Beschädigtes Buch - Ab wann ist ein Buch unbrauchbar?

  • Mit Geld und anderen Dingen, die viele (fremde) Leute bereits in den Händen hatten, gehe ich aber nicht ins Bett.

    Ich finde es z.B. auch nicht wild, draußen die Fußgängerampel zu berühren.

    Aber Bücher nehme ich mit in mein Bett. Das ist der privateste und intimste Ort, den es für mich gibt. Ein Ort, an dem ich mich rundum wohl fühlen möchte - und da will ich sowas einfach nicht um mich haben.

    In mein Bett gehört nur Schmuddel, den ich liebe und nix von fremden Leuten. :)

    Ich nehme weder Geld noch Bücher noch Schmuddel in mein Bett. :) Jeder kann es mit gebrauchten Büchern halten, wie er mag. :wink: Und sich ekeln, wovor er mag - oder auch nicht.

    Der einfachste Weg, gebildete Kinder heranzuziehen, ist, ihnen das Lesen beizubringen und ihnen zu zeigen, dass Lesen Spaß macht. (Neil Gaiman)

  • Ich arbeite selber in einer Bibliothek und gerade im letzten Jahr kam eine Flut an beschädigten Büchern zurück. Dabei unterscheiden wir bei uns immer ganz klar nach dem Alter der Bücher (Ist das Buch schon einige Jahre alt und sah davor schon ein wenig mitgenommen / zerlesen aus dann erheben wir in der Regel nicht immer gleich eine volle Beschädigungs-/Ersatzgebühr)

    Für uns als Bibliothek sind Bücher nicht mehr brauchbar für den Verleih, wenn es sich um starke/ große Wein-/Kaffee oder starke Wasserschäden handelt, bei denen das Buch und die Seiten die lustigsten Biegungen und Wellen machen und nicht mal mehr das Beschweren hilft es wieder einigermaßen "gerade" zu bekommen.

    Knicke und Risse sind für uns eher Beschädigungen, die man meist gut kleben kann.

    Tatsächlich haben wir in unserer Benutzerordnung auch keine genaue Einschränkung/ Regelung oder Definition eines Schadens.

    Es wird darauf hingewiesen, dass der Leser für etwaige Schäden am Buch haftbar ist und er die Bücher vor der Ausleihe kurz anschauen sollte, da er Schäden vor der Ausleihe melden muss. Sind die Schäden bei uns nicht vermerkt, ist er theoretisch der Verursacher. Natürlich versuchen sich die Leute gerne rauszureden und sagen, dass das Buch vorher schon so ausgesehen hat, oder das er es gar nicht gelesen hat. "Das lag nur auf meinem Schreibtisch, ich habe es nicht einmal aufgeschlagen" ist so der Klassiker unter den Antworten auf die Frage, ob man den Schaden vorher nicht bemerkt hätte.

    Wie wir dann damit umgehen kommt immer darauf an, wie groß dieser Schaden ist. Oftmals sind wir auch so nett und drücken ein Auge zu, wenn es sich um Fleckchen oder kleinere Risse handelt. Ich bespreche mich da auch immer gerne mit der Bibliotheksleitung, damit man als Team an einem Strang zieht, sollte es zu Beschwerden und Unverständnis kommen, wenn die "Strafgebühr" dann doch etwas höher ist, weil man das Buch neu anschaffen muss.


    Letztendlich würde ich sagen, dass jeder Schaden individuell beurteilt werden muss. Ich finde es schwierig eine genaue Regel zu finden, die einem aufzeigt, ab wann das Buch unbrauchbar geworden ist. Theoretisch kann man ja auch ein Buch, dass mit dem Gartenschlauch erwischt wurde noch lesen, aber schön sieht es danach einfach nicht mehr aus. Für uns zählt es dabei als unbrauchbar, aber jemand anderen stört das vielleicht gar nicht.

  • Vielleicht sollte in Büchereien ein Hinweis zur Nutzung von Büchern aufgehangen werden?

    Lesezeichen anstelle von Eselsohren

    Buch nicht umschlagen, dass der Rücken bricht

    Buch nicht aufgeschlagen falschrum hinlegen um den Rücken zu schonen..


    Und sonst gehe ich pfleglich mit den Büchern um, aber ich habe auch Bücher nach einmaligen lesen, die dicke Leserillen im Rücken haben. Da kann man gar nicht eine allgemeine Festlegung machen, ab wie vielen Rillen ein Buch beschädigt ist.

    Klar sind dicke Flecken, Wasserschaden usw. nicht mehr gut. Seiten raus oder angerissen ist klar auch eine Beschädigung.


    Und ich hole mir auch viele Bücher in SecondHand. Da sehe ich kein Problem drin, da ich auch Einkaufswagen anfasse, auf öffentliche Toiletten gehe u.v.m.;)

  • Die Menschen sind so dumm, dass solche Hinweise nichts nützen würden. Und wenn es passiert, kommen eh die Ausreden, dass man es nicht gewesen ist. Unverschämtheit, so etwas zu unterstellen. Da sind Bibliothekskunden sicher nicht besser als andere. Wir haben es z.B. gewagt, einem Kunden über Weihnachten eine Rechnung zu schicken. Er hatte ja nur eine Reise gebucht. :roll:

  • Ich bin generell mit Büchern sorgsam, auch mit Büchereibücher. Mir ist es aber einmal passiert, dass mir die Kaffeetasse umgekippt ist und das Buch drin schwamm.:shock: Das war nur noch für die Tonne. Ich hab dann gefragt in der Bib wie wir das machen. Die wollten kein Geld sondern ich sollte das Buch gleich neu kaufen und bringen. Das hab ich natürlich gleich gemacht. Mir war das so peinlich, ich wäre nicht mal ansatzweise auf die Idee gekommen, da herumzudiskutieren.

