Leigh Bardugo - Das neunte Haus / Ninth House

  • Kurzmeinung

    Morticia_27
    Ich fand es anfangs auch schwierig, es ist eine sehr eigene Story, aber für mich unfassbar gut.
  • Kurzmeinung

    schwarz
    Schwieriger Anfang, entwickelt dann aber Sogwirkung
  • Inhalt:
    Acht mächtige Studenten-Verbindungen beherrschen nicht nur den Campus der Elite-Universität Yale, sondern nehmen seit Generationen Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der USA – das neunte Haus jedoch überwacht die Einhaltung der Regeln. Denn die Macht der Verbindungen beruht auf uralter, dunkler Magie: So können die Mitglieder der »Skull & Bones« die Börsenkurse aus den Eingeweiden lebender Opfer vorhersagen, während Haus Aurelian durch Blutmagie Einfluss auf das geschriebene Wort nehmen kann – ebenso hilfreich für Juristen wie für Bestseller-Autoren …
    Als auf dem Campus von Yale mehrere Studentinnen brutal ermordet werden, sind die Fähigkeiten der Außenseiterin Alex Stern gefragt, die eben erst vom neunten Haus rekrutiert wurde: Nur Alex ist es auch ohne den Einsatz gefährlicher Magie möglich, die Geister der Toten zu sehen. Um eine Verschwörung aufzudecken, die weit über 100 Jahre zurückreicht, muss Alex ihre Fähigkeiten bis aufs Äußerste ausreizen.


    Rezension:
    Alex Stern ist ein Erstsemester an der Elite-Universität Yale und hat mehr als genug damit zu tun in ihren Kursen nicht den Anschluss zu verlieren. Doch als Mitglied von Haus Lethe muss sie nach ihren Kursen noch die okkulten Aktivitäten der Acht Häuser des Schleiers überwachen und als wäre das nicht schon genug, wird auch noch eine junge Frau auf dem Campus brutal ermordet.
    Für Alex steht fest, dass mehr hinter diesem Mord steckt, als es auf den ersten Blick den Anschein hat und beginnt mit den Ermittlungen!


    "Das neunte Haus" ist der Auftakt einer Dilogie von Leigh Bardugo und wird aus den wechselnden personalen Erzählperspektiven der zwanzig Jahre alten Galaxy - Alex - Stern und Daniel - Darlington - Arlington erzählt.
    Die Geschichte wird dabei auf drei Zeitebenen erzählt. Der Prolog spielt im Vorfrühling und zeigt die Gegenwart, wo Alex sich in einer ungewöhnlichen Situation befindet, die definitiv neugierig macht, bevor die Geschichte zurück in den Winter springt, wo wir Alex begleiten und nach und nach erfahren, wie es zu den Ereignissen gekommen ist, von denen Alex sich im Vorfrühling erholt.
    Im Herbst zuvor können wir dagegen aus der Sicht von Darlington lesen und dürfen so beispielsweise die erste Begegnung von Darlington und Alex miterleben und können Alex' Anfänge als Dante begleiten.
    Mir haben diese wechselnden Zeitebenen sehr gut gefallen, weil sich die Geschichte so nach und nach zu einem schlüssigen Bild zusammengesetzt hat!


    In Yale gibt es die Acht Häuser des Schleiers, mächtige Studentenverbindungen, die je eine andere Form der Magie praktizieren. So sagen Skull and Bones beispielsweise durch Eingeweideschau Aktienkurse voraus, während Scroll and Key Portalmagie anwenden kann.
    Lethe wacht als neuntes Haus über die Riten und Praktiken der Alten Acht. Alex ist der neue Dante Lethes und lernt unter ihrem Vergil Darlington die Mysterien des Hauses Lethe kennen.


    Alex ist keine gewöhnliche Protagonistin. Sie kann Graue sehen, Tote, die andere Lebende nur sehen können, wenn sie ein spezielles Elixier einnehmen. Eine Fähigkeit, die für Lethe von großer Bedeutung ist, für Alex aber immer nur schwer zu ertragen war und die sie häufig in Schwierigkeiten gebracht hat. Sie ist eine mutige Kick-Ass-Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist, die aber auch schon viel Schlimmes ertragen musste, das sie hart gemacht hat.
    Obwohl Alex offensichtlich keine typische Yale-Studentin ist, bemüht sie sich um gute Noten, was nicht so leicht ist, wenn man nach Schulschluss die okkulten Aktivitäten der Verbindungen überwachen muss und dabei auch noch auf sich allein gestellt ist, denn Darlington ist verschwunden.
    Darlington wird auch der Gentleman von Lethe genannt und das beschreibt ihn perfekt. Er wirkt manchmal aus einer früheren Zeit entsprungen, hat Manieren und ist sehr gebildet, immer auf der Suche nach neuen Wissen und kann Verbindungen sehen, die sonst keiner sieht. Er nimmt seinen Job bei Lethe sehr ernst und liebt Black Elm, das Anwesen, das er von seinem Großvater geerbt hat über alles.
    Sowohl Alex, als auch Darlington haben mir richtig gut gefallen! Bei Alex fand ich es klasse, dass sie sich nicht hat unterkriegen lassen, sich jeder Gefahr gestellt hat und bei Darlington mochte ich besonders die Begeisterung, die er für seinen Job hat.
    Auch die Nebencharaktere fand ich sehr interessant! Die zurückhaltende Pamela Dawes, die als Oculus bei Lethe arbeitet, ist sehr intelligent und kommt im Laufe der Handlung immer mehr aus sich heraus, aber auch der Centurion Detective Abel Turner hat mir richtig gut gefallen! Am Anfang war er kein Fan von Alex, aber die beiden müssen im weiteren Verlauf zusammenarbeiten und werden zu Verbündeten.


    Ich fand den Einstieg in die Geschichte ziemlich schwer. Besonders am Anfang gab es viele fremde Begriffe, dann sprang man zwischen den Zeitebenen hin und her. Da habe ich ein wenig Zeit gebraucht, um mich in der Geschichte zurechtzufinden. Aber je mehr ich gelesen habe, desto besser hat mir das Buch gefallen, bis ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte!
    Drogen, Gewalt, Mord, Vergewaltigung, skurrile Rituale. Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven! Die Geschichte ist düster, aber auch voller Magie, für mich eine sehr gelungene Mischung!
    Mir hat es besonders gut gefallen, dass Alex stark an den Ermittlungen des Mordfalls beteiligt war, denn ich mag Bücher, in denen es Kriminalfälle aufzuklären gibt, einfach total gerne! Besonders, wenn man bis zum Ende nicht weiß, wer denn nun dahintersteckt, weil es viele potenzielle Mörder gibt und nichts ist, wie es scheint, weil Magie eine besondere Rolle spielt. Aber es gab nicht nur ein Verbrechen aufzuklären, sondern viele spannende Mysterien und wenn man dachte, dass man etwas durchschaut hat, dann kam Leigh Bardugo mit der nächsten Überraschung um die Ecke, einfach großartig! Die Handlung konnte mich total packen und so wurde das Buch zu einem wahren Pageturner, der mich begeistern konnte!


    Fazit:
    "Das neunte Haus" von Leigh Bardugo wurde für mich, nach einem eher schwierigen Einstieg, zu einem richtigen Pageturner, denn für mich hat die Mischung perfekt gepasst! Ich mochte die Charaktere, fand die Idee mit den alten Verbindungen, die Magie praktizieren und vom Haus Lethe bewacht werden, einfach genial und sehr gut umgesetzt! Die Handlung konnte mich absolut packen, denn nichts war, wie es auf den ersten Blick schien, und Leigh Bardugo hat mich mehrfach überrascht! Ich bin echt begeistert und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!
    Für mich definitiv ein Highlight und ich vergebe fünf Kleeblätter!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Alexandra Stern, kurz Alex – und eigentlich Galaxy Stern, aber diesen Namen hasst sie – ist in Yale angekommen, wo sie im Hauptfach Kunst studieren wird. Und dass, obwohl sie gar keinen Schulabschluss hat und die letzten paar Jahre ihres Lebens auf der Straße, als Couch-Surferin, Drogenhändlerin und Gelegenheitsprostituierte verbracht hatte. Doch als sie nach einer tödlichen Auseinandersetzung als einzige Überlebende im Krankenhaus wach wurde, saß dort ein Dekan an ihrem Bett und machte ihr ein ungewöhnliches Angebot. Sie sollte einen Studienplatz – und eine Unterkunft – an der renommierten Universität bekommen und dort zu einer der Studentenhäuser gehören, dem Haus Lethe.


    Die alten Studentenverbindungen oder –bruderschaften – allen voran Skulls und Bones -, die zusammengenommen einen großen Teil der Machtstruktur der USA geformt haben, bedienen sich anscheinend in ihren Ritualen aller möglicher Formen von Magie, um etwa Vorhersagen zu wirtschaftlichen Entwicklungen zu machen und dafür sind zum Teile überaus bizarre Verwendungen von menschlichen Körpern notwendig. Damit diese nicht ausufern und die Yale-„Zivilisten“ gegen die Universität aufbringen wurde das Haus Lethe gegründet. Seine Aufgabe ist es, die Rituale in bestimmten Grenzen zu halten und auch dafür zu sorgen, dass sogenannte „Graue“ – auf der Erde verbliebene Geister von Verstorbenen – nicht in die Ritualkreise eindringen, da dies zum Teil katastrophale Folgen haben kann. Außerdem sollen sie die Geheimhaltung sicherstellen und möglichst viel Wissen um die Häuser und ihre Rituale sammeln. Um die Geister zu sehen, müssen die Lethe-Mitglieder einen bestimmten, leberzerstörenden Trank einnehmen. Und da kommt Alex ins Spiel, denn sie ist in der Lage Geister auch ohne Hilfsmittel zu sehen, was einer der Gründe ihres bisherigen Lebenswegs gewesen ist.


    Zusammen mit ihrem Mentor Darlington besucht Alex einige sehr verstörende Rituale und lernt so die praktischen Aspekte ihrer Arbeit, wie auch nebenher Universitätsgeschichte, magische Theorie und viele andere Dinge. Ach ja, und sie muss auch noch das normale Studienpensum bewältigen, auf das sie ebenfalls bisher in keinster Weise vorbereitet worden ist.


