Der Psychologe Gunter Hagemann wird tot auf seinem Boot aufgefunden. Seine Frau, die ihn eigentlich auf die Bootstour begleiten wollte, ist wie vom Erdboden verschluckt. Hat sie selbst ihren Mann ermordet? Schließlich stritt sich das Ehepaar immer wieder über ein- und dasselbe Thema. Oder wurde Beatrix Hagemann vielleicht ebenfalls Opfer eines Verbrechens? Ihre Spur führt die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens zunächst in das Milieu radikaler Klimaaktivisten, aber sind ein protziges Motorboot, ein Wohnmobil und ein SUV tatsächlich Gründe, jemanden zu töten?
"Skippermord in Bensersiel" ist mein erster Band in der Reihe um die beiden Kommissare, die auch im Privatleben ein Team geworden sind. Mit kurzen Erläuterungen und Rückblicken erleichtert der Autor neuen Lesern den Einstieg in die Reihe und macht gleichzeitig neugierig auf die bisherigen Fälle. Besonders anziehend wirkte auf mich jedoch vor allem die Gegend, in der die Romane spielen - in Carolinensiel mache ich selbst gerne Urlaub und kenne das Umland recht gut. Der Lokalkolorit ist definitiv gelungen, sowohl sprachlich als auch in Bezug auf Besonderheiten, Lebensweise usw.
Der eigentliche Kriminalfall ist spannend und gibt dem Leser zumindest zu Beginn die Möglichkeit, selbst mitzurätseln. Mit dem Thema Klimaaktivismus ist der Autor natürlich am Puls der Zeit, das wirkt stellenweise jedoch auch ein wenig gewollt. Auch sprachlich ist das Buch aufgrund der vielen Erläuterungen manchmal sperrig, die Charaktere drücken sich hin und wieder doch sehr gestelzt aus. Die Handlung hingegen nimmt rasch an Tempo auf und immer wieder neue Wendungen halten die Spannung aufrecht und verwirren den Leser. Das Ende kommt dann sehr überraschend und war so nicht wirklich vorhersehbar.
Fazit: Ein Krimi mit kleineren Schwächen, der aber dennoch Lust auf den Rest der Reihe macht