Will Eisner - Last Day in Vietnam

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Der Mann, von dem gesagt worden ist, dass er das Comic in den Bereich der Literatur gehoben hat, hat das “sequnentielle Erzählen” nicht nur für seine Krimireihe oder auch seine Sozialkritik genutzt, sondern auch zum Erstellen von Anleitungstexten. In seiner Zeit beim Militär Anfang der 40er Jahre fand er schnell eine Stelle bei der Armee-Presse, als gerade ein Programm namens ‚präventive Wartung‘ eingeführt wurde, bei dem es darum ging, den Soldaten beizubringen ihr Material ständig pfleglich zu behandeln, zu warten und gegebenenfalls auch zu reparieren. Da aber auch damals schon die Literarizität der Rekruten und auch der Offiziere zum Teil sehr unterschiedlich gewesen ist, boten sich einfach schriftliche Anleitungen nicht so sehr an, weswegen Eisner zunächst im offiziellen Truppenmagazin veröffentlichte und später auch im eigenen PS-Magazine.


    In seiner Zeit bei der Armee . sowohl als Soldat als auch als Reporter – hat er im Stützpunkt, in Korea und Vietnam eine Menge gesehen und auch eine Menge ungewöhnlicher Geschichten gehört. Und in diesem kleinen Band sind einige davon – sehr eindringlich illustriert – versammelt und vermitteln die Situation und das Lebensgefühl der Soldaten im Kampfgebiet und in der Etappe sehr gut.


    Die vorliegende Ausgabe von 2013 beinhaltet ein Vorwort von Matt Fraction und die ursprüngliche Einleitung von Will Eisner selbst. In die Geschichten eingefügt finden sich im Übrigen auch immer wieder Photos aus der damaligen Zeit, was die Eindringlichkeit der gezeichneten Bilder noch weiter unterstreicht – nicht dass diese dies nötig hätten.


    In den Geschichten geht es um letzte Tag an der Front, Kriegsberichtserstattung (aus Saigon, von einer Hotelterrasse), Verwundungen in der Etappe (und mangelnde Lernbereitschaft), Menschen mit Minderwertigkeitsgefühlen, denen man ein großes Gewehr in die Hand drückt, dem Spannungsverhältnis von „Shock and Awe“ und „Heart and Hands“, die den Vietnamkrieg ausgezeichnet haben in einer Person konzentriert und dann ist da noch das geradezu shakespearische „‘A Purple Heart for George.‘


    In „Full Metal Jacket” sagt ein Maschinengewehrschütze zu dem Truppenreporter Private Joker: “War is hell.“ In wesentlich kürzerer Zeit und ohne bewegliche – wenn auch bewegende – Bilder macht dieses kleine Band das auch mehr als deutlich. Sollte neben Harry Harrisons Autobiographie und Bill, der galaktische Held in jedem Rekrutierungsbüro ausliegen. Mit „You’re in the Army now‘ (oder einer angepassten Version) als Hintergrundmusik.