Der Attentäter - Seiten 403-512

  • Der Attentäter - 28. Juni 1914 bis Ende - Seiten 403-512

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  • Bis zum Ende


    Ich habe das Buch beendet und muss sagen, dass es mir wirklich sehr gut gefallen hat. Ich habe über diese Zeit noch gar nichts gelesen und wusste eigentlich gar nichts darüber. Ich wusste zwar, dass bei dem Attentat der Thronfolger getötet wurde, aber dass er eine Frau und Kinder hatte, das war mir nicht bekannt, bis ich das Buch gelesen habe.


    Den letzten Abschnitt fand ich sehr spannend. Auf beiden Seiten gibt es die letzte Besprechung. Die Attentäter erhalten ihre Waffen und ihre Zyankalikapseln, während auf der anderen Seite die Polizei feststellt, dass sie gar nicht genügend Leute haben, um das ganze abzusichern.


    Die letzten Seiten mit den jeweils kurzen sich abwechselnden Kapiteln fand ich sehr gut geschrieben. Das lief alles wie ein Film vor dem inneren Auge ab. Und obwohl ich ja wusste, dass es nicht gut ausgehen würde, habe ich trotzdem für alle Beteiligten gehofft.


    Als dann die Bombe geworfen wurde, wurde klar, dass es viele Unbeteiligte, Zuschauer, getroffen hat. Das fand ich sehr schlimm und traurig. Mir tat auch Sophie sehr leid, die von dem ganzen entsetzt war und trotzdem wurde von ihr erwartet, dass sie irgendwie Haltung bewahrt. Ich kann mch noch nicht entscheiden, ob ich es von ihr dumm oder bewundernswert finde, dass sie sich nach allem trotzdem entschlossen hat, die Rückfahrt gemeinsam mit ihrem Mann anzutreten. Ich tendiere aber zu letzterem, das passt zu ihr, so wie wir sie in dem Buch kennengelernt haben.


    Dass dann die Rückfahrt trotzdem in dem offenen Auto angetreten wurde, kann ich gar nicht nachvollziehen, aber für Franz Ferdinand kam wohl nichts anderes in Frage. Und Ulf Schiewe : war das wirklich so, dass das eigentliche Attentat nur passieren konnte, weil die Fahrer auf der Rückfahrt die falsche Route genommen haben? Das hätte ja eigentlich nicht passieren dürfen.


    Überrascht hat mich ein wenig, dass die meisten der Attentäter dann nach dem Jugendstrafrecht verurteilt wurden, ich wusste gar nicht, dass es sowas damals schon gab. Aber viel genutzt hat es ihnen ja nicht, die meisten davon sind im Gefängnis an ihrer Krankheit gestorben.


    Gut gefallen hat mir auch das Ende mit Markovic und Svjetlana. Die beiden sind zwar nur fiktive Figuren, aber sie haben noch mehr Spannung in das Buch gebracht und ich habe mich gefreut, dass es wenigstens zwei Personen in dem Buch gab, die ein schönes Ende erlebt haben.


    Ich möchte mich noch einmal bedanken für das Buch und dafür, dass ich es in dieser Runde mit euch zusammen lesen durfte. Ich finde, das macht immer mehr Spaß, wenn man sich zwischendurch mit andern austauschen und auch mal gegensätzliche Meinungen hören bzw. lesen kann.


    Jetzt wünsche ich euch allen einen schönen Silvesterabend und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. :friends:

    "Vergiss nie, was du bist, denn die Welt wird es ganz sicher nicht vergessen. Mach es zu deiner Stärke, dann kann es niemals deine Schwäche sein. Mach es zu deiner Rüstung, und man wird dich nie damit verletzen können."
    (Aus "Die Herren von Winterfell" von George R. R. Martin)


    :study: "Auris - Die Frequenz des Todes" von Vincent Kliesch

  • Es ist wirklich so geschehen, dass der Fehler über die Route der Rückfahrt es Gavrilo überhaupt ermöglichte, das Attentat auszuführen. Wären sie geradeaus an ihm vorbeigebraust, hätte es nicht geklappt.


    Ich freu mich sehr, dass dir das Buch gefallen hat und wünsche dir ebenfalls einen guten Rutsch ins Neue. :D

  • Gestern, so mit im alten Jahr, habe ich das Buch ausgelesen. Es hat mir sehr gut gefallen! Ich schreibe noch zu den einzelnen Kapiteln das eine oder andere dazu.

    Nur muss ich gleich zur Arbeit und da schaffe ich das wohl nicht vor morgen. Wollte dennoch kurz Rückmeldung geben, wie es bei mir steht mit dem Buch.


    Ach ja Prost Naujahr natürlich noch an alle hier. Ich hoffe auch du , Ulf, hast das neue Jahr gut begonnen!


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Es ist wirklich so geschehen, dass der Fehler über die Route der Rückfahrt es Gavrilo überhaupt ermöglichte, das Attentat auszuführen. Wären sie geradeaus an ihm vorbeigebraust, hätte es nicht geklappt.

    Das ist ja dann wirklich tragisch und zeigt mal wieder, wie solche Kleinigkeiten über Leben und Tod entscheiden können. :(

    "Vergiss nie, was du bist, denn die Welt wird es ganz sicher nicht vergessen. Mach es zu deiner Stärke, dann kann es niemals deine Schwäche sein. Mach es zu deiner Rüstung, und man wird dich nie damit verletzen können."
    (Aus "Die Herren von Winterfell" von George R. R. Martin)


    :study: "Auris - Die Frequenz des Todes" von Vincent Kliesch

  • Gestern, so mit im alten Jahr, habe ich das Buch ausgelesen. Es hat mir sehr gut gefallen! Ich schreibe noch zu den einzelnen Kapiteln das eine oder andere dazu.

    Nur muss ich gleich zur Arbeit und da schaffe ich das wohl nicht vor morgen. Wollte dennoch kurz Rückmeldung geben, wie es bei mir steht mit dem Buch.


    Ach ja Prost Naujahr natürlich noch an alle hier. Ich hoffe auch du , Ulf, hast das neue Jahr gut begonnen!

    Ja, danke. Wir waren bei unseren Kindern und Enkelkindern. Die haben eine Dachterrasse und da wurden jede Menge Raketen abgelassen. Ein schöner Abend im Kreis der Familie.

    Auch dir wünsche ich alles Gute fürs Neue Jahr! :)

  • Bis zum Ende

    Ich bin auch noch im alten Jahr mit der Lektüre fertig geworden. Als erstes wünsche ich natürlich auch allen MitleserInnen und dir, Ulf Schiewe ein frohes neues Jahr mit vielen schönen, spannenden und abwechslungsreichen Lesestunden.


    Auch der Schluss war sehr spannend geschildert, die Dramatik der Ereignisse wurde durch die noch kürzeren Kapitel absolut unterstrichen. In so kurzem Rythmus wechselten die Blickwinkel, ich war am Ende fast atemlos und konnte im ruhigen Prolog mit den Protagonisten in den zu erwartenden Sonnenuntergang segeln. :wink:

    Natürlich habe ich auch die Anmerkungen des Autors verschlungen und unmittelbar danach den recht umfangreichen Wikipedia-Artikel zum Attentat. Ich bin grundsätzlich der gleichen Meinung wie unser geschätzter Autor, dass man in einem guten Roman vielmehr mitnimmt als in nüchternen Sachbüchern oder Lexikoneinträgen. Man ist einfach viel näher an den Protagonisten dran, man fühlt, leidet und freut sich mit ihnen. Auch die gewisse dichterische Freiheit, wie beispielsweise Rudi und Svetlana als komplett fiktive Charaktere in die Handlung einzubauen, um die Spannung zu erhöhen sind im Roman komplett aufgegangen.


    Als Fazit zum Buch kann ich nur sagen: Es hat mich von vorne bis hinten überzeugt. Ich habe es sehr gerne gelesen und weiß den Bonus zu schätzen, in dieser Leserunde auch direkt Fragen des Autors beantwortet zu bekommen. Davon hätte ich allerdings noch eine Ulf Schiewe ... :wink:


    Bei Wikipedia steht, dass Gavrilo und Nedeljko ziemlich stur und abgebrüht sich sogar während der Haft mitunter durch Klopfzeichen abgesprochen haben, um die Aufklärungen zu behindern. Bei dir klang es so, als hätte Gavrilo mehr oder weniger aus schlechtem Gewissen auch Sophie ermordet zu haben direkt offengelegt, wer noch beteiligt war - an einer Stelle spricht glaube ich Simon davon, er habe noch zwölf weitere Namen ohne Probleme von Gavrilo erfahren. Welche Einstellung der Attentäter kommt denn der Realität näher oder gehen die Meinungen da auch auseinander ?

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Die Polizei hat ja alle Beteiligten ziemlich schnell gefasst. Deshalb ist klar, dass jemand alle verpfiffen hat. Ob Gavrilo oder Nedeljko wissen wir nicht.

    Aus dem späteren Interview zwischen dem Nervenarzt und Gavrilo geht hervor, dass es leid tat, Sophie getötet zu haben, die Tat an sich aber nicht bereut.

  • Bis zum Ende

    Zwischendurch beim lesen hatte ich den Wunsch, ein weiteres Buch zu lesen, das da anfängt wo dieses aufhört. wie Marcovic und Swjetlana den Krieg erleben oder wie es den Kindern von Sophie und Franz Ferdinand ergeht.

    Wenn in einem guten Buch, nur noch wenige Seiten zu lesen sind, geht es mir oft so, dass ich mich frage, was "danach geschieht. selbst wenn es nur fiktive Geschichten und Protagonisten sind.


    Diese Zufälle, die letztendlich das Attentat ermöglichten, sind kaum fassbar.

    Was war denn das für Zyanid, dass das nicht wirkte? Die ganze Organisation, durch die Schwarze Hand, wurde dilettantisch ausgeführt. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass dies eine gefürchtete, mächtige Geheimorganisation war.


    Mir war nicht bewusst, dass die Attentäter später an Tuberkulose starben. Ich dachte immer, die seien aufgehängt worden.

    Bin ich froh, dass ich in diesem Jahrhundert lebe. Ich hatte nämlich Tuberkulose und konnte geheilt werden.


    Marcovic und Svjetlana wandern nach Argentinien aus. Sehr realistisch, dass dem Mann alles in die Schuhe geschoben werden sollte. Dennoch wollte man ihn nicht aus der Armee entlassen. Da hat man den Denunziationen nicht geglaubt. :)


    Gab es dann tatsächlich nicht einmal eine Ahnung, ein Gerücht, dass da irgendetwas gegen den Thronfolger geplant wurde? Diesem Pontiorek wurde keine Nachlässigkeit vorgeworfen? Das hatte wohl auch damit zu tun, dass der Tod des Thronfolgers nicht überall Entsetzen hervor rief. Ansonsten wäre das sicher anders gelaufen.


    Das war ein tolles Buch. Würde Geschichtsunterricht so vermittelt werden, hätte ich mir sicher mehr gemerkt, im Schulunterricht.


    Ulf, vielen Dank für die Leserunde. Vielleicht liest man sich ja mal wieder.


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Bis zum Ende

    Dieses Buch hat mich bis zum letzten Buchstaben überzeugt und bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:.


    Gerade das letzte Kapitel war extrem spannend, obwohl man ja das Ende kennt. Hatte ich nicht wirklich erwartet.

    Besonders gut hat mir gefallen, dass noch alle Nebendarsteller noch einen kleinen Auftritt hatten.

    Dass das Gelingen des Attentats einem Fehler und Zufall zu verdanken ist, ist sehr tragisch. Sicher spielt aber auch die Arroganz der Monarchie eine Rolle.

    Wie der Kaiser auf den Tod des Thronfolgers reagiert hat, fand ich sehr geschmacklos. Ich glaube meine Sissi-Film-Romantik ist dadurch für immer verloren gegangen :wink:. Irgendwie kann ich den Attentäter nicht wirklich "böse" sein, wie Du im Nachwort sagst, waren sie sicher selbst nur Opfer.


    Ich kann nur wieder erwähnen, dass die Mischung von Handlung, Geschichte und Lebensweise sehr gut portioniert ist und es sind keine langweiligen Passagen vorhanden.


    Ulf Schiewe vielen Dank für diese tolle Leserunde.


    Ich werde noch eine Rezension schreiben und sie auch bei Thalia einstellen, das wird aber noch ein Weilchen dauern.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Gerade das letzte Kapitel war extrem spannend, obwohl man ja das Ende kennt. Hatte ich nicht wirklich erwartet

    Stimmt ! Obwohl der Kern der Geschichte bekannt war, ist es ein spannender Roman geworden. Das ist schon Kunst, ein bekanntes Geschehen so fesselnd zu niederzuschreiben.


