Klassiker-Challenge 2020

  • möchte ich gerne das Werk von Akutagawa (Akutagawa Ryūnosuke) empfehlen. Darin sind vor allem viele Kurzgeschichten, was die Annäherung recht einfach und kurzweilig macht;

    Ich habe Deine Anregung mal unter die Lupe genommen und habe bei meiner Bibliothek dieses Werk im Bestand gefunden. Mir gefällt, dass es ein 'echter' Asiate ist, da ich bisher ja nur orientalische/arabische Werke für diesen Punkt hatte.

    Eigentlich hatte ich ja erstmal 'genug' von Aufgabe 6, aber das Jahr ist ja erst halb um :)


    Es freut mich, dass nicht nur wir Teilnehmer uns über die ausgesuchten/gelesenen/gehörten Klassiker austauschen, sondern dass auch noch andere Büchertreffler Interesse zeigen. Es würde mich aber noch mehr freuen, wenn Du auch ein wenig über die zur Aufgabenstellung passenden Klassiker erzählen würdest, die Du dieses Jahr bisher gelesen hast. Ich glaube nämlich, dass es da durchaus welche gibt. Du musst ja auch nicht jede Aufgabe erfüllen, sondern einfach über das berichten, was Du so gelesen hast und das dem einen oder anderen auch gefallen könnte.


    Ich höre im Moment ab und zu in Laxness' Am Gletscher und bei NDR Kultur die Lesung von 'Die Verwirrungen des Zöglings Törleß'. Heute habe ich das Hörbuch von 'Das Mädchen Orchidee' von Pearl S. Buck beendet. Da Buck keine Asiatin ist, gehört es nicht hier in die Challenge. Aber ich habe durch dieses Buch und meine weitergehenden Wikipedia-Recherchen einiges vom alten China erfahren, was ich bisher noch nicht wußte. Ich muss sagen, dass ich noch nie so eine große Diskrepanz zwischen meiner Erwartungshaltung aufgrund des Buchtitels und der dann geschilderten Persönlichkeit der Titelfigur erlebt habe.

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • einfach über das berichten, was Du so gelesen hast und das dem einen oder anderen auch gefallen könnte.

    also wenn es nur darum gehen sollte, und da Interesse bestehen sollte, ja dann könnte ich tatsächlich schon was sagen.

    und zwar zu: Punkt 3. Ein deutscher, französischer oder englischer Klassiker


    Hierzu habe ich mich nämlich mal wieder mit Goethes "Faust"-Dichtung beschäftigt, und für mich einiges entdeckt! :D


    Nur schwierig, meine Impressionen weiterzugeben. Also für mich scheint die Wette von Faust und Mephisto eigentlich nur das richtige Philosophieren zu meinen, wie es Sokrates in Platons "Phaidon" beschreibt. Im Verharren im Augenblick (im Leben/auf Erden), lässt sich ja ein starker Hang zum Körperlichen und Irdischen erkennen. Davon sollte die Seele sich nach Sokrates aber befreien, um aus dem irdischen Kreislauf der Wiedergeburten auszutreten und sinnbildlich bei den Göttern zu wohnen. In Platons "Symposion" beschreibt Sokrates noch die Mysterien/Philosophie der Liebe, wonach man aus dem Urschönen (im "Faust" Helena) Taten der Unsterblichkeit erzeugen sollte. Sokrates nennt explizit die Dichtkunst und "der alleredelste und schönste Zweig dieser Philosophie ist aber ohne Zweifel die Kunst Staaten und Familien zu regieren" – was man dann in Fausts Sohn Euphorion und seiner Regierung im 4. Akt erkennen kann.


    Also diese beiden Punkte mal, um meine Eindrücke etwas wiederzugeben. Ich denke, in der Kürze und überhaupt, wird es nicht gerade jeder mögen, nachzuvollziehen – aber wer weiß! Ich wollte es mal kurz versucht haben und anregen :uups:

  • Ich bin durch mit der Junirunde. Der krimi von Ricarda Huch war eher ein Gerichtsroman, aber mit sehr dtailierten Charakterbescgreibungen. Man wusste zwar ziemlich von Anfang an worauf das Ganze herauslief, aber es war leicht und schnell lesbar.


    1. Ein bisher unbekannter oder bereits seit der Kindheit / Jugend geliebter Kinder- oder Jugendbuch-Klassiker

    Januar: Karl May - Robert Surcouf (4 Sterne)

    Februar: Friedrich Gerstäcker - Das alte Haus (3,5 Sterne)
    März: Alexej Nikolajewitsch Tolstoi - Das goldene Schlüsselchen (4,5 Sterne)
    April: Heinrich Spoerl - Die Feuerzangenbowle (4 Sterne)
    Mai: Brüder Grimm - Irische Elfenmärchen (3 Sterne)
    Juni: Arthur Conan Doyle - Die vergessene Welt (3,5 Sterne)
    Juli:
    August:
    September:
    Oktober:
    November:
    Dezember:
    2. Eine antike Tragödie oder Komödie, gerne auch verbunden mit einer modernen Adaption

    Januar: Euripides - Iphigenie in Aulis (3 Sterne)
    Februar: Sophokles - Antigone (3 Sterne)
    März: Lucius Annaeus Seneca - Vom glückseligen Leben (4 Sterne)
    April: Apuleius - Amor und Psyche (4,5 Sterne)
    Mai: Vergil - Aeneis (3 Sterne)
    Juni: Ondrej Cikán - Menandros und Thais (4,5 Sterne)
    Juli:
    August:
    September:
    Oktober:
    November:
    Dezember:
    3. Ein deutscher, französischer oder englischer Klassiker

    Januar: Joseph von Eichendorff - Aus dem Leben eines Taugenichts (3 Sterne)
    Februar: Théophile Gautier - Kapitän Fracasse (4 Sterne)
    März: B. Traven - Die Baumwollpflücker (4 Sterne)
    April: Erich Kästner - Drei Männer im Schnee (4 Sterne)
    Mai: Ödön von Horvath - Sechsunddreißig Stunden (4,5 Sterne)
    Juni: Gilbert Keith Chesterton - Verteidigung des Unsinns, der Demut, des Schundromans und anderer mißachteter Dinge (3 Sterne)
    Juli:
    August:
    September:
    Oktober:
    November:
    Dezember:
    4. Ein russischer oder polnischer Klassiker

    Januar: Fjodor Dostojewski - Der Großinquisitor (4,5 Sterne)

    Februar: Alexej Nikolajewitsch Tolstoi - Aelita (3 Sterne)
    März: Wladyslaw Stanislaw Reymont - Der Vampir (3 Sterne)
    April: Anton S. Makarenko - Der Weg ins Leben (4 Sterne)
    Mai: Wladimir A. Obrutschew - In der Felsenwildnis Innerasiens (4 Sterne)
    Juni: Jevgenij Samjatin - Wir (4 Sterne)
    Juli:
    August:
    September:
    Oktober:
    November:
    Dezember:
    5. Ein Klassiker aus einem skandinavischen Land

    Januar: Selma Lagerlöf - Das Mädchen vom Moorhof (4 Sterne)

    Februar: Amalie Skram - Knud Tandberg (3 Sterne)
    März: Karl Gjellerup - Die Weltwanderer (4 Sterne)
    April: Jonas Lie - Rutland (3 Sterne)
    Mai: Zakarias Nielsen - Die Kohlenbrenner (3 Sterne)
    Juni: Per Wahlöö - Unternehmen Stahlsprung (3 Sterne)
    Juli:
    August:
    September:
    Oktober:
    November:
    Dezember:
    6. Ein Klassiker aus Asien

    Januar: Riutei Tanefiko - Sechs Wandschirme in Gestalten der vergänglichen Welt (3 Sterne)

    Februar: Rabindranath Tagore - Wolke und Sonne (4 Sterne)
    März: Khalil Gibran - Der Prophet (3 Sterne)
    April: Kono Bairei - Seidenschwanz und Orchidee (4,5 Sterne)
    Mai: Sanyutei Encho - Die Päonien-Laterne (4 Sterne)
    Juni: Yasunari Kawabata - Kyoto oder die jungen Liebenden (3,5 Sterne)
    Juli:
    August:
    September:
    Oktober:
    November:
    Dezember:
    7. Ein Klassiker der Kriminalliteratur

    Januar: Hermann Ungar - Knaben und Mörder (3,5 Sterne)

    Februar: Agatha Christie - Das krumme Haus (4 Sterne)
    März: Hugo Bettauer - Der Frauenmörder (3,5 Sterne)
    April: Theodor Fontane - Unterm Birnbaum (3 Sterne)
    Mai: Raymond Chandler - Gefahr ist mein Geschäft (3 Sterne)
    Juni: Ricarda Huch - Der Fall Deruga (3 Sterne)
    Juli:
    August:
    September:
    Oktober:
    November:
    Dezember:

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Sarange Deine Challenge :thumleft:

    Was mir an den Klassikern gut gefällt, das die Geschichten durcherzählt werden. Bei den heutigen Krimis werden die Bücher unnötig in die Länge gezogen durch Probleme der Ermittler oder deren Familiengeschichten. Wenn es passt und zur Geschichte gehört, ok.

  • Ich starte gleich mit zwei Büchern in die Julirunde. Ein antiker Klassiker als modernes Kinderbuch und ein polnischer mir unbekannter Autor.


    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Ich habe jetzt gerade meinen dritten Klassiker in der Kategorie 3 gelesen, ein Re-read, ich glaube, der dritte oder vierte. Dieser wehmütige, aber auch immer wieder durch Ironie gebrochene Abgesang auf eine untergehende Welt, nämlich die zerfallende k. u. k.- Monarchie, ist einfach unglaublich gut geschrieben. Das ist so ein Buch, bei dem ich immer denke, es müsste eigentlich jeden Leser berühren, und mich jedes Mal aufs Neue wundere, wenn es das nicht tut.


    Bei den heutigen Krimis werden die Bücher unnötig in die Länge gezogen durch Probleme der Ermittler oder deren Familiengeschichten.

    Das kannst Du wohl laut sagen.:lol: Gerade habe ich wieder so ein Paradebeispiel fürs "in die Länge Ziehen" gelesen, einen Krimi von Elizabeth George. Wie straff und auf das Wesentliche beschränkt schreibt dagegen doch Joseph Roth. Und er erzählt auf der Hälfte der Seiten nicht nur über ein ganzes Leben, sondern über eine ganze Welt.

    Wenn ich hier auch Äpfel mit Birnen vergleiche, konnte ich an dem parallelen Lesen von Roth und George doch wieder deutlich den Unterschied zwischen Literatur als Kunst und Literatur als bloßes Kunsthandwerk sehen. George ist zum Beispiel nicht in der Lage, Trauer zu beschreiben (auch Hakan Nesser konnte das in der Barbarotti-Serie nicht). Sie benennt sie nur und verlässt sich im Übrigen darauf, dass der Leser die Leerstellen selber füllt, weil er ja meistens Trauer schon kennt. Aber Joseph Roth beschreibt Trauer so, dass man fühlt, was Trauer überhaupt ist. So wie Orman Pamuk es die Farbe Rot in seinem gleichnamigen Roman fordern lässt: Ein Dichter muss diese Farbe so beschreiben, dass ein Blinder versteht, was Rot ist. Genau das ist literarische Kunst: Etwas so zu beschreiben, dass man fühlt, was es ist, auch wenn man dieses Gefühl bis dahin vielleicht noch nie kennengelernt hat.

    :study: Willa Cather - Meine Antonia

    :study: Michel Houllebecq - Karte und Gebiert

    :study: Reiner Stach - Kafka. Die Jahre der Entscheidung















  • Ich bin bei Recherchen zu einem anderen Thema noch auf einige für mich interessant klingende Klassiker aus Japan gestoßen, die der Romanform des Shishōsetsu angehören, und habe mir "Das Ballettmädchen" von Mori Ōgai bestellt:

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Jane Austen - Stolz und Vorurteil (Reread)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn





  • Ich bin bei Recherchen zu einem anderen Thema noch auf einige für mich interessant klingende Klassiker aus Japan gestoßen, die der Romanform des Shishōsetsu angehören, und habe mir "Das Ballettmädchen" von Mori Ōgai bestellt:

    Von ihm habe ich auch was auf meiner Wunschliste, vielleicht sollte ich meinen nächsten Amazongutschein mal dafür einsetzten. Er hatte ja ein ziemlich interessantes Leben und hat teilweise in Deutschland gelebt. seine Kinder hatten völlig japanuntypisch auch deutsche Namen.

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Ich bin bei Recherchen zu einem anderen Thema noch auf einige für mich interessant klingende Klassiker aus Japan gestoßen, die der Romanform des Shishōsetsu angehören, und habe mir "Das Ballettmädchen" von Mori Ōgai bestellt:

    Von ihm habe ich auch was auf meiner Wunschliste, vielleicht sollte ich meinen nächsten Amazongutschein mal dafür einsetzten. Er hatte ja ein ziemlich interessantes Leben und hat teilweise in Deutschland gelebt. seine Kinder hatten völlig japanuntypisch auch deutsche Namen.

    Und dank seiner in Japan sehr bekannten Novelle "Wellenschaum" von 1890 besuchen japanische TouristInnen bis heute gern den Starnberger See. :D

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Jane Austen - Stolz und Vorurteil (Reread)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn





  • mofre , das ist ein sehr schöner Beitrag hier!


    Ich habe von Joseph Roth noch nichts gelesen, aber ich habe auf meinem Computer drei Hörbücher: die 1002. Nacht, Hotel Savoy, Radetzkymarsch.

    Das würde diesen Monat gut zur Monatschallenge passen. Ich dachte, ich beginne mit Hotel Savoy; aber vielleicht sollte ich doch Radetzkymarsch vorziehen.


    Hach, die begrenzte Lese-/Hör- und Lebenszeit! Ich möchte viel mehr, als zeitlich geht.

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Ich lese noch ein Kinderbuch. Mir war gerade nach so einer traurigen Geschichte.


    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Amor und Psyche habe ich schon durch. Ein richtig schöner antiker Klassiker. Keine dämliche Reimform, sondern eine eher an ein Märchen erinnernde Geschichte.

    nicht unähnlich zu Deinem Eindruck heißt die Arte Doku zu Psyche in der Reihe "Die Großen Mythen" auch "La Belle et la Bête" bzw. "Die Schöne und das Biest" - die Doku auch eine kleine Empfehlung ;-)


    habe mich in letzter Zeit auch mit "Amor und Psyche" beschäftigt; ist schon ein besonderer Text, eine Schachtelgeschichte in Apuleius' "Metamorphosen"-Roman, der auch als "Der goldene Esel" bekannt ist. Und Apuleius' "Metamorphosen" erzählen dann im letzten Buch von einer Einweihung in die Isis-Mysterien, weswegen dieser Roman unter diesem Blickwinkel der Mysterien sehr hohen Stellenwert hat!


    um zu verdeutlichen, was ich meine: die Schachtelgeschichte "Amor und Psyche" nur für sich übersetzt sowie der ganze "Metamorphosen"-Roman findet sich auf den Gutenberg-Internetseiten (zurzeit dt. hier: http://www.projekt-gutenberg.org ) und dort kann man lesen:


    Den Altertumsforschern ist dieses Buch wegen der darin enthaltenen Nachrichten von dem Dienste und den Geheimnissen der Isis höchst wichtig. Es sind die einzigen umständlichen, die wir davon haben.


    nun möchte ich noch Schillers Worte aus "Die Sendung Moses" hinzunehmen (auch auf der Gutenberg-Seite zu finden):

    Diese Zeremonien, mit jenen geheimnisvollen Bildern und Hieroglyphen verbunden, und die verborgenen Wahrheiten, welche in diesen Hieroglyphen versteckt lagen und durch jene Gebräuche vorbereitet wurden, wurden zusammengenommen unter dem Namen der Mysterien begriffen. Sie hatten ihren Sitz in den Tempeln der Isis und des Serapis und waren das Vorbild, wornach in der Folge die Mysterien in Eleusis und Samothrazien und in neuern Zeiten der Orden der Freimaurer sich gebildet hat.



    also für viele Freimaurer waren Apuleius' Schilderungen über die Isis-Mysterien sehr interessant! Man mag an Mozarts "Zauberflöte" denken: "O Isis und Osiris"... Aber auch an Goethe, was wohl für mich auch bei meiner letzten Beschäftigung mit den "Metamorphosen" der vorrangige Zugang war.


    aber ich möchte nochmal zu "Amor und Psyche" kommen, oder vielleicht auch alles zusammen mischen; ich würde "Amor und Psyche" nämlich als Allegorie auf die Einweihung in die Isis-Mysterien deuten wollen:


    dahinter mag man den Lauf der Sonne wiedererkennen, wie er sich gemäß der einfachen Beobachtung mit dem Auge darstellen mag. also die Sonne versinkt am Abend in der Erde und wird am morgen wiedergeboren, um in den Himmel zu steigen.


    Apuleius lässt den Eingeweihten über das Ende seiner Einweihung sagen:

    Zitat von Apuleius' "Metamorphosen"

    So als Bild der Sonne ausgeschmückt, stand ich gleich einer Bildsäule da.


    und klingt das alles doch sehr oder sogar zu merkwürdig? doch mag man dies nicht sogar im "Faust" wiedererkennen:


    Zitat von Faust I

    Wie Himmelskräfte auf und nieder steigen
    Und sich die goldnen Eimer reichen!
    Mit segenduftenden Schwingen
    Vom Himmel durch die Erde dringen,
    Harmonisch all’ das All durchklingen!


    noch schöner vielleicht in der kleinen Vorgeschichte des Euphorions in "Faust II", erzählt von Phorkyas/Mephisto:


    also der mythische Weg der Sonne bzw. der vergleichbare Weg zur Einweihung in die Isis-Mysterien wandelt/metamorphosiert den Knaben Euphorion symbolisch selbst zur Sonne bzw. Sonnengott. also der Weg unter die Erde (in Proserpinens Reich) wandelt Apuleius' Protagonisten symbolisch zur Sonne; Goethes Euphorion symbolisch "völlig wie ein kleiner Phöbus" und... ehh...



    also vielleicht etwas speziell meine Darstellungen :uups: aber "Amor und Psyche" für mich schon recht interessant und anregend; nicht nur mit Blick auf andere Texte, aber eben auch! Psyche ähnelt dem Helden der Hauptgeschichte auch in dem "Vergehen", was ihren langen Leidensweg auslöst. Der Held der Hauptgeschichte wird aufgrund seines "Vergehens" übrigens in einen Esel verwandelt - daher auch der populäre alternative Titel "Der goldene Esel".


    aber gut, damit genug, und schönen Sonntag! Freunde der Klassiker!! :D

  • Es ist Juli somit die ersten sieben Klassikergelesen.


    1. Ein bisher unbekannter oder bereits seit der Kindheit / Jugend geliebter Kinder- oder Jugendbuch-Klassiker

    Tom Sawyer und Huckleberry Finn von Mark Twain

    2. Eine antike Tragödie oder Komödie, gerne auch verbunden mit einer modernen Adaption

    Agamemnon von Aischylos

    Kassandra von Christa Wolf (moderne Adaption) Wobei ich das Hörbuch besitze gelesen von Corinna Harfouch

    3. Ein deutscher, französischer oder englischer Klassiker

    Die Kartause von Parma Stendhal

    4. Ein russischer oder polnischer Klassiker

    Die Zimtläden Bruno Schulz

    5. Ein Klassiker aus einem skandinavischen Land

    Michael Herman Bang

    6. Ein Klassiker aus Asien

    Sechs Wandschirme in Gestalten der vergänglichen Welt

    7. Ein Klassiker der Kriminalliteratur

    Der Doppelmord in der Rue Morgue Edgar Allan Poe


    Inhalt

    Herman Bangs vielleicht erschütterndstes, sicherlich gelungenstes, stärkstes Buch ... der traurigste Liebesroman aller Zeiten." - Klaus Mann, 1924 Der berühmte Maler Claude Zoret hat den siebzehnjährigen Michael als Schüler bei sich aufgenommen und malt ihn wieder und wieder in klassischen Posen, als Eros, Alkibiades oder Michaelangelos "Der Sieger". Für Zoret bricht die Welt zusammen, als Michael sich im Alter von zweiundzwanzig Jahren in die Fürstin Zamikoff verliebt und seinen Meister verlässt. Zoret malt ein letztes Meisterwerk: sein Hiob macht ihn in den Augen des Publikums zum Maler der Schmerzen. Wie auch in Wildes Bildnis des Dorian Gray enthüllen erst die Gemälde eine Wahrheit, die im Leben nicht ausgesprochen werden darf. Für Klaus Mann war Bangs Roman, der seit 80 Jahren in deutscher Sprache nicht mehr erhältlich ist, "der traurigste Liebesroman aller Zeiten". Im Anhang werden Herman Bangs postum veröffentlichten "Gedanken zum Sexualitätsproblem" dokumentiert. Herman Bangs erzählerisches Werk erlebt seit bald zehn Jahren eine deutsche Renaissance im deutschsprachigen Raum. Greifbar sind seit kurzem auch zwei homoerotische Künstlerromane des 1857 in Asserballe auf der Insel Alsen geborenen Dänen: «Hoffnungslose Geschlechter» (1880) in einer neuen und «Michael» (1904).


    Während des gesamten Romans wird der erotische Aspekt der Verbindung von Zoret und Michael durch ähnliche Überlegungen zur Kunst und besonders in den Werken des Meisters welche die verschiedenen Stadien der Entwicklung der Beziehung zum Schüler hervorheben, aufgezeichnet.

    Durch das Verhältnis mit Lucia Zamikof welche sich zwischen Zoret und Michael drängt entsteht ein Strudel von Hass und Liebe verbunden mit Abstossung und Anziehung.

    Ein sehr subtiler Roman, Bang ist kein aufdringlicher Erzähler. Es ist mehr ein beobachten der Charaktere und ihren Absichten. Wobei man als Leser im ersten Teil fast überfordert wird mit einer Fülle von Diskussionen und Personen welche man aufmerksam verfolgen muss, und man sich etwas desorientiert fühlt.


    Im Anhang kann man die Gedanken zum Sexualitätsproblem wie Herman Bang es empfindet nachlesen.


    Zitat

    Ich vermag keine Minute daran zweifeln dass die ausgeprägte Homosexualität angeboren ist, und ich, der ich nur Laie bin, habe es mir so zurecht gelegt: Die Natur oder die ganze Schöpfung, die allzu grossen und uns unbekannten Zielen nachstrebt, hat in jeder einzelnen Kleinigkeit Eile und macht in der Eile überall Fehler.

    Im Nachwort kann man ebenfalls nachlesen

    Zitat

    Bang schrieb im August 1903 - mitten in der Niederschrift des „Michael“: Ich glaube, dass „Michael“ ein gutes Buch wird…Jedenfalls ein grosses Buch, in dem ich bin.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Mein skandinavischer Klassiker kommt diesmal aus Finnland.


    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Da ich erst knapp 10 Seiten gelesen habe hier mal der Klappentext:

    Der Sohn der Altwirtin auf dem Malkamäki-Hof, Elias, ist heimgekehrt, und damit vollzieht sich in Blühen, Reifen und Entsagen ein Sommergeschehen von elementarer Kraft - ein Geschehen, das trotz all seiner dunklen Untertöne vom stillen Glanz des Poetischen überleuchtet ist. Wie ein Vogelnest verbirgt sich dieses Geschehen unter den blühenden Büschen. Die Luft ist von Sehnsüchten und Träumen, von Verheißungen und Verwirrungen erfüllt. Die Vögel singen, die Kuckucke rufen, und die Blumen duften. Das allerinnerste Wesen aber ist dennoch Geheimnis...

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Da ich erst knapp 10 Seiten gelesen habe hier mal der Klappentext:

    Der Sohn der Altwirtin auf dem Malkamäki-Hof, Elias, ist heimgekehrt, und damit vollzieht sich in Blühen, Reifen und Entsagen ein Sommergeschehen von elementarer Kraft - ein Geschehen, das trotz all seiner dunklen Untertöne vom stillen Glanz des Poetischen überleuchtet ist. Wie ein Vogelnest verbirgt sich dieses Geschehen unter den blühenden Büschen. Die Luft ist von Sehnsüchten und Träumen, von Verheißungen und Verwirrungen erfüllt. Die Vögel singen, die Kuckucke rufen, und die Blumen duften. Das allerinnerste Wesen aber ist dennoch Geheimnis...

    Und genauso geheimnisvoll klingt diese Beschreibung! :lol:


    Interessanterweise ist der deutsche Wiki-Artikel über diesen finnischen Autoren um Welten informativer als der norwegische oder der schwedische. Sagt das etwas über die dortige "Wertschätzung" des Schriftstellers aus dem immerhin auch teilweise schwedischsprachigen Finnland aus? :-k

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Jane Austen - Stolz und Vorurteil (Reread)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn