Ich schreibe ein Buch, brauche eure Meinungen. Was haltet ihr davon?

  • Autoren haben es nicht leicht, was die Themenwahl angeht, oder ? ^^

    Das würde ich nicht sagen. Man kann gerade in der Fantasy Elemente von allem nehmen, das einem für eine Geschichte angemessen erscheint. Wenn man ein Thema wählt, das Menschen und die Wurzeln ihrer Überzeugungen, ihrer Identität berührt, sollte man allerdings sorgfältig damit umgehen.

    Meine Bedenken bestehen hier darin, dass die Frage den Eindruck erweckt, als solle zum Ende des Buches einfach ein neues Fass aufgemacht werden, ohne ein dahinterstehendes Konzept. Was das Thema des Buches sein soll, wird nicht benannt. Dadurch ist es egal, auf was sich die Frage bezieht. "Soll ich am Ende böse Männer auftauchen lassen, die die Druidenfrauen unterdrücken?" hätte da ebenso gut (oder ebenso schlecht) stehen können. Ein Buch zu dem Thema würde ich begrüßen, eines, das nur zum Schluss mal eben zusammenhanglos fiese frauenunterdrückende Männer auftreten lassen soll, erweckt dagegen den Verdacht, es solle pauschal gegen Männer gehetzt werden.

  • Autoren haben es nicht leicht, was die Themenwahl angeht, oder ? ^^

    Das würde ich nicht sagen. Man kann gerade in der Fantasy Elemente von allem nehmen, das einem für eine Geschichte angemessen erscheint. Wenn man ein Thema wählt, das Menschen und die Wurzeln ihrer Überzeugungen, ihrer Identität berührt, sollte man allerdings sorgfältig damit umgehen.

    Es gibt einige heikle Themen, die schriftstellerisch so plump und populistisch umgesetzt werden, dass Leser sich manipuliert oder aufgestachelt fühlen. Einige Beispiele in der Belletristik könnte ich nennen, und das nicht nur in Bezug auf die jeweilige Glaubenszugehörigkeit. Was Martin schreibt, würde ich so unterschreiben, wobei ich es nach wie vor unangemessen finde, real existierende Religionen in Fantasy einzubauen. Vor allem, wenn man damit die Absicht verfolgt, diese zu kritisieren. Bernard Cornwell hat das in seiner Artus-Trilogie beispielhaft hinbekommen - obwohl ich die Romane bis zu Ende gelesen habe, fand ich es schäbig, wie er mir seine Meinung von den dummen naiven Christen übergebraten hat. Als wäre der Tanz eines Kultes um einen verendenden Stier etwas, das dem Christentum auf jeden Fall vorzuziehen wäre.

  • Die Frage war absichtlich so provokant gestellt

    #-o Ich hätte es mir eigentlich denken können, denn wir kennen uns ja schon ein paar Tage :wink:, und die Aussage würde nicht zu Dir passen.


    --- Was Du aber sagst über Christentum und andere Religionen kann ich so bestätigen, sogar aus dem schulischen Bereich. Da läuft einiges schief in punkto Toleranz gegenüber anderen Religionen (die mMn gut, wichtig und richtig ist) und Verachtung gegenüber den christlichen unserer Tradition. (OT Ende) ---

    es ist keine Verachtung, es ist eine kritische Auseinandersetzung.

  • Das war ein kleiner Exkurs ins OffTopic, der aber sehr interessant war und mir neue Erkenntnisse gebracht hat, obwohl mir das Thema nicht neu ist. Danke, Sarange und Maddin Ludder .


    Mich würde interessieren, wie und ob sich Nicht-Niedlich entschieden hat, ihre Geschichte zu strukturieren und ob nun mit oder ohne das heiße Eisen. Bist du noch da?

    Hi, ich bin noch da, ja.

    Ich werde das Christentum als Religion nicht verwenden, jedoch eine fiktive Religion, die sich stark an das Christentum anlehnt.

    So unschuldig wie du und einige das Christentum beschreibt, ist es leider nicht.

    Gerade in der jetzigen Zeit erlebe ich immer mehr Christen die aggressiv ihren Glauben verbreiten und das als einzige Wahrheit verkaufen. Selbst unter Themen wo es gar nicht um sie geht. Ich rede da von der modernen Erscheinung der sogenannten "Freikirchen". Ich habe da schon viel Krasses erlebt.


    Außerdem finde ich auch nicht, dass vor allem das Christentum verunglimpft wird, es ist eher der Islam.

  • Außerdem finde ich auch nicht, dass vor allem das Christentum verunglimpft wird, es ist eher der Islam.

    Das kommt vermutlich auch darauf an wo man nach den Verunglimpfungen sucht. Da unsere Regionen christlich-abendländisch sind, werden hier nicht viele Verunglimpfungen sein.

    In anderen Gebieten gibt es aber noch die Christenverfolgung und da die Welt ziemlich groß ist können diese Gebiete auch riesig sein.

    "We can't help everyone, but everyone can help someone."


    "You cannot break this love with hate." :musik:

  • Kurz ein bisschen OT:

    Das kommt vermutlich auch darauf an wo man nach den Verunglimpfungen sucht. Da unsere Regionen christlich-abendländisch sind, werden hier nicht viele Verunglimpfungen sein.

    Ich würde die Aussage so nicht verallgemeinern.

    In unserer "christlich-abendländischen Kultur" ist die Religion vom Staat getrennt und es stehen keine Strafen auf Verunglimpfungen. Und es kommt auch drauf an, wo man sich aufhält und in welchen Kreisen man die Meinungen einholt. Durch die Trennung von Staat und Religionist die Religion eine Privatsache geworden, über die jeder selbst bestimmen kann. Oder es ist ihnen einfach egal. Durch die Trennung ist das Christentum auch nur in der Öffentlichkeit, wenn wieder etwas dramatisches passiert (z.B. Kindesmissbrauch), ansonsten hört man nichts. Und wem die Religion egal ist, schimpft auch nicht drauf. Und wenn man sich hauptsächilch darin bewegt, hört man nicht viel. Wer sich hauptsächlich in kirchlichen Kreisen bewegt, hört so gut wie gar keine. Wer sich hauptsächlich in religionskritischen bis -feindlichen Gruppen aufhält, hört es im Notfall den ganzen Tag.


    Es gibt aber andere Nationen und Regionen, z.B. viele islamische Länder, bei denen es keine Trennung von Staat und Religion gibt. Da sehen Verunglimpfungen der Religion teilweise unter erheblicher Strafe. Daher hört man dort auch von der Bevölkerung im besten Fall einfach keine Meinung dazu, bevor es die falsche ist. Da wird entsprechend anders reagiert, wenn verunglimpft wird. Und dann meistens nicht durch in der Religion sozialisierte Menschen, weil diese nichts anderes als diese Lebensweise als persönliche Erfahrung kennengelernt haben.


    Wer von klein auf mit einer bestimmten Einstellung aufgewachsen ist, verändert die im Erwachsenenalter meistens auch nicht mehr. Deswegen übernimmt man auch unbewussst viele Gewohnheiten/Redensarten/Gesten/etc. von den Großeltern und Eltern, ohne es wirklich zu wollen. Oder man macht ganz bewusst nur das Gegenteil von dem, was Großeltern/Eltern getan haben. Im schlimmsten Fall halt von einem Extrem ins andere.

    *~* Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Friedrich Nietzsche) *~*


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  • Eigentlich hab ich nur gemeint, dass es in Regionen wo die Hauptreligion das Christentum ist, nicht so viele Verunglimpfungen geben wird, wie in Regionen in denen andere Religionen herrschen. Egal ob vom Staat getrennt oder nicht, Religionen haben ihre "Hauptstandorte" und dort ein besseres Ansehen.

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  • Ich werde das Christentum als Religion nicht verwenden, jedoch eine fiktive Religion, die sich stark an das Christentum anlehnt.

    So unschuldig wie du und einige das Christentum beschreibt, ist es leider nicht.

    Gerade in der jetzigen Zeit erlebe ich immer mehr Christen die aggressiv ihren Glauben verbreiten und das als einzige Wahrheit verkaufen. Selbst unter Themen wo es gar nicht um sie geht. Ich rede da von der modernen Erscheinung der sogenannten "Freikirchen". Ich habe da schon viel Krasses erlebt.


    Außerdem finde ich auch nicht, dass vor allem das Christentum verunglimpft wird, es ist eher der Islam.

    Ich habe lange überlegt, ob ich antworten soll ohne dich zu kränken bzw. ob eine Antwort überhaupt erwünscht ist, denn dein Beitrag liest sich für mich, als würdest du - pardon - unter einem Stein leben. Zudem haben ich und die anderen nie behauptet, das Christentum sei unschuldig. Aber aus der Mittelalterphase, in dem Andersgläubige zwangsmissioniert und eliminiert wurden, ist es glücklicherweise heraus.


    Ich habe Bekannte, die in Gemeinden engagiert sind und habe auch schon Freikirchen besucht (die übrigens absolut keine moderne Erscheinung sind, sondern älter als die staatliche Kirche), und ich finde es ganz klar und ok, dass man dort von seinem Glauben überzeugt ist, solange er nicht mit Gewalt durchgesetzt wird. Wem das nicht passt, der kann ja gehen. Keiner wird gezwungen, mitzumachen. Oder war das bei dir so?


    Zum letzten Punkt möchte ich mich nicht äußern. Nur so viel: ich trage kein Glaubenssymbol mehr in der Öffentlichkeit, weil ich mit Andersgläubigen, die das bemerkt haben, schlechte Erfahrungen gemacht habe.

  • Zum letzten Punkt möchte ich mich nicht äußern. Nur so viel: ich trage kein Glaubenssymbol mehr in der Öffentlichkeit, weil ich mit Andersgläubigen, die das bemerkt haben, schlechte Erfahrungen gemacht habe.

    Da habe ich auch genug Situationen miterlebt, an denen z.B. Christen, welche ein christliches Fest (hier: Heilige Drei Könige) öffentlich gefeiert haben, mit rohen Eier, faulem Gemüse und Steinen von Andersgläubigen beworfen wurden.

    *~* Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Friedrich Nietzsche) *~*


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  • Ich habe da schon viel Krasses erlebt.

    Noch kurz etwas zum Thema Freikirchen. In gewisser Weise verstehe ich dich hier, denn da sind einige Dinge, die auf Außenstehende befremdlich wirken und vielleicht erst mal erschrecken. Mir ging das oft so, wenn man mich eingeladen hat. Was mir aber imponiert, sind die Freude und die Hingabe zum Glauben, die man den Menschen anmerkt. Obwohl ich nie als festes Mitglied an den G-ttesdiensten teilgenommen habe, hat es mir nicht geschadet, auch mal etwas Neues zu erleben - auch wenn ich wenig damit anfangen konnte. Wenn es mir zu bunt wurde, habe ich Gebrauch von meinem freien Willen gemacht und mir den Staub von den Schuhen geschüttelt, und das wurde akzeptiert. Meine Beziehung zu Jesus ist darum nicht weniger innig; ich finde ihn überall, nicht in G-tteshäusern oder heilgen Stätten. Deswegen verurteile ich diejenigen aber nicht, die eine andere Einstellung haben und Gemeinschaft zu Gleichgesinnten suchen.


    Verbitterung und eine "Abrechnung", wie du sie offenbar im Sinn hast, sind keine guten Voraussetzungen, ein Buch zu schreiben.

  • Verbitterung und eine "Abrechnung", wie du sie offenbar im Sinn hast, sind keine guten Voraussetzungen, ein Buch zu schreiben.

    Der Meinung bin ich auch. Ich würde wenn ich so deine Meinung dazu höre dieses Buch nicht lesen (wollen)! Man kann immer auch mit seiner Fantasie selbst eine Religion entwickeln ohne an vorhandene Religionen anzuknöpfen. Aber vielleicht fehlt dir hier auch einfach die Fantasie und du nimmst was du sozusagen kriegen kannst.

    Liebe Grüße

    Schnurri1


    Seelenkatzen hat sie jemand genannt.

    Jene Katzen, die es nur einmal im Leben gibt.

    Jene Katzen, die wie Schatten waren.

    Wie die Luft zum Atmen.

    Jene Katzen, die uns ohne Worte verstanden...