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Auch ich möchte mich noch einmal sehr herzlich für den Roman bedanken! Die Story hat mir wirklich gut gefallen und beim Lesen keimte in mir der Wunsch auf, in Zukunft noch mehr aus der Zeitspanne rund um den ersten Weltkrieg zu lesen. Für meinen abschließenden Leseeindruck benötige ich noch ein klein wenig Zeit. Aber auf jeden Fall war mir das Lesevergnügen 4 1/2 bis 5 Sterne wert :thumleft:


    Mich hat erstaunt, bzw hatte ich mir darüber eigentlich noch nie Gedanken gemacht, dass 1914 in Bosnien die Autos noch rechtsgelenkt waren. Interessantes Detail. Ebenso erstaunlich ist es, dass die Zyanid-Kapseln scheinbar nicht funktionierten. Aber mein Mitleid hält sich da doch arg in Grenzen ヽ(ヅ)ノ Auch wenn ich zuvor noch etwas mit den Tätern mitgefiebert hatte, als sie kurz davor waren, von der Polizei und dem Geheimdienst geschnappt zu werden.


    Die Tage habe ich bei YouTube ein Video aus Gavrilo Princips Heimatstadt gesehen, in dem man auch einige seiner Nachfahren zu Wort hat kommen lassen. Und ich fand es erschreckend, dass die Menschen dort Princip nach wie vor als Nationalhelden verehren. Und dabei fiel mir auch mein ungarischer Großvater wieder ein, der sein Leben lang auf "die Serben" und ihre Gesinnung und Einstellung geschimpft hatte.


    Über die im Vorfeld an den Tag gelegte ignorante Borniertheit und Dummheit der Entscheidungsträger kann man aus heutiger Sicht natürlich nur den Kopf schütteln. Allen voran über Feldzeugmeister Oskar Potiorek. Der wurde im Nachhinein ja sogar noch, trotz seiner gravierenden Fehlentscheidungen, vom Kaiser nicht nur im Amt belassen, sondern gar noch befördert :roll: Irgendwo im Buch fiel mal der (sinngemäße) Satz: Je höher das Amt, desto dümmer der Mann. Und ich denke, da steckt erschreckend oft viel Wahrheit drin. Auch heute noch!


    Die fiktiven Figuren von Marcovic und Svjetlana haben mir sehr gut gefallen und allem einen hervorragenden Zusammenhalt gegeben. Überhaupt muss man sich beim Lesen öfter in Erinnerung rufen, dass die geschilderten dramatischen Vorfälle rund um das Attentat der grausamen Realität entsprechen, und man mitnichten nur einen komplett erfundenen Roman in Händen hält.

    Liebe Grüße von der Federfinderin :dwarf:


    Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine zutiefst kranke Gesellschaft zu sein. ~Jiddu Krishnamurti ~

  • Es ist wirklich so geschehen, dass der Fehler über die Route der Rückfahrt es Gavrilo überhaupt ermöglichte, das Attentat auszuführen. Wären sie geradeaus an ihm vorbeigebraust, hätte es nicht geklappt.

    Das ist doppelt erschreckend. :shock: Aber leider ist das Leben oft so und Zufälle entscheiden über Leben und Tod. Auch, dass beide Kugeln nicht direkt getroffen haben, sondern als Querschläger bzw. zu weit oben.

    Wie der Kaiser auf den Tod des Thronfolgers reagiert hat, fand ich sehr geschmacklos.

    Das fand ich auch unmöglich. Damit gibt er ja indirekt den Attentätern noch Recht mit dem, was sie gemacht haben. [-(


    Ulf Schiewe : habe ich es richtig verstanden, dass die vielen Hinweise auf das Attentat nicht wirklich stattfanden und nur das serbische Oberhaupt gewarnt hat und dies aber der Diplomat so hingedreht hat, dass es niemand glauben konnte? Die Figur des Markovic war ja erfunden und damit auch die deutlichen Warnungen und die Tatsache, dass sie den Attentätern eigentlich dicht auf den Fersen waren?

    2024 gelesen: 15 Bücher / 6388 Seiten


    :study: Schönwald - Philipp Oehmke

    :study: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! - Dora Heldt

  • Ulf Schiewe : habe ich es richtig verstanden, dass die vielen Hinweise auf das Attentat nicht wirklich stattfanden und nur das serbische Oberhaupt gewarnt hat und dies aber der Diplomat so hingedreht hat, dass es niemand glauben konnte? Die Figur des Markovic war ja erfunden und damit auch die deutlichen Warnungen und die Tatsache, dass sie den Attentätern eigentlich dicht auf den Fersen waren?

