Martina Kittler - Vegetarisch

  • Praktisch, alltagstauglich, lecker


    Das schmale Kochbuch hat es in sich! Auf relativ wenigen Seiten bietet es eine Fülle bunter Anregungen, die leicht nachzukochen sind, nur wenige „gehobene“ Zutaten erfordern, und die auch noch schmecken und satt machen! Man merkt dem Buch auf jeder Seite an, dass seine Autorin Gemüse liebt, und beim Kochen Abwechslung vermitteln möchte.


    Das Buch passt ausgezeichnet in die Ratgeber-Reihe von Gräfe & Unzer. Es ist sehr handlich und klein; die ausklappbaren Innenseiten bieten in konzentrierter Form Grundsätzliches zum Thema „vegetarisches Kochen“. Die Fotografien sind wieder einmal hervorragend! Auch die farblich hervorgehobenen Tipps und „Clous“ sind originell und gut verwertbar.


    Ich finde die inhaltliche Dreiteilung sehr sinnvoll. Das hat mir gut gefallen. Erster Teil: „Für jeden Tag“. Die Zusammenstellung der Rezepte in diesem Abschnitt ist wirklich ausgesprochen praktikabel! Diverse Pasta-Gerichte, Eintöpfe, Gemüsepuffer-Variationen, sowie vegetarische Klassiker wie Kohlrabi-Schnitzel und Blumenkohl in Senfsoße. Hier habe ich schon zwei Gerichte gekocht, und bin begeistert. Grundsolide Sache!


    Zweiter Teil: „Lunch to go“. Das war durchdacht und praktisch. Zunächst natürlich Salate – die aber jeder hinbekommt. Danach erfreulicherweise gleich vier Aufstriche! Dieses Thema wird meiner Meinung nach in Kochbüchern immer vernachlässigt. Aufstriche sind super, und zwar auch für zu Hause, beim Abendessen. Dann gibt es hier noch ein paar ausgefallene „Schmankerl“: Wraps mit Rotkohl, pikante Waffeln, und Gemüse-Muffins, sowie Quinoa-Frikadellen mit Dip. Super! Klassische Themen neu interpretiert! Auch hier ist wieder alles gut machbar, und alltagstauglich.



    Dritter Teil: „Wochenend-Küche“. Hier wird es ein klein wenig luxuriöser. Aber keineswegs teurer oder komplizierter! Ein Gemüse-Curry. Selbstgemachte Gnocchi – gut, hiervor hätte ich Respekt…! Mit Ricotta gefüllte und überbackene Muschelnudeln. Ofengemüse mit grüner (!) Hollandaise. Eine Spinat-Feta-Mandel-Tarte. Dieser Teil besticht für mich durch das „gewisse Etwas“. Wie zum Beispiel die Mandeln im Teig des Spinatkuchens. Oder der Kürbis zu den Gnocchi. Meerrettich und Petersilie in der Hollandaise. Die Autorin zeigt hier ganz deutlich: Gerichte mit „Pfiff“ müssen einen nicht ruinieren…!


    Bei genauerem Nachdenken kann ich kaum einen negativen Punkt an diesem Kochbuch finden. Natürlich ist es kein umfassendes Buch, kein Kompendium. Aber das will es auch gar nicht sein. Es hat bei mir zumindest die Lust am unkomplizierten, aber gesunden und leckeren Kochen neu entfacht. Großartig!

    "Ein Mensch, der Ideale hat/
    Der hüte sich, sie zu erreichen!/
    Sonst wird er eines Tags anstatt/
    Sich selber andern Menschen gleichen."
    (Erich Kästner) :):)

  • Auch ich habe dieses Bundle bei Vorablesen gewonnen und mich sehr darüber gefreut. :D


    Da wir familiär gerade dabei sind, unseren Fleischkonsum drastisch zu reduzieren, hat mich dieses Buch besonders interessiert. Diesmal war ich allerdings mit den Buchklappen nicht so glücklich; zum Teil fand ich sie banal (Möhrenschneiden?!), zum Teil einseitig - so enthalten die "perfekten Kombis" in der hinteren Buchklappe immer ein Milchprodukt. Sicher sinnvoll im Blick auf die Kombination von verschiedenen Eiweißen. Wer nun aber mit dem Gemüse mindestens ansatzweise seinen Eisenbedarf decken möchte, darf dazu keine Milchprodukte zu sich nehmen, damit der Körper das Eisen optimal aufnehmen kann. Ich habe ein Kind mit Eisenmangel und vertrage selbst nicht viel Fleisch, daher bin ich immer auf der Suche nach eisenreichen vegetarischen Gerichten. Für dieses Anliegen eignet sich das Buch nur, wenn man die Milchprodukte durch Ersatznahrungsmittel wie Haferdrinks o.ä. austauscht. Also auch mal das eine oder andere milchfreie Rezept oder gelegentlich ein Ei auf der Zutatenliste hätte ich persönlich nett gefunden.


    Schöne Bilder und leckere Rezepte bietet das Büchlein aber allemal und kommt, anders als viele vegetarische Kochbücher, weitgehend ohne Sojaprodukte aus. Auch die Einleitung der Autorin, in der sie ihre Gründe für den Flexitarismus darlegt, kann ich nur unterschreiben, da ich ihre Anliegen hinsichtlich artgerechter Tierhaltung und des persönlichen Einsatzes für mehr Klimaschutz teile. Ein Inhaltsverzeichnis und ein Register runden auch dieses Kochbuch in gewohnter GU-Qualität ab.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Jutta Aurahs - Katzen :cat:

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :musik: Satoshi Yagisawa - Die Tage in der Buchhandlung Morisaki

    :montag: Deb Olin Unferth - Happy Green Family (Reread)

    :montag: Rumi - Die Musik, die wir sind





  • Nachdem ich von GU schon mehrere Kochbücher zum Thema Vegetarisch/ Vegan habe und auch heiß und innig liebe (Vor allem vegetarisch für faule und vegan für faule), war ich super gespannt auf dieses Buch, bin aber insgesamt eher enttäuscht worden. Es gibt wenig originelle Ideen, insgesamt kamen mir die Rezepte eher langweilig vor, für die Idee Ofengemüse zu machen, brauch ich jetzt persönlich kein Kochbuch. Die etwas ausgefalleneren Sachen haben mich auch nicht wirklich angelacht, so dass ich bis jetzt noch nicht mal was nachgekocht habe.

    Vielleicht ist es etwas für Leute, die sich zum ersten Mal an vegetarischer Küche versuchen wollen, persönlich würde ich aber eher die zwei oben genannten Kochbücher von GU empfehlen.