  • Tatsächlich haben wir in unserer Benutzerordnung auch keine genaue Einschränkung/ Regelung oder Definition eines Schadens.

    Es wird darauf hingewiesen, dass der Leser für etwaige Schäden am Buch haftbar ist und er die Bücher vor der Ausleihe kurz anschauen sollte, da er Schäden vor der Ausleihe melden muss.

    So wird es in unserer Bücherei auch gehandhabt. Allerdings sind die meisten Bücher dort ziemlich neu und allesamt in gutem Zustand.


    Für mich werden Bücher unbrauchbar, wenn sie zerrissen sind, Seiten fehlen, Flecken drin sind oder ein Wasserschaden vorliegt.

    Leserillen am Rücken oder eine gewisse Vergilbung bei älteren Büchern stören mich nicht. Ich kaufe allerdings fast nie gebrauchte Bücher (gelegentlich bei Amazon Marketplace, wenn ich sie anders nicht mehr bekomme) und ich steige immer mehr auf E-Books um, da fällt das Problem mit dem äußeren Erscheinungsbild schon mal weg.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Unbrauchbar ist für mich ein Buch, wenn es zerfleddert ist, Seiten fehlen, oder angerissen sind, wenn das Cover Risse hat, wenn das Buch beschädigt ist wie z.B. Wasserschaden, auch Flecken jeglicher Art gehören für mich dazu. Alles was ein Buch unansehnlich macht, spricht für mich dafür, dass ich dieses Buch nicht in die Hand nehmen möchte. Ich möchte so ein Buch nicht lesen. Also für mich unbrauchbar.


    Rillen in dem Buchrücken dagegen stören mich gar nicht. Denn ich schlage meine Bücher auch auf. Sonst ist es sehr unbequem zu lesen. Und mir ist wichtiger der Komfort des Lesens.


    Mir ist schon zwei Mal passiert, dass ich auf ein Bibliotheksbuch Kaffee ausgekippt habe, ein mal war ich es, einmal war es jemand anderer, aber das Buch hatte ich unvorsichtig am Tisch abgelegt, wo es passieren konnte. Auf jeden Fall, Geld wollte die Bibliothek als Ersatz nicht, was mir persönlich lieber wäre. Ich musste die Bücher ersetzen, was ich auch natürlich gemacht habe.


    Gebrauchte Bücher kaufe ich sehr gerne, schaue immer, dass die in einem guten oder sehr gutem Zustand sind, und bin äußerst zufrieden damit.

    Auch Flohmarkt Bücher habe ich schon gekauft, und wenn diese gut aussehen, habe ich überhaupt keine Probleme damit, dass jemand schon das Buch gelesen hat. Allerdings werden die Bücher bei mir auch mit Desinfektionsmittel eingesprüht. Ist reine Kopfsache.:)

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Wie ich den Zustand eines gebrauchten Buches bewerte, ist für mich zum Teil auch davon abhängig, ob es sich um ein antiquarisches, sehr schwer erhältliches Buch handelt, also eines, das vielleicht ein einziges Mal vor fünfzig oder siebzig Jahren erschienen ist, und bei dem es mangels Nachfrage auch nicht wahrscheinlich ist, daß es jemals wieder aufgelegt wird. Bei solchen Büchern bin ich relativ tolerant. Ich hatte schon Exemplare mit Stockflecken, mit kleinen Brandflecken, intensivem "Kellergeruch", Eselsohren, Risse in der Seite, Seiten die rausfallen... Da diese Bücher aber so schwierig zu finden sind, war ich froh, überhaupt ein Exemplar bekommen zu haben.

    Wirklich unbrauchbar ist für mich in solchen Fällen ein Buch erst, wenn Seiten fehlen oder Seiten so zusammenkleben, daß man sie nicht mehr auseinanderbekommt, oder wenn es Flecken der ganz gruseligen Art hat.


    Bei anderen Büchern, die ich einfach nur aus Preisgründen lieber gebraucht kaufe, habe ich schon andere Erwartungen. Es darf vergilbt sein und Leserillen haben, mit nem geringen Wasserschaden kann ich auch noch leben, Bleistiftnotizen kann ich rausradieren, aber wenn es als Lose-Blatt-Sammlung daherkommt, Krümel in der Rille liegen, mit Kugelschreiber sinnlos reingeschrieben wurde (ne reingeschriebene Widmung stört mich nicht), starke Flecken oder zwischen den Seiten zerdrückte Insekten dabei sind (kommt tatsächlich ab und zu vor) oder sich der Einband so klebrig-abgegrabbelt anfühlt, daß man sich gar nicht erst fragen will, wo das arme Buch rumgelegen hat, dann seh ich es definitiv als unbrauchbar an.


    Insgesamt habe ich aber mit Gebrauchtbüchern gute Erfahrungen gemacht. Viele waren sogar in besserem Zustand als angegeben. Auch die Bücher aus unserer Stadtbibliothek waren bisher meistens in ordentlichem Zustand. Vor dem lesen fahr ich aber grundsätzlich mit nem Reinigungstuch drüber. Schaden kanns ja nicht.


    Schlechter sieht es meistens mit Büchern aus öffentlichen Bücherschränken aus. Da sind manchmal echt schlimme Exemplare dabei. :shock: