Sophie Anderson - Das Mädchen und der flüsternde Wald / The Girl Who Speaks Bear


  • Autor - Titel:

    Sophie Anderson - The Girl who speaks Bear


    Sprache: englich

    Schlagworte: Abenteuer, Mut, Familie, Märchen, Jugendbuch,

    ISBN/ASIN: 9781474940672

    Bindung: Taschenbuch



    Autor:

    Sophie Anderson grew up with stories in her blood, from her mother, who is a writer, to her Prussian grandmother, whose own storytelling inspired The House with Chicken Legs. Now living in the Lake District with her family, Sophie loves walking, canoeing and daydreaming. She spends every spare minute reading, and loves to talk about books online, offline and to anyone else who will listen. Sophie’s dream is to create stories that help children to explore the world and fall in love with its beautiful diversity.

    ( Q usborne)


    Inhalt:

    They call me Yanka the Bear. Not because of where I was found – only a few people know about that. They call me Yanka the Bear because I am so big and strong.


    Found abandoned in a bear cave as a baby, Yanka has always wondered about where she is from. She tries to ignore the strange whispers and looks from the villagers, wishing she was as strong on the inside as she is on the outside. But, when she has to flee her house, looking for answers about who she really is, a journey far beyond one that she ever imagined begins: from icy rivers to smouldering mountains meeting an ever-growing herd of extraordinary friends along the way.

    ( Q usborne)


    Meinung:

    The Girl who speaks Bear


    Yanka (12) lebt mit ihrer Mamochka etwas abseits des Dorfes, welches sich am Rande des Schneewaldes befindet. Yanka ist für ihr Alter sehr groß, größer als selbst die Erwachsenen im Dorf, und sie ist stark, so stark wie ein Bär, deshalb wird sie von allen nur Yanka der Bär genannt. Yanka ist nicht wirklich glücklich mit diesem Spitznamen und viele der Dorfbewohner sehen sie merkwürdig an und gehen ihr aus dem Weg. Nur einen Jungen kann sie einen Freund nennen, Sasha.

    Yanka fühlt sich zwar in der Umgebung von Menschen wohl, doch hat sie immer das Gefühl nicht hierher zu gehören. Etwas in ihr will sie immer in den Wald drängen. Das könnte an ihrer Vergangenheit liegen, denn Mamochka ist nicht ihre leibliche Mutter. Sie hat Yanka im Alter von zwei Jahren vor einer Bärenhöhle gefunden und sich ihrer angenommen. Die beiden lieben sich wie Mutter und Tochter, doch Yanka verspürt immer wieder den Drang im Wald nach Antworten zu suchen.

    In ihrem Zuhause bei Mamochka besucht sie ab und an der Einsiedler Anatoly. Er schaut nur ein paar mal im Jahr herein, doch er bringt immer fantastische Geschichten mit und Yanka liebt die Geschichten, auch wenn ihr klar ist, dass sie wohl erfunden sind, schöpf sie aus ihnen Kraft.

    Als im Dorf das Fest zum Ende des Winters beginnt, hat Yanka einen Unfall und wacht erst einen Tag später wieder daheim auf. Sie bemerkt eine Veränderung. Mamochka ist besorgt, doch Yanka macht sich kurzentschlossen auf in den Schneewald, um ihre Vergangenheit zu finden und eine Erklärung für ihre Veränderung zu finden. Begleitet wird sie dabei von ihrem Hauswiesel Mousetrap. Sie findet neue Freunde, muss sich vielen Gefahren und ihrer Vergangenheit stellen. Auf dem Weg durch den Wald, begleitet von Freunden und den Geschichten Anatolys, entdeckt sie plötzlich wieviel Wahrheit in den Geschichten steckt und was wirklich im Leben zählt.


    Sophie Anderson hat mit dieser Geschichte ein wunderschönes Stück Literatur abgeliefert. Es ist angelehnt an alte russische Märchen. Es ist traurig, hoffnungsvoll, märchenhaft und voller Herz. Als Leser lernt man Yanka kennen und fühlt direkt mit ihr. Ihre Unsicherheit im Dorf und sich selbst gegenüber ist spürbar. Die Märchen, welche sie von Anatoly kennt, geben ihr aber Hoffnung. Auf magische Weise verändert sie sich und durch die Veränderung kann sie nun auch Tiere verstehen, was dem Buch noch mehr Märchenhaftigkeit verleiht. Ihr Hauswiesel wird zu einem ständigen Begleiter und auch der lustige Teil der Geschichte. Ansonsten muss man sich als Leser schon auf wenig zu lachen einstellen, denn die Geschichte um Yanka ist recht ernst. Dennoch wird es nie langweilig. Yanka stolpert von einem Ereignis ins nächste. Es sind sowohl bedrohliche als auch freundliche und nähert sich nach und nach ihrer wahren Vergangenheit.

    Ihre Herkunft sucht und findet Yanka im Verlauf der ersten Hälfte der Erzählung. Im zweiten Teil versucht sie, zusammen mit all den Wesen, welche sich ihr auf ihrer Reise angeschlossen haben, ihre Zukunft ins Reine zu bringen. Dieser Teil ist der weitaus aktionreicher. Ich brauchte etwas, um mich mit der Veränderung in der Geschichte zu arrangieren. Nach und nach aber kam ich damit zurecht, wenn auch nicht so ganz. Bereits im ersten Teil der Geschichte werden manche Punkte angesprochen, welche Yanka in der zweiten Hälfte beschäftigen. Immerhin hat die Autorin den Bogen soweit gespannt, dass es sich, zwar für mich nicht ganz rund, aber immerhin passend anfühlte.

    Was mich am meisten begeistert hat waren die Geschichten in der Geschichte. Immer wieder erzählt einer der Charaktere eine Art Märchen (passend natürlich zum Ablauf in der eigentlichen Yanka Erzählung), welches sich im Schneewald abspielt. Zusammen betrachtet greifen all die Märchen ineinander und erzählen eine eigene Geschichte und auf diese treffen Yanka und ihre Begleiter im Lauf ihrer Reise immer wieder. Die Erzählung und die Märchen zusammen betrachten ergeben dann …. ich will mal nicht vorgreifen.

    Yanka erkennt während ihrer Reise immer mehr ihrer Vergangenheit und realisiert auch ihre Gegenwart immer deutlicher. Dadurch erkennt sie was für die Zukunft wichtig ist und das wiederum ist eine wunderschöne Moral von der Geschicht', welche der Leser und Yanka am Ende erkennen werden.


    Fazit:

    The Girl who speaks Bear ist ein wunderschönes Märchen, mit viel Herz. Ich hatte meine Problemchen mit dem Wechsel der Richtung der Geschichte zur Hälfte hin, aber am Ende schließt man als Leser das Buch und sagt sich selbst '...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.', denn so enden Märchen und man hat als Leser einfach ein gutes Gefühl.

    Ich habe Yanka, Mousetrap, Anatoly und alle anderen lieben gelernt und fand den Erzählstil und die Märchen im Märchen wirklich wunderschön. Und nebenbei gesagt: Neben der Odyssee, auf welcher sich Yanka befindet, gibt es in der Geschichte auch noch einen riesigen, dreiköpfigen, feuerspeienden, bösen Drachen.

    Märchenliebende, ob nun junge oder alte, haben mit Sicherheit ihre Freude an der Geschichte.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Sophie Anderson - The Girl who speaks Bear“ zu „Sophie Anderson - Das Mädchen und der flüsternde Wald / The Girl Who Speaks Bear“ geändert.
  • Ein phantasievolles, spannendes und poetisches Märchen voller Wunder und Überraschungen, mit zauberhaften sw Illustrationen.


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    Inhalt:


    Die 12-jährige Janka lebt - seit sie als Baby in einer Bärenhöhle gefunden wurde - bei ihrer Ziehmutter.


    Niemand weiß, wer ihre leiblichen Eltern sind und woher das stille und schüchterne Mädchen stammt. Mit der Zeit sehnt sich Janka immer mehr nach der Wahrheit.


    Janka war schon immer ein wenig anders als die anderen Kinder im Dorf, groß und bärenstark. Doch als sich eines Tages sogar ihr Körper verändert und die Stimmen des Schneewaldes sie rufen, macht sich das Mädchen auf, um das Geheimnis seiner Vergangenheit zu lüften.



    Altersempfehlung:


    ab 10 Jahre



    Illustrationen:


    Jedes Kapitel wird mit einer kleinen schwarz-weiß Illustration eingeleitet und durch viele kleine kunstvolle Zeichnungen passend ergänzt.


    Einen guten Überblick gibt zu Beginn Anatolys Karte des Schneewaldes und seine eingeschobenen Märchen werden auch optisch von der restlichen Geschichte abgehoben und kunstvollen, kleinen Zeichnungen umrahmt.


    Da die Illustrationen "nur" schwarz-weiß sind, erhalten sie zusätzlich eine ganz besondere Tiefe.


    Die Figuren selbst werden nicht gezeigt und bleiben so der Phantasie des Lesers überlassen.



    Mein Eindruck:


    Die Kapitel umfassen meist nur wenige Seiten, so dass das Buch etwa ab 10 Jahren selbst gelesen werden kann.


    Das Abenteuer wird im Präsens und von der 12-jährige Janka selbst erzählt, auf eine ruhige, poetische und märchenhafte Weise, die den Leser schnell in seinen Bann zieht. Die Atmosphäre, Jankas Gefühle werden anschaulich und poetisch beschrieben.


    Das Mädchen, das alle nur die Bärin nennen, ist groß und stark und doch schüchtern und zurückhaltend. Von Beginn an ist diese innere Zerrissenheit spürbar, zwischen dem Ruf des Waldes und Jankas neuem Leben bei den Menschen, ihrer Ziehmutter und besten Freund, dem Nachbarsjungen Sascha.


    "Aber wenn ich nicht sicher bin, woher ich wirklich komme, wie soll ich dann wissen, wohin ich gehöre?" (Janka, vgl. S. 9)


    Auch die Legenden, die der umherziehende Anatoly bei seinen Besuchen erzählt, sind zauberhaft und wie ein Märchen im Märchen setzen sie gleich vieler kleiner Puzzlestücke das Geheimnis zusammen.


    "Anatoly mag seine Geschichten ausschmücken, aber es liegt immer ein Funken Wahrheit darin." (vgl. S. 139)


    Um kein Geheimnis vorwegzunehmen, möchte ich zur Handlung gar nicht so viel verraten. Den Leser erwartet ein magisches und märchenhaftes und überraschendes Abenteuer! Gefährliche und fesselnde Szenen wechseln sich mit humorvollen und lustigen Dialogen ab und die liebevoll und detailliert gestalteten Charaktere wachsen einem schnell ans Herz.

    Jankas abenteuerliche Reise und ihre Entwicklung während der Geschichte zeigen, dass man Hilfe annehmen sollte, weil dies kein Zeichen von Schwäche darstellt, und wie wichtig Selbstliebe und Akzeptanz sind.


    "Die äußere Erscheinung verändert doch nicht, was sich im Innern befindet." (vgl. S. 284)


    Eine Leseempfehlung für Jungen wie Mädchen, insbesondere für alle Liebhaber*innen von Märchen und magischen und geheimnisvollen Geschichten!



    Fazit:


    Ein phantasievolles Märchen voller Magie, Abenteuer und Geheimnisse mit berührenden wie überraschenden Momenten und wertvollen Botschaften.


    Die liebenswerten Charaktere wachsen schnell ans Herz und die zauberhafte Atmosphäre sowie die wunderschönen schwarz-weiß Illustrationen vervollständigen die poetische Erzählung.


    ...

    Rezensiertes Buch "Das Mädchen und der flüsternde Wald" aus dem Jahr 2021

    :study: "Bücher sind das beste Schmerzmittel, um das Leben zu ertragen. "

    Nathanviel, der Bücherdrache von Walter Moers

  • Das Cover und der Titel dieses märchenhaften Kinderbuches hat mich direkt neugierig gemacht und wir reisen hier auch in einen magischen Winterwald, der mit slawischen Elementen eine ganz besondere Atmosphäre erhält.

    Janka ist 12, als plötzlich eine Veränderung mit ihr passiert, die sie an sich zweifeln lässt. Sie ist ein Findelkind und fühlte sich daher nie so wirklich ihrem Dorf zugehörig - obwohl sie ihre Ziehmutter Mamotschka sehr liebt und auch in Sascha einen wertvollen Freund hat. Ihre Unsicherheit ob ihrer Herkunft und wo sie hingehört lässt sie eine Entscheidung fällen die sie in gefährliche Abenteuer bringt.

    Wir erleben die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Janka und können deshalb sehr gut ihre Gedanken- und Gefühlswelt nachvollziehen. Da sie nichts über ihre Eltern weiß ist sie unsicher und glaubt, mehr herausfinden zu müssen und zu erkennen, wer sie wirklich ist. Diese Betonung darauf, die sich wiederholt, hat mich anfangs ein bisschen genervt muss ich zugeben. Viele Kinder leben in Heimen, sind Waisen oder kennen ihre Eltern nicht - oder erleben durch sie kein gutes Vorbild. Das Interesse daran ist natürlich klar, aber es war so fixiert darauf, dass ich mir nicht sicher war, wo es hinführen wird; oder wie das Kinder erleben, die in dieser Lage stecken.
    Aber im Verlauf der Geschichte wandelt es sich und ich fand es richtig schön, zu welchen Erkenntnissen Janka kommt.
    Es geht um die Familie, das zuhause, das man hat und die Menschen die einen lieben und annehmen, so dass viele Antworten auf die Fragen, hinter denen man her ist, eigentlich schon da sind.

    Besonders schön hier auch die Freundschaften, die Gemeinschaften die sich bilden aus den unterschiedlichsten Figuren, die jeder für sich mit all ihren Stärken und Schwächen ihren Platz haben. Auch den Mut, die Wahrheit zu sagen, sich darauf zu verlassen, dass Freunde zu einem halten und dass man Hilfe annehmen soll und man nicht alles alleine durchstehen muss: denn dazu sind Freunde schließlich da.
    Ebenso anzunehmen wie man ist, selbst wenn man Eigenschaften an sich entdeckt, die sich falsch anfühlen, was nur durch den Einfluss von außen stattfindet: man ist gut so wie man ist.
    Sich seinen Ängsten zu stellen ist natürlich nicht leicht, aber in der Gemeinschaft schafft man mehr, als man zunächst für möglich hält.

    Ganz toll waren auch die kleinen Märchen zwischendurch, die erzählt werden. Sie offenbaren nach und nach die Hintergründe zu Jankas Vergangenheit, was man zunächst gar nicht erkennt, am Ende dann aber ein bedeutsames Bild ergeben und die Geschichte abrunden.

    Vorne im Buch gibts auch eine tolle Karte vom Schneewald, auf der man Jankas Wege genau verfolgen kann - und hinten im Buch befindet sich das Glossar, in der einige Wörter erklärt werden wie Babuschka, Samowar, Kwas etc.


    Mein Fazit: 4 Sterne

    Weltenwanderer