Lena Johannson - Jahre an der Elbchaussee

  • 1925 Hamburg. Während die Geschäfte der Schokoladenmanufaktur sehr gut laufen und Frieda immer mehr von ihrem Vater in die Geschäfte eingebunden wird, kann sie es gar nicht mehr erwarten, endlich Per Möller zu heiraten, der inzwischen ein Haus an der Elbchaussee erworben hat. Aber bevor es zur Hochzeit kommt, taucht auf einmal Friedas erste große Liebe Jason wieder auf und bringt sie völlig durcheinander. Seine damalige überstürzte Abreise hat viele Fragen zwischen ihnen offen gelassen, nun muss sich Frieda erst einmal ihrer Vergangenheit stellen, bevor sie sich auf etwas Neues einlassen kann. Die Machtergreifung der Nazis belastet Frieda zusätzlich, denn deren politische Gesinnung bringt ihre jüdische Freundin Clara von jetzt auf gleich in Gefahr. Wird die Familie die aufkommenden Schwierigkeiten meistern können?


    Lena Johannson hat mit “Jahre an der Elbchaussee” den zweiten Band ihrer Hamburg-Saga vorgelegt, der dem ersten an Hamburger Lokalkolorit, geschichtlichem Hintergrund und Spannung in Nichts nachsteht. Der Erzählstil ist flüssig-leicht und bildhaft, der Leser lässt sich an Friedas Seite nieder und darf sie bei ihrem weiteren Werdegang beobachten. Die Handlung umfasst die Zeit von 1925 bis 1937 und aufgrund der guten Hintergrundrecherche erlebt der Leser die politische und gesellschaftliche Entwicklung hautnah mit, die sich mit großen Schritten Bahn bricht und das Leben der Menschen von Grund auf verändert. Frieda ist für die damalige Zeit recht privilegiert, denn sie hat das Glück, einen Vater zu haben, der viel Verständnis für ihre Eigenständigkeit und ihr Interesse am Geschäft hat und sie ins Familienunternehmen mit einbezieht, was Frauen damals eher verwehrt wurde. Durch die lebhaften Beschreibungen darf der Leser sich während der Lektüre im alten Hamburg umsehen und hat viele schöne Bilder im Kopf.


    Die Charaktere wurden gegenüber dem ersten Band weiterentwickelt, wirken lebendig und authentisch aufgrund ihrer individuellen Eigenschaften. Der Leser fühlt sich ihnen schnell verbunden und kann mit ihnen hoffen, fiebern und bangen. Frieda hat sich aufgrund ihres Interesses und ihres Selbstbewusstseins mit Hilfe ihres Vaters eine Position in der Schokoladenmanufaktur ergattert. Sie ist offen, ehrlich, hat das Herz am rechten Fleck und ist sich doch oftmals unsicher, welchen Weg sie für ihr Leben einschlagen soll. Die Vergangenheit holt sie ein und bringt ihre wohl geplante Zukunft ebenso durcheinander wie die politische Entwicklung im Land. Clara ist Friedas beste Freundin und eine gute Seele. Per ist ein fortschrittlich denkender Mann, der seine Frau in jeder Hinsicht unterstützen würde. Aber auch die übrigen Protagonisten wie z.B. Jason sorgen für allerlei Turbulenzen und Spannung.


    “Jahre an der Elbchaussee” ist eine gelungene Fortsetzung der Hamburg-Saga mit gut recherchiertem historischen Hintergrund. Sehr kurzweilig zu lesen und mit einer verdienten Leseempfehlung ausgestattet!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Über die Autorin (Amazon)

    Lena Johannson, 1967 in Reinbek bei Hamburg geboren, war Buchhändlerin, bevor sie freie Autorin wurde. Vor einiger Zeit erfüllte sie sich einen Traum und zog an die Ostsee. Bei Rütten & Loening und im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane „Dünenmond“, „Rügensommer“, „Himmel über der Hallig“, „Der Sommer auf Usedom“, „Die Inselbahn“, „Liebesquartett auf Usedom“, „Strandzauber“, „Sommernächte und Lavendelküsse“ sowie die Kriminalromane „Große Fische“ und „Mord auf dem Dornbusch“ lieferbar.


    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Ausgabe

    Dateigröße: 2879 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 436 Seiten

    Verlag: Aufbau Digital; Auflage: 1 (6. Dezember 2019)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07N8GMY8M



    Gute und schwere Zeiten

    Ende der zwanziger Jahre steht Friedas Hochzeit kurz bevor. Die Schokoladenmanufaktur hat immer größere Erfolge und Frieda hat endlich ihren Platz im Familien-Kontor gefunden. Doch dann taucht plötzlich und unerwartet ihre erste große Liebe wieder auf und Frieda ist sich unsicher. Doch als die Nazis an die Macht kommen ist auch mit einem Mal das Leben ihrer besten Freundin Clara, die Jüdin ist, in Gefahr…

    Per hat ein Haus an der Elbchaussee gekauft, sie wollen endlich einen Termin für die Hochzeit festlegen – aber immer kommt etwas dazwischen. Dann taucht Jason wieder auf, ihre große Jugendliebe. Sie muss noch einiges klären bevor sie ihr Leben mit Per beginnen kann. Doch wird der dafür Verständnis haben? Sehr belastend für Frieda ist auch das sich langsam verändernde politische Klima. Nicht nur Clara ist Jüdin sondern auch das uneheliche Kind ihres Bruders Hans. Und dann gibt es auch noch eine Enttäuschung….


