Rolf Uliczka - Skippermord in Bensersiel

  • Der Psychologe Gunter Hagemann wird tot auf seinem Boot aufgefunden. Seine Frau, die ihn eigentlich auf die Bootstour begleiten wollte, ist wie vom Erdboden verschluckt. Hat sie selbst ihren Mann ermordet? Schließlich stritt sich das Ehepaar immer wieder über ein- und dasselbe Thema. Oder wurde Beatrix Hagemann vielleicht ebenfalls Opfer eines Verbrechens? Ihre Spur führt die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens zunächst in das Milieu radikaler Klimaaktivisten, aber sind ein protziges Motorboot, ein Wohnmobil und ein SUV tatsächlich Gründe, jemanden zu töten?


    "Skippermord in Bensersiel" ist mein erster Band in der Reihe um die beiden Kommissare, die auch im Privatleben ein Team geworden sind. Mit kurzen Erläuterungen und Rückblicken erleichtert der Autor neuen Lesern den Einstieg in die Reihe und macht gleichzeitig neugierig auf die bisherigen Fälle. Besonders anziehend wirkte auf mich jedoch vor allem die Gegend, in der die Romane spielen - in Carolinensiel mache ich selbst gerne Urlaub und kenne das Umland recht gut. Der Lokalkolorit ist definitiv gelungen, sowohl sprachlich als auch in Bezug auf Besonderheiten, Lebensweise usw.


    Der eigentliche Kriminalfall ist spannend und gibt dem Leser zumindest zu Beginn die Möglichkeit, selbst mitzurätseln. Mit dem Thema Klimaaktivismus ist der Autor natürlich am Puls der Zeit, das wirkt stellenweise jedoch auch ein wenig gewollt. Auch sprachlich ist das Buch aufgrund der vielen Erläuterungen manchmal sperrig, die Charaktere drücken sich hin und wieder doch sehr gestelzt aus. Die Handlung hingegen nimmt rasch an Tempo auf und immer wieder neue Wendungen halten die Spannung aufrecht und verwirren den Leser. Das Ende kommt dann sehr überraschend und war so nicht wirklich vorhersehbar.


    Fazit: Ein Krimi mit kleineren Schwächen, der aber dennoch Lust auf den Rest der Reihe macht :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Ein Regio-Krimi, der sich an großen Themen verhebt

    Buchmeinung zu Rolf Uliczka – Skippermord in Bensersiel

    „Skippermord in Bensersiel“ ist ein Kriminalroman von Rolf Uliczka, der 2019 im Klarant Verlag erschienen ist. Dies ist der neunte Band um die beiden Kriminalpolizisten Bert Linning und Nina Jürgens.

    Zum Autor:
    Rolf Uliczka ist geboren und aufgewachsen am Rande der romantischen Holsteinischen Schweiz und lebt mit seiner Frau seit einigen Jahren im Saterland. Menschen in all ihren Facetten und ihre Geschichten haben ihn schon immer fasziniert. Auch das Schreiben war und ist eine seiner größten Leidenschaften. Ostfriesland, das Land der Leuchttürme, des Wattenmeeres, der grünen Landschaften mit seinen geheimnisvollen Mooren und Inseln, wo jährlich Millionen ihren Urlaub verbringen, bietet ihm viel Stoff für das Unerwartete. Genau das macht auch die Spannung seiner Ostfrieslandkrimis aus.

    Klappentext:
    Mit einer Leiche an Bord kehren zwei Krabbenfischer zurück von ihrem Fang in der Nordsee. Der aus dem Meer gefischte tote Psychologe war Freizeitskipper und Mitglied im Seglerverein von Bensersiel. Dass ein Mord vorliegt, ist für die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig von der Kripo Wittmund schnell klar. Die Zusammenhänge jedoch sind rätselhaft: Handelt es sich um den Racheakt eines Teilnehmers der großen Segelregatta, den das Opfer vor wenigen Tagen um den Sieg gebracht hat? Und wie gelangte die Motoryacht des Skippers wieder in den Hafen von Bensersiel, während er längst tot in der Nordsee trieb? Hat der Mörder des Psychologen die Yacht seelenruhig zurückgebracht? Antworten auf die vielen offenen Fragen erhoffen sich die Ermittler von der Ehefrau des Opfers. Doch die ist seit Tagen spurlos verschwunden…

    Meine Meinung:
    Mir hat dieses Buch zu Beginn gut gefallen. Es gibt ein sympathisches Ermittlerteam, die Küstenatmosphäre einer Urlaubsregion und einen scheinbar dazu passenden Todesfall. Die Figuren sind glaubwürdig und wissen, was sie tun. Es gibt ein paar angenehm zu lesender Ermittlungsergebnisse, aber dann lässt der Autor seiner Fantasie freien Raum. Für mich passte das Ganze dann nicht mehr zusammen. Eine, besser zwei Stufen weniger Fantasie wären für mich besser gewesen. Auf einmal sind Kriminelle der größeren Art in Ostfriesland eingefallen und mir hat es das Lesevergnügen verhagelt.

    Fazit:
    Nach überzeugendem Beginn wurde es mir zu abgefahren. So kann ich nur noch zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten) vergeben und keine Leseempfehlung aussprechen.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln