Neil Gaiman - Snow, Glass, Apples

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Und wieder hat sich Neil Gaiman daran gemacht, eine klassische Erzählung in eine neue Richtung zu schieben. Diesmal hat er sich des Märchens „Schneewittchen“ angenommen und diese aus der Perspektive der Stiefmutter erzählt.


    Diese Stiefmutter ist zu Beginn der Erzählung die verwitwete und hoch geschätzte Regentin ihres Reichs, nachdem sie dieses vor etlichen Jahren von einem fürchterlichen Monster befreit hat – ihrer Stieftochter, deren Mutter im Kindsbett gestorben ist und die der Nachfolgerin ihrer Mutter zunächst ausgewichen ist. Ihr Vater hat die junge Frau ins Schloss geholt und dabei vermieden, auf die Ernährungsgewohnheiten seiner Tochter hinzuweisen.


    Nach einem ganz unerwarteten Twist, der auch zum Tod des Königs mit beiträgt entwickelt sich die Geschichte in deutlich identifizierbarer Weise, als ihr Anfang, wobei sie nun aber unter ganz anderen Vorzeichen steht, als zuvor.


    Die weitere Handlung möchte ich hier nicht vorwegnehmen, aber im Endeffekt kann ein altes Sprichwort über Geschichtsschreibung erklären, warum uns die Disney-Variante dieser Geschichte wesentlich geläufiger ist als diese überaus düstere Erzählung des Meister-Erzählers Gaiman.


    Die graphische Umsetzung durch Colleen Doran orientiert sich – anders als bei der letzten von Chris Riddell illustrierten Märchenadaption durch Gaiman – stark an der Sandman-Optik, was zu dieser Erzählung hervorragend passt. Für Gaiman-Fans und Märchenfreunde ein wunderbares Hardcover-Geschenk. Nach der eigentlich Erzählung gibt es auch noch einige Skizzen zusammen mit Kommentaren zu den Ideen der graphischen Umsetzung. Eine nette kleine Bibliotheksbereicherung.