Piers Torday - The Wild Beyond

  • Autor - Titel:

    Piers Torday - The Wild Beyond


    Sprache: englisch

    ISBN/ASIN: 9781848669536

    Bindung: Taschenbuch

    Schlagworte: Kester, Fortsetzung, Abenteuer, Tiere, Jugendbuch



    Inhalt:

    This is the story of a boy named Kester. He has rescued the last wild animals in the world, and saved his capital city from destruction. But now he must face his greatest challenge yet, because:

    1. The only blue whale on the planet has brought news from across the ocean

    2. A mysterious steel dome has risen from the Four Towers

    3. Out there, somewhere, a brave mouse holds the key to the future...

    (Q Amazon)


    Meinung:

    The Wild Beyond


    In den letzten beiden Teilen der Last Wild Reihe, haben wir Kester dabei begleitet wie er die letzten wilden Kreaturen seiner Welt vor dem skrupelosen Geschäftsmann Selwyn Stone gerettet und die Stadt Premium und deren Bewohner vor einer terroristischen Gruppe von Tieren beschützt hat. Er hat es geschafft dass Menschen und Tiere wieder friedlich miteinander leben können und Selwyn Stone in seiner Geschäfftszentrale gefangen ist. Leider hat er dabei auch reichlich Chaos angerichtet. Die Menschen sind jetzt auf sich gestellt und ohne Führung. Sie brauchen jemanden der sie leitet. Sie brauchen den Jungen der mit den Tieren reden kann.


    Hier begannen dann meine Probleme, denn diese erste größere Handlung in der Geschichte war doch sehr politisch. Kesters Vater macht klar deutlich, dass er nicht will, dass sein Sohn in solche politischen Dinge hereingezogen wird und, das fand ich weitaus schlimmer, er macht ganz unmissverständlich klar, dass sie, also Kester, Polly und Aida, nur Kinder sind und das mal den Erwachsenen überlassen sollen. War ich zum Start in das Buch noch recht positiv gestimmt, so schlug hier meine Einstellung wirklich schlagartig um. Zumal das nicht das einzige Mal bleiben soll, wann solch eine Aussage von Erwachsenen den Kindern gegenüber geäußert wird.


    Meine zwei letzten Ausflüge mit Ketser und Co. sind schon etwas länger her und deshalb war meine Erinnerung an die Ereignisse und die Personen auch etwas verschwommen. Das machte den Einstieg in diesen Teil nicht unbedingt leichter. Viele alte Geschehnisse wurden angesprochen und ich brauchte einiges an Zeit bis mir zumindest die groben Eckdaten wieder einfielen. Schwer war es auch mit den ganzen Personen. Nach und nach lässt Torday so ziemlich jede Figur aus den anderen beiden Teilen wieder erscheinen. Zuerst dachte ich noch 'das muss ja ein fulminantes Finale werden', aber irgendwann fand ich es einfach nur noch anstrengend und auch nervig. Selbst Figuren von denen man dachte, dass sie nicht mehr erscheinen würden, traten wieder auf den Plan. Irgendwann war der Überraschungseffekt einfach aufgebraucht.


    Hinzu kommt auch noch die Erzählweise in diesem Teil. Es war chaotisch. Kester und Co. hatten zu Beginn keinen wirklichen Plan, was sie machen sollen, konnten sich dann aber doch irgendwann mal entscheiden. Doch plötzlich taten sich wieder völlig neue Baustellen auf. Und das eigentliche Ziel wurde aus den Augen verloren.

    Es ging hin und her. Kester hatte eine theatralische Unterhaltung mit einem Wal, die Kinder wurden entführt, mussten flüchten, alte, neue Figuren tauchten auf, Seiten wurden gewechselt, das Meer überquert, neue Gefahren an allen Ecken und und und …. Es ging ordentlich zur Sache und wie auch in den anderen Teilen, bekam man als Leser keine Zeit zum durchatmen, dennoch hat es sich für mich nicht spannend, sondern eher anstrengend angefühlt. Kester konnte mich wieder nicht überzeugen, denn er war immernoch zu unscheinbar. Die Mädchen waren die präsenten Charaktere der Geschichte. Kester konnte zwar mit Tieren reden, aber damit konnte er mich schon nicht in den anderen Teilen überzeugen. Dieses Mal hat es mich auch sehr gestört, dass die Tiere nur mit ihrem (unpersönlichen) Gattungsnamen, also Wolf, Adler, Echse … ect. angeredet wurden. Ich denke, das war auch in den vergangen Teilen so, aber da meine Grundhaltung nach dem schlechten Start in die Geschichte schon negativ war, ist mir das wohl dieses Mal sehr in Auge gestoßen.


    Mich konnte die finale Geschichte zu Kester einfach nicht überzeugen. Lag es an der Geschichte selbst, meiner Einstellung, oder einfach daran, dass zuviel Zeit seit dem letzten Buch für mich vergangen ist. Es war einfach nicht rund für mich. Die Geschichte fühlte sich sehr chaotisch an, als wenn selbst der Autor nicht wusste wo es hingehen soll. Handlungen die einer längeren Betrachtung und Ausarbeitung würdig gewesen wären, wie. z.B. auf der Insel Faraway, wurden zu schnell und viel zu lieblos abgehandelt. Das Auftreten aller möglichen alten, bekannten Personen war überflüssig. Manche Personen hätten ruhig tot geglaubt bleiben können. Nur weil man einen Raum mit jeder Menge Leuten vollstopft wird die Party nicht unbedingt besser und Kester konnte mich wieder nicht überzeugen.


    Dann ist da noch das Ende. Ohne viel zu spoilern, will ich dennoch anmerken, dass es weit weg ist von einem Happy End. Für mich macht es eher einen deprimierenden recht tragischen Eindruck, auch wenn Kester recht optimistisch ist. Nun gut, Torday hat sich etwas einfallen lassen und es war völlig unerwartet, das gebe ich zu. In Verbindung mit den Ereignissen die hierhin führten fand ich das Ende aber sehr unbefriedigend. Hätte der Weg bis dahin gepasst, wäre es sicherlich etwas mit mir und dem Abschlussband der Last Wild Reihe geworden. Schade.


    Bisher war ich immer recht angetan von Torday. Ich bin aber auch kein großer Freund von Mehrteilern, denn wenn die Vorgängerteile recht positiv waren, dann steigen natürlich auch meine Erwartungen mit jedem weiteren Teil. Hier wurden diese nun so gar nicht erfüllt.


    Fazit:

    Ich bin mit dem abschließenden Teil der Last Wild Trilogie nicht zufrieden. Meine Erinnerungen an die beiden Vorgänger sind recht positiv, doch mit The Wild Beyond wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Es hat sich für mich nicht rund angefühlt, viel zu chaotisch und mehr nach einem Versuch alle beteiligten Figuren der vergangen Teile einfach nochmal ins Spiel zu bringen um dann zwar ein einfallsreiches aber unbefriedigenden Ende zu präsentieren.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn