James Ellroy - Blut auf dem Mond / Blood on the moon

  • Autor: James Ellroy
    Titel: Blut auf dem Mond, aus dem Amerikanischen von Martin Dieckmann
    Originaltitel: Blood on the Moon, erschien erstmals 1984
    Seiten: 352 Seiten unterteilt in 20 Kapitel
    Verlag: Ullstein Taschenbuch
    ISBN: 9783548291529


    Der Autor: (Klappentext)
    James Ellroy, Jahrgang 1948, begann seine Schriftstellerkarriere 1979 mit Browns Grabgesang. Mit Die Schwarze Dahlie gelang ihm der internationale Durchbruch. Unter anderem wurde Ellroy fünfmal mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet, zahlreiche Bücher wurden verfilmt, darunter L.A. Confidential.


    Inhalt: (Klappentext)
    Lloyd Hopkins, ein junger und hochmotivierter Sergeant vom Los Angeles Police Department, macht Jagd auf den »Dichter« – ein psychopathischer Serienkiller, der Frauen auf grausame Weise tötet, um ihre Unschuld und ihre Seele zu schützen. Als sich die Wege der beiden Männer kreuzen, beginnt ein wahrer Albtraum.


    Meinung:
    Mein mittlerweile drittes Buch, das ich von James Ellroy las. Aber während ich von «Stiller Schrecken» und «Die schwarze Dahlie» begeistert war, bin ich von diesem Werk etwas enttäuscht. Mag sein, dass ich von seinem Schreibstil und Thema etwas überdrüssig bin, und mal eine längere Pause zu seinen Büchern einlegen sollte. Aber irgendwie erscheint mir «Blut auf dem Mond» als ein typischer Serienkiller-Thriller, mit allen Klischees und Stereotypen. Das mag ja Mitte der achtziger Jahre noch spannend und neu gewesen sein, aber aus heutiger Sicht kam mir die Story vor wie «schon hundertmal gelesen».
    Wir haben also einen verrückten Killer, der Frauen auf unterschiedliche Arten grausam tötet. Natürlich liegt sein Trauma in mieser Behandlung zu Schulzeiten. Weshalb er allerdings töten muss, um die Unschuld zu schützen? – also diese Logik erschloss sich mir jetzt nicht.
    Und wir haben als Gegenpol einen genialen Cop, dessen hoher Intellekt mehrmals gepriesen wird. Die Genialität zeichnet sich dadurch aus, dass er ein Muster in mehreren Morden und somit eine Mordserie erkennt. Dass er allerdings keine (oder wenig) Unterstützung in der Abteilung erhält, und er somit als Einzelkämpfer ermitteln muss, ist irgendwie bei Thrillern üblich. Auch Familienstreitereien gehören wohl dazu... Für mich waren diese Bestandteile nicht spannend, der ganze Verlauf ziemlich vorhersehbar, der groß angelegte Showdown bot keine Überraschungen.
    Und diese mit reichlich Pathos und Philosophie durchmischte Geschichte fand ich zu konstruiert oder nicht nachvollziehbar. Sollte mit der parallelen Erzählung der Lebensläufe von dem Guten und dem Bösen eine Nähe oder Vermischung dargestellt werden? Wenn es darum geht, schwindende oder fehlende Unterschiede zwischen Ermittlern und Kriminellen zu beschreiben, dann sind seine anderen Werke sicherlich gelungener...


    Der Roman wurde übrigens 1988 von James B. Harris mit James Woods in der Hauptrolle als «Der Cop» verfilmt.