Andrea Jolander – Denken sie jetzt nichts! Warum wir instinktiv die besten Entscheidungen treffen

  • Verlagstext
    Das Vernünftige an der Vernunft ist die Unvernunft

    Vergessen Sie langes Grübeln, hören Sie auf zu hadern und begeben Sie sich in die Hände Ihrer Intuition! Mit viel Humor erklärt Psychotherapeutin Andrea Jolander, warum spontane Entscheidungen meist die besseren sind und wie wir lernen, unsere Instinkte für uns zu nutzen. In Las Vegas geheiratet, mal eben ein Auto gekauft: Das halten wir bestenfalls für unüberlegt, eher aber für ganz schön dumm. Doch die Entscheidung aus dem Bauch heraus ist nichts anderes als unser Unterbewusstsein, das aus dem Archiv lebenslanger Erfahrung schöpft und unserem bewussten Denken weit überlegen ist. Es bedarf nichts weiter als einer kleinen Inventur in Ihrem Archiv um zu wissen, wann Sie sich auf Ihr Bauchgefühl verlassen können. Lernen Sie, Ihr Unterbewusstsein zu nutzen. Ab jetzt gilt: Bauch schlägt Kopf!


    Die Autorin

    Andrea Jolander, Jahrgang 1952, ist das Pseudonym einer bekannten Psychotherapeutin, die seit über dreißig Jahren in diesem Beruf tätig ist. Neben der Arbeit in eigener Praxis hat sie Psychotherapeuten ausgebildet und bei der Gründung einer Beratungsstelle mitgewirkt. Andrea Jolander ist verheiratet und lebt in Baden-Württemberg.


    Inhalt
    Auf Andrea Jolander bin ich zunächst in anderen Buchgenres aufmerksam geworden durch ihre humorvolle Art, über Bücher zu plaudern. 'Denken Sie jetzt nichts' ist ihr drittes Buch in einer Reihe unterhaltsamer Titel über die menschliche Psyche und unsere Sorgen, von Außenstehenden für nicht normal gehalten zu werden. Inhaltlich bieten die Bücher Lesern wenig Neues, die sich bereits damit befasst haben, wie der Mensch und seine Mitmenschen ticken. Die 'unerhörte Neuigkeit' in Andrea Jolanders Büchern ist der humorvolle, wertschätzende Ton, in dem sie unterstreicht, dass die Menschen nun mal verschieden sind und jeder sich auf seinen gesunden Menschenverstand verlassen sollte. Dieser wohltuende Tonfall hat mir deutlich gemacht, dass uns im Zeitalter der Casting-Shows und der Selbstinszenierung in der virtuellen Welt das kostenlose und nebenwirkungsfreie Mittel offenbar verloren gegangen ist, uns gegenseitig anzuerkennen und unsere Unterschiedlichkeit zu akzeptieren. Wann haben Sie das letzte Mal einer jungen Mutter gesagt, dass sie tolle Kinder hat und ihre Sache gut macht?


    Unsere Instinkte können uns - aus dem Bauch heraus - vor übereilten Entscheidungen und damit vor Schaden bewahren, sie können unsere Partner und Kollegen extrem nerven, aber nicht alle Nachrichten aus den Tiefen unseres inneren Archivs sind im Alltag noch aktuell, erfahren wir hier. Ein wichtiges Anliegen ist Andrea Jolander die Bindungstheorie und die niederschwellige Information breiter Leserschichten über Bindungsstörungen zwischen Eltern und Kind. Weit davon entfernt, Eltern Ratschläge geben zu wollen, lenkt sie - stets wohlwollend - ihre Leser zu einem Rückblick auf die eigene Kindheit, die Voraussetzung für das Hineinwachsen in die eigene Elternrolle ist. In vertraut annehmendem Tonfall geht es schließlich um die 12. Fee, die im Märchen zusätzlich in Dornröschens Leben getreten sein könnte, um unglückliche Entwicklungen der kleinen Prinzessin gerade noch rechtzeitig aufzufangen. Hier wird sehr anschaulich die Bedeutung der Rolle von Paten, Mentoren oder Unterstützern aufgezeigt für Menschen, die den Weg ins Leben mit ungünstigen Startchancen angetreten haben.


    Fazit

    Ein locker zu lesendes und leicht verständliches Buch, das evtl. vorhandene Schwellen abbauen kann, sich mit Psychologie und Psychotherapie zu beschäftigen.


    (9.6.2015)


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Weber - Bannmeilen (Paris)

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow