Hayley Barker - Letzte Entscheidung / Show Stealer

  • Kurzmeinung

    Aleshanee
    Zu viele Wiederholungen, zu wenig Handlung
  • Kurzmeinung

    Cocolina
    Noch spannender als der erste Teil!
  • Inhalt (Quelle: Amazon)


    Nachdem Hoshiko und Ben den Zirkus in Brand gesetzt haben, sind sie nun auf der Flucht. Doch Bens Mutter wird alles daran setzen, um ihn zu finden und Rache zu nehmen; ihn in die Enge zu treiben und dazu zu zwingen, sich für Hoshiko zu opfern. Denn die tödlichste Show der Welt ist wieder zurück. Und wenn Ben dachte, er würde ihre dunkelsten Geheimnisse schon kennen, dann muss er nun feststellen, dass er das wahre Ausmaß des Schreckens unter dem Kuppeldach erst jetzt kennenlernen wird - als die neue Attraktion des Zirkus...


    Meine Meinung:


    Schon vom 1. Teil dieser Dilogie war ich begeistert, sodass ich diesen 2. Teil gleich im Anschluss gelesen habe. Bisher hatte ich es selten, dass der zweite Teil einer Story den ersten übertrumpft hat, aber hier war es so :thumleft:


    Eines vorweg: nach wie vor empfehle ich dieses Buch keinen Jugendlichen unter 16 Jahren und im Allgemeinen keinen Lesern, die Probleme mit Gewaltdarstellungen -insbesondere an Kindern und Jugendlichen - haben.

    Der zweite Teil beginnt ein Jahr nach dem Ende des ersten Teils. Ich fand es angenehm, dass die Autorin nicht den gesamten Inhalt des ersten Teils wiederholt hat und man stattdessen sofort wieder in der Geschichte ist, was aber auch bedeutet, dass man den ersten Teil unbedingt gelesen haben sollte, sonst wird man an diesem Teil keinen Spaß haben.


    Ben und Hoshiko sind nun schon seit einem Jahr auf der Flucht, doch bisher konnten sie London nicht verlassen, da die Stadtgrenzen geschlossen wurden. Der Zirkus wurde neu aufgebaut - noch größer, spektakulärer, gefährlicher für die Artisten, und Bens Mutter, die Ministerin für Dreg-Kontrolle und angehende Präsidentin des Landes, greift noch härter durch als zuvor. Um Präsidentin zu werden, schreckt sie vor nichts zurück - und wenn ich nichts sage, meine ich tatsächlich nichts. Für wie glaubwürdig man das hält - vor allem wenn man ihre Taten als Mutter bedenkt - muss jeder für sich selbst entscheiden. Doch Ben und Hoshiko haben England aufgerüttelt. Seit Ben, der Inbegriff eines Pure-Jungen und Sohn der angehenden Präsidentin, seine Stimme erhoben und sich gegen die Unterdrückung der Dregs ausgesprochen hat, traut sich auch das Volk, zaghaft seine Stimmen zu erheben. So gibt es inzwischen eine zweite Präsidentschaftskandidatin, die zwar selbst eine Pure ist, jedoch für die Dregs einstehen will. Es gibt also möglicherweise eine Chance, um aus England wieder ein lebenswertes Land für ALLE zu machen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg und besonders Ben und Hoshiko als Inbegriffe der Revolution stehen getrennt voneinander einige sehr harte Prüfungen bevor. Der Zirkus hat sie wieder...


    Es war von der ersten bis zur letzten Seite absolut spannend! Für mich persönlich eine absolut lesenswerte Buchreihe. Die Charaktere entwickeln sich allesamt im Laufe des Buches weiter, in diesem Teil (im Gegensatz zum ersten Teil) handelten für mich alle nachvollziehbar (eben passend zu ihren Eigenschaften, Idealen und Zielen). Die Entwicklung der Geschichte ist sehr spannend und war für mich absolut nicht vorhersehbar. Es gab eine Stelle, an der ich Hoshiko für ein wenig zu naiv gehalten habe, letztendlich hatte sie sich aber genau richtig verhalten.


    Die Liebesgeschichte zwischen Ben und Hoshiko ist in beiden Büchern absolut diskret im Hintergrund gehalten, ich kann mich höchstens an eine Kussszene (im ersten Teil) erinnern. Ansonsten ist es eine sehr erwachsene Beziehung, obwohl sie beide 17 Jahre alt sind. Man muss also keine Angst vor einer kitschigen Lovestory haben.


    Der neu aufgebaute Zirkus ist fast noch grausamer als der ursprüngliche. Er ist nämlich nun interaktiv: die Besucher des Zirkus - die Pures - können nun selbst auf Knopfdruck entscheiden, ob und wie die Dregs verletzt werden. Wer eine "Kostprobe" möchte:



    Die Kapitel im Buch wechseln sich noch immer ab, eines ist aus der Sicht von Ben, das nächste aus der Sicht von Hoshiko geschrieben. Sie sind oftmals auch sehr kurz. Wie schon im ersten Buch hat auch hier die Autorin für mich an einigen Stellen die Spannung etwas rausgenommen, weil sie, anstatt die Geschichte voranzutreiben, stets sehr genau die Gedanken und Gefühle der beiden wiedergibt. Doch vielleicht hatte ich mich letztendlich daran gewöhnt, denn irgendwann hat mich das nicht mehr gestört. Die Spannung war trotzdem noch da und spürbar.


    Mir hat der zweite Teil noch besser gefallen als der erste Teil. Er war noch spannender, die Figuren haben sich gut entwickelt und sehr nachvollziehbar gehandelt. Die Ideen der Autorin sind unfassbar grausam, da musste ich erneut ein paar Mal innehalten, auch in Bezug auf das Verhalten von Bens Mutter. Doch auch wenn vor allem Hoshiko durch alles, was sie bisher durchgemacht hat, nicht unbedingt ein Sympathieträger ist, denn sie wirkt sehr hart und entschlossen, fiebert man einfach mit ihr und Ben mit.

    Und genau das wünsche ich mir von einem Buch: Spannung, keine Langeweile, einen Grund zum Mitfiebern und eintauchen in die Handlung. Von mir dafür :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: und eine Leseempfehlung für Leser von Dystopien oder auch von Jugendbüchern, die einmal keine Liebesgeschichte als Fokus haben.

  • Von Band 1 war ich ja trotz kleiner Abstriche schon sehr begeistert, aber leider konnte für mich da der zweite Band als Abschluss nicht mehr mithalten.


    Ein Jahr ist mittlerweile vergangen, seit der Zirkus in Flammen aufgegangen ist. Ben, Hoshiko und Greta sind noch immer auf der Flucht, kommen aber nicht aus London heraus. Sie verstecken sich ständig woanders und halten sich mit der Gunst der Wiederstandsbewegung über Wasser. Gleich zu Beginn gab es hier für mich einige logische Ungereimtheiten, kleine, die nicht so groß auffallen, aber die sich mit der Zeit dann doch gehäuft und mich gestört haben.


    Hoshiko und Ben werden getrennt und müssen nun jeder für sich versuchen, zu überleben und gegen die Missstände anzukämpfen. Der Wahlkampf steht bevor und Ben´s Mutter kandidiert für die Präsidentschaft, allerdings gibt es auch endlich eine Gegenbewegung, denn nach Bens Rede im letzten Jahr werden immer mehr Stimmen laut, die mit dem System nicht einverstanden sind.

    Ebenso die radikale Bewegung, die "Bruderschaft", die eigentlich als ausgemerzt gilt, schmiedet im geheimen Pläne.


    Dieses Mal muss Ben das Leben im Zirkus miterleben und die Show wird noch brutaler und grausamer als vorher.

    Hoshiko verschlägt es in die Slums und muss sich dort mit einer Hierarchie auseinander setzen, mit der sie so nicht gerechnet hat.


    An sich gäbe es viel Potenzial, aber für mich war recht wenig Handlung vorhanden. Es wird einiges wiederholt, was zwar die Erinnerungen an die vorherigen Ereignisse wieder ins Gedächtnis holt, dadurch tritt es aber oft etwas auf der Stelle. Auch die Gedanken von Ben und Hoshi kreisen ständig umeinander, so dass ich meist das Gefühl hatte darauf zu warten, dass endlich etwas passiert.


    Was wirklich gut und wichtig ist, ist die Botschaft. Die Trennung der Menschen aufgrund Herkunft, Glaube oder Ethnie wird deutlich und vehement an den Pranger gestellt und auch die Trägheit, mit einem politischen System mitzugehen, einfach weil man es gewohnt ist.

    Besonders gut fand ich auch, dass diese strikte Trennung von beiden Seiten beleuchtet wurde. Die Pures verachten die Dregs als minderwertig. Aber auch die Dregs verachten die Pures, weil sie sie so schlecht behandeln: ABER nicht alle sind gleich. Auf beiden Seiten gibt es Menschen die gutes tun wollen und ebenso solche, die negative Charaktereigenschaften haben.


    Das Schubladendenken funktioniert nicht, ebenso wie Hass mit Hass oder Gewalt mit Gewalt zu vergelten.

    Dennoch taucht die Frage auf, wie weit man gehen kann, um etwas Böses aufzuhalten. Eine Frage der wir immer wieder begegnen, leider auch in der heutigen Zeit.

    Wie gesagt konnte es mich nicht so begeistern weil ich mir mehr Handlung und weniger Wiederholungen gewünscht hätte. Ein Zitat ist mir aber besonders herausgestochen, mit dem ich gerne hier abschließen möchte:


    Liebe, die andere Menschen besitzen und sie nach eigenen Willen umformen will, ist keine Liebe. Das ist das Gegenteil von Liebe.

    Zitat Seite 82


    Mein Fazit: 2.5 Sterne


    Weltenwanderer