Thor Ansell - Poseidon


  • Autor - Titel

    Thor Ansell - Poseidon


    Schlagworte: Sci-Fi, KI, Intrigen, Weltraum, Menschen, Vergangenheit, Misstrauen

    ISBN/ASIN: B07C1CCSW3

    Bindung: E-Book



    Inhalt:

    Der Wettlauf um die Eroberung des Sonnensystems hat begonnen. Nationen und Privatunternehmen starten immer neue Projekte, um Unbekanntes zu entdecken und Bekanntes gewinnbringend auszubeuten.

    Als im Jahr 2069 Menschen und Ausrüstung im Asteroidengürtel verschwinden, verdächtigen sich die Großmächte gegenseitig der Sabotage. Eine hastig zusammengestellte Mission der Staatengemeinschaft soll die Vorgänge untersuchen und die politischen Wogen glätten. Dazu wird das Kreuzfahrtschiff Poseidon umgebaut und mit einem Prototyp-Antrieb versehen in den Asteroidengürtel geschickt. Neben der Crew und den Delegationen befinden sich auch ein Space Marshal und die freie Künstliche Intelligenz CAT an Bord. Während die einhundert Diplomaten mit Machtspielen beschäftigt sind, machen CAT und der Marshal eine unheimliche Entdeckung. Am Ziel ihrer Reise verbirgt sich etwas, das besser keinem Land der Erde in die Hände fallen sollte…

    (Q Amazon)


    Meinung:

    Poseidon


    Die Menschheit hat den Sprung ins Weltall geschafft. Die Ersten haben sich komplett von der Erde losgesagt und leben dauerhaft abseits des blauen Planeten. Kriegsschiffe gibt es nicht im All. Man hatte sich darauf geeinigt, dass das All eine entmilitarisierte Zone bleibt.

    Eigentlich hört sich das doch ganz idyllisch an, wenn da nicht immer noch die Streitigkeiten auf der Erde toben würden und die Siedler, welche sich für ein erdfernes Leben entscheiden, sterilisieren lassen müssten, und das nur weil man auf der Erde Angst vor einem zukünftigen Angriff einer extraterrestrischen Bewegung/Siedlung hat.

    Ja, die Menschheit ist immer noch ihr größter Feind.


    Im Jahr 2069 aber schlossen sich die Nationen zusammen, um ein Ereignis in den Weiten des Alls zu untersuchen. Innerhalb weniger Monate wurde das Kreuzfahrtschiff Poseidon, welches regulär Touristen durchs All kutschiert, umgebaut. Die Crew sollte die Ereignisse, welche sich beim Asteroiden C21244-Heptha ereignet hatten, untersuchen. Mit ihnen wurden 100 Delegierte der verschiedenen Interessengemeinschaften und Staaten der Erde entsandt, dabei war auch CAT eine autonome KI, die primär als Beobachter dabei sein sollte. Diese KI aber wird zum Hauptakteur der Reise. Bereits zum Start muss CAT ein Katastrophe verhindern und im weiteren Verlauf der Reise werden die Probleme nicht kleiner. Abgesehen von der unbekannten Gefahr, der sich die Poseidon nähert, brodeln in ihr auch jede Menge diplomatischer Vulkane. Das Misstrauen der Delegierten gegeneinander nimmt mit jedem neuen Hinweis auf die Geschehnisse zu. CAT und wenige Verbündete versuchen den Schaden in Grenzen zu halten, doch mit den Entdeckungen, welche sie auf dem Asteroiden, machen eskalieren die Dinge, sowohl auf der Poseidon, als auch auf dem Atseroiden.


    Der Einstieg in den Mehrteiler um die Poseidon hat mir recht viel Spaß gemacht. Als Leser bekommt man die Geschichte von CAT präsentiert. Ich fand die Erzählstimme sehr locker und sympathisch. Als ich erfahren habe, dass diese der KI CAT gehört, musste ich mich allerdings erst daran gewöhnen, dass da eine Maschine so locker spricht. Schlussendlich aber hat mir die Art, wie CAT die Geschichte zum Besten gibt, gut gefallen. Ich musste mich halt erst damit anfreunden, dass CAT so spricht wie er/sie/es spricht. CAT hat übrigens den Namen nicht von ungefähr. Zum einen steckt CAT in einem katzenähnlichen Körper, wenn auch wesentlich größer, technischer und vielseitiger, zum anderen ist es ein Akronym, aber CAT weiß selbst nicht genau was es bedeuten soll. Im Laufe der Geschichte bezeichnet sich CAT selbst nur noch als NMI (nicht menschliche Intelligenz). Im Bezug auf CAT konnte ich mich damit wesentlich besser anfreunden. CAT ist völlig autonom und unterliegt keiner Obrigkeit. CAT entscheidet selbst was es (ich bleibe jetzt mal dabei) tut, lernt, an sich verändert, wie es handelt und wie es sich gegenüber anderen verhält. CAT ist aber enorm menschenfreundlich, selbst bei sehr unsympathischen Zeitgenossen.


    Die Geschichte um die Poseidon liest sich schnell und flüssig. Man wird als Leser nicht mit technischen Ausführungen gelangweilt und kommt so schnell in der Geschichte voran. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich nicht mit allem in der Geschichte zufrieden war. Ich für meinen Teil hatte noch jede Menge ungeklärte Fragen zu den Entdeckungen auf dem Asteroiden. Ich will jetzt hier aber nicht ins Detail gehen, da ich niemandem die Spannung nehmen will.

    Die Story ist jedenfalls unterhaltsam. Auch wenn es am Ende noch Unklarheiten gibt.

    Der Cliffhanger für die Fortsetzung ist allerdings recht grob. Gerade liest man noch und plötzlich ist es zu Ende. Einen Übergang für den zweiten Teil der Story ist ja ganz schön, aber ich fand das zu abrupt. Und das schlimmste daran ist, dass sich scheinbar der zweite Teil der Reihe mit der Vergangenheit eines Charakters befasst, welcher CAT auf der Poseidon zur Seite steht. Nun gut, man könnte den Teil 2 auslassen und direkt zum Teil 3 wechseln. Dieser wiederum führt die Geschichte der Poseidon weiter. Ich weiß noch nicht was ich machen werde. Immerhin könnte man ja in der Vergangenheit dieses Charakters etwas verpassen, was vielleicht im weiteren Geschehen aufgegriffen wird.


    Auch wenn man es vielleicht bei solcher Lektüre nicht erwarten würde (Vielleicht interpretiere ich auch wieder zu viel in die Geschichte), so hat sie doch auch eine recht deutliche Aussage: Der Mensch ist sich selbst die größte Bedrohung.



    Fazit:

    Poseidon macht Spaß und ist Unterhaltungs-Sci-Fi. Es gibt keine ausufernden Technikerklärungen, dafür eine recht sympathische KI. Leider wurde mir die Geschichte an einigen Stellen etwas zu fantastisch, da eben keine genaue Erklärung vorhanden war. Vieles muss man sich zum Ende hin zusammenreimen, oder darf darüber nicht weiter nachdenken. Vielleicht kein Sci-Fi-Knaller, aber unterhaltsam.



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    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn