Aurelia L. Night - Das Vermächtnis der Magie

  • Divine Damnation (Das Vermächtnis der Magie) - Aurelia L. Night


    Impress

    330 Seiten

    Romantasy

    Band 1

    09. Januar 2020


    Inhalt:


    **Öffne dein Herz und spüre die Magie in dir**


    Tivra ist eine begabte Hexe aus dem Zirkel der Deva.

    Doch durch ein Missgeschick lässt sie auf einer Mission in den Ruinen eines alten Tempels versehentlich die Göttin der Zerstörung frei, die eine ungeheuerliche Bedrohung für das gesamte Land darstellt. Aus der Not heraus erfragt der Zirkel die Hilfe eines Rudels von Gestaltwandlern.

    Plötzlich steht die junge Hexe Avan gegenüber, dem Anführer des Rudels, und erkennt ihn sofort wieder.
    Er ist der wunderschöne Fremde, mit dem sie vor Kurzem eine durchzechte Nacht verbracht hat.

    Nun soll ausgerechnet sie die Verbindung zwischen Zirkel und Rudel sein, weshalb sie zwingend viel Zeit mit dem mysteriösen Mann verbringen muss…


    Meinung:


    Itampira. Klingt in meinen Ohren imposant. Irgendwie magisch, göttlich, eindrucksvoll. Doch auf das Wort trifft das nicht zu.

    Aber auf die Bewohner Itampiras, die zwar nicht alle magisch begabt sind, aber täglich entweder mit Zaubern oder anderen unglaublichen Dingen in Kontakt kommen. Deva und Log leben friedlich nebeneinander.

    Nur die Pashu, die Gestaltwandler des Kontinents, sind ihnen unheimlich, wenn nicht sogar ein Dorn im Auge.

    Bis Tivra, eine Deva, eine noch größere Bedrohung freisetzt und es den Völkern somit unmöglich macht sich noch weiter zu ignorieren. Eigentlich.


    Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Ich lese wirklich gern Romantasy und sollte die Herangehensweise bei solchen Geschichten eigentlich gewohnt sein, doch die Annäherungen zwischen Avan und Tivra sind bei mir nicht gänzlich eingeschlagen.
    Tivra, die magisch Begabte mit dem schlohweißen Haar, die ich direkt zu Beginn des Buches für ihre Toughness gefeiert habe, raubte mir mit ihren romantischen Ansätzen/Gedanken/Unentschlossenheiten irgendwann den letzten Nerv. Und Avan war leider auch nicht besser. Zwar ist der Pashu augenscheinlich ein Leckerbissen, allerdings legte er auch ein Verhalten an den Tag, bei dem ich mir das Augenrollen etwas verkneifen musste.

    Das Geheimnis, das er zu schützen versucht, tut der sich langsam aufbauenden Beziehung zwischen den beiden nicht ganz so gut wie erhofft.

    Diesbezüglich habe ich bereits eine vage Ahnung, worauf es hinauslaufen könnte, aber ich lasse mich gern überraschen.


    Überraschung ist das Stichwort - die Autorin hat wohl einen Faible für dramatische Enden.

    Einer der bösesten Cliffhanger, der mir jemals untergekommen ist. Wobei das natürlich auch nur zum Weiterlesen animiert.

    Doch der Rest der Handlung hat ebenfalls einiges zu bieten.

    Die aufkeimende Beziehung zwischen Avan und Tivra ist zwar ein wichtiger Bestandteil der Geschichte, aber es drängt sich nicht in den Vordergrund.

    Da gibt es auch noch Baru, eine wahnsinnige Göttin, eine - in meinen Augen - Intrige, die es aufzudecken gilt, ein wenig Familiendrama am Rande und so viel Magie, die durch die Luft flitzt und wirrt und surrt und beim Lesen begeistert, sodass die leicht nervenden Gedankengänge der Protagonistin zur Nebensache werden.


    Der Schreibstil der Autorin nimmt den Leser mit der Ich-Perspektive gefangen und trägt ihn spielerisch leicht durch die Seiten und die Welt Itampiras.

    Atmosphärisch bewegt sich das Ganze zwischen Hoffnung und Verzweiflung.

    Hoffnung auf Frieden und Verzweiflung, weil Tivra und die restlichen Bewohner der Bedrohung nicht gewachsen zu sein scheinen.

    Die oben erwähnten Gestalten und Situationen bringen die nötige Spannung mit sich und alles zusammen genommen ergibt das den Auftakt in ein Abenteuer, das vielversprechend klingt.


    Fazit:


    Bei „Divine Damnation“ ist eigentlich für jeden was dabei.

    Emotionen fürs Herz, Action fürs Auge, Magie für die Fantasie und das in einer wirklich toll aufgebauten Welt.
    Tivra und Avan sind, trotz meiner Nervenbelastung, super sympathisch und ihre Zusammenarbeit ist von Zerreißproben geprägt.
    Und auch die anderen Charaktere bringen eine gewisse Tiefe mit sich, die Lust macht auf mehr.

    Natürlich neben der Frage, ob Itampira dem Untergang geweiht ist und wie viel Magie durchs Land pulsieren kann, bis sie an ihre Grenzen stößt.

    Ein gelungener Auftakt.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️ (4/5)