Margaret Owen - Knochendiebin / The merciful Crow

  • Klappentext


    Die junge Magierin Stur aus der Krähen-Kaste kennt nur ein Gesetz: Beschütze die Deinen! Denn von den übrigen Kasten werden die Krähen geschmäht. Dabei versorgen sie Sterbende und Tote, ein wichtiger Dienst in einem Land, in dem die Sündenseuche wütet. Als Sturs Familie für eine Bestattung zum Königspalast gerufen wird, geschieht Unerwartetes: Der angeblich tote Prinz Jasimir will ihre Hilfe! Um die böse Herrscherin zu stürzen, müssen er und sein Leibwächter Tavin Verbündete treffen – unter Sturs Obhut. Aber kann sie dem Prinzen und seinem besten Freund wirklich trauen?


    Eine Geschichte über Verlust und Vergeltung, über Verzicht und Veränderung, über den Willen zu überleben – und zu lieben!


    Meine Meinung


    Fantasygeschichten im Jugendbuch Bereich gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer - aber das hier sticht meiner Meinung nach sehr positiv heraus und ich war absolut begeistert und bin von Anfang bis Ende an den Seiten geklebt.


    Das System der Kasten im Land Sabor ist anfangs vielleicht etwas verwirrend, aber man bekommt eigentlich recht schnell einen Überblick und findet sich gut zurecht. Perfekt dafür ist auch die Übersicht aller Kasten vorne im Buch und die jeweilige Gabe, die sie beherrschen.

    Die Krähen Kaste hat allerdings kein Geburtsrecht und zu ihnen gehört die 16jährige Protagonistin Stur. Der Name ist bei ihr Programm, denn sie weiß sehr gut ihren Kopf durchzusetzen, hält sich dabei aber immer loyal an das Gesetz ihrer Rotte, zu dem vor allem zählt, alles zu tun, damit sie überleben.

    Das ist nicht immer einfach, denn die Krähen sind mehr oder weniger vogelfrei. Allerdings sind sie auch die einzigen, die gegen die gefürchtete "Sündenseuche" immun sind und deshalb es ihre Aufgabe ist, diese Todkranken zu erlösen. Barmherzigkeit ist der Leitgedanke ihrer Pflicht, die Erlösung der Seuchenopfer vor den Qualen, bevor es zu Ende geht. Was natürlich an ein heikles Thema erinnert, auch wenn es nicht direkt thematisiert wird. Ich musste jedenfalls direkt daran denken.

    Ein bisschen erinnert mich ihre Rolle der Krähen auch an die Henker und Totengräber im Mittelalter, deren Dienste immer erhofft, aber deren Gegenwart und Person als geringwürdig betrachtet wurden.

    Auch Stur und ihre Rotte sind nämlich ständigen Drohungen und Verspottungen ausgesetzt, gegen die sie sich kaum wehren können.


    Während alle anderen Kasten den Vorteil einer Gabe besitzen, können die Krähen allerdings auch etwas außergewöhnliches, nämlich mithilfe von Knochen diese Gaben stehlen. Nur besondere Hexer und Hexerinnen sind dieser Macht fähig und sie beziehen sie meist aus den Zähnen der Verstorbenen.

    Diese Idee fand ich ziemlich cool und wird auch sehr gut erklärt und eingesetzt. Ebenfalls die Namen der Krähen wie eben Stur, aber auch Scheusal oder Galgenstrick fand ich toll und man gewöhnt sich auch recht schnell daran.


    Die Handlung geht gut voran, mal mit etwas mehr Tempo, mal weniger, aber immer mit Spannung und überraschenden Wendungen.

    Sturs Leben ändert sich nämlich schlagartig, als ihre Rotte aus dem Königshaus in Dumosa zwei Seuchenopfer holen sollen. Endlich bietet sich ihr und dem Krähenclan eine Chance, als Kaste anerkannt und geschützt zu werden, doch ihre Hoffnungen sind an waghalsige Bedingungen geknüpft.

    Der Weg, den Stur gehen muss, ist von Ängsten und Überwindungen geprägt und sie wächst stetig mit ihren Aufgaben. Ihr Leben lang musste sie sich als Außenseiterin wahrnehmen und die Schmähungen erdulden, hat dadurch aber nie aufgegeben, für Gerechtigkeit zu kämpfen. Ich hab sie sehr ins Herz geschlossen,weil sie beharrlich ihrem Ziel folgt und dabei immer die Interessen ihres Clans im Auge hat.


    Schön hierbei definitiv auch die Karte im Buch, über die man ihre Abenteuer sehr gut mitverfolgen kann.


    Es kommt natürlich auch eine kleine Liebesgeschichte vor, die aber erstmal kaum im Fokus steht und erst gegen Ende an Bedeutung gewinnt. Hier verzichtet die Autorin zum Glück auf die üblichen Klischees und Kindereien - auch wenn Stur hier erst 16 Jahre alt ist, zeigt sie eine, durch ihr Leben geprägte, Reife. Ein bisschen Romantik gibts dann zwar schon, aber im erträglichen Rahmen, zumindest für mich und ich fand es erfrischend berührend, weil es ehrlich und echt gewirkt hat.


    Die einzige, winzig kleine Kritik ist vielleicht, dass Sturs Gedanken sich manchmal wiederholt haben, was nicht unbedingt nötig gewesen wäre - es kann aber auch sein dass ich einfach zu ungeduldig war, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht :D

    Insgesamt war ich sehr begeistert und ich freu mich schon mega auf den zweiten Band!


    Mein Fazit: 5 Sterne

  • Ein toller Weltentwurf mit sympathischen Figuren und einem enormen Lesesog!


    Klappentext

    „Die junge Magierin Stur aus der Krähen-Kaste kennt nur ein Gesetz: Beschütze die Deinen! Denn von den übrigen Kasten werden die Krähen geschmäht. Dabei versorgen sie Sterbende und Tote, ein wichtiger Dienst in einem Land, in dem die Sündenseuche wütet. Als Sturs Familie für eine Bestattung zum Königspalast gerufen wird, geschieht Unerwartetes: Der angeblich tote Prinz Jasimir will ihre Hilfe! Um die böse Herrscherin zu stürzen, müssen er und sein Leibwächter Tavin Verbündete treffen – unter Sturs Obhut. Aber kann sie dem Prinzen und seinem besten Freund wirklich trauen?“


    Gestaltung

    Mir gefällt das Cover total gut, weil es mal etwas anderes ist und sich von den sonstigen Covern auf dem Jugendbuch-Fantasy-Markt abhebt. Das düstere Schloss im Hintergrund sowie die Umhangverhangene Gestalt im Bildvordergrund sehen ein wenig unheimlich und angsteinflößend aus. Gleichzeitig ziehen sie meine Blicke aber auch magisch an. Die Krähen, die das Schloss umgeben und die roten Flammen betonen diesen Effekt nochmals. Mir gefällt es richtig gut!


    Meine Meinung

    Das Buch wird damit beworben, dass es für Leigh Bardugo-Fans wie gemacht ist. Natürlich muss ich es dann unbedingt lesen! In „Die Knochendiebin“ geht es um Stur, eine Magierin aus der Krähen-Kaste, die Sterbende und Tote versorgen. Daher wird Stur mit ihrer Familie zum Palast gerufen, um dort eine Bestattung auszurichten. Allerdings erleben sie eine Überraschung, denn Prinz Jasimir braucht Sturs Hilfe, denn der Prinz und sein Leibwächter Tavin müssen Verbündete treffen, um die böse Herrscherin zu stürzen…


    Den Weltentwurf von die „Knochendiebin“ fand ich richtig toll, denn in dem Buch gibt es verschiedene Kasten, in die die Menschen eingeteilt werden. Gleichzeitig durchzieht eine gefährliche Seuche das Land, gegen nur die Krähen-Kaste immun ist. Die Kombination der verschiedenen Kasten und deren besondere Fähigkeiten sowie Aufgaben haben mir persönlich richtig gut gefallen, weil sie divers, vielfältig und richtig spannend waren. Zugleich sorgt die Verachtung, die die anderen Kasten den Krähen entgegenbringen, für Spannung aufgrund des Konfliktpotentials. Ich habe diese Welt gerne Seite um Seite erkundet und genauer kennen gelernt, denn das Magiesystem dieser Welt hat mich sehr neugierig gemacht.


    Protagonistin Stur fand ich auch richtig cool, weil sie in der Kaste der Krähen eine besondere Fähigkeit besitzt. Sie kann kurzzeitig die Gabe von Toten übernehmen. Stur ist dabei eine starke Persönlichkeit, die sich nicht unterkriegen lässt und die hartnäckig, eigensinnig, beharrlich und entschlossen ist. Dennoch zeigt auch sie eine verletzlichere, weichere Seite, wodurch sie in meinen Augen sehr menschlich wird.


    Dann gibt es da noch Jasimir den Prinzen und Tavin, den Leibwächter des Prinzen. Auch diese beiden Figuren mochte ich richtig gerne, wobei vor allem Tavin mein Herz geraubt hat. Tavin würde sein Leben für den Prinzen geben und ist so aufopferungsvoll. Gleichzeitig ist er mutig und hat auch gerne mal einen etwas bissigen Spruch auf den Lippen, wodurch er die Geschichte ein wenig auflockert. Jasimir mochte ich auch gerne, wobei sich dies tatsächlich erst im Laufe der Geschichte entwickelt hat. Zu Beginn wusste ich nicht so recht, was ich von ihm halten sollte, aber er hat sich echt gemacht!


    Besonders toll fand ich auch, dass die Geschichte aus Sturs Sicht erzählt wird und dass sie Jasimir und Tavin erst nicht so recht über den Weg traute. So erging es mir nämlich ähnlich und ich war zunächst immer skeptisch bei den beiden, habe ihre Worte und Taten hinterfragt. Doch auch durch das Abenteuer und die Quest, die die drei bestreiten, wird die Handlung ungemein spannend. Stur stellt sich einigen Herausforderungen und überwindet viele Schwierigkeiten, die dafür sorgen, dass in der Geschichte immer etwas los ist und ich gar nicht aufhören konnte zu lesen.


    Fazit

    Die „Knochendiebin“ ist ein Auftaktband, der mich auf ganzer Linie überzeugt hat. Zum einen fand ich diee Magie und den Weltentwurf mit den verschiedenen Kasten richtig fesselnd, da es Spannungen zwischen den Kasten gibt und die Fähigkeiten der Menschen interessant sind. Stur ist eine tolle Protagonistin, die gleichzeitig stark und menschlich ist. Die Unsicherheit, ob sie Jasimir und Tavin trauen kann, hat mir beim Lesen Spaß gemacht, weil ich mir selber auch nicht sicher war und die beiden gemeinsam mit Stur genauer kennen gelernt habe. Die Handlung ist ein reines Abenteuer, das mit Betrug, zu überwindenden Schwierigkeiten und einigen Herausforderungen für einen enormen Lesesog sorgt!

    5 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    1. Die Knochendiebin

    2. The Faithless Hawk (erscheint voraussichtlich 2020 auf Englisch)

    3. ???

  • Inhalt:
    Die junge Magierin Stur aus der Krähen-Kaste kennt nur ein Gesetz: Beschütze die Deinen! Denn von den übrigen Kasten werden die Krähen geschmäht. Dabei versorgen sie Sterbende und Tote, ein wichtiger Dienