Anja Bogner - Bülent Rambichler und der störrische Karpfen

  • Kurzmeinung

    kleinschorschi
    Humorvoller Provinzkrimi – Bülent ermittelt auf seine Art
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Auf 320 Seiten erhält der Leser einen humorvollen Krimi mit eindrucksvollen Protagonisten, wie sie jeder kennt.
  • Dies ist das erste Buch rund um den urigen Ermittler Bülent Rambichler für mich. Er selbst hat jedoch bereits ermittelt und eine 100-prozentige Mordaufklärungsquote... was bei einem abgeschlossenen Mordfall freilich selbstverständlich ist.


    Und prompt kommt ihm ein neuer Mordfall auf den Tisch, der ihm das ruhige Abwarten bis zur Pensionierung gründlich versalzt: Der Bubbler Schorsch, seines Zeichens zweiter Bürgermeister, wird ermordet aufgefunden. Prekär ist vor allem auch, dass Bülents Vater Erkan Streit mit dem Opfer hatte und somit als Tatverdächtiger in den Fokus der Ermittlungen rückt.


    Bei den Ermittlungen ist viel satirische Überzeichnung und uriger Humor im Spiel und der Schreibstil der Autorin macht das Buch zu einem echten Krimilesevergnügen.


    Alle Nicht-Franken werden die kommentierten Anmerkungen zu den regionalen, sprachlichen Eigenarten, sodass jeder in den Genuss des Lokalkolorit kommen und doch alles verstehen kann.


    Loben möchte ich auch das Cover, das richtig Lust aufs Lesen macht und verdeutlicht, dass in diesem Buch der Spaß nicht zu kurz kommt!

  • Nicht nur der Karpfen bekommt Hörner


    Bülent Rambichler in seinem 2. Fall. Obwohl er keine Lust hat, wird er in den Fall – durch Erpressung – reingezogen. Sein Vater ist Hauptverdächtiger und seine Mutter setzt alle Hebel in Bewegung, dass er den Fall übernimmt. Schon beim ersten Fall wäre er lieber an seinem Schreibtisch geblieben. Sein Vorgesetzter Köhler und seine Assistentin Astrid sind hingegen total begeistert, dass er den Fall „freiwillig“ an sich reißt.


    Das Buch hab ich bei Vorablesen mit Punkten eingelöst. Bevor ich wusste, dass es noch 2 weitere Bücher gab, die mich interessiert hätten. Diese Woche hatte es mit 4 tollen Büchern (2 Serien) in sich. Von daher, erkennt man die Fans daran, wenn sie die Punkte dafür einsetzen.



    Cover

    Das Cover gefällt mir sehr gut. Dieser Karpfen, dem jemand ein Geweih (Hörner) aufgesetzt hat, passt gut als Metapher zum Krimi. Besonders gut gefällt mir der Softcover Umschlag, weil man darin eine Karte von Strunzheim findet und vorne im Cover die wichtigsten Personen des Ortes kurz mit passendem Text beschrieben sind. Anja Bogner wird kurz vorgestellt und dazu steht hinten, dass dies der 2. Fall für Bülent Rambichler ist. 1*


    Lokalkolorit

    Die Sprache ist mal wieder genial uns die wichtigsten Sachen wurden übersetzt. Der Sprachstil ist typisch fränkisch. Viele Klischees wurden verarbeitet. Man findet neugierige fränkische, zänkische Weiber, es wird gesoffen und gezankt. Jetzt hab ich vergessen, ob die Landschaft (die im Frankenland echt herrlich ist) beschrieben wurde. Aber mir reicht dies an Lokalkolorit.


    Charaktere

    Die Protagonisten find ich genial. Eine super Besetzung. Die zwei Walder-Schwestern sind natürlich genial. Besser geht es gar nicht.


    Krimi/Geschichte

    Die Geschichte fand ich jetzt etwas fad und teilweise langatmig. Ich fand Bülent und Astrid hätten viel früher ermitteln müssen. Zumal Astrid die Pistole fehlte, da muss sie Dampf machen, auch wenn sie Bülent nichts davon sagt. Und da hätte sie den Aufenthaltsort von Schorsch-Edmund ermitteln müssen. Nicht erst wenn die Mama ihn als vermisst meldet. Astrid hätte auch die Walder-Schwestern als Zeugen benennen können, dass die Ehefrau des ermordeten eine Affäre hat. Ich mein, wenn der Mann tot ist und sie schon gleich weiterrammelt, da muss man doch ermitteln.


    Humor

    Im ersten Buch hab ich noch sehr viel gelacht, hier waren die Lacher rar gesät. Das fand ich schade.


    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

    Ich bin zwar Fan der Serie und konnte das Buch mit Punkten einlösen, trotzdem gefiel mir Band 1 viel besser. Band 1 war so ein super Serienstart, da konnte Band 2 leider nicht mithalten. Ein bisschen langatmig und zu wenig Humor für mich. 3 Sterne, aber trotzdem eine Empfehlung für Fans von fränkischen Krimis.

  • Bülent Rambichler ist zwar aus Prestigegründen Kommissar
    geworden, hält aber nichts von praktischer Aufklärungsarbeit, sondern hängt
    lieber ungestört an seinem Schreibtisch ab. Und in sein verrücktes Heimatdorf
    Strunzheim, in dem sein Vater Erkan Gemeinderat ist, will er schon dreimal
    nicht zurück. Liebt er doch die etwas gehobenere, geordnete Lebensweise. Als
    seine Mutter ihn morgens am Telefon mit den Worten „Bub, Du musst sofort
    heimkommen“ unsanft aus dem Schlaf reißt, ist er daher nicht begeistert. Noch
    weniger schmeckt ihm die mögliche Rückkehr in sein Heimatdorf, als er den Grund
    für den morgendlichen Anruf seiner Mutter erfährt: Der Bürgermeister wurde tot
    im Fischteich gefunden und es wird vermutet, dass es sich um einen Mord
    handelt. Einzig die Tatsache, dass es sich bei seinem Vater um einen möglichen –
    und im Moment einzigen – Tatverdächtigen handelt, lässt Bülents Zurückhaltung
    dann doch weichen, und er macht sich wohl oder übel mit seiner ebenfalls etwas
    speziellen Kollegin Astrid „Sunshinchen“ Weber auf den Weg nach Strunzheim.

    Der zweite Roman der Bülent Rambichler Reihe beginnt mit
    gewohnt fränkisch-herber Situationskomik. Mit den Walderzwillingen und dem „Dampfer“
    Franz spielen die schon aus dem ersten Band bekannten Strunzheimer Uniken
    wieder eine tragende Rolle. Und wieder ermittelt Bülent zunächst in seiner
    gewohnt unerfolgreichen Art. Das Wort „störrisch“ trifft hier nicht nur auf den
    im Titel genannten Karpfen, sondern auf die meisten Bewohner Strunzdorfs zu,
    die Bülent zu vernehmen versucht, einschließlich seines Vaters. Die Handlung ,
    fränkisch-deftig erzählt und mit einiger Situationskomik ausgestattet, kommt so
    zunächst nicht wirklich in Fahrt. Erst als Bülent mit seinem engsten Kumpel
    Franz eine Wette eingeht, packt ihn der Ehrgeiz und die Ereignisse überschlagen
    sich.

    Mir haben beim zweiten Band wieder die reichlich fränkische
    Schnoddrigkeit und die mit viel Situationskomik ausgestattete Erzählweise
    gefallen. Zwischendurch war ich mal versucht, das Buch beiseite zu legen, doch
    das Ende, das wieder deutlich mehr Fahrt aufnahm und mit einigen Überraschungen
    aufzuwarten hatte, hat den Durchhänger in der Mitte wieder mehr als wett
    gemacht. Der Krimi ist eine Empfehlung
    für Freunde bayrischer Provinzkrimis, die auch vor einer etwas deftigeren
    Sprache nicht zurückschrecken.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Steht dem Vorgänger in nichts nach


    Bülent Rambichler, immer noch Kriminaler wider Willen, muss schon wieder in seinem Heimatdorf Strunzheim antanzen. Dabei wollte er sich doch eigentlich von den Strapazen des letzten Falles ausruhen. Aber der zweite Bürgermeister macht ihm leider einen Strich durch die Rechnung und wird tot im Fischteich aufgefunden. Zusammen mit seiner liebreizenden Kollegin Astrid muss er also nun herausfinden, ob es nur ein Unfall war oder ob Mord dahintersteckt.


    Das Cover gefällt mir, das bayrische Flair wird mit den gewählten Farben und dem Tapetenmuster gut rübergebracht. Auch der titelgebende Karpfen passt gut zum Inhalt des Buches. Die Rezepte am Ende des Buches sind ebenfalls ein witziger Zusatz.


    Wie im ersten Band ist der Schreibstil flüssig und die Geschichte ist lebendig geschrieben. Der bayrische Dialekt haucht dem Ganzen noch zusätzliches Leben ein. Ich musste oft lachen, als ich das Buch gelesen habe. Die Protagonisten, die einem im ersten Teil schon ans Herz gewachsen sind, können auch dieses Mal wieder mit ihrem Charakter überzeugen und man fiebert mit ihnen mit. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind amüsant und authentisch beschrieben.


    Ich freue mich schon auf den nächsten Teil des ungleichen Paars Bülent und Astrid und empfehle das Buch sehr gerne weiter. 5 Sterne!

  • Spezialeinheit "Landfrieden" im zweiten Einsatz


    „Bülent Rambichler und der störrische Karpfen" ist der zweite Fall für den Kommissar, den er in seiner Heimatgemeinde Strunzheim aufklären muss. Muss deshalb, weil er das mit absolutem Widerwillen tut.

    Der Erzählstil mit dem fränkischen Dialekt (- ich bin Sächsin und hatte trotzdem keinerlei Schwierigkeiten es zu verstehen - Fußnoten zur Erklärung sind zudem vorhanden) ist für mich besonders. Schon der Vorgängerband gefiel mir sehr und hier war ich von Anfang an gleich mittendrin. Die handelnden Personen sind zum größten Teil vertraut. Ich habe mehrmals herzlich gelacht, sehr amüsante, zuweilen skurrile Typen! Die alten, winzigen Walder-Zwillinge sind so herrlich verschrobene, wirklich sehr putzige Weiber. Und ausgerechnet sie finden auch hier wieder eine Leiche!

    Es liest sich leicht und vor allem schnell.


    Ich lese alle Krimis, die in Deutschland spielen, da sind mir die Örtlichkeiten relativ egal. Das sind für mich interessante Zutaten. Für mich ist die Story an sich ausschlaggebend. Ich habe den ersten Rambichler gelesen und habe mich trotz des ernsten Hintergrundes auch da schon köstlich amüsiert. Im vorliegenden Band erging es mir genauso. Dieser unterhaltsame schwarze Humor, diese urigen Typen, diese komischen Zufälle und die überzeichneten, herrlichen Charaktere.


    Die Kommissare kommen beide arg ins Strudeln bei ihren Ermittlungen und in reichlich absurde Situationen. Bülent ist zudem immer wieder persönlich involviert, sein türkischstämmiger Vater Erkan gilt als verdächtig. Neue Informationen kommen ans Licht; Bülent und seine Assistentin Astrid kommen arg ins „Schwimmen“. Vieles ist wunderbar verwirrend und die Ermittlungsmethoden sind schon arg seltsam. Trotzdem führen sie am Ende zum Erfolg. Die Sprache bleibt über die gesamte Geschichte sehr derb, eben volkstümlich und meist den Kern der Sache treffend. Also, nichts für empfindsame Leser*innen. Das sollte man schön mögen. Ich genoß die lustige Lektüre!


    Mehr durch Zufall und dadurch, dass in Strunzheim jeder jeden kennt, kommt am Ende eine traurige Wahrheit ans Licht und der Fall wird aufgeklärt. Bülent und Astrid kommen sich näher und werden vielleicht doch noch ein Paar. Alles in allem ein versöhnliches Ende, gut und witzig erzählt. Eine herrliche Krimikomödie!


    Ich empfehle den Krimi für alle, die Regionalkrimis lieben und bewerte mit fünf von fünf Sternen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst aus der tiefsten Provinz komme, aber ich fand den zweiten Band um Bülent Rambichler super.

    Der Kriminalbeamte, der eigentlich nur die Pensionierung herbei sehnt und ein ruhiges Leben hinter seinem Schreibtisch führen will, aber dann doch wider Willen (und Dank Mutti ;))in einen neuen Fall in seinem Heimatdorf hineingezogen wird, ist an sich schon eine lustige Idee und mal ein Gegenentwurf zu den „klassischen“ Ermittlern in anderen Krimis.

    Aber auch die Nebencharaktere fand ich sehr humorvoll und mit Liebe zum Detail gestaltet. Bei vielen auftretenden Figuren dachte ich mir: Genauso jemanden gibt‘s bei uns in der Kleinstadt auch. Natürlich ist alles ein bisschen überzeichnet, aber das macht das Genre auch ein wenig aus, finde ich.

    Den Dialekt muss man mögen, aber so reden die Leute auf dem Land einfach. Auch dass es mal derber zugeht, ist halt einfach realistisch.

    Der Fall war spannend und es blieb lange im Dunklen, wer denn nun den zweiten Bürgermeister auf dem Gewissen hat.

    Das Buch ist absolut empfehlenswert für jeden, der einen spannenden Krimi sucht, der sich eher durch Humor als durch blutrünstige Details hervortut. Ein bisschen Bauerntheater muss man aber mögen ;)

  • Kommissar Bülent Rambichler fühlt sich immer noch am wohlsten, wenn er Schreibtischdienst schieben kann. Doch als in seinem Heimatdorf Strunzheim, wieder einmal eine Leiche unter ungewöhnlichen Umständen auftaucht, da schickt ihn sein Chef an den Tatort. Alleine ermitteln geht gar nicht, also ist Astrid wieder an seiner Seite.

    Bülent ist sowieso schon genervt, dass er in Strunzheim sein muß, da stellt er fest, dass ausgerechnet sein Vater als einer der Hauptverdächtigen daherkommt. Und zwischen seinen Eltern herrscht auch gerade Eiszeit.

    Mir hatte der erste Band dieser Reihe recht gut gefallen, da mußte auch der zweite her. Allerdings fand ich diesen Band dann nicht mehr so gut. Lesenswert, humorvoll - ja. Auch die Personen aus dem Dorf sind zwar gut skizziert, geben aber nicht so viel her. Zumindest nicht für weitere Bände. Vielleicht dürfen Astrid und Bülent demnächst auch mal wo anders ermitteln. Politische Korrektheit nimmt man nicht so ernst und gekifft wird auch. Da haben wir den typischen bayrischen Provinzkrimi.

    3-4*

  • "Er hatte sein Werk vollendet" so beginnt der zweite Band der heiteren Krimireihe um den Deutschtürken Bülent Rambichler. Man spürt in jedem Satz die gehörige Portion Humor, den die Autorin begleitet. Es hat den Anschein, als sei dieser Krimi einfach mal frei von der Leber hinweg geschrieben und umgesetzt. Alles scheint authentisch und völlig realistisch. Ich hatte zeitweise wirklich den Eindruck, als würde ich die Protagonisten kennen. Und genau das macht diese Krimireihe auch aus. Sie zeichnet sich nicht durch Mord und Totschlag, Action bzw. Gewaltszenen aus, nein, es sind eher die menschlichen Zwischentöne, die den Reiz dieser Reihe ausmachen. Auf 320 Seiten erhält der Leser einen humorvollen Krimi mit eindrucksvollen Protagonisten, wie sie zuhause in der Nachbarschaft ebenfalls wohnen könnten. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Autorin mit Bülent eine weitere Fortsetzung geplant hätte und mich nicht allzulange auf die Folter spannen würde.

  • Bülent Rambichler – und der störrische Karpfen, ein Provinzkrimi, ist der zweite Fall für ihn.

    In Bülents Heimatdorf Strunzheim finden die Walder-Zwillinge den zweiten Bürgermeister und Fischerkönig, den „Bubblers Schorsch“, mausetot kopfüber in einem Fischkasten am Weiher. Eigentlich wollte Bülent Rambichler, Hauptkommissar bei der Nürnberger Kripo, keinen Fuß mehr in sein Heimatdorf setzen, aber jetzt muss er sich wohl oder übel um den Mordfall kümmern, da sein Vater Erkan den letzten Streit mit dem Schorsch hatte und somit unter Mordverdacht steht.


    Ihm an die Seite gestellt wird seine attraktive Kollegin Astrid, die Bülents Mutter schon als ihre Schwiegertochter bezeichnet. Vielleicht wird ja was aus Bülent und Astrid…..


    Aber zuerst muss der Mord aufgeklärt werden. Neben seinem Vater als Verdächtigen kommen dann noch die Frau und Witwe vom Bubblers Schorsch, die Franziska, in Betracht, sowie der Angestellte Wuwu, der mehr oder weniger illegal arbeitet und der Sohn von Franziska und Schorsch, der Schorsch-Edmund. Viele Verdächtige, die befragt werden wollen, bzw. müssen. Dazu gehören auch die beiden neugierigen Walder-Zwillinge. Zu allem Überfluss ist auch gerade noch Kirchweih, was die Lösung des Falles nicht gerade einfacher macht….


    Fazit:

    Ein gelungener Provinzkrimi, der lustig, flüssig und ab und zu auch im fränkischen Dialekt, was dem Buch eine gewisse Note verleiht, geschrieben ist. Ich habe oft geschmunzelt und gelacht, gerade wenn’s mal wieder im Dialekt geschrieben war. Und für so manche Begriffe, die man nicht kennt, gab’s auch eine Erklärung als Fußnote – sehr gut gelöst.


    Für alle, die gerne Krimis lesen, kann ich das Buch nur empfehlen.