Sage Dawkins - Leichenbraut

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Spannender, heftiger Thriller um Frauen die lebendig ins Grab ihrer Ehemänner gelegt werden.
  • Ich lese sehr gerne, ausgesprochen viel und genieße es, mich in die unterschiedlichsten Bücherwelten hineinziehen zu lassen, von spannenden Thrillern bis zu den Kinderbüchern meiner Mädchen. Meinungen zu Büchern, wie auch allen Dingen des Lebens sind subjektiv und persönlich. Wie sagte Thomas Mann so schön: “Wir finden in den Büchern immer nur uns selbst.” Entsprechend freut es mich, daß ich mich wiederfinden konnte, im Team um Inspektor Lang. Heutzutage scheint Mobbing, Missgunst und Neid das Maas aller Dinge zu sein, umso mehr freut es mich, einem Ermittlerteam folgen zu dürfen, das unterschiedlicher, sympathischer und menschlicher nicht sein könnte.


    Nun zur Geschichte. Ich bin wahrlich keine Freundin von harten Sexszenen wie der im ersten Kapitel, aber sie macht genau das, was sie soll, vermittelt uns ein Bild von den Menschen, mit denen wir es später zu tun haben. Ihren Motiven, dem Fehlen von Moral und Charakter, ihrer Obsession mit Macht und Geld. Kurze Kapitel und Szenenlänge vermitteln ein Gefühl von Bedrohung und Tempo. Die Sargszenen sind ebenfalls nichts für zarte Gemüter, aber sie liessen mich mit den Opfern mitfühlen und mitleiden. Ihre Klaustrophobie und Verzweiflung wurden durch sie für mich sehr greifbar, auch wenn manche Beschreibung Ekel hervorrief. Die Autorin spielt gekonnt mit dem Leser und den Perspektiven, lässt ihn durch die Augen aller Beteiligten blicken, sogar durch die des Killers, was ich am außergewöhnlichsten und beängstigendsten fand. Mann ist quasi ständig mit dabei, fängt an, seine Motive zu verstehen, und ahnt bis zum Ende doch nicht, wer der Mörder ist. Die Tatsache, dass er kein gesichtsloses Monster ist, sondern menschliche Züge hat, macht die Geschichte bedrückender.


    Die falschen Spuren, gespickt mit, für mich, überraschenden und sehr interessanten Hintergrundinformationen sind sehr schön verwoben und machen neugierig. Das Thema Geisterbräute ist sehr ungewöhnlich und in unserem Kulturkreis nicht geläufig, das gibt diesem Thriller das gewisse Etwas und macht ihn umso spannender. Das Vorgängerbuch wird kurz erwähnt, was ich keinesfalls als störend empfand. Auf 437 Seiten wird es ganze fünf Mal nebenbei und kurz in einem Satz erwähnt, als nützliche Erläuterung, zum Beispiel wo der Ermittlungsleiter Stephen Lang seine noch frische Schussverletzung herhat. Das Vorgängerbuch muss man keinesfalls kennen, um Leichenbraut zu verstehen und genießen zu können, und ich muss sagen, ich habe die Geschichte sehr genossen und sie hat mich, vor allem als Mutter, noch einige Tage beschäftigt. Daher von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die etwas andere Thriller lesen möchten und keine Angst davor haben, in die Köpfe irrer Serienkiller und verdorbener Zeitgenossen zu blicken.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Ein echter Pageturner, der ein morbides Thema auf sehr spannende und erfrischend neue Weise verarbeitet. Absolute Leseempfehlung.“ zu „Sage Dawkins - Leichenbraut“ geändert.
  • luisa89 Bitte schreib in die Titelzeile nur Autorenname und Buchtitel, sonst nichts. Steht dort etwas anderes, kann deine Rezension nicht über die Suchfunktion gefunden werden. Danke :wink:

  • Darum gehts:

    Ein Sarg - und zwei Leichen! Bei einer der Leichen handelt es sich um eine Frau im Hochzeitskleid, offenbar wurde sie lebendig begraben. Inspector Stephen Lang und sein Team übernehmen die Ermittlungen. Aber es bleibt nicht bei einer "Leichenbraut". Schon bald ist klar: In England treibt ein Serienmörder sein Unwesen, der Frauen lebendig in den Gräbern ihrer Partner beerdigt. Und er hat sein nächstes Opfer bereits auserkoren. - Amazon

    Ohne Bücher auf der Welt wäre ich längst verzweifelt. (Arthur Schopenhauer)

  • Entschuldigung und danke für den Hinweis! Typisch, erst finde ich mich nicht zurecht und dann tappe ich gleich in ein, zwei Fettnäpfchen 😂

    ach was, alles nicht so tragisch. Du bist ja noch ganz neu bei uns. Das findet sich alles mit der Zeit :wink:

    viele Grüße vom Squirrel


    :study: Julian Rathbone - Kings of Albion


  • "Du wirst auf dem faulenden Leichnam deines Ehemannes sterben und verrotten, ungehört und unbetrauert von Freunden und Familie." (Buchauszug)

    Auf einem alten Manchester Friedhof beobachten 2 Jugendliche ein ungewöhnliches Ereignis. Sie vermuten, dass es Satanisten sind, und rennen vor Angst weg. In London stirbt der 83-jährige millionenschwere Immobilienhai Joseph Fitzgerald Jones beim Geschlechtsverkehr mit seiner Frau. Seiner jungen Frau Jenna kann der Mord an ihrem Mann nicht nachgewiesen werden. Doch der Sohn Jeff Jonas ist sich sicher, dass sie seinen Vater getötet hat, um an sein Vermögen zu kommen. Dann entdeckt man durch Zufall eine tote Frau im Hochzeitskleid, in einem Sarg eines Verstorbenen. Das Team von Stephan Lang, Spezialabteilung für Serienmorde des MID wird verständigt. Doch es bleibt nicht bei dieser einen Braut, eine weitere wird gefunden. Zwischen Geisterbräuten und einem Serientäter rennt dem Team förmlich die Zeit davon, um ein neues Opfer zu verhindern. Können sie den Täter stoppen und was steckt hinter den Geisterbräuten?


    Meine Meinung:
    Das blutige Messer auf dem Cover hat mich neugierig auf dieses Buch gemacht, zudem die Tatsache der lebendig begrabenen Frauen. Der Schreibstil ist flüssig, anspruchsvoll, informativ und in recht kurze Kapitel eingeteilt. Durch die vielen verschiedenen Handlungsstränge muss ich jedoch recht gut aufpassen, um nicht durcheinander zu kommen. Zusätzlich irritierten mich, ähnliche Namen wie Harwood und Hawthorne. Auch hier hatte ich manchmal Probleme, die beiden zuzuordnen. Ansonsten war es wirklich eine spannende Geschichte, die allerdings nichts für schwache Nerven ist. Den man erlebte den Todeskampf eines seiner Opfer hautnah mit und das war wirklich heftig beschrieben. Worte wie:
    "Ich lebe! Ihr könnt mich nicht einäschern! Hört ihr, ich lebe! Ich bin nicht tot!", schreit sie mit letzter Kraft. "Hört mich denn keiner?", bescherten mir eine regelrechte Gänsehaut. Interessant ist besonders der natürliche, ehrgeizige und sympathische Inspector Stephan Lang, der mir ein wenig wie ein Getriebener vorkommt. Er nimmt sich nicht mal Zeit seine Verletzung vom letzten Fall, um den Themsenkiller auszukurieren. Schade fand ich, dass dieser Fall zwar immer wieder angerissen wurde, man jedoch nichts Konkretes erfuhr. Natürlich macht es mich deshalb neugierig, diesen ersten Stephan Lang Band ebenfalls zu lesen. Außerdem hat mir die IT Expertin Danica sehr gut gefallen, eine toughe, selbstbewusste und engagierte Frau. Sie recherchiert im Grunde alles sehr akribisch im Internet, selbst im Darknet. Doch insgeheim hatte ich den Eindruck, wäre sie viel lieber bei den eigentlichen Ermittlungen dabei. Besonders ihre Enthüllung über das Thema Geisterbräute, dessen Ursprung aus China kommt, hat mich sprachlos und neugierig zugleich gemacht. Durch die Enthüllungen im Buch musste ich unbedingt mehr wissen und war verwundert, das sich zu dieser Thematik sogar sehr viel Aktuelles finden ließ. Selbst über das Beispiel, das sie aus Frankreich hier anführt, war ich mehr als erstaunt gewesen. Außerdem gefiel mir Danicas Freundschaft und Faible zum Gerichtsmediziner Hobbs. Vielleicht hätte man den Täter noch etwas mehr ausarbeiten können, so das man seine Motive noch besser hätte nachvollziehen können. Ich fand, dass er zu wenig Raum bekommen hat. Allerdings hatte ich schon eine kleine Vermutung wer der Täter sein könnte, was sich dann am Ende auch so herausstellte. Doch trotz meiner Vermutung wurde es am Ende noch recht spannend. Mich jedenfalls konnte dieser Thriller mit einem tollen Plot begeistern, deshalb bin ich gespannt auf den nächsten Fall. Darum von mir 4 1/2 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb::thumleft::applause: