Jessica Park - Und meine Welt ist deine / 180 Seconds

  • Mehr als nur ein Experiment... <3


    Stark idealisierte aber gerade deswegen erstrebenswerte Weltdarstellung mit sympathischen Protas! (:


    Als ich den Titel zum ersten Mal las, musste ich sofort an dieses bekannte Experiment denken, aus dem der Mythos hervor ging, man würde sich nach 36 Fragen und einem anschließenden, intensiven Blickkontakt ineinander verlieben. Schnell wird hier allerdings klar, dass das Buch in keinem direkten Bezug dazu steht, da Esben mit seinem 180s-Experiment eine andere Absicht verfolgte..


    Und es ist auch nicht Esbens erstes Eperiment, denn auf seinen Social-Media-Accounts versucht er regelmäßig solche Aktionen zu starten, um so auch die ein oder andere gute Tat zu vollbringen. Allison aber, die jede Aufmerksamkeit scheut, ist gar nicht begeistert, als sie sich mitten in einem solchen Internetauftritt wiederfindet. Doch welche Ausmaße #thiskiss annehmen wird, hätte nicht mal Esben geahnt...


    Doch zuerst zu den einzelnen Charakteren. (: Allison hat es in ihrer Kindheit schwer gehabt, da sie von einer Pflegefamilie zur nächsten gewandert ist, bis sie dann bei Simon gelandet ist, der sie auch adoptierte. Doch trotz dieser eigentlich glücklichen Wendung will es ihr nicht gelingen, ihre Verlassensängste abzulegen und ein vertrauenvolles Verhältnis zu anderen aufzubauen. Einzig Steffi, ihre beste Freundin, dringt zu ihr durch, da sie eine ähnliche Vergangenheit teilen. So unterstützt diese sie auch bei ihrem Wunsch, dieses Defizit endlich auszumerzen. Kann sie sich überwinden und sich Esben öffnen? Vielleicht gerade wegen der intensiven, durch ihn verursachten Gefühle?


    "Mein Leben war bisher in jeder Hinsicht eine Ansammlung dysfunktionaler Puzzleteile, die niemals zusammenpassen werden." (Allison)


    Ob Esben diese Teile wird zusammensetzen können? Bisher ist es ihm noch bei jedem gelungen, dem er helfen wollte. Regelmäßig veröffentlicht er die Schicksale einzelner Menschen, reagiert auf deren Hilferufe und zeigt so, dass niemandes Leben einfach ist und jeder von uns ein Held sein kann. (: Das es neben HassKommentaren, Hetzreden, Produktwerbung und rassistischen bzw. diskrimminierenden Beiträgen auch solche gemeinnützigen Ziele gibt, verliert man nur allzu schnell aus den Augen. Auch wenn ich bezweifle, dass dieses Konzept real umsetzbar ist, ist es doch eine hoffnungsvolle, erstrebsame Vorstellung, die uns allen zu denken geben sollte...


    Doch neben seiner schillernden, hilfsbereiten Internetidentität, ist er auch im Alltag ein geduldiger, hilfsbereiter junger Mann, an den auch ich schnell mein Herz verloren habe. <3 Aber wo Licht ist, da ist immer auch ein Schatten... Welchen Esben wohl mit sich herumträgt?


    Insgesamt empfand ich den Schreibstil hier als sehr angenehm. Man könnte meinen, dass 180s Blickkontakt schwierig zu erzählen sind, doch ich finde, der Autorin ist dies sehr gut gelungen. Diese ist auch meine Lieblingsstelle bis zum Buchende geblieben. <3


    "Ich kann ihn nicht hassen. [...] Wie kann ich jemanden dafür hassen, dass er glücklich ist?" (Allison)


    Auch wird immer aus den Perspektiven der einzelnen Protagonisten abwechselnd erzählt, sodass man auch immer beide Sichtweisen sehr gut begreifen kann. Leider konnte mich das Buch nicht immer fesseln und emotional mitreißen, da der Schreibstil das für mich nicht hergab. Alles wirkte manchmal zu idealistisch, zu ausgedacht, sodass die Authentizität der Geschichte darunter litt.


    Bewertet habe ich das Buch darum "nur" mit 4 von 5 Sternen, da ich mir mehr Realismus gewünscht hätte, die Idee an sich mir aber sehr imponierte. Das Buch ist definitiv einen zweiten Blick wert! Von Esben könnten wir uns ruhig mal eine Scheibe abschneiden. (;


  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „180 Seconds - Und meine Welt ist deine Jessica Park“ zu „Jessica Park - 180 Seconds: Und meine Welt ist deine“ geändert.
  • Inhalt:


    Allison wurde in ihrer Kindheit von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht und hat so das Vertrauen in die Menschen verloren. Ihre Zeit am College verbringt sie zurückgezogen in ihrem Zimmer und meidet den Kontakt zu anderen. Bei einem Spaziergang wird sie zufällig Teil eines Sozialprojekts: Sie soll 180 Sekunden einem Fremden in die Augen schauen. Dass diese 180 Sekunden das Leben von Allison aber auch von Esben, dem Fremden, einem Social Media Star, auf den Kopf stellt, ist ihnen da noch nicht klar ...


    Meinung:


    Ich habe das Buch erst vor wenigen Minuten aus der Hand gelegt, aber ich möchte sofort darüber schreiben. Am Anfang hatte ich etwas Probleme, in die Geschichte hineinzukommen, wobei das wohl eher an mir lag und nicht am Buch. Doch dann hat es mich gefesselt.


    Die Geschichte geht ziemlich "normal" los: Verkorkstes Mädchen trifft attraktiven Jungen, sie verlieben sich, sie hat aber Schutzmauern um ihr Inneres gebaut, die erst niedergerissen werden müssen. Nicht allzu ungewöhnlich, trotzdem schön geschrieben und man lernt die Protagonisten gut kennen. Allison hat einige Probleme und Zwänge, die von ihrem schwierigen Leben herrühren Doch Esben hat sehr viel Geduld und ist überhaupt unglaublich. Immer wieder startet er über das Internet soziale Projekte oder hilft Menschen und langsam taut auch Allison immer mehr auf.


    Allein dieser Erzählstrang wäre eigentlich schon Story genug für ein Buch. Doch das ist noch nicht alles. Allerdings will ich nicht spoilern und so will ich nur so viel verraten: es geht um Allisons beste Freundin. Was da geschieht ist unglaublich und es wäre nur zu schön, wenn so etwas auch in Wirklichkeit funktionieren würde. Hier wird die Geschichte auch so richtig emotional. Es passiert ab und zu, dass mir beim Lesen eines Buches Tränen in den Augen stehen. Dass mir die Tränen aber über das Gesicht laufen und nicht stoppen, das passiert so gut wie nie - doch hier ist es passiert!


    Fazit:


    Das Buch erzählt eine unglaublich süße und liebevolle Geschichte über eine beginnende Liebe und Beziehung. Aber auch über eine tiefe Freundschaft, die selbst über den Tod hinausgeht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Emotional


    Gestern habe ich das Buch beendet und bin absolut zufrieden mit dem Buch. Allison gefällt mir sehr, es ist so schön zu sehen wie sie aktiver am Leben teilnehmen will und wie sie sich Mühe gibt . Esben ist so ein toller Junge, es ist der Wahnsinn, dass die beiden sich gefunden haben, denn ohne ihn wäre Allison sicher nicht so weit, wie sie es jetzt ist. Daran hat auch ihre beste Freundin Steffi einen riesengroßen Anteil. Die Freundschaft, welche die beiden verbindet ist von Anfang an richtig greifbar. Als Steffi zunächst zum letzten Mal Allison anruft sind mit die Tränen in die Augen geschossen. Ich fand es sehr emotional. Auch ihre letzte Begegnung und teilweise auf dem Weg dahin, mich hat das sehr mitgenommen und mich hat die Autorin damit sehr berührt. Der Konflikt am Ende war nicht unbedingt nötig, allerdings trägt damit das Buch zurecht den Titel "180 Seconds" und das fand ich widerum sehr gut. Stellenweise war es etwas unrealistisch, weshalb ich einen halben Stern in der Bewertung abziehe. Der Schreibstil hat mir aber sehr gefallen. Die Figuren wirkten sehr echt auf mich und ich mochte sie alle. Auf der Ebene war es sehr stimmig.


    Ich vergebe 4,5 Sterne für ein absolut tolles Buch, welches mich emotional mitgenommen hat und ich daher sehr gerne weiterempfehle.

    2021 - 17 Bücher gelesen

    2020 - 108 Bücher gelesen | 2018 - 70 Bücher gelesen

    2019 - 90 Bücher gelesen | 2017 - 55 Bücher gelesen

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Jessica Park - 180 Seconds: Und meine Welt ist deine“ zu „Jessica Park - Und meine Welt ist deine / 180 Seconds“ geändert.
  • Bis auf ein paar Seiten: ein definitives Wohlfühlbuch.


    Den Schreibstil fand ich anfangs etwas ungewohnt und habe ca. 50 Seiten gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Danach bringt dieser einen zum Schmunzeln. Die Figuren sind richtig toll ausgearbeitet und man fühlt sich auf eine bestimmte Art und Weise mit ihnen verbunden.


    Ich liebe, wie die Autorin die Gedankenwelt der Protagonisten beschreibt. Man kann sie so gut verstehen und fiebert regelrecht dauerhaft darauf hin, dass alles zwischen Allison und Espen gut läuft und freut sich total, wenn wieder bestimmte Personen wie ihr Adoptivvater erwähnt werden. Auch habe ich kurz vor Ende ein paar Tränen vergießen müssen.


    Wie der Anfang so ausführlich und toll beschrieben war, ist das Ende dann leider doch so abrupt. Hier hat mir dann doch die Umschreibung der Gedankenwelt gefehlt. Ich habe mich nicht mehr so verbunden zu Allison gefühlt. Es hat irgendwie den Anschein gemacht, als würde das Ende nur "Hinter sich gebracht werden".

    Das war etwas schade und hätte gerne ausführlicher sein können. Ich hätte sehr sehr gerne noch mehr Seiten gelesen.

    An manchen Stellen war die Handlung auch etwas überzogen bzw. übertrieben.


    Im großen und Ganzen dennoch: ein Wohlfühlbuch mit tollen Charakteren und einer schönen emotionalen Geschichte.

  • „180 Seconds – Und meine Welt ist Deine“ ist eines der recht unbekannten LYX-Bücher. Deshalb habe ich es auch als eine Art Geheimtipp auf Bookstagram entdeckt und war irgendwie sofort angetan von der Idee:


    Allison ist in ihrem dritten Collegejahr und so ziemlich das Gegenteil davon, was man von einer Studentin erwartet. Statt Freunden und Partys verschanzt sie sich stets allein in ihrem Zimmer. Zu viele Mauern hat sie in ihrer Kindheit um sich herum errichtet und noch immer hält sie an ihnen fest.


    Esben ist in dieser Hinsicht völlig anders, denn er liebt es, Menschen um sich herum zu haben. Genauer gesagt liebt er es, den Menschen um sich herum zu helfen oder sie zumindest zu supporten. Auf Social-Media teilt er seine Erfahrungen und das ein oder andere Experiment mit seiner riesigen Fan-Gemeinde. Sein neuestes Experiment: Schaue deinem gegenüber 180 Sekunden lang in die Augen. Keine Unterhaltung. Keine Ablenkung.


    Allison gerät zufällig in diesen Versuch hinein, und doch scheint es, als hätte alles genau so kommen müssen. Allison und Esben kommen sich in den 180 Sekunden und auch der Zeit danach sehr nahe. So nahe, wie Allison es sich nie erlauben wollte. Denn sie glaubt, dass man für alles Gute einen Preis zahlen muss…


    Der Handlungsverlauf dieses Buches ist eher außergewöhnlich, nicht wirklich wie der in anderen Romanen. Das beschriebene Experiment befindet sich recht weit am Anfang der Geschichte, weshalb man sich beim Lesen fragt: Und was nun? Eigentlich war das erste Drittel schon recht emotional, auch wenn ich das hier nicht wirklich nachempfinden konnte. Das Buch ist komplett aus Allisons Sicht geschrieben und von Anfang an kam ich super mit ihr klar. Zusätzlich gibt es auch noch eine Menge Nebenfiguren. Ich kann mich wirklich nicht entscheiden, welche von ihnen ich am liebsten habe, sie alle sind einfach wundervoll und wachsen einem ans Herz. Zwar langsam und erst mit der Zeit, aber am Ende liebt man sie einfach allesamt.


    Und das ist es, was im Mittelteil der Geschichte passiert. Man lernt die Figuren besser kennen und lieben, einige berührende Nebenhandlungen laufen ab, was der Story einen besonderen Charme verleiht. Und natürlich entfaltet sich die Lovestory weiter. Beim Lesen war ich mir nicht so ganz sicher, wie ich das alles finde, aber rückblickend ist das Buch einfach schön. Schön mag ein wenig nichtssagend klingen, aber tatsächlich beschreibt es die Geschichte wie kein anderes Wort. Auch die Liebesgeschichte ist einmalig. Sie ist nicht unfassbar leidenschaftlich, nicht so, dass man das Knistern und Prickeln beim Lesen miterlebt. Was die Lovestory dafür ist: leise. Und noch viel mehr: Sie ist einfach echt.


    Dennoch hatte ich weiterhin das Gefühl, den roten Faden der Geschichte nicht zu erkennen und hatte keine Ahnung, worauf die Autorin hinauswollte. Irgendwas musste noch passieren. Tja, und das war dann das letzte Drittel. Dort ist dann soviel Bewegung drin, so viele Handlungen, dass sich das Buch am Ende doch noch zum Pageturner entwickelt. Mit ganzem Herzen ist man in der Geschichte vertieft und lässt sich das Herz von ihr brechen. Plötzlich wirkt der Roman nochmal ganz anders, zeigt sich von zig verschiedenen Seiten und ist unfassbar traurig. Wirklich. Einfach. Nur. Traurig.


    Wie ihr also sicher erkannt habt: Der Roman ist extrem vielseitig und daher bin ich ziemlich ratlos, wie ich ihn bewerten soll. Man kann die extremen Unterteilungen in ruhige Szenen und Schlag-auf-Schlag-Handlungen lieben oder nicht. Aber am Ende muss man ganz klar eingestehen, dass Jessica Park mit „180 Seconds“ ein ganz besonderes Werk erschaffen hat. Auch wenn ich nicht immer wusste, wohin das alles führen soll, ist mir die Geschichte zunehmend ans Herz gewachsen. Sie ist definitiv keine typische Liebesgeschichte. Das sollte man wissen, wenn man das Buch lesen möchte. Aber wenn man dazu bereit ist sich voll und ganz auf die einzigartige Handlung, die herzlichen Figuren und den wundervollen Schreibstil einzulassen, wenn man ohne jegliche Erwartungen oder Vorstellungen das Buch zur Hand nimmt, dann wird man etwas Wundervolles entdecken. Ein richtiges Herzensbuch eben.