Doris Dörrie - Leben Schreiben Atmen

  • Unter griffigen Stichworten wie Die Dauerwelle, Japan, Lügen usw. beschreibt Doris Dörrie in einer Vielzahl von Kapiteln Ereignisse, Erlebnisse, glückliche und tieftraurige Momente ihres Lebens. Jeweils am Ende der kleinen Kapitel fordert sie die Lesenden auf, sich an ähnliche oder ganz andere Momente und Erfahrungen zu erinnern und sie aufzuschreiben. Sie empfiehlt, dies ohne großes Nachdenken, intuitiv und vor allem per Hand auf Papier zu tun, weil diese Art des Schreibens einen direkteren Zugang zu dem Erzählten darstellt. Der Untertitel ihres Buches heißt sehr treffend Eine Einladung zum Schreiben. Auch wenn assoziierendes Schreiben kein neuer Ansatz des kreativen Schreibens ist, habe ich es selten als so unvermittelt und authentisch wahrgenommen. Das Buch macht tatsächlich Lust, ihrem Rat zu folgen, und ein paar Sätze aufzuschreiben. Einfach so, ohne Erwartung an das, was dabei herauskommt, einfach aus Spaß und um des Schreibens willen.


    Fazit
    Ich kenne und mag die Filme von Doris Dörrie. Sie zeichnen sich durch ihre Wärme und Menschlichkeit aus und durch die Liebe zu den Figuren. Tragik und Komik liegen oft nahe beieinander, Banalität und Tiefsinnigkeit gehen immer mal wieder sehr skurrile Verbindungen ein. In ihrem eigenen Leben muss das auch oft so gewesen zu sein.
    Das sind Erinnerungssplitter einer fantasiebegabten, verrückten, unabhängigen und sehr talentierten Frau. Über ihren großen Erfolg als Regisseurin wundert man sich am Ende des Buches wirklich nicht mehr.
    Das Buch ist sehr unterhaltsam, gut geschrieben und niemals pompös. Ihre Bescheidenheit erscheint echt und tiefempfunden.
    4 von 5 Sternen

    signed/eigenmelody

    Dear Life,

    When I said "Can my day get any worse?" it was a rhetorical question, not a challenge.

    -Anonymous