David Mitchell - Slade House

  • Zitat von Klappentext des Buches

    „Auf der einen Seite einer hohen Mauer liegt eine kleine, feuchte Gase, auf der anderen ein sonnenbeschienener Garten. Dazwischen eine schmale schwarze Pforte. Du brauchst sie nur zu öffnen. Willkommen im Stade House.“



    Alle neun Jahre, am letzten Sonntag im Oktober, wird ein «Gast» ins Slade House eingeladen. Warum und zu welchem Zweck, dass findest Du nach und nach heraus. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass es sich hier um das Genre Mystery/Horror/Übernatürliches handelt. Wer einen realistischen Krimi/Thriller hier erwartet, ist falsch.


    Als ich das Buch begann wusste ich überhaupt nicht, worum es geht. Der Klappentext, wie man sehen kann, verrät nicht all zu viel. Meiner Meinung nach ist das sehr gut so. Ich war kurzzeitig verwirrt, aber dann angenehm überrascht. Wer wissen will, wovon ich spreche, hier ein kleiner Spoilertext, - und nein, es ist kein großer Spoiler. Es gibt Dir nur die Wahl, ob Du das Buch, so wie ich, ganz „blind“ anfangen willst, oder mit ein bisschen mehr Info zum Aufbau.



    Von Mitchell habe ich mal seinen „Wolkenatlas“ gelesen, oder angefangen zu lesen, ich kann mich aber nicht wirklich daran erinnern. Daher kann ich nicht beurteilen, wie sich „Slade House“ im Vergleich zu seinen anderen Werken schlägt.


    Sehr gefallen haben mir die einzelnen Figuren. Mitchell schafft es jedem seiner Charaktere eine eigene Stimme zu verleihen, die sich alle von einander abheben und dabei trägt Mitchell auch dem Alter und dem Umfeld der Figur Rechnung.


    Die Auflösung am Ende war für mich nun nicht die große Überraschung, wobei ich die Grundidee gut fand. Du bekommst sehr schnell mit, dass es sich hier um etwas Übernatürliches handelt und was es ist, das kann man sich auch schnell zusammen reinem. Die Erklärung am Ende: Wie, warum, wer, was, wo?, - die war mir etwas zu detailliert, aber das war die einzige langatmige Stelle.


    Fazit: Ein netter, kleiner Mystery-Thriller mit leichten Elementen aus dem Horror-Genre. Starke, sich von einander abgrenzende Figuren. Kann man am Stück verschlingen oder auch prima nach und nach lesen. (Gut für Pendler. ) Spannend und unterhaltsam für zwischendurch, wenn man das Genre mag. (Es ist übrigens mMn eher seichter Horror.)


    P.S.: Im Internet habe ich irgendwo aufgeschnappt, dass das Buch mit „die Knochenuhren“ von Mitchell zusammenhängt. Davon wusste ich nichts. Wer also da Bedenken hat: Man kann „Slade House“ ohne Kenntnisse anderer Bücher von Mitchell lesen.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.


    Memento Mori / Amore Fati