Anthony McCarten - Liebe am Ende der Welt / Spinners


  • Autor - Titel:

    Anthony McCarten - Spinners


    Sprache: englisch

    ISBN/ASIN: 9781846880353

    Bindung: Taschenbuch

    Schlagworte: Außerirdische, Leben, Drama, Humor, Kleinstadt



    Autor:

    Anthony McCarten's 2007 novel, Death of a Superhero, was an international bestseller, and has been translated into several languages. It was preceded by The English Harem, published by Alma Books in 2006. McCarten has also written many film scripts and stage plays, including the worldwide success Ladies' Night, which won France's Moliere Prize for the Best Comic Play in 2001.

    ( Q Spinners)


    Inhalt:

    Teenage meat-packer Delia Chapman's claim that she has encountered a group of aliens is at first considered temporary insanity because of the stresses of her job. For how else can her story, which gains her instant tabloid fame and the envy of her catty friends, be explained? Things get stranger when Delia realizes she's pregnant, but remembers little more of her supernatural experience than lights and noise. When two of Delta's friends also disclose their pregnancies and likewise blame the spacemen, the town of Opunake begins to buzz with reporters.


    In this sprightly, quirky novel, McCarten adeptly describes the snowballing effects of national publicity and town gossip.

    ( Q Spinners)


    Meinung:

    Spinners


    Delia Chapman aus Opunake (Neuseeland) sieht ein grelles Licht, Außerirdische und hatte Sex mit ihnen. Zu allem Überfluss erwartet sie jetzt auch noch ein Kind. Und da das alles noch nicht verrückt genug für die Bewohner des Örtchens ist, kommt noch ein Kreis im Kornfeld, mit einer toten, zerquetschen Kuh und 2 anderen schwangeren Mädchen, welche eine ähnliche Story erzählen, dazu.

    Irgendwo dazwischen befindet sich dann noch der vasektomierte Stadtpolizist Harvey Watson (der nicht nur nicht über seine Vasektomie reden will, sondern auch noch Trainer des Netballteams ist und nun schwarz für die nächsten Spiele sieht, da Delia die Hoffnungsträgerin war), Bürgermeister Jim Sullivan (der sich zu kleine italienische Schuhe gekauft hat, derzeit einen Wasserpark bauen will, die Bibliothek wieder eröffnen lässt und es ihn nervt, dass sich die Öffentlichkeit nur für die Außerirdischen, aber nicht für den Wasserpark interessiert), Phillip Sullivan (der einen Hang zur Philosophie hat, der Neffe von Jim ist und auch der neue Bibliothekar), Vater James O'Brien (der Priester der Stadt, der auch noch mit seinem Glauben hadert) und und und. Es gibt so viele Charaktere in der Stadt. Manche von ihnen werden nur nebenbei erwähnt, doch alle tragen ihren Teil zu dieser verrückten, lustigen, dramatischen, geheimnisvollen und unterhaltsamen Kleinstadtgeschichte bei.


    Anthony McCarten hatte mich bereits auf den ersten Seiten für diese Geschichte gewonnen. Er stellt die Stadt und deren Bewohner so sympathisch und unterhaltsam vor, dass ich mich direkt sehr wohl gefühlt habe. Gerade zu Beginn der Geschichte ist es sehr unterhaltsam und den einen oder anderen Schmunzler konnte ich mir wirklich nicht verkneifen. Ich war mehr als begeistert von der Schreibweise. Es liest sich sehr flüssig und fühlt sich richtig an. Ob es an der Wortwahl, dem Satzbau oder wer weiß was liegt kann ich nicht sagen.

    Positiv hinzu kommen die recht schnellen Wechsel zwischen den Personen. Immer wieder springt die Erzählung zwischen den unterschiedlichen Personen hin und her, dadurch kommt nochmal extra Bewegung in die Geschichte.


    McCarten setzt selbst absolut banale Dinge im Kleinstadtleben wunderschön in Szene. Insbesondere in den ersten Kapiteln macht er das mit viel Witz und Charme. Selbst die negativen Dinge, wie Klatsch und Tratsch stellt er mit viel Humor dar.

    Zur Mitte hin ändert sich aber die Stimmung im Buch, wenn sich auch im ersten Teil dramatische Szene ankündigen und abspielen. Aus der Komödie im ersten Teil wird ein Drama, fast schon Tragödie.

    Themen wie Klatsch und Tratsch, Politik, Glaube und Medien werden vom Autor beleuchtet. Sie werden prinzipiell nicht schlecht gemacht, aber McCarten zeigt auf wie engstirnig wir Menschen uns doch stellenweise durchs Leben bewegen und dabei wenig Rücksicht auf unser Umfeld nehmen.


    Nicht aus allem bin ich bei der Geschichte wirklich schlau geworden. Die Auflösung der Geschichte um die Außerirdischen am Ende ist dem Autor aber sehr gut gelungen.


    Die Szenerie, die sich hier abspielt kann man mit Sicherheit überall hin verfrachten und sie würde sich sicherlich ähnlich abspielen. Eigentlich ist das reichlich traurig. Aber so sind wir einfach und über den eigenen Schatten springen können wohl die wenigsten. Wir lassen uns viel zu sehr von den uns auferlegten Zwängen der Gesellschaft gefangen nehmen und in unseren Aktionen einschränken.


    Frei nach dem Motto: Gibt dir das Leben Zitronen, mach Zitronenlimonade, hat zumindest Delia für sich am Ende einen Weg gefunden, aus ihrem Leben auszubrechen, wenn auch der Anstoß dafür irgendwie 'übernatürlich' war.


    Fazit:

    Spinners überzeug von Beginn an mit viel Humor und hat zum Ende hin eine recht ernste Geschichte zu erzählen. Sie ist tragisch, witzig, romantisch und sehr unterhaltsam. Es geht dabei nicht nur um Delia und die Begegnung der dritten Art, sondern auch um die Gesellschaft und Mitmenschen. Trotz der im Nachhinein aufkommenden Schwere des Themas, wirkt die Geschichte an keiner Stelle erdrückend. Vielleicht etwas traurig.

    Am Ende schlägt man das Buch mit einem guten Gefühl zu.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Das deutsche Buch ist gleich mal in meinen eBookreader gewandert und ich habe schon begonnen. Dank deiner Rezi. Denn wenn es nach dem Titel, dem Cover und dem Verlag gehen würde, wäre ich nie nie nie auf die Idee gekommen, mir es genauer anzusehen. Nun bin ich gespannt. :thumleft:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
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  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Anthony McCarten - Spinners“ zu „Anthony McCarten - Liebe am Ende der Welt / Spinners“ geändert.
  • Denn wenn es nach dem Titel, dem Cover und dem Verlag gehen würde, wäre ich nie nie nie auf die Idee gekommen, mir es genauer anzusehen.

    Der Titel ist aber auch mal wieder ein Fall für den Dämliche-"Übersetzungen"-Thread.