    Dann verschwindet Darlington eines Tages bei einem Einsatz und Alex findet sich in der Rolle der Hauptpraktikantin des Hauses Lethe wieder – gerade zu einem Zeitpunkt, als die Magie in verschieenderlei Hinsicht beginnt über das Universitätsgelände hinauszugreifen und die Bevölkerung der Stadt zu bedrohen. Eine Verantwortung, die weit über das hinaus geht, was Alex bis zu diesem Zeitpunkt gekannt hat.


    Obwohl die Exposition dieses Romans beinahe über 100 Seiten geht, sind die dabei beschriebenen Dinge so interessant – und so interessant beschrieben – dass das nicht wirklich störend ist. Neben den Fragen von Magie und „Realität“, Macht und Geld, Schichtendenken und Bildungsarroganz spielen hier auch viele andere aktuelle Themen mit hinein, was „Das neunte Haus“ weit über die üblichen Magieschulenromane hinaushebt – und auf eine Fortsetzung hoffen lässt. :study::thumleft:

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon):

    Der Tod besiegt alles
    Wahlspruch von Haus Lethe


    Acht mächtige Studenten-Verbindungen beherrschen nicht nur den Campus der Elite-Universität Yale, sondern nehmen seit Generationen Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der USA – das neunte Haus jedoch überwacht die Einhaltung der Regeln. Denn die Macht der Verbindungen beruht auf uralter, dunkler Magie: So können die Mitglieder der »Skull & Bones« die Börsenkurse aus den Eingeweiden lebender Opfer vorhersagen, während Haus Aurelian durch Blutmagie Einfluss auf das geschriebene Wort nehmen kann – ebenso hilfreich für Juristen wie für Bestseller-Autoren …

    Als auf dem Campus von Yale eine Studentin brutal ermordet wird, sind die Fähigkeiten der Außenseiterin Alex Stern gefragt, die eben erst vom neunten Haus rekrutiert wurde: Nur Alex ist es auch ohne den Einsatz gefährlicher Magie möglich, die Geister der Toten zu sehen. Um eine Verschwörung aufzudecken, die weit über 100 Jahre zurückreicht, muss Alex ihre Fähigkeiten bis aufs Äußerste ausreizen.

    Campus-Leben, dunkle Magie und eine Heldin mit Kult-Potenzial: »Das neunte Haus« verbindet Urban Fantasy mit Gothic Noir zu einem unwiderstehlichen Mix.

    Die Autorin Leigh Bardugo hat mit ihren Fantasy-Bestsellern »Das Lied der Krähen« und »Das Gold der Krähen« ebenso wie mit ihrer Grisha-Trilogie auch in Deutschland bereits eine große Fangemeinde begeistert.



    Meine Meinung:

    Mysteriöse Studenten-Verbindungen, dunkle Magie, ein Mord und das alles von Leigh Bardugo geschrieben, da musste ich einfach zugreifen. Die Geschichte klang nach einer richtig guten Urban-Fantasy Story und ich wurde auch nicht enttäuscht.


    Zunächst einmal muss ich gestehen, dass mir der Einstieg in die Geschichte relativ schwer viel. Man wird einfach mitten in die Geschichte geworfen. Es fallen Bezeichnungen, Namen und es geschehen Dinge, die man einfach nicht einordnen kann. Erst nach und nach bekommt man die Erklärungen geliefert und ich kann mir vorstellen, dass es einigen schwerfallen könnte, an der Geschichte dranzubleiben.


    Jedoch fand ich, dass das der unglaublich tolle Schreibstil von Leigh Bardugo wieder ausgeglichen hat. Es ist zwar kein leichter Schreibstil und auch etwas anders, als bei ihrer Grisha-Reihe, aber trotzdem fesselnd.


    Die Handlung wird von den beiden Protagonisten Alex und Darlington erzählt. Alex ist ein wirklich interessanter und wie ich finde realistischer Charakter. Sie hat in ihrem Leben schon einiges durchgemacht, ist sarkastisch, stur und auch ein wenig ungehobelt, aber trotzdem schließt man sie schnell ins Herz. Darlington ist der geborenen Gentleman: gebildet, gute Manieren und charmant. Die beiden bilden ein interessantes Gespann und ich fand die Wortwechsel einfach zum Schießen. Darlington hat es als Mentor für Alex aber auch nicht leicht.


    Der Aufbau der Geschichte ist auch richtig gut gelungen, denn es werden abwechselnd die Geschehnisse aus Vergangenheit und Gegenwart geschildert. Zudem natürlich auch noch die Vergangenheit der beiden Protagonisten. Ich fand die Geschichte hat dadurch durchgehend ein gewisses Spannungslevel gehalten und auch das Ende war unvorhersehbar.


    Hier ist wirklich einiges geboten: Mord, Vergewaltigung, Drogenmissbrauch etc. kombiniert mit grausamen, brutalen und skurrilen Ritualen. Eine interessante Kombination, wie ich sie bisher noch nicht gelesen habe. Ich bin unheimlich begeistert von der Geschichte und nach dem Ende scheint es wohl auf einen zweite Teil hinauszulaufen. Die Autorin hat hier ein Werk geschaffen, das mir noch lange im Kopf bleiben wird.


    Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Klappentext


    Acht mächtige Studenten-Verbindungen beherrschen nicht nur den Campus der Elite-Universität Yale, sondern nehmen seit Generationen Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der USA – das neunte Haus jedoch überwacht die Einhaltung der Regeln. Denn die Macht der Verbindungen beruht auf uralter, dunkler Magie: So können die Mitglieder der »Skull & Bones« die Börsenkurse aus den Eingeweiden lebender Opfer vorhersagen, während Haus Aurelian durch Blutmagie Einfluss auf das geschriebene Wort nehmen kann – ebenso hilfreich für Juristen wie für Bestseller-Autoren …


    Als auf dem Campus von Yale mehrere Studentinnen brutal ermordet werden, sind die Fähigkeiten der Außenseiterin Alex Stern gefragt, die eben erst vom neunten Haus rekrutiert wurde: Nur Alex ist es auch ohne den Einsatz gefährlicher Magie möglich, die Geister der Toten zu sehen. Um eine Verschwörung aufzudecken, die weit über 100 Jahre zurückreicht, muss Alex ihre Fähigkeiten bis aufs Äußerste ausreizen.


    Meine Meinung


    Pju, schwierig, echt schwierig ... denn am Anfang hat mich die Geschichte durchaus neugierig gemacht, konnte mich aber noch nicht so mitreißen, aber dann, wenn man langsam erfasst worums geht, hat sie mich mega begeistert! Man wird zu Beginn direkt in das Geschehen geworfen und weiß nicht so recht, was man damit anfangen soll: ein Mädchen auf einem Campus in Yale, Elite-Häuser mit mächtiger Magie und Zeitsprünge, die die Ereignisse erst nach und nach beleuchten - das war für den Einstieg gar nicht so leicht.


    Seit zwei Jahrhunderten bestimmen die acht Häuser, die ihren Sitz auf dem Gelände der Yale Universtität haben, durch magische Rituale viele wichtige Interessen und haben Kontakte zur Politik, Wirtschaft und auch Polizeibehörden. Ähnlich wie Geheimgesellschaften fungieren und lenken sie im Hintergrund, ziehen an den weltlichen und gesellschaftlichen Fäden und agieren in hohen Positionen.

    Sie nutzen Kraftpunkte uralter Magie, die jedes Haus auf unterschiedliche Weise zu nutzen weiß. Hier gibt es hinten im Buch auch kurze Erklärung dazu, sowie man auch in der Geschichte selbst immer wieder Auszüge aus den Schriften von "Lethe" darüber lesen kann.

    Lethe ist das Neunte Haus, das erst später gegründet wurde, um die teils gefährlichen Machenschaften der anderen zu überwachen und mehr Schutz zu gewährleisten.


    Die Protagonistin Alex Stern ist keine typische Kandidatin, um in diese Verbindung aufgenommen zu werden, doch eine besondere Gabe hat sie für die Häuser extrem interessant gemacht. Ein Mordfall auf dem Campus zieht sie in eine gefährliche Ermittlung, dessen Tragweite sie nicht ahnen kann.


    Der Aufbau der Geschichte ist dabei wirklich höchst eigenwillig, denn während man Alex´ Nachforschungen verfolgt, gibt es immer wieder Rückblicke, wie es überhaupt dazu kam, dass sie aufgenommen wurde und wie die erste Zeit mit ihrem "Lehrer" Darlington verlief, der sie in die Geheimnisse und Aktivitäten des Hauses Lethe einführen soll. Diese Zeitsprünge sind aber gut integriert, denn durch die Kapitelüberschriften der jeweiligen Jahreszeit weiß man immer, wann man gerade mit ihr unterwegs ist.

    Es hat etwas gedauert, bis ich mich damit zurecht gefunden habe - wobei mir auch die vielen Bezeichnungen für verschiedene Positionen und Ränge der Figuren wie auch vom Campusleben dabei waren, die ich nicht sofort einordnen konnte.

    Während ich also in der ersten Hälfte noch etwas unschlüssig war, hat es mich aber immer mehr in den Bann gezogen, je mehr ich verstanden habe und je mehr sich die Hintergründe aufgefächert und erklärt haben.


    Neben dem ganzen, wirklich sehr gut konstruierten magischen System der Häuser und den Fragen, die der Mord aufwirft, steht vor allem auch Alex selbst im Mittelpunkt. Ihr Leben, ihre Erfahrungen und ihr daraus resultierender, schwieriger Charakter, der sich durch die Rückblicke immer mehr entschleiert, entwickelt einen unglaublich spannenden Sog. Es ist eine düstere, traurige und drastische Vergangenheit, die ohne Schönfärberei und mit deutlichen Worten erzählt wird, ein abschreckendes Milieu, in dem Gewalt und Abhängigkeit an der Tagesordnung stehen.

    Alex ist ein ganz besonderer Charakter und überaus treffend und authentisch in all ihren Handlungen und Gedanken. Wie übrigens auch alle anderen Figuren, die jede für sich etwas spezielles und unergründliches an sich hatte.


    Besonders herausheben möchte ich auch die Ideen der magischen Anwendungen, die die Häuser in ihren Ritualen und Artefakten hervorrufen können, da hat sich die Autorin einige echt originelle Ideen einfallen lassen, die ich wirklich außergewöhlich fand.

    Auch die Spannung wird größer und das Entschlüsseln des Rätseln hält einige Überraschungen bereit.


    Wie schon gesagt ist es echt schwierig für mich, jetzt das Buch zu beurteilen. Wäre der Anfang etwas "leichter" gewesen, wäre es perfekt, denn am Ende war ich wirklich total geflasht von der gut ausgearbeiteten Handlung, den genialen Figuren und den vielen Besonderheiten, die diese Geschichte so außergewöhnlich macht. Trotz dem etwas - für mich - holperigen Start kann und muss ich aber die volle Punktzahl vergeben, weil ich es insgesamt als eine absolut genial aufgebaute und fesselnde Geschichte empfinde, auf deren Fortsetzung ich mich schon mega freue!


    Mein Fazit: 5 Sterne

  • Die Story spielt in der realen Welt auf einem Campus in Yale. Es gibt Magie und 8 mächtige Häuser / Verbindungen, deren Mitglieder magische Rituale für weltliche Zwecke durchführen, bei denen auch mal was schief laufen kann. Sie können auch magische Tränke brauen oder sich hinter Illusionen und Manipulationen verstecken.

    Die Mitglieder des neunten Hauses, "Lethe", sollen bei den Ritualen aufpassen, damit nichts schief läuft oder nach außen dringt.

    Dann gibt es Geister, "Graue" genannt, die zwar sehr zahlreich sind, die aber niemand außer Alex ohne Hilfe sehen kann (weshalb sie für das Haus Lethe rekrutiert wurde) und die eigentlich harmlos sein sollen. Alex kommt aber mehr und mehr in Kontakt/Berührung mit ihnen.


    Die Geschichte wird in 4 Zeiten erzählt: Sommer: die Vergangenheit von Alex, Herbst: die Zeit, in der sie die Schülerin von Darlington war, Winter: als sie alleine ist und einen Mord aufklären will, wobei es jemanden oder mehrere gibt, die das verhindern wollen, und Vorfrühling: als es ihr gelingt, alles aufzudecken.


    Bis man allerdings hinter alles so steigt, dauert es, dadurch war der Einstieg für mich wirklich schwierig, da alles nur häppchenweise aufgeklärt wird, in einem anfangs gewöhnungsbedürftigen Schreibstil.


    Am Ende kann ich für mich sagen:

    Wow, was für ein geniales Buch, was für eine (oder mehrere) Auflösung(en), was für ein starker, mutiger, intelligenter Charakter Alex ist, deren Entwicklung ich fast atemlos verfolgt habe. Sie gibt nie auf, und was sie letztendlich alles (auch mit Hilfe der Geister) herausfindet und aufdeckt, auch über sich selbst, ist unfassbar komplex. Sie gibt sich nie zufrieden mit dem Offensichtlichen, sondern gräbt immer weiter und immer weiter, bis die Wahrheit ans Licht kommt. Ich habe mir die Zeit genommen, das Buch sorgfältig, langsam, konzentriert und aufmerksam zu lesen, um ja nichts zu verpassen, und es hat sich gelohnt.

    Die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall kaufen.


    Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Ich wollte das Buch mögen. Wirklich. Nachdem ich bereits die Krähen- und die Grisha-Reihen der Autorin gelesen habe, war ich sehr gespannt auf ihr neustes Werk, das in der englischsprachigen Community mit Lobeshymnen überschüttet wurde. Anders als die anderen beiden, noch bekannteren Reihen der Autorin, handelt es sich dieses Mal nicht um ein Jugendbuch, die Zielgruppe sind dieses Mal Erwachsene. Damit waren also alle Voraussetzungen gegeben, dass mir das Buch gefallen könnte und ich hatte entsprechend hohe Erwartungen an die neue Reihe rund um Alex Stern.


