Peter S. Beagle - Das letzte Einhorn / The Last Unicorn

  • Klappentext


    Das letzte Einhorn, ein Geschöpf von ursprünglicher Anmut, verläßt seinen in ewigem Frühling blühenden Fliederwald, begibt sich auf die Landstraße, dringt in die Zeit, um das Schicksal seiner entschwundenen Artgenossen zu erkunden. Auf der abenteuerlichen Expedition wird es begleitet von Schmendrick, einem drittklassigen Zauberer, und von Molly Grue, der ehemaligen Lagergefährtin eines verhinderten Edelräubers. Das seltsame Trio muß bald erkennen, daß die Erkundungsfahrt nicht ohne Kampf und äußerste Gefahr beendet werden kann. Es gilt, dem Roten Stier zu begegnen, der unter König Haggards verfluchtem Schlosse haust...

    Mein Fazit


    Ich liebe ja den Film dazu wirklich sehr und ich schau ihn mir immer wieder gerne an - und ich hab lange Zeit nicht gewusst, dass er auf einem Buch basiert!

    Jetzt beim Lesen muss ich zugeben, weiß ich nicht so recht wie die Geschichte auf mich gewirkt hätte, würde ich den Film nicht kennen. Ich hatte ständig die Filmbilder vor Augen und die wunderschöne Filmmusik in den Ohren und hab jede Szene dadurch komplett anders erlebt, als sonst beim lesen.

    Vor allem hat mich auch gefreut, dass wirklich viele Details mit in den Film gepackt wurden, aber es war eben auch schon, die "blinden Flecke" zu entdecken und dadurch auch noch mehr Hintergründe zu erfahren, vor allem auch vom Fluch um König Haggard und Prinz Lír.


    Obwohl die Sprache manchmal etwas spröde gewirkt hat, war sie größtenteils wunderschön zu lesen. Der Autor versteht es auf äußerst anschauliche Weise, seine Geschichte zu erzählen und hat mich total verzaubert.


    Wichtig war für mich auch die Botschaft, dass die Menschen den Glauben an die Magie verloren haben und dadurch auch das Einhorn nicht erkennen können. Wenn man an das Gute in allen Dingen, auch in den Menschen, nicht glauben kann, dann wird man sie auch nicht entdecken können.


    Zwei Herzen: Dieses Sequel war in dieser Ausgabe mit dabei und wird von dem kleinen Mädchen Sooz erzählt, die auszieht, um sich Hilfe zu holen, um ihr Dorf zu schützen.

    Ein schöner Abschluss und Ausblick in die Zukunft der Gefährten von "Das letzte Einhorn", nur 50 Seiten lang, aber mit viel Gefühl erzählt - und das letzte Abenteuer der kleinen Gemeinschaft.


    4.5 Sterne von mir

  • Peter S. Beagle - Das letzte Einhorn / Zwei Herzen


    Inhalt:

    Der Klassiker zusammen mit einer erstmalig auf Deutsch erscheinenden Fortsetzung. Die Leser dürfen sich auf ein Wiedersehen mit dem Zauberer Schmendrick, Molly Grew und - dem berühmtesten Huftier der Fantasyliteratur freuen. Für »Zwei Herzen« wurde Peter S. Beagle mit den beiden wichtigsten Fantasypreisen Nebula- und Hugo-Award ausgezeichnet. Die vielen alten und neuen Liebhaber des letzten Einhorns können hier den Klassiker zusammen mit einer erstmalig auf Deutsch erscheinenden Fortsetzung lesen. »Das letzte Einhorn« kehrt zu den Menschen zurück ... Längst gehört »Das letzte Einhorn« zum Kanon der Weltliteratur für Jung und Alt und es hat nichts von seiner Faszination verloren. In dieser erweiterten Ausgabe des Klassikers führt Peter S. Beagle die spannende Geschichte um die verschwundenen Einhörner weiter. Das Dorf, in dem die kleine Sooz lebt, wird von einem gefährlichen und bösen Greif bedroht. Immer wieder entführt er kleine Kinder in den Wald und lässt sie nicht mehr frei. Sooz beschließt, sich heimlich aufzumachen und den alten König Lír um Hilfe für ihr Dorf zu bitten. Aber vermögen Normalsterbliche wirklich etwas gegen ein gefährliches Fabeltier auszurichten? Ein Greif nämlich hat zwei Herzen, das eines Adlers und das eines Löwen. Die Leser dürfen sich auf ein Wiedersehen mit dem Zauberer Schmendrick, Molly Grew und - dem berühmtesten Huftier der Fantasyliteratur freuen. Durch Zufall hört das letzte Einhorn, dass es das Letzte seiner Art ist und dass die anderen Einhörner vom roten Stier vertrieben wurden. Gemeinsam mit dem gänzlich unbegabten Zauberer Schmendrick und der Räuberbraut Molly Grue macht sich das letzte Einhorn auf zum Hof von König Hagard, seine Gefährten zu suchen: »Das helle Funkeln der Hörner. Wie regenbogenschimmernde Masten auf silbernen Schiffen kamen die Hörner aus dem Meer geritten. Jede Woge trug Hunderte heran, sie bäumten sich auf und stampften und bogen ihre langen wolkigen Hälse weit zurück.«

    (Q Amazon)


    Meinung:

    Peter S. Beagle - Das letzte Einhorn / Zwei Herzen


    Das letzte Einhorn

    ... wurde 1961 veröffentlicht und somit ist es für mich, wie immer bei Klassikern, nicht ganz einfach eine Meinung dazu zu schreiben.


    Diese Buch wurde, wie man vielleicht weiß, als Zeichentrick verfilmt. Bei mir ist dieser Film schon eine Ewigkeit her und ich kann mich kaum noch daran erinnern. Deshalb werde ich hier keine Vergleiche zum Film vornehmen.


    Wie man sich vorstellen kann liest sich das Werk, aufgrund des Alters, etwas holprig. Der Autor verliert sich gern in ausschweifenden und sehr ausgeschmückten Beschreibungen. Das ist ab und an ganz nett, aber ich bin kein Freund von ausladenden Deskriptionen. Man bleibt dadurch immer wieder sehr statisch in der Geschichte. Es bewegt sich nichts und man kommt eben einfach nicht voran. Aber das alles gibt der Geschichte einen sehr verträumten, märchenhaften Touch.

    Über der ganzen Geschichte häng ein tiefer dunkler Schatten, der gewaltig auf die Stimmung drückt.

    Auch war es manchmal nicht ganz einfach den Gesprächen zu folgen. Hier wurde es ab und an recht verwirrend. Manchmal hatte ich das Gefühl, als würden die Gesprächspartner über völlig unterschiedliche Dinge reden. Gespräche wurden nicht auf den Punkt gebracht, es wurde um den heißen Brei geredet oder sie verloren sich in einem absurden Verlauf.

    Das war für mich der größte Kritikpunkt an der Geschichte. Ich fand viele Gespräche sehr verworren und anstrengend. Hier fehlt mir wohl der Sinn für verschnörkelte, verträumte Unterhaltungen.


    Ich fand aber auch viele Elemente der Geschichte sehr interessant, gerade die Kleinigkeiten wie den Schmetterling, die Mitternachtsmenagerie, die Künste Schmendricks, die Ländereinen Haggarts und vieles mehr fand ich wirklich sehr ansprechend und märchenhaft.

    Dennoch konnte mich die Geschichte nicht für sich gewinnen. Mir fehlt hier wohl der Sinn für das Verträumte. Insbesondere die Gespräche haben mich nicht gerade verzaubert. Auch die wohl philosophischen Ansätze zum Thema Wirklichkeit und Erkenntnis fand ich reichlich anstrengend.



    Zwei Herzen

    Diese Geschichte wurde erst 2005 geschrieben und somit gute 40 Jahre nach dem letzten Einhorn. Sie ist recht kurz und wir betreten wieder die altbekannte Welt. Dieses Mal begleiten wir das kleine Mädchen Sooz, welches sich auf macht den König um Hilfe für ihr Dorf zu bitten, denn dieses wird von einem Greifen belagert. Dabei trifft Sooz natürlich auf die uns bereits bekannten Gestalten.


    Man merkt der Geschichte an, dass sie zu einer völlig anderen Zeit geschrieben wurde. Von der Formulierung her ist sie wesentlich einfach gehalten. Die Geschichte selbst fand ich nicht so berauschend. Sie hat einen ähnlichen Ausgang wie die Hauptgeschichte und wenn ich mal ganz ehrlich bin, ist das ziemlich bedrückend.


    Fazit:

    Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht so überwältigt vom Buch war, wie es wohl der Großteil der Menschheit ist. Nun gut, ich kann mich auch nicht mehr erinnern, ob ich den Film damals gut fand. Ich denke, dass ich einfach nicht besonders empfänglich für romantisch, tragische Märchen bin.

    Ich kann dem Buch einiges abgewinnen, das steht außer Frage, aber ich kann nicht behaupten, dass es ein grandioses Werk ist. Mir waren es zu viele verschnörkelte Beschreibungen und zu viele Versuche philosophisch zu werden.

    1961 war eine andere Zeit. Scheinbar bin ich nicht (mehr?) empfänglich für solch eine Geschichte.



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    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn