Lucinde Hutzenlaub - Ich bin V wie Vincent

  • Ich bin V wie Vincent - Lucinde Hutzenlaub


    Thienemann Esslinger Verlag

    288 Seiten

    Jugendbuch

    Einzelband

    15. August 2019


    Inhalt:


    32 Schüler, die wegsehen, und ein Junge, der seine Stimme erhebt.


    Milo ist neu an der Schule. Er ist gerade erst mit seiner Familie aus Namibia ins triste Deutschland gezogen und hat fürchterliches Heimweh.

    Nur Nike, das beliebteste Mädchen der Klasse ist ein Lichtblick. Milo mag sie. Und Nike mag Milo.
    Dafür macht der eifersüchtige und aggressive Max Milo das Leben zur Hölle. Aus Verzweiflung startet Milo seinen YouTube-Kanal „V wie Vincent“.

    Seine Videos verbreiten sich rasend schnell und ermutigen viele mit einem ähnlichen Schicksal.
    Doch Milo hat nicht mit den Folgen gerechnet …


    Eine Geschichte über Liebe, über Vertrauen – und über Helden.


    Meinung:


    Mobbing. Ein Thema, das leider allgegenwärtig ist.

    Immer und überall. Und in Zeiten von Social Media sogar noch verschärft wird.

    Ob Cybermobbing, Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Schule - es geht immer mit einem Gefühl des „Nicht dazu gehören‘s“ einher.

    Und genauso geht es Milo an seiner neuen Schule, in seiner neuen Heimat in Deutschland. Wo er in Namibia ein tolles Hobby, viele Freunde und die Unterstützung seiner Familie hatte, hat er unter dem tristen, grauen Himmel nun fast gar nichts mehr. Nur sich selbst.


    Der Schreibstil der Autorin ist relativ einfach gehalten.

    Da wird nichts ausgeschmückt, keine großen Reden geschwungen - es liest sich schnell weg, doch die Botschaft könnte klarer nicht sein.

    „V wie Vendetta“ ist Milos Lieblingsfilm und die Weisheiten von V und seinem ehemaligen Basketballcoach die einzigen, an die er sich klammern kann, während sein Leben mehr und mehr zur Hölle wird.

    Die und Nike. Sein Leuchtfeuer in der Nacht.


    Ich muss sagen, so ernst die Botschaft auch ist, die die Autorin hiermit übermitteln will, ich kann die Geschichte rund um Milo und „V wie Vincent“ nur als süß bezeichnen. Frau Hutzenlaub hat zwar durch Perspektivwechsel versucht dem Leser ein allumfassendes Bild zu zeichnen und den Charakteren eine gewisse Tiefe zu geben, doch so richtig erreicht hat es mich nicht. Milos Situation ist beschissen, das gebe ich zu und auch seine Handlungsweise einigermaßen authentisch, doch es wirkt alles ein wenig zugespitzt und überzogen - was auf der einen Seite natürlich Sinn macht, um die Botschaft des „Miteinander statt Gegeneinander“ zu unterstreichen - auf der anderen Seite allerdings ein falsches Realitätsbild erzeugt.

    Schwer zu verstehen was ich damit meine, wenn man die Geschichte nicht gelesen hat. Das ist aber auch das Einzige, was ich hierbei kritisieren muss.


    Von einer gewissen Spannung zu sprechen wäre an dieser Stelle irgendwie unangebracht.
    Es ist vielmehr eine leicht knisternde Atmosphäre, die über dem Szenario liegt. Nicht nur die zwischen Milo und Nike, sondern auch im Allgemeinen.

    Max wird als Vulkan bezeichnet, der jederzeit ausbrechen kann und genau so fühlt man sich auch beim Lesen. Angespannt.

    Ein bisschen aufgeregt ob dem, was da kommen mag.

    Großartig überraschend war es im Endeffekt nicht, doch der Ausgang der Geschichte macht Hoffnung. Und das ist gut so.


    Fazit:


    „Ich bin V wie Vincent“ hat trotz seiner Schlichtheit, trotz seiner „Unauffälligkeit“ eine starke Message für die Welt.

    Dass Mobbing nicht okay ist, wissen die meisten.

    Und trotzdem hat kaum einer den Mut den Mund aufzumachen.

    Milos Geschichte kann jedem passieren. Und auch wenn diese hier nicht ganz ausgereift scheint, verschlungen habe ich sie dennoch.

    Eine einfache Lektüre, die jeder verstehen und kennen sollte.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️ (4/5)

  • Meine Meinung:


    Ab und an lese ich auch Jugendbücher und diese sind ja oft leicht verständlich und nicht in Übermaßen kompliziert geschrieben. Hier geht es um den Protagonisten Milo und um Fernweh, Liebe, Vertrauen und Mobbing. Ein gutes Buch, eine starke Message und auch die Erkenntnis, dass es leider nie so läuft wie man es oft möchte, aber auch mit der Erkenntnis, dass manchmal Wahrheit gar nicht so schlimm ist, wie man es sich im Kopf ausmalt. Natürlich hat es nie Allgemeingültigkeit, aber man ist doch oft verwundert, dass man über seine Mitmenschen und Freunde schlimmer denkt. In Büchern ist es natürlich oft anders als in der Realität, aber im Buch will man ja auch schon eine gewisse Spannung erzeugen, welches der Autorin auch gut gelingt.


    Fazit:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 110 / 426 Seiten

    :study: Das Schweigen des Wassers (Susanne Tägder) 270 / 337 Seiten

    :study: Das kleine Buch der großen Risiken (Jakob Thomä) 23 / 226 Seiten


    SUB: 857