Zitat von Amazon.deAlles anzeigenIt's the eve of the 22nd century and the beginning of the end.
Humanity splinters into strange new forms with every heartbeat: hive-minds coalesce, rapture-stricken, speaking in tongues; soldiers forgo consciousness for combat efficiency; a nightmare human subspecies has been genetically resurrected; half the population has retreated into the ersatz security of a virtual environment called Heaven.
And it's all under surveillance by an alien presence that refuses to reveal itself.
Daniel Bruks has turned his back on it all, taking refuge in the Oregon desert. As an unaugmented, baseline human he's an irrelevance, a living fossil for whom extinction beckons. But he's about to find himself an unwilling pilgrim on a voyage to the heart of the solar system that will bring the fractured remnants of mankind to the biggest evolutionary breakpoint since the origin of thought.
Echopraxia ist Hard-Science Fiction, spielt in der Welt des Vorgängers Blindsight (Rezension) und ist im Prinzip eine Parallelerzählung. Wie schon in Blindsight gibt es einige fantastische und ungewöhnliche Ideen und Denkanstöße.
Etwa: Die Rolle von Gott als Prozess oder Person oder Virus (!) oder auch die prinzipielle Idee, dass man eine Denkrichtung (hier: Wissenschaft + irgendeine Form von Spiritualität durch die Bicamerals) an den Ergebnissen und nicht unbedingt an den Erklärungen messen sollte.
Leider sind für mich die zentralen Ideen, die verarbeitet werden (alles was mit Religion zu tun hat) deutlich weniger interessant und gleichzeitig finde ich auch das, was dazu gesagt wird größtenteils weniger überzeugend und auch weniger zusammenhängend als noch in Blindsight. Zusätzlich fand ich das stattfindende 3D-Schach zwischen den superintelligenten Lebensformen hier teilweise eine Spur zu extrem, wobei das vermutlich Absicht ist (einerseits soll man die Motivationen nicht 100-Prozent verstehen können, eben weil wir nicht auf dem entsprechenden Level mitdenken können und gleichzeitig soll glaube ich ein Punkt zu Determinismus gemacht werden).
Weiter fand ich den Hauptcharakter sehr farblos
wenn man das Ende miteinbezieht ist das nur folgerichtig und im Nachhinein kann ich das anerkennen, aber es hat eben trotzdem meinen Spaß beim Lesen des Buches beeinflußt
und fand, dass etwas viele Action-Szenen vorkamen. Der Haupt-Handlungsstrang, der vor allem in der zweiten Buchhälfte stattfindet ist sehr interessant, aber für mein Gefühl hätte man sich vorher manche Sequenzen sparen können. Außerdem ist es nicht gerade einfach, zu verstehen, was wirklich passiert. Das kann man durchaus als Vorteil oder Nachteil sehen, je nachdem wieviel man bereit ist darüber nachzudenken. Wenn man Blindsight gerne mochte, wird man dazu vermutlich sehr bereit sein.
Klingt jetzt alles recht negativ, aber das Buch hat durchaus immer noch viele der Stärken von Blindsight, vor allem das hervorragende Worldbuilding oder aber wie oben beschrieben das beiläufige Einbringen einger faszinierender Ideen oder Thesen. Ich fand es aber leider aufgrund der aufgezählten Schwächen ein gutes Stück schlechter.