    (frei nach Antoine de Saint-Exupéry)




  • Wenn du mit einer Meinung, die anders ist als deine nicht klarkommst, wieso frägst du mich dann nach meiner Entscheidung? Nur um zu hören das meine Entscheidung so ausgefallen ist wie du sie gerne hättest, ansonsten kommt so eine feindliche Antwort?

    Finde ich ziemlich unreif. Meine Meinung ändert sich dadurch nicht. Eher im Gegenteil.

  • Nicht-Niedlich Du kannst deine Meinung gern behalten. Ich behalte meine. Und da du mich scheinbar nicht verstehen willst, und ich lediglich gefragt habe, wie deine Erfahrungen waren, klinke ich mich hier aus.

  • So unschuldig wie du und einige das Christentum beschreibt, ist es leider nicht.

    Du spielst auf die christliche Geschichte an? Oder geht es Dir um die Christenheit in der heutigen Zeit? Geht es Dir dabei um die Missbrauchsfälle?


    Gerade in der jetzigen Zeit erlebe ich immer mehr Christen die aggressiv ihren Glauben verbreiten und das als einzige Wahrheit verkaufen. Selbst unter Themen wo es gar nicht um sie geht

    Aggressiv ist ein sehr dehnbarer Begriff. Magst Du ihn bitte ein wenig konkretisieren?


    Dass man als Christ das Christentum als quasi einzige Wahrheit ansieht, liegt tief im Christentum selbst begraben. Das kannst Du ihnen nicht ernsthaft zum Vorwurf machen.


    Dein Vorwurf, Christen würden sich in Themen einmischen, die sie vermeintlich nichts angehen, geht in meinen Augen ins Leere. Solange sämtliche Politiker beispielsweise bei ihrer Vereidigung den Gottesbezug sprechen, haben die Kirchen in meinen Augen die Pflicht, die Politik regelmäßig an ihren geleisteten Eid zu erinnern. Immer dann, wenn es um ethische Themen geht, so meine Meinung, sollte sich die Kirche auf jeden Fall in öffentliche Diskussionen einmischen.

  • Aggressiv ist ein sehr dehnbarer Begriff. Magst Du ihn bitte ein wenig konkretisieren?

    Nun, wenn man zum Beispiel - wie die amerikanische Regierung - Hilfsprogrammfinanzierung davon abhängig macht, dass sich die betroffenen Länder darum bemühen, Abtreibungen qua Gesetz nahezu unmöglich zu machen (obwohl sie in den USA eigentlich erlaubt sind). Das Christentum ist eine Religion mit vielen Untergruppierungen und gerade in Afrika und Asien kann man auch heute noch sehen, wie etwa baptistische Richtung ziemlich aggressiv in die Geselslchaft eingebracht werden. Aus der Kirche des Spaghetti-Monsters und den Jedi ist mir eigentlich keine Religion bekannt, in deren Namen nicht irgendwo auf diesem Planeten Negatives betrieben wird.

  • Nun, wenn man zum Beispiel - wie die amerikanische Regierung - Hilfsprogrammfinanzierung davon abhängig macht, dass sich die betroffenen Länder darum bemühen, Abtreibungen qua Gesetz nahezu unmöglich zu machen (obwohl sie in den USA eigentlich erlaubt sind).

    Was ja nun nicht wirklich mit den Kirchen zu tun hat. Das ist doch, wenn mich meine Logik nicht im Stich lässt, ein politisches Thema.

  • Was ja nun nicht wirklich mit den Kirchen zu tun hat. Das ist doch, wenn mich meine Logik nicht im Stich lässt, ein politisches Thema.

    Aber die Ausgangsfrage hat mit Religion zu tun. Außerdem sind die baptistischen Kirchen auch Kirchen. Und Religion hat immer mit Politik zu tun. Von Anfang an und bis heute. Sehr oft IST Religion Politik. Frag mal die irischen und polnischen Frauen, die nach einer Vergewaltigung schwanger sind und nicht abtreiben dürfen, ob sie da einen großen Unterschied sehen. Denn da hat gerade die katholische Kirche einen sehr großen Einfluss. Oder guck Dir mal die Verknüpfung der russische-orthodoxen Kirche mit der russischen Regierung an.