Regina Meißner - Märchenkrone

  • Der Fluch der sechs Prinzessinnen 5 (Märchenkrone) - Regina Meißner


    Sternensand Verlag

    528 Seiten

    Märchenadaption

    Band 5

    13. Dezember 2019


    Inhalt:


    Einst belegte eine böse Hexe sechs Prinzessinnen mit einem Fluch, den sie nur durch das Lösen eines Rätsels zu brechen vermochten.
    Nun endlich wähnen sich die Schwestern in Sicherheit und feiern zusammen das Fest der Liebe. Aber ausgerechnet am Weihnachtsabend holen die Schatten der Vergangenheit sie wieder ein. Denn die jüngste Prinzessin Valyra findet unter dem Tannenbaum ein Geschenk, das ihre Welt erneut in Dunkelheit stürzt: ein Nussknacker, der zum Leben erwacht.


    Meinung:


    Die Abenteuer von Tatjana, Ginny, Penny, Arabella, Estelle und Valyra liegen hinter uns. Und doch ist die Reise der sechs Prinzessinnen noch nicht vorbei.

    Zumindest nicht für alle. Zurück in ihrer Heimat Brahmenien geht das Leben seinen gewohnten Gang. Auch wenn die Anfänge von dunklen Flecken überschattet werden. Und wieder habe ich nicht mit diesem Verlauf der Handlung gerechnet, doch ganz böse sein kann ich der Autorin nicht.

    Denn sie schafft es nicht nur eine angespannte Atmosphäre über die gesamte Buchlänge zu halten, sondern sie auch gleichzeitig wohlig, weihnachtlich und schön zu gestalten. Und das, obwohl ich Nussknacker gruselig finde.

    Wirklich, ich mag sie einfach nicht.


    Der finale Band der Prinzessinnenreihe erzählt nicht nur aus Sicht einer Person, sondern ermöglicht dem Leser einen Gesamtüberblick. Es passiert so viel.

    Nach relativ einschneidenden Ereignissen, sollte das bevorstehende Weihnachtsfest eine Familienzusammenführung werden.

    Doch Antagonistin Rania hat andere Pläne. Weihnachtliche Gegenstände werden zu Teleportzonen und schicken vier der sechs Schwestern in ein neues Abenteuer. Nach Galudrien und Zuccharia. In den vorherigen Bänden durfte man ja bereits einige neue Länder kennenlernen, doch Zuccharia ist mir von allen das Liebste. Wieso, weshalb und warum, das könnt ihr am besten selbst herausfinden. Oder auch herleiten, wer weiß?

    Die Fantasie der Autorin scheint, was das Erschaffen neuer Welten betrifft, unendlich groß zu sein. Und sie nimmt mich jedes Mal damit gefangen.


    Man begleitet Tatjana durch bitterkalte Wälder, watet mit ihr durch schwarze Schlieren und die Entwicklung, die die brummigste, ungeduldigste, pragmatisch veranlagteste der Schwestern durchmacht, ist nahezu greifbar. Der Schreibstil ist nach wie vor echt. Authentisch. Flüssig zu lesen.

    Ich würde sagen, man gleitet fast auf dem roten Faden dahin und kann trotzdem noch ein wenig Köpfchen zeigen.
    Genau wie Valyra es tut, die auf einer Art Rettungsmission ist. In mehrerer Hinsicht und mit Begleitung.

    Eine sympathische Begleitung, die mich schon überrascht hat.


    Ernsthaft, ich liebe diese Geschichte einfach. Band 5 ist nicht mein Lieblingsband, aber er rundet das Ganze wundervoll ab.

    Durch die verschiedenen Sichtweisen, vor allem was die Geschehnisse rund um Arabella und Estelle angeht, ergibt sich im Endeffekt ein ganz neues Bild.

    Weil jede Münze zwei Seiten hat, wie man so schön sagt. Kryptisch, ich weiß.

    Aber ich will nichts vorweg nehmen, denn diesen Abschluss muss man selbst erleben. Die Spannungselemente sind gut gesetzt, es gibt ruhige und actionreiche Abschnitte, besinnliche, nachdenkliche, aufwühlende und auch herzzerreißende Momente. Eine wirklich tolle Vielfalt.


    Fazit:


    „Märchenkrone“ ist der würdige Abschluss einer langen Reise.

    Eine Reise voller Gefahren, Erkenntnissen, Liebe, Lug und Trug und Geheimnissen. Wo ich nur eine Nussknackergeschichte zu einer der sechs Prinzessinnen erwartet habe, bekam ich eine geballte Ladung neuer Eindrücke, malerischer Landschaften und einen Sprachstil, der samtig weich über die Haut fließt.

    Dazu eine gehörige Portion Mut, eine weihnachtliche Atmosphäre und Spannung an den richtigen Stellen. Ganz großes Kino!


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)