    Meine Meinung

    Mir hat schon der erste Teil ‚Die Villa an der Elbchaussee‘ gut gefallen. Allerdings finde ich diesen zweiten Teil noch einen Tick besser als den ersten. Ich war schnell wieder in der Geschichte drinnen und konnte mich auch wieder gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Frieda, die ihren Bruder im Knast besuchte, und immer wieder neue Kreationen für ihre Pralinen fand. Und sich außerdem darum kümmerte, dass sie ordentliche und gute Kakaobohnen bekam. Die sich um ihre immer noch beste Freundin Clara kümmerte und um die Tochter ihres Bruders Hans. Auch in Per konnte ich mich gut hineinversetzen, obwohl…., nein das schreibe ich jetzt nicht, ich würde spoilern. Eine Person, die ich nicht so mochte, war Friedas Mutter Rosemarie, warum kann sich der Leser denken, wenn er das Buch liest. Sogar in Hans konnte ich mich gut hineinversetzen, auch wenn Frieda ihn gegen Ende des Buches zunächst nicht verstand, ich hatte kapiert, was Sache war. Das Buch war sehr gut zu lesen, denn es war ein angenehmer Schreibstil und es gab keine Unklarheiten im Text. Außerdem hat die Autorin es wieder verstanden Spannung aufzubauen und diese bis zum Ende zu halten. Es hat mich gefesselt, letztendlich regelrecht in seinen Bann gezogen und sehr gut unterhalten. Im Nachwort werden auch Ereignisse, die historisch sind, erwähnt. Ein Glossar hat mir jetzt nicht unbedingt gefehlt, da ich die Personen kannte, aber wäre es dabei gewesen, hätte ich das noch besser gefunden. Trotzdem spreche ich eine Leseempfehlung aus und vergebe die volle Bewertungszahl.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Dies ist nun der zweite Band der Geschichte einer Schokoladen-Dynastie.


    Die Geschäfte laufen gut und Friedas Hochzeit mit Per Möller steht bevor. Er hat auch schon ein Haus an der Elbchaussee gekauft. Dann aber taucht Friedas Jugendliebe auf und ihre Gefühle geraten ziemlich durcheinander. Sie muss erst einmal das Vergangene abschließen, bevor sie sich auf Neues einlassen kann. Aber noch etwas belastet Frieda, denn die Nazis ergreifen die Macht und ihre Freundin Clara, die Jüdin ist, gerät in Gefahr.


    Auch dieses Buch ist angenehm zu lesen. Dennoch hat mir der erste Band etwas besser gefallen. Die Örtlichkeiten sind gut und bildhaft beschrieben, so dass man sich alles sehr schön vorstellen konnte. Die politischen Verhältnisse haben Einfluss auf das Leben der Familie.


    Die Charaktere sind sehr realistisch und individuell ausgearbeitet. Frieda hat sich weiterentwickelt. Sie ist eine starke junge Frau, aber manchmal zeigt sie auch Züge, die mir nicht so gefallen. Dann verletzt sie auch die Menschen, die es gut mit ihr meinen. Per ist ein netter und liebevoller Mann. Auch Clara ist ein sehr lieber Mensch, mit dem ich wirklich mitfühlen konnte. Dagegen ist mir Friedas Mutter Rosemarie nicht sympathischer geworden.


    Mir gefällt die Geschichte um die Familie Hannemann sehr gut und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

  • Klappentext:

    Zeit der Entscheidung. Hamburg 1925. Frieda ist überglücklich, ihre Hochzeit steht kurz bevor, und die Schokoladenmanufaktur feiert immer größere Erfolge. Endlich scheint sie ihren Platz im Familienunternehmen gefunden zu haben. Vor der Ehe möchte sie noch einmal mit ihren Eltern auf Reisen gehen, gemeinsam wollen sie ihre Verwandten in Amerika besuchen. Dort erwartet die Hannemanns eine Überraschung: Sie lernen die uneheliche Halbschwester des Großvaters kennen, von der niemand in der Familie wusste. Die Begegnung mit der alten, selbstbewussten Dame hat Frieda tief beeindruckt – ob es ihr ebenfalls einmal gelingen wird, mit so viel Zufriedenheit und Ruhe auf ihr Leben zu blicken? Zurück in Hamburg steht erst einmal die Planung der Hochzeit an, dann jedoch taucht unerwartet ihre erste große Liebe auf. Es liegen schicksalhafte Jahre vor Frieda, in denen sie nicht nur für ihr persönliches Glück kämpfen muss, sondern sich auch mit der schweren Aufgabe konfrontiert sieht, ihrer jüdischen Freundin Clara in den politisch finsteren Zeiten zur Seite zu stehen.


    Autorin:

    Lena Johannson, 1967 in Reinbek bei Hamburg geboren, war Buchhändlerin, bevor sie freie Autorin wurde. Die Speicherstadt und ihre alten Handelskontore haben sie schon als junges Mädchen fasziniert. Ihre Leidenschaft gilt dem Schreiben – und natürlich der Schokolade. Im Aufbau Taschenbuch liegen unter anderem der erste Teil der Hamburg-Saga, „Die Villa an der Elbchaussee“, sowie „Die Malerin des Nordlichts“ vor. Mehr Information zur Autorin unter www.lena-johannson.de.



    Allgemeines:

    Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2019

    Seitenanzahl: 436

    Verlag: Aufbau


    Eigene Meinung:

    Also zuerst muss ich sagen, dass ich vom ersten Band absolut begeistert war und ich mich wahnsinnig auf die Fortsetzung dazu gefreut habe…Doch was wurde ich enttäuscht… alles, was ich am ersten Band zu schätzen wusste, galt hier überhaupt nicht. Im ersten band ging es vorrangig um die Schokolade, was mir sehr gefiel, da ich selten Liebesgeschichten lese. Diese Liebesgeschichte dort war nicht störend, sondern fügte sich sehr ins Gesamtbild ein.

    Doch hier gibt es nicht anderes. Ich habe mehr als einmal mit den Augen gerollt, sowohl über Friedas Gedanken und ihr Verhalten, als auch das der beiden Männer. Nach 100 Seiten habe ich die Segel gestrichen. Dieses ständige Hin und Her zwischen den Männern war mehr als nervig und ich konnte das nicht länger ertragen. In der ganzen Zeit hat sie sich nur einmal mit ihrer Schokolade beschäftigt und auch da ging es die ganze Zeit um einen der beiden Kerle.. Nein danke. Brauche ich echt nicht.


    Fazit: Abgebrochen, da entgegen dem tollen ersten Band viel zu schnulzig und anstrengend!!!

  • Fazit: Abgebrochen, da entgegen dem tollen ersten Band viel zu schnulzig und anstrengend!!!

    Leider muss man immer wieder konstatieren, dass im Bereich "Historische Romane" Bücher vorgestellt werden, die eigentlich Liebesromane sind. Ein Liebesroman wird nicht gleich zum Historischen Roman, nur weil seine Handlung vor dem Jahr 2000 spielt.:!:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Fazit: Abgebrochen, da entgegen dem tollen ersten Band viel zu schnulzig und anstrengend!!!

    Leider muss man immer wieder konstatieren, dass im Bereich "Historische Romane" Bücher vorgestellt werden, die eigentlich Liebesromane sind. Ein Liebesroman wird nicht gleich zum Historischen Roman, nur weil seine Handlung vor dem Jahr 2000 spielt.:!:

    Den ersten Band hätte ich durchaus auch ins Historische einordnen können. Wobei das natürlich auch eine andere Geschichte ist. Aber dieses hier geht gar nicht. Schnulzig ohne Ende....

  • Thread zu den Romanen verschoben, wo bereits der Thread zu Teil 1 zu finden ist. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Leider muss man immer wieder konstatieren, dass im Bereich "Historische Romane" Bücher vorgestellt werden, die eigentlich Liebesromane sind. Ein Liebesroman wird nicht gleich zum Historischen Roman, nur weil seine Handlung vor dem Jahr 2000 spielt.:!:

    Den ersten Band hätte ich durchaus auch ins Historische einordnen können. Wobei das natürlich auch eine andere Geschichte ist. Aber dieses hier geht gar nicht. Schnulzig ohne Ende....

    In mein Beuteschema fallen diese Bücher ohnehin nicht. Auf meine alten Tage lege ich immer strengere Maßstäbe an historische Romane an. :mrgreen: Oder handelt es sich bei den Mitgliedern dieser "Schokoladen-Dynastie" um reale historische Persönlichkeiten?

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Den ersten Band hätte ich durchaus auch ins Historische einordnen können. Wobei das natürlich auch eine andere Geschichte ist. Aber dieses hier geht gar nicht. Schnulzig ohne Ende....

    In mein Beuteschema fallen diese Bücher ohnehin nicht. Auf meine alten Tage lege ich immer strengere Maßstäbe an historische Romane an. :mrgreen: Oder handelt es sich bei den Mitgliedern dieser "Schokoladen-Dynastie" um reale historische Persönlichkeiten?

    Keine Ahnung :mrgreen:

    Aber ich sags mal anders, da hätte mich das nicht gestört, bei diesem Band schon eher :P