Jojo Moyes - Wie ein Leuchten in tiefer Nacht / The Giver of Stars

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Tolles Thema - die Satteltaschen-Bibliothekarinnen der 1930er Jahre in den USA - mitreißend & emotional verarbeitet.
  • Kurzmeinung

    Cocolina
    Verlief für mich lange Zeit schleppend, wurde erst gegen Ende spannend und interessant.
  • 1937 Kentucky. Die Engländerin Alice ist frisch verheiratet mit Ehemann Bennett van Cleve und folgt ihm in seine amerikanische Heimat, wo sie in der Kleinstadt Baileyville in Kentucky landen und ein Zimmer im Haus ihres Schwiegervaters beziehen, der ein einflussreicher Bergminenbesitzer ist und dies auch alle einschließlich Alice spüren lässt. Um die Leere ihrer Tage zu füllen und sich nützlich zu machen, meldet sich Alice freiwillig bei den Bibliothekarinnen der Packhorse Library, nach einem von Eleonore Roosevelt initiierten Projekt, um entlegen wohnende Bürger und Nachbarn per Pferd mit Büchern zu versorgen. Schon bald lernt Alice nicht nur die Gemeinschaft und sich anbahnenden Freundschaften mit den anderen Frauen schätzen, sondern auch die neugewonnene Freiheit, ihren sonst so trostlosen Alltag mit Leben zu füllen und ihre neue Heimat besser kennenzulernen…


    Jojo Moyes hat mit „Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ einen wunderbaren Roman mit historischem Hintergrund vorgelegt, der sich völlig von den sonst von ihr gewohnten Geschichten unterscheidet. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und atmosphärisch dicht, die Handlung ist tiefgründig und lässt den Pioniergeist wieder aufleben. Kaum mit der Lektüre begonnen, taucht der Leser in die raue Berglandschaft Kentuckys ab und darf sich mit mutigen Frauen auf einige Abenteuer einlassen, die ihre Aufgabe als Buchausträgerinnen sie in die entlegensten Gegenden führt und zur damaligen Zeit nicht ungefährlich war. Aus verschiedenen Blickwinkeln erfährt der Leser vom Leben der einzelnen Frauen. Die Autorin hat gut recherchiert und verwebt nicht nur den historischen Hintergrund sehr schön mit ihrer Geschichte, sondern lässt den Leser durch farbenfrohe Beschreibungen der Örtlichkeiten auch wunderbare Bilder vor dem inneren Auge entstehen. Teilweise hat es etwas vom Wilden Westen, wo allerdings die Frauen die Hauptrollen spielen. Das harte Leben auf dem Land und die damaligen Vorstellungen von Hierarchie innerhalb der Familie, die oftmals gewaltsam ausgetragen wurde, werden hier ebenso thematisiert wie Rassismus und schlechte Arbeitsbedingungen. Auch die Skepsis vor etwas Neuem und dessen Anfeindung ist hier gut herausgearbeitet worden. Aber allen voran erzählt die Autorin eine Geschichte von Frauen, die sich behaupten und eine Stärke besitzen, sich gegen alle Widrigkeiten in den Weg zu stellen. Der Spannungsbogen liegt während der gesamten Handlung auf einem überdurchschnittlichen Niveau.


    Den Charakteren wurde regelrecht Leben eingehaucht, sie besitzen realistische Ecken und Kanten, wirken glaubhaft und authentisch. Der Leser fühlt sich vor allem den Protagonistinnen nahe und kann ihre Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen. Alice hat sich mit einer überhasteten Heirat in eine Lage gebracht, der sie eigentlich davonlaufen wollte. Zu Beginn noch naiv und unbedarft, entwickelt sie sich zu einer selbstsicheren und mutigen Frau, die sich zur Wehr zu setzen weiß. Marge O’Hare ist unverheiratet, lebt aber in wilder Ehe, was damals einem Skandal gleich kam. Sie ist eine unkonventionelle und starke Frau, die eher wie ein Mann wirkt. Beth hat eine Menge Humor und ist nicht auf den Mund gefallen. Alice‘ Schwiegervater Geoffrey ist ein unerträglicher Tyrann und Kontrollfreak, der seine Position dazu nutzt, jedem seinen Willen aufzudrängen. Sein Sohn Bennett ist seine Marionette und benimmt sich Alice gegenüber schäbig und gleichgültig. Aber auch Isabelle, Sophia und Kathleen spielen eine große Rolle in dieser Geschichte und lassen sie rundum gelungen wirken.


    „Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ ist ein wunderbarer und gefühlvoller Roman vor historischer Kulisse, in dem neben starken Frauen und der Liebe vor allem die Freundschaft eine große Rolle spielt. Ein absoluter Pageturner mit herrlichem Kopfkino, der eine tiefgründige Geschichte an den Leser bringt! Verdiente Leseempfehlung, einfach wunderbar!!!


    Zauberhafte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Jojo Moyes - Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ zu „Jojo Moyes - Wie ein Leuchten in tiefer Nacht / The Giver of Stars“ geändert.
  • Sehr gut hat mir das Buch gefallen. :applause: Eigentlich unerwartet gut. Ganz besonders das Thema: Es geht dabei um eine Bibliothek und Bibliothekarinnen, die versuchen die Bücher im Jahre 1937 an den Mann zu bringen. Besonders sind die auf Frauen bedacht, und dafür gibt es zu der Zeit einen triftigen Grund. Außerdem ging es natürlich um das Privatleben von der Protagonistinnen, das auch äußerst spannend verlief, und mir als Leserin einiges an Emotionen kostete.:thumleft:Ein gutes Buch, fand ich insgesamt sehr gelungen. Diese Story der Autorin unterscheidet sich ganz und gar von ihren vorangegangenen. Auch wenn ich Moyes immer schon gerne gelesen habe, dieses Buch hier gefiel mir wirklich auch noch dadurch, das es anders war. Es sind historische Komponente mit dabei, was ich spannend fand. Die Charaktere ausgezeichnet ausgearbeitet und mit großem Interesse zu verfolgen im Laufe der Geschichte. Erzählstil sehr ansprechend und fließend. Ein gutes Buch, das ich gerne gelesen habe. :winken:

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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