interessiert zwar, aber das Cover reizt ihn nicht dazu, sich damit zu beschäftigen. Du magst dein Cover toll finden, ich persönlich sehe aber nichts, was mich zum Lesen animiert. Schau dir mal die Cover von aktuellen Werken in diesem Genre an, dann verstehst du vielleicht, was ich meine. Auch der Klappentext sollte mitreißend sein. Hier machen Anfänger leider oft Fehler, die sich im Nachhinein negativ auswirken.

    Ja, und dann das mit dem Beschäftigen ... Es reicht nicht, nur zu wissen, welche Genres der Blogger mag und welche nicht, sondern man sollte auch den direkten Austausch suchen, mit ihm ins Gespräch kommen (Kommentare auf dem Blog oder bei Facebook), seine Beiträge liken und kommentieren, damit du für ihn sichtbar wirst (das ist in Foren das Gleiche).


    Es sind also viele Faktoren, die zusammen bewirken können, dass sich Blogger nicht auf dein Buch einlassen. Und einen Fehler, den du auf keinen Fall machen darfst: nachfragen und möglicherweise sogar nerven. Blogger haben sehr häufig einen hohen SuB. Darum sind sie meist schon mit anderen Büchern ausgebucht. Aus diesem Grund solltest du dann auch versuchen, dein Buch so interessant wie möglich zu machen, indem du deinem Buch ein einprägsames und überzeugendes Cover gibst, den Klappentext aufpeppst und Textschnipsel lieferst.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Ich denke, es kommt darauf an seinen eigenen Stil zu finden. Mich interessieren Sachen abseits vom Mainstream.

    Der Reiz des Lebens liegt in dessen Vielfalt.

    Leider gibt es zu viele austauschbare Cover.

  • Leider gibt es zu viele austauschbare Cover.

    Dagegen sage ich auch nichts, allerdings gibt es auch wirklich tolle, individuelle, einprägsame Cover. Wenn man verkaufen möchte, darf man die Außenwirkung nicht vernachlässigen. Wenn es dir dagegen egal ist, wie deine Bücher bei anderen ankommen, dann kannst du natürlich ein Cover wählen, das andere nicht zum Lesen animiert. Es war lediglich ein Tipp. Ob du dich irgendwann einmal nach richtest, bleibt ganz dir überlassen :friends:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Für sich und den eigenen - wohlwollenden - Bekanntenkreis zu schreiben ist etwas anderes als sich als Autor auf einen Markt mit sehr großer Konkurrenz zu begeben, mit zahlreichen Genres und recht kritischen Zielgruppen. Das Cover hat als Türöffner eine eigene Bildsprache, durch die Interessenten erst aktiviert werden. Dass ich als Hobbyfotografin großer Cover-Junkie bin, ist sicher kein Zufall ...

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  • Darf ich mich als aktiver Blogger dazu äußern?


    Ich lese und rezensiere relativ viel von etablierten Verlagen, in sofern haben es Self-Publisher von vornherein bei mir schwer, da ich sie oft genug nicht auf den Schirm habe. Gerne lass ich mich jedoch vom Gegenteil überzeugen. Eine aussagekräftige E-Mail, ein ansprechender Klappentext sollte schon drin sein, zudem sollte es zumindest entfernt thematisch ansprechen. Auf meinen Blog weise ich darauf hin, das Rezensionsexemplare in der Reihenfolge gelesen werden, wie sie bei mir ankommen.


    D.h. manche Autoren müssen sich gedulden, wenn noch ein zwei andere Bücher vorher zu lesen sind. Ansonsten versuche ich am Ball zu bleiben und zeitnah zu rezensieren. Wenn ein Buch nicht so gut bei mir ankommt, versuche ich das ausführlich zu begründen und immer herauszuarbeiten, warum es für mich nicht funktioniert hat. Es ist bisher mir nur einmal passiert, dass ich einen Self-Publisher nicht rezensiert habe. Das habe ich dann intern geklärt. Da stelle ich niemanden an den Pranger. Da wiederum haben es die etablierten Verlage bei mir schwerer.


    Was für mich nicht funktioniert:

    - High-Fantasy

    - Lovestorys, Chick-lit

    Alles andere, kommt darauf an.


    Mich interessieren Cover relativ wenig. Für mich geht es um Text, Handlung und Spannungsbögen, Protagonisten und Entwicklung. Das Cover ziehe ich heran, wenn ich händeringend irgendetwas benötige, um Positives zu formulieren. Kann aber auch nach Hinten losgehen. Es ist für Autoren und Blogger ein Glücksspiel. Lasst euch darauf ein. Wir Möchtegern-Journalisten lassen uns gerne überzeugen.


    talisha und ich beantworten sicher gerne Fragen, wenn man sie uns stellt. :)

  • Das mit den direkten Anfragen von Selfpublishern ist immer so eine Sache, Th.W. , da haben findo und die Vorschreiber recht.