    Ja, das ist richtig. Außer der Warnung des serbischen Botschafters hat es nichts Konkretes gegeben. Und Markovic und seine Ermittlungen sind fiktiv, um das Buch spannender zu machen. Aber darüber hinaus sind alle Fakten authentisch, auch diverse Zitate. Dei Sache mit der Uhr für Janoczek ist so geschehen. Das heißt, FF war eine potentielle Gefahr bewusst. Aber, so wie er das sah, gab es bei öffentlichen Aufritten immer ein gewisses Risiko.

  • Ulf Schiewe : habe ich es richtig verstanden, dass die vielen Hinweise auf das Attentat nicht wirklich stattfanden und nur das serbische Oberhaupt gewarnt hat und dies aber der Diplomat so hingedreht hat, dass es niemand glauben konnte? Die Figur des Markovic war ja erfunden und damit auch die deutlichen Warnungen und die Tatsache, dass sie den Attentätern eigentlich dicht auf den Fersen waren?

    Ja, das ist richtig. Außer der Warnung des serbischen Botschafters hat es nichts Konkretes gegeben. Und Markovic und seine Ermittlungen sind fiktiv, um das Buch spannender zu machen. Aber darüber hinaus sind alle Fakten authentisch, auch diverse Zitate. Dei Sache mit der Uhr für Janoczek ist so geschehen. Das heißt, FF war eine potentielle Gefahr bewusst. Aber, so wie er das sah, gab es bei öffentlichen Aufritten immer ein gewisses Risiko.

    Was in meiner Wahrnehmung der Gipfel an Sorglosigkeit und Dummheit war, ist der Verlauf der Dinge NACH dem ersten Attentatsversuch. Das kann ja nur durch eine gewisse Schockreaktion bzw. allgemeine Verwirrung auf den Bombenwurf so gelaufen sein; wäre irgendjemand bei klarem Verstand gewesen, hätte es ja zu den Schüssen gar nicht mehr kommen können. Ich kann mir das gar nicht anders erklären.

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


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    Terry Pratchett

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    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

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    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Ich kann mir das gar nicht anders erklären.

    Es gab Interessenkonflikte zwischen den Kriegsbefürwortern und -Gegnern. Hier standen z.B. Potiorek und der Thronfolger auf anderen Seiten. Aber das die Befürworter deshalb den Tod des Thronfolgers in Kauf nehmen würden?

    Veritas temporis filia - Die Wahrheit, Tochter der Zeit (Aulus Gellius)
    :study: Daniel Kehlmann - Lichtspiel :musik:


  • Das heißt, FF war eine potentielle Gefahr bewusst. Aber, so wie er das sah, gab es bei öffentlichen Aufritten immer ein gewisses Risiko.


    Hinzu kam sicherlich auch seine tiefe Überzeugung, dass ein Habsburger nun mal nicht flüchtet, sondern sich der Gefahr zu stellen hat.

    Liebe Grüße von der Federfinderin :dwarf:


    Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine zutiefst kranke Gesellschaft zu sein. ~Jiddu Krishnamurti ~

  • Was in meiner Wahrnehmung der Gipfel an Sorglosigkeit und Dummheit war, ist der Verlauf der Dinge NACH dem ersten Attentatsversuch.

    Ja, es hätte nie dazu kommen müssen. Das war so richtig dramatisch, obwohl man den Ausgang ja wusste. Überhaupt, dass die beiden nochmal in einem offenen Auto fuhren.

    Aber das die Befürworter deshalb den Tod des Thronfolgers in Kauf nehmen würden?

    Das könnte ich mir schon vorstellen, er war ja sozusagen ein Verantwortlicher. Das hat auch Gavrllo. glaube ich, mal gesagt.


    Hier ist leider nicht mehr viel los. Dann bedanke ich mich für die interessante Leserunde bei euch allen und natürlich vor allem bei Ulf Schiewe . Du hast mit deinen Erläuterungen mir das Buch noch näher gebracht und ich habe viel über diese Geschehnisse erfahren, was ich auch nie mehr vergessen werde (im Gegensatz zum Geschichtsunterricht in der Schule). Der erste Abschnitt des Buches war etwas mühsam für mich, ich habe etwas gebraucht, um reinzukommen. Das geht mir aber sehr oft so. Dafür ist es dann immer spannender geworden und es hat mir insgesamt sehr gut gefallen.:applause:

    2024 gelesen: 15 Bücher / 6388 Seiten


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