Antje Babendererde - Schneetänzer

  • Eine Mischung aus vielen Dingen, die mich beim Lesen glücklich machen!


    Klappentext

    „Hals über Kopf, voller Wut und Enttäuschung bricht Jacob in den Norden Kanadas auf, in die unendliche Wildnis von Eis und Schnee. Dort will er seinen Vater finden und das Geheimnis seiner Herkunft lüften. Dass aus Schmerz jedoch Liebe werden kann, zeigt ihm die unnahbare Kimi, die ihrerseits an einem schweren Schicksalsschlag zu zerbrechen droht.


    Alles, was Jacob über seinen Vater weiß, hat ihm seine Mutter erzählt. Dass sie ihn sein Leben lang belogen hat, erfährt er ausgerechnet von seinem Stiefvater, den er hasst. Was bleibt Jacob also übrig, als in die kanadische Wildnis zu reisen, ans andere Ende der Welt, um die wahre Geschichte seines Vaters und damit auch seine eigene zu erfahren? Denn wie willst du entscheiden, wer du bist, wenn du nicht weißt, wo du herkommst?


    Als er lebensgefährlich von einem Bären verletzt wird, ahnt der Junge mit dem Wolfsherzen noch nicht, dass er dort, in der eiskalten Einsamkeit der wilden, ungezähmten Natur, der Liebe seines Lebens begegnen wird …“


    Gestaltung

    Passend dazu, dass das Papier auf Recycling-Umweltschutzpapier gedruckt ist, ist auch das Cover in beige-brauner Farbe in Kombination mit Blau gehalten. In dem Umriss eines Bären, der super zum Buchinhalt passt, da er einen wichtigen Handlungsstrang aufgreift, sieht man zwei Jugendliche in der Wildnis. Auch dieses Bild der Jugendlichen greift das Setting des Buches richtig schön auf. Ich finde es toll, dass das Cover so schon Andeutungen auf den Buchinhalt macht, da man so weiß, auf was man sich einstellen kann.


    Meine Meinung

    Ich habe schon ein paar Bücher von Antje Babendererde gelesen und als ich vom Inhalt ihres neusten Buches erfuhr, war ich sofort Feuer und Flamme. In „Schneetänzer“ geht es um Jacob, der im Norden Kanadas seinen Vater, seine Herkunft und somit auch seine Identität sucht. In der Wildnis begegnet er auch einem Mädchen namens Kimi, das ihn auf ihre eigene Weise verzaubert. Er wird jedoch lebensgefährlich von einem Bären verletzt…


    Ich liebe Abenteuer in der Wildnis und der Klappentext klang nach einem wundervollen Survival-Abenteuer, das nicht nur mit Dramatik, sondern auch mit Romantik zu überzeugen weiß. Und tatsächlich bekam ich genau dies, was ich erwartet habe. Was habe ich mich darüber gefreut! Durch den Bärenangriff wird die Handlung ziemlich brenzlig und auch richtig spannend. Gleichzeitig gab es zwar auch wieder kleinere Phasen, in denen ich die Geschichte etwas vorhersehbar fand, aber dennoch konnte „Schneetänzer“ mich damit überzeugen, dass es eine schöne Balance aus Momenten für das Herz, für den Kopf und für die Spannung geschaffen hat.


    Wie von Antje Babendererde gewohnt erfährt man auch in diesem Buch wieder viel Informatives über ein Volk im Norden Kanadas: die Cree. Ich persönlich kannte dieses Volk nicht und fand es spannend, mehr darüber und seine alten Traditionen zu erfahren. Dabei empfand ich die Einbindung dieser Informationen nicht als zu trocken oder gar zu schulisch. Vielmehr war es eine schöne Ergänzung der Geschichte, die sich perfekt in das Gesamtwerk eingefügt hat.


    Die Charaktere Jacob und Kimi hatten in meinen Augen auch eine gut ausgebaute Charaktertiefe, denn beide haben eine ganz unterschiedliche Vergangenheit. Während Kimi ihre am liebsten vergessen möchte, ist Jacob auf der Suche nach seiner Herkunft. So bringt die Autorin zwei Welten zusammen, die zunächst sehr unterschiedlich scheinen, die aber im Endeffekt perfekt harmonieren. Kimi und Jacob haben sich toll ergänzt und ich habe beide gerne begleitet.


    Fazit

    „Schneetänzer“ von Antje Babendererde ist eine schöne Balance aus Spannung, Momenten fürs Herz und auch für den Kopf! Ich erfuhr interessantes über die im Norden Kanadas lebenden Cree, konnte Kimi und Jacob beim Kennenlernen begleiten und habe mitgefiebert, als Jacobs Leben nach einem Bärenangriff in Gefahr schwebte. Auch wenn manchmal Kleinigkeiten vorhersehbar waren, war die Geschichte eine wunderbare Mischung aus vielen Dingen, die mich beim Lesen einfach glücklich machten!

    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    Einzelband

  • :huhu: Ich lese dieses Buch zur Zeit und ich will noch mehr Bücher von dieser Autorin lesen.

    Wenn ich will, dass die Sonne scheint, lasse ich sie einfach aufgehen - auch in Wuppertal.“ - Pina Bausch.

  • Zu diesem Buch und seinem Inhalt ist am 4. August in der Zeit ein interessanter Artikel der Autorin erschienen. Ich weiß, dass der Link zu einem gesperrten Artikel führt, den nur Abonnenten lesen können. Aber vielleicht hat der ein oder andere von uns ein Abo oder ist neugierig genug, um sich ein kostenloses Probe-Abo zu gönnen. Es lohnt sich, wenn auch leider mit Schrecken behaftet.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Meinung

    "Schneetänzer" ist das erste Buch, welches ich von Antje Babendererde gelesen habe. Und es wird nicht das letzte Buch sein.


    Die Geschichte spielt in der Wildnis. Jakob, der durch familiäre Umstände seinen Vater sucht, wird in der fremden Wildnis ausgesetzt. Ein Greenhorn, halb deutsch, halb Cree kämpft ums Überleben. Eines Tages greift ein Bär Jakob an. Er wird verletzt und ein alter Mann mit seinem Wolf findet ihn.


    Es ist interessant, wenn man aus bequemen Verhältnissen kommt und in der Wildnis überleben muss. Ich hätte nicht gewusst, ob ich die Beeren essen könnte. Auch nicht, wie man ein Feuer macht. Außerdem muss es schon beängstigend sein, wenn man allein in einer fremden Gegend ist und plötzlich knackende Geräusche zu hören sind. Wer beobachtet dich? Pfotenspuren. Welches Tier ist das? Gefährlich oder harmlos? Schnee. Alles weiß. Kann man über den vereisten Fluss gehen? Das sind alles Probleme, die Jakob hatte. Ohne Kompass. Wie funktioniert eigentlich ein Kompass? Es war schon sehr fahrlässig von dem Mann, der Jakob zurückgelassen hat.


    In Jakob fließt nicht nur deutsches Blut, sondern auch Blut eines Crees. Durch seine Träume, durch das Leben in der Blockhütte mit Anak und Kimi kommt er seiner wahren Identität näher. Er lebt wie ein Cree, er denkt wie ein Cree, er handelt wie ein Cree, er spricht wie ein Cree. Die Erinnerungen kommen wieder.


    In dem Buch wurden die Gebräuche, die Geschichten der Cree durch Anak näher gebracht. Es ist erschreckend, was man früher mit den Bewohnern gemacht hat. Jakobs Familie hat es durch seinen Großvater besonders getroffen.


    Die Liebesgeschichte zwischen Jakob und Kimi beginnt langsam und geht sehr in die Tiefe der Seele. Beide, gezeichnet vom Leben, versuchen klarzukommen. Sie haben Angst, verletzt oder gedemütigt zu werden. Lustig war die Sache mit der Tasche. So ist das mit den Sitten und Gebräuchen.


    Jakob lernt seinen Vater kennen. Aber eigentlich kann er sich kaum noch erinnern. Durch einen Unfall hat er alles vergessen. So langsam kommen die Erinnerungen wieder. Es muss schon komisch sein, wenn Leute einen kennen und Geschichten aus der Vergangenheit erzählen, aber man selber keine Ahnung hat.


    Fazit

    Ich lese gerne Geschichten, die in der Wildnis spielen. Das langsame Zurückfinden zu den Wurzeln von Jakob war interessant. Die Liebesgeschichte ein schöner Nebeneffekt.


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