    Es ist schon so, dass man als Blogger sehr oft angeschrieben wird, leider meistens total unpassend. Früher bekamen alle Anfragen von mir eine Antwort, mittlerweile nur noch die, bei denen ich sehe, dass sie sich auf meinem Blog umgesehen haben und deren Buch zu meinem Lesevorlieben passt. Und auch die bekommen meistens eine abschlägige Antwort, denn obwohl ich sehr viel lese und die meisten gelesenen Bücher auch rezensiere, schaffe ich es nicht mal all jene zu lesen, die ich gerne würde (egal ob solche von grossen Publikumsverlagen, kleinen Nischenverlagen oder Selfpublisher-Platformen). Aber die bekommen nach wie vor eine Antwort. Alle andern nicht mehr, wieso soll ich mir Zeit nehmen ein Buch zu lesen und es zu rezensieren (Zeitaufwand sind da schnell mal bei 10 Stunden), wenn der Autor sich nicht 3 Minuten Zeit nimmt, um zu sehen, ob der Blog auch zum eigenen Buch passt?


    Und das ist das Allerwichtigste, dass die Anfrage zum angeschriebenen Blog passt. Also keine Anfrage für einen Thriller an jemanden schicken, der keine Thriller liest. Keine Anfrage für Fantasy an jene, die keine Fantasy lesen, etc. Dann gehört einfach eine persönliche Anrede dazu, kein "Hey du" oder "Sehr geehrter Blogger". Der Autor will ja schliesslich, dass sein Buch und sein Name bekannt werden, also sollte man sich die Mühe machen, die Angeschriebenen auch mit Namen anzuschreiben.


    Wenn das soweit also passt, freue ich mich immer über einen Link zum Buch, bzw. dass ich es zum Beispiel auf Amazon finde oder auf der Homepage des Autors und mir einen Eindruck machen kann, wie das auf mich wirkt - spricht mich das auch hier an, will ich das lesen? Auch eine direkt angehängte oder verlinkte Leseprobe ist toll.


    Was vielleicht klappen könnte: in Nischen-Monaten seine Mails los schicken. Zwischen März und Juni sowie Oktober bis November hauen die Verlage ihre Neuerscheinungen raus - das ist nicht die optimale Zeit um als Selfpublisher Blogger anzufragen.


    Aber eben auch wenn alles stimmt: der Weg über eine Agentur oder eine Plattform wie Digital Publishers oder Amazon publishing wird wahrscheinlich mehr bringen.

  • Danke für die hilfreichen Informationen, die Einblicke in eine mir unbekannte Szene geben.

    Ein eigenes Buch zu vermarkten, ist schon ein Abenteuer. Bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom. :D


    Nun, ich habe ja mein Buch hier vorgestellt und einige Dinge dazu geschrieben. Mehr kann ich ja diesbezüglich nicht machen.

    Sollte es auf euer Interesse stoßen, dann freue ich mich.

  • Ich bin auf Blogger gestoßen, nachdem ich veröffentlicht habe und ich mich als SPler auch selber ums Marketing kümmern muss.

    Da die Welt der Blogger für mich total fremd ist - ich hab nie irgendeinen Blog gelesen, weil ich einfach zu wenig im Internet unterwegs bin - musste ich mich da auch erst mal irgendwie reinlesen, was Buchblogger so treiben ^^


    Ein paar wenige Fantasyblogger habe ich mir rausgesucht und angeschrieben, aber nie eine Antwort erhalten. Ich denke mir mal, aus oben genannten Gründen. Fast alle Blogs rezensierten nur Exemplare, die sie von Verlagen erhalten haben.

    Da sind Selfpublisher schon irgendwie ein wenig gekniffen. Nun gut... und ich hab den Fehler gemacht, die Blogger erst nur freundlich zu fragen, ob sie überhaupt Zeit hätten mein Buch zu lesen, bevor ich denen alle Details zum Buch vor die Füße werfe.

    Nun ja, man lernt nie aus... vielleicht versuche ich es in ein paar Wochen erneut :) Muss jetzt eh erst etwas Geld sparen, damit ich Rezensionsexemplare kaufen kann. Aber wenigstens krieg ich Provision, wenn ich mein eigenes Buch kaufe, hooray :D


    Ist ein ganz schön teures Hobby.


    Und ob mein Buch dann auch weitere Interessenten erreicht, sei dahin gestellt... kenne mich halt auch nicht mit der Reichweite von Buchblogs aus.