Klassiker-Challenge 2020

  • Mein nächstes Buch wird ein Krimi und der Titel hört sich schon mal ziemlich reißerisch an. Der Autor war Sudetendeutscher und lebte von 1875 bis 1945.


    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Nun wende ich mich einer leichteren Lektüre zu

    1. Ein bisher unbekannter oder bereits seit der Kindheit / Jugend geliebter Kinder- oder Jugendbuch-Klassiker

    Daniel Defoe - Robinson Crusoe

    Endlich, kann ich diesen Roman als gelesen betrachten.


    Um diesen Klassiker objektiv lesen zu können, ist es wichtig sich vor Augen zu halten, es wurde 1719 also vor über 300 Jahren geschrieben.

    Robinson ist eine Person voller Widersprüche, sehr intelligent und vor allem was ihn rettet, ausgestattet mit einer immensen Neugier welche ihn antreibt das Beste aus der Situation zu machen.

    Der Roman beschreibt mit entwaffnender Ehrlichkeit die Mentalität der damaligen Zeit, die religiösen Überzeugungen, das Wissen - aber eigentlich der Mangel an Wissen - vor allem einer Welt gegenüber wie es Robinson passiert, beim kennenlernen von „Freitag“ -

    Alles in allem eine angenehme Lektüre, interessant und aufregend trotz der oftmals langatmigen Beschreibungen, wie Robinson an seinem Wrack arbeitet oder Brot und Vasen herstellt, seine Ziegen züchtet.


    3. Ein deutscher, französischer oder englischer Klassiker

    Da die Autobiografie von Charlotte Bronte schon sehr lange auf dem SUB liegt habe ich begonnen diese zu lesen. Allerdings ist es eine traurige Lektüre und damit muss ich etwas vorsichtig umgehen, denn nicht immer bin ich in der richtigen Stimmung dafür.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Ich habe gestern die Aufgabe „Skandinavischer Klassiker“ mit Ibsens „Nora oder Ein Puppenheim“ beendet.

    Das Theaterstück entstand 1879 und handelt von der naiven kindlichen Nora, die mit ihrem Ehemann und drei Kindern zusammenlebt. Noras Naivität bringt sie selbst und die Familie in eine prekäre Lage. Die Auflösung der Situation lässt Nora aus ihrem fast schon stoisch ertragenen Alltag aufwachen.


    Die Art und Weise wie Helmer, der Ehemann, mit Nora umgeht, ist kaum zu ertragen. Er möchte sie in der Rolle der jungen ahnungslosen Frau belassen und traut ihr nichts zu, außer bei gesellschaftlichen Anlässen Kunststückchen vorzuführen und dabei hübsch auszusehen.

    Er selbst bezeichnet den Umgang mit ihr als Liebe und sieht sich als starker Beschützer.


    Nora erfüllt in den ersten Akten diese Erwartungshaltung voll und ganz und wirkt daher ebenso unerträglich wie ihr Gatte. Ihre Umkehr im letzten Akt, ihre Besinnung darauf, dass sie selbst nur wie eine Puppe behandelt wurde und entsprechend agierte, geschieht mit aller Vehemenz und zu plötzlich. In Romanform hätte man dieser Entwicklung sicher mehr Raum bieten können.


    Ich habe vier Sterne vergeben, da mich Ibsens Mut, ein solches Bild einer Ehe zu der damaligen Zeit zu zeichnen, beeindruckt hat.






  • In ihrem Krimi "Jagd" aus der Annika-Bengtzon-Reihe entwickelt Liza Marklund eine alternative "Nora"-Figur. Fand ich ganz interessant - und ungewöhnlich für einen Krimi. :winken:

    :study: Jutta Aurahs - Katzen :cat:

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :musik: Satoshi Yagisawa - Die Tage in der Buchhandlung Morisaki

    :montag: Dietrich Krusche (Hg.) - Haiku (Reread)

    :montag: Deb Olin Unferth - Happy Green Family (Reread)





  • In ihrem Krimi "Jagd" aus der Annika-Bengtzon-Reihe entwickelt Liza Marklund eine alternative "Nora"-Figur. Fand ich ganz interessant - und ungewöhnlich für einen Krimi.

    Danke für den Hinweis. Solche Adaptionen klassischer Stoffe finde ich auch spannend.


    Übrigens muss man bei „Nora“ ja direkt an Flauberts „Madame Bovary“ und Fontanes „Effi Briest“ denken.

    Ich erinnere mich, dass mir die Bovary, die 24 Jahre früher entstand, mehr leid tat als Nora. Allerdings ist der Stoff dort auch viel dramatischer angelegt.

    „Effi Briest“ , 15 Jahre später geschrieben, habe ich nie gelesen, obwohl es irgendwo in meinem Regal steht. Wir waren wahrscheinlich der einzige Oberstufen - Deutschkurs, der das Buch nicht durchgenommen hat:D.

  • Bestimmt "Das ist ein weites Feld." :lol:

    (Ich habe "Effi Briest" zu Schulzeiten gehasst!)


    Anna Karenina fällt mir in dem Zusammenhang noch ein. Lauter eingesperrte, lebenshungrige Frauen, die einen hohen Preis bezahlen... :|

    :study: Jutta Aurahs - Katzen :cat:

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    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

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  • Anna Karenina fällt mir in dem Zusammenhang noch ein. Lauter eingesperrte, lebenshungrige Frauen, die einen hohen Preis bezahlen...

    ... und deren Geschichten von Männern geschrieben wurden...


    Anna Karenina - mir fehlt ja noch ein russischer Klassiker. Aber schaffe ich das bis Jahresende? Es sind ja so einige Seiten.

  • Anna Karenina fällt mir in dem Zusammenhang noch ein. Lauter eingesperrte, lebenshungrige Frauen, die einen hohen Preis bezahlen...

    ... und deren Geschichten von Männern geschrieben wurden...


    Anna Karenina - mir fehlt ja noch ein russischer Klassiker. Aber schaffe ich das bis Jahresende? Es sind ja so einige Seiten.

    Wenn du ein kürzeres, aber ziemlich spannendes und interessantes Buch lesen möchtest dann empfehle ich dir dieses hier. Geschrieben von der ersten Frau, die in der russischen Armee als Offizierin diente. Und das von 1806 - 1816.

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • „Effi Briest“ , 15 Jahre später geschrieben, habe ich nie gelesen, obwohl es irgendwo in meinem Regal steht.


    Anna Karenina - mir fehlt ja noch ein russischer Klassiker.

    Da hast du noch zwei wunderbare Bücher vor dir!



    (Ich habe "Effi Briest" zu Schulzeiten gehasst!)

    Das kann ich gut nachvollziehen Mein erstes Lesen von "Effi Briest" war mit einem Kopfschütteln und Nichtverständnis für Effi begleitet. Da war ich irgendwas zwischen Anfang/Mitte Zwanzig gewesen. Erst beim zweiten Lesen habe ich das Buch mit völlig anderen Augen gelesen und richtig lieben gelernt. Wenn es einem auch den Hals fast zuschnürt vor Groll, wie da über so ein junges Mädel einfach wegbestimmt wird. Fontane hat ein wunderbares Buch geschrieben.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Anna Karenina - mir fehlt ja noch ein russischer Klassiker. Aber schaffe ich das bis Jahresende? Es sind ja so einige Seiten.

    Och - die läppischen 1000 Seiten!? :loool: Das schaffst du locker!



    Das kann ich gut nachvollziehen Mein erstes Lesen von "Effi Briest" war mit einem Kopfschütteln und Nichtverständnis für Effi begleitet. Da war ich irgendwas zwischen Anfang/Mitte Zwanzig gewesen. Erst beim zweiten Lesen habe ich das Buch mit völlig anderen Augen gelesen und richtig lieben gelernt. Wenn es einem auch den Hals fast zuschnürt vor Groll, wie da über so ein junges Mädel einfach wegbestimmt wird. Fontane hat ein wunderbares Buch geschrieben.

    Mir hat es später auch gefallen. :winken: Aber mit 16 hatte ich für Effis Situation wenig Verständnis - und leider auch keine Deutschlehrerin, die es mir auch nur ansatzweise vermittelt hätte. :roll:

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  • Hallo. Zitat (Buch Effi Briest):

    "Ja, Luise, die Kreatur. Das ist ja, was ich immer sage. Es ist nicht so viel mit uns, wie wir glauben. Da reden wir immer von Instinkt. Am Ende ist es doch das Beste." Sagt Herr Briest zu seiner Gattin, als Rollo, der treue Neufundländer vor Effi's Grab liegt.


    Von wegen, "das ist ein weites Feld" Sarange. :totlach:


    Ich finde auch, daß Fontane ein wunderbares Buch geschrieben hat. Ich rege mich eigentlich nicht über Effi auf. Sie wurde ja sozusagen zwangsverheiratet. Die Mutter war ja die treibende Kraft, ihre Tochter standesgemäß zu verheiraten. Beide, Effi und Anna Karenina, sind in der Zwickmühle. Sie werden unter Druck gesetzt durch einen Verlust, der von den rachsüchtigen Ehemännern ausgeht. Und das regt mich auf. Fontane schreibt sehr gut. Ich würde ihm nicht unterstellen, das er das aus männlichem Gesichtspunkt geschrieben hat. Seine Frauen sind doch sehr rebellisch. Bei Tolstoi :scratch: Die russischen Schriftsteller waren ja zum Teil reich und Offiziere. Die hatten wahrscheinlich genug Zeit, um dicke Wälzer zu schreiben. :-,

  • Auch wenn ich mit Seethalers "Letztem Satz" nicht glücklich geworden bin, hat mich doch das interessante Setting einer Ozeanfahrt nun zu diesem Klassiker von Zweig greifen lassen. Beide Passagierdampfer beginnen ihre Reise in New York!

    (Ich nehme allerdings an, dass Stefan Zweig die Regeln des Schachspiels beherrschte. :lol: )

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  • Ich habe die "Schachnovelle" insgesamt gern gelesen, fand sie aber im Mittelteil ein wenig langatmig.


    Allerdings sind mir beim Lesen öfter Parallelen zu Magnus Carlsen ins Hirn gehopst, sodass ich noch einmal ein bisschen zu verschiedenen SchachspielerInnenpersönlichkeiten sowie verschiedenen Stilen, Schach zu spielen, gelesen habe und auch Lust bekommen habe, selbst mal wieder eine (völlig dilettantische) Partie zu spielen. :dance:

    :study: Jutta Aurahs - Katzen :cat:

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :musik: Satoshi Yagisawa - Die Tage in der Buchhandlung Morisaki

    :montag: Dietrich Krusche (Hg.) - Haiku (Reread)

    :montag: Deb Olin Unferth - Happy Green Family (Reread)





  • Da ich nie irgendein sogenanntes Mädchenbuch, wie Trotzkopf und ähnliches gelesen habe, obwohl solche Bücher durchaus bei meiner Mutter im Bücherschrank standen, werde ich mich mal an einem versuchen.


    Der Teppich des Grauens erinnert in der Art unheimlich an Edgar Wallace. All die gleichen Klischees werden bedient, undurchschaubarer junger Mann, der etwas zwielichtig daherkommt, junges hübsches Mädchen das vom Mordgeschehen btroffen ist, mysteriöser Oberbösewicht und nicht so übliche Mordmethoden.


    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • *Katrin* , Du bist ja, was Klassiker betrifft, mittlerweile gar nicht mehr zu halten!:lol::thumleft:

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • Mein skandinavischer Klassiker für diesen Monat kommt von einem Dänen.

    Sven Lange wurde am 22. Juli 1868 geboren und starb am 6. Januar 1930. Er war ein dänischer Journalist, Kritiker und Schriftsteller.


    Das Backfischchen-Buch ist nur häppchenweise zu genießen. Sehr kitschig zuckersüß und das Wort Backfischchen wird inflationär häufig verwendet.


    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.