    Die Inhaltsangabe klang schon mal sehr interessant: Eine Mischung aus Fantasy und Mystery Thriller, das sich mit Geheimbunden in der Elite-Universität Yale befasst. Doch nachdem ich mit dem Lesen begonnen hatte, verflog meine anfängliche Begeisterung ziemlich rasch, denn das Buch verfolgt eine ganz eigenwillige, nicht lineare Erzählstruktur, die zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und herspringt. Anfangs wird man damit als Leser*in direkt ins Geschehen hineingeworfen, muss Gegebenheiten in der Gegenwart, die für die Protagonistin alltäglich und verständlich klingen, einfach so hinnehmen, ohne dass man (noch) versteht, worum es eigentlich genau geht. Licht in das Dunkel bringen erst die Kapitel aus der Vergangenheit, die schildern, wie Galaxy "Alex" Stern zu ihrer Position im Neunten Haus gelangt ist. Sie wird dabei von Daniel "Darlington" Arlington in diese neue Welt voller Geheimbunde und magischer Fähigkeiten eingeführt. Doch die Autorin geht ziemlich geizig mit Informationen dazu um, wie das Geheimbundsystem und dieses Neunte Haus genau funktionieren, so dass man viel Geduld mitbringen muss, um dieses überaus komplexe Magiesystem zu verstehen. Geduld, die ich scheinbar leider nicht besitze.
    Man erfährt in der Gegenwart schliesslich nicht nur, dass es einen Mord am Campus gegeben hat, sondern auch, dass Darlington verschwunden ist. Und Alex macht es sich zur Aufgabe nicht nur den Mordfall, sondern auch Darlingtons Verschwinden aufzuklären. Dabei ermittelt und ermittelt sie, während ich allmählich immer mehr mein Interesse an der Geschichte verloren habe. Im Zuge ihrer Ermittlungen erfährt man zwar immer wieder winzig kleine Infos über die Hintergründe und Namen der einzelnen Geheimbunde, aber einen richtigen Einblick in das System und die Abläufe der einzelnen Häuser erhält man trotzdem nicht. Und das fand ich extrem schade und war in meinen Augen verschenktes Potential.


    Und damit sind wir auch schon bei meinem Problem mit dem Buch: Ich hatte vermutlich aufgrund des Klappentextes die falschen Erwartungen an die Story. Die in der Inhaltsangabe hervorgehobenen Studentenverbindungen spielen in meinen Augen nur eine sehr untergeordnete Rolle und werden wenn überhaupt, bloss am Rande erwähnt. Stattdessen steht der Mordfall um die junge Studentin im Sinne eines Mystery Thrillers im Vordergrund. Und der hätte mich vielleicht noch gepackt, wenn ich nicht immer wieder durch die ständigen Zeitsprünge zwischen den beiden Handlungsebenen aus meinem Lesefluss gebracht worden wären. Die Kapitel aus der Vergangenheit, insbesondere diejenigen, die Darlington beinhalten, konnten mich dabei noch am meisten fesseln. Leider taucht er aber aufgrund seines Verschwindens im restlichen Buch verständlicherweise kaum mehr auf, so dass sich dieser Pluspunkt nur auf den Anfang des Buches bezieht. Darlington fand ich nicht nur als Charakter sehr sympathisch und interessant, ich hätte auch gerne mehr über seine Beziehung zu Alex erfahren.


    Man kann die Vision, die die Autorin für ihre neue Reihe hat, deutlich erkennen. Aber leider war mir das ganze System letztendlich zu komplex, insbesondere in Kombination mit den vielen Zeitsprüngen und den fehlenden Hintergrundinformationen, von denen ich deutlich mehr gebraucht hätte, um mich in Alex Sterns Welt der magischen Studentenverbindungen zurechtfinden zu können. Wer auf anspruchsvolle, mystische und magische Thriller steht und viel Geduld mitbringt, der ist hier richtig. Meinen Geschmack konnte die Bardugo dieses Mal leider nicht treffen.


    Fazit:

    "Das neunte Haus" ist der Reihenauftakt rund um Alex Stern, die versucht, in einer Welt voller magischer Geheimbunde, einen Mordfall aufzulösen und ihren verschwundenen Mentor wiederzufinden. Obwohl die Idee anfangs sehr vielversprechend geklungen hat, konnte mich die Umsetzung leider nicht überzeugen. Die Geschichte wird auf zwei Handlungsebenen erzählt, wobei die Autorin sehr zurückhaltend mit Informationen umgeht, so dass man viel Geduld und Aufmerksamkeit mitbringen muss, um das komplexe System der magischen Studentenverbindungen zu verstehen. Mir war das Buch leider viel zu verwirrend, was das Lesen für mich letzetndlich sehr zäh und anstrengend gemacht hat. Bardugo hat dieses Mal leider nicht meinen persönlichen Lesegeschmack getroffen und ich kann leider nicht mehr als zwei enttäuschte Sterne vergeben. Die Fortsetzungen werde ich deshalb auch nicht mehr weiter verfolgen.

  • Am Anfang fand ich es etwas schwierig, mitzukommen. Man wird nach dem Prolog direkt in die Geschichte reingeworfen und muss erstmal sehen, wer wie was... Man erfährt viel, aber eben nicht in chronologischer Reihenfolge. Mal hier ein bisschen, mal da ein bisschen. So baut sich Stück für Stück eine unglaublich tolle und spannende Geschichte auf. Ich wollte das Buch irgendwann gar nicht mehr weglegen, aber da es für eine Leserunde gelesen wurde, wollte ich es auch nicht in einem Rutsch durchlese.

    Alex ist als Hauptprota wirklich interessant und vielschichtig, düstere Vergangenheit. Kein Wunder, wenn man Geister sehen kann. Darlington kommt einem recht arrogant und rechthaberisch rüber, aber er ist einer von den Guten. Dawes ist mir irgendwie besonders ans Herz gewachsen. Schwierig zu knacken, aber loyal als Freundin. Und einfallsreich.

    Und ja, dann ist da noch der riesige Misthaufen der ganzen Verbindungen...

    Bin gespannt, wie es weiter geht. Lesenswert!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." - Albus Dumbledore

  • Ich bin Leigh Bardugo verfallen, obwohl ich nicht komplett von dem Buch überzeugt wurde



    Klappentext


    „MORS VINCIT OMNIA

    Der Tod besiegt alles

    Wahlspruch von Haus Lethe


    Acht mächtige Studenten-Verbindungen beherrschen nicht nur den Campus der Elite-Universität Yale, sondern nehmen seit Generationen Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der USA – das neunte Haus jedoch überwacht die Einhaltung der Regeln. Denn die Macht der Verbindungen beruht auf uralter, dunkler Magie: So können die Mitglieder der »Skull & Bones« die Börsenkurse aus den Eingeweiden lebender Opfer vorhersagen, während Haus Aurelian durch Blutmagie Einfluss auf das geschriebene Wort nehmen kann – ebenso hilfreich für Juristen wie für Bestseller-Autoren …



    Als auf dem Campus von Yale eine Studentin brutal ermordet wird, sind die Fähigkeiten der Außenseiterin Alex Stern gefragt, die eben erst vom neunten Haus rekrutiert wurde: Nur Alex ist es auch ohne den Einsatz gefährlicher Magie möglich, die Geister der Toten zu sehen. Um eine Verschwörung aufzudecken, die weit über 100 Jahre zurückreicht, muss Alex ihre Fähigkeiten bis aufs Äußerste ausreizen.“



    Gestaltung


    Ich bin total begeistert von der edlen Gestaltung dieses Buches. Die blauschwarze Schlange, die sich über das Cover durch die Buchstaben des Titels zieht, glänzt nicht nur, sie ist auch erhaben, sodass man ihr Schuppenkleid fühlen kann. Auch der Titelschriftzug und der Autorenname glänzen silbern, was ein cooler Effekt ist. Ansonsten ist der Hintergrund schlicht Blau gehalten, wodurch der Fokus auf die übrigen Elemente gelenkt wird.



    Meine Meinung


    Neues von Leigh Bardugo! Ich liebe ihre Ketterdam-Dilogie und das gesamte Grishaverse. Darum war ich super gespannt als sie mit „Das neunte Haus“ einen Reihenauftakt vorlegte, der nicht in eben jenem Universum zu verorten ist. In ihrem neusten Buch gibt es aber auch Magie, denn die acht geheimen Gesellschaften der Yale Universität praktizieren hier Magie. Jede Gesellschaft eine andere. Dabei gibt es ein neuntes Haus, das alles überwacht. Protagonistin Alex studiert an der Universität und hat die Gabe Geister zu sehen. Als neues Mitglied des neunten Hauses wird sie auf einen Mord auf dem Campus angesetzt…



    Von den anderen Geschichten der Autorin bin ich deren Komplexität gewohnt. Auch in „Das neunte Haus“ gestaltet sich die Handlung wieder komplex und auch durchaus kompliziert. Es gibt verschiedene Zeitebenen und Wechsel zwischen diesen. Zwar wusste ich beim Lesen, dass ich mich auf Frau Bardugo verlassen kann und dass sie alles aufklären und verbinden wird, aber gerade zu Beginn der Geschichte habe ich doch einige Nerven gelassen. Ich war etwas verwirrt durch die Zeitsprünge und musste mich stark auf die Geschichte konzentrieren. Es dauerte bis sich bei mir der Effekt einstellte, den ich von der Autorin kenne und mag: nämlich dass ich mich den verschiedenen Erzählschienen hingebe und immer wissen möchte, wie der jeweilige Strang weitergeht.



    Cool fand ich die Verbindung von Realität und Magie. Die acht geheimen Gesellschaften gibt es in Yale wirklich und nur das neunte Haus und die Magie hat Frau Bardugo „dazuerfunden“. Dabei fand ich die Idee hinter allem aber durchaus realistisch, denn in der Vergangenheit hat sich die Magie zurückgezogen, bis sie nur noch in Yale ihr Wissen speicherte und praktizierte. Die Art und Weise der Magie passt auch richtig gut zu unserer Gesellschaft, denn es können Börsenkurse vorhergesagt oder Wörter beeinflusst werden. Alles ziemlich praktische Alltagsdinge, die große Wirkung erzielen. Was für eine coole Idee!



    Eingebettet in das magische Geschehen ist eine Geschichte, die einem Thriller gleicht. So gibt es einen Mord, dem Protagonistin Alex genauer auf die Schliche kommen möchte, da sie mehr dahinter sieht. Die Aufklärung dieser Geschehnisse empfand ich als sehr spannend vor allem weil es so viele Handlungszweige gibt, die damit verbunden und auch nicht verbunden sind. Hier kommt eine Komplexität auf den Leser zu, die ihresgleichen sucht, denn einerseits wird der Fall mit Beweisen aufgeklärt, andererseits spielt aber Magie eine große Rolle. Wie kann ein klarer Verstand also mit nüchternen Fakten agieren wenn es doch auch magisch zugeht? Echt spannend, kann ich dazu nur sagen!



    Fazit


    Ich liebe Leigh Bardugo. Auch ihr neustes Buch fand ich wieder beeindruckend und großartig. In „Das neunte Haus“ zeigt die Autorin wieder ihr einmaliges Schreibtalent, bei dem sie in mehreren Schichten erzählt, diese nach und nach abzieht und sie zum Ende hin miteinander verbindet. Zu Beginn hat mich dies zwar auch einige Nerven gekostet, weil vieles verwirrend war, aber mit der Zeit fand ich mich immer besser zurecht, weswegen ich mich nicht mehr von der Lösung des Mordfalls lösen konnte. Auch die Verbindung von Realität und Magie fand ich richtig klasse und realistisch!


    Gute 4 von 5 Sternen!



    Reihen-Infos


    1. Das neunte Haus


    2. ???

  • "Das neunte Haus" nimmt den Leser mit in eine elitäre Welt voller Macht, Magie, Verlangen und Schuld ... verbunden in einer Stadt, in der Uraltes, Ursprüngliches und Geheimes auf Moderne, Selbstzweifel und den Drang nach Stärke trifft. Über diesem Gemenge schwebt ein ebenso altes wie allgegenwärtiges Prinzip: Macht! Die Protagonistin ist als Außenseiterin aufgerufen, als Wächterin zu wirken, darauf bedacht, dass die Kräfte im Gleichgewicht bleiben und kein Spieler zu viel Macht erhält. Dabei muss sie erkennen, dass nichts so ist, wie es scheint, und sie sich nur auf sich selbst verlassen kann, um herauszufinden, was ihre Bestimmung ist: Ist sie bloßes Rädchen im Getriebe der Macht oder kann sie tatsächlich Veränderungen herbeiführen und dabei sich selbst treu bleiben?


    Das Buch hat mir von der erzählerischen Aufmachung her sehr gut gefallen. Das Buch hat etwas Mystisches und Fremdes, ohne abzuschrecken. Die Protagonistin ist nahbar und die Autorin versteht es, die Gefühle sehr plastisch zu beschreiben und erlebbar zu machen. Dennoch hätte das Buch mehr Details vertragen können, es ging mir trotz 535 Seiten dann doch zu schnell. Die Auflösung ist durchaus interessant, aber irgendwie holprig.


    Fazit: Als Fantasy-Einblick in die Ivy-League sehr lesenswert!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Eins vorweg: ich liebe Leigh Bardugo und habe bislang die meisten ihrer Bücher gelesen und für gut befunden. In ihren Jugendbüchern hat sie in ihren Erzählungen immer eine wundervolle Atmosphäre geschaffen, teilweise auch in Richtung Grusel und Mystery. Wenn also jemand eine fesselnde Fantasy-Geschichte über Jahrhundert-alte Stundenverbindungen in Yale schreiben kann (sie selbst studierte ebenfalls dort), dann ja wohl sie.


    Vielleicht waren meine Erwartungen aber einfach zu hoch, denn mehr als mittelmäßig empfand ich das Buch nicht.


    Ich hatte schon zu Beginn Startschwierigkeiten und brauchte drei Anläufe, um über Seite 50 hinaus zu kommen. Unsere Protagonistin Alex Stern ist schwerverletzt irgendwo untergetaucht, als Leser hat man allerdings auf den ersten Seiten absolut keinen Plan wer sie ist, was vorgefallen war oder wo man sich in der Story eigentlich gerade befindet. Es gibt Rückblenden zu zwei unterschiedlichen Zeiten in der Vergangenheit und so allmählich und schleichend klärt sich so alles auf.


    Die Stundenverbindungen, wie in dem Buch beschrieben, gibt es tatsächlich und sie tragen auch tatsächlich Namen wie "Skull and Bones", "Book and Snake" oder "Scroll and Key". Dieses Setting mit mysteriösen Morden, Verschwörungen und etwas Magie zu schmücken liegt ja sowas von Nahe. Ich habe aber diese gruselige Atmosphäre, die Leigh Bardugo doch so gut kreieren kann, absolut vermisst. Mich konnte das ganze irgendwie nicht wirklich packen, auch wenn die Story dahinter gar nicht mal schlecht war. Ich denke auch, dass dieses ganze Mysterium um die Verbindungen selbst viel zu kurz kam. Die Geschichte hätte genauso gut an jeder anderen Uni dieser Welt platziert werden können.


    Die Charaktere in der Geschichte sind aber für sich genommen spannend genug, um weiterlesen zu wollen. Hat man einmal Alex und Darlington ein wenig besser kennengelernt, möchte man auch unbedingt von deren Schicksalen erfahren. Die Umstände, unter denen sie in Yale gelandet sind, faszinieren und der Fantasy-Anteil verpasst dem ganzen noch einen schönen Nebenschauplatz.


    Fazit: Ich finde Leigh Bardugo kann das eigentlich viel besser. Vielleicht hat sie sich vom realen Setting ihres Fantasy-Romans etwas unter Druck setzen lassen, für mich zumindest kommt hier die spannende Atmosphäre viel zu kurz. Auch wenn die Story und die Charaktere an sich wirklich gut gestaltet waren, bin ich vom Endergebnis nicht außergewöhnlich beeindruckt.


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    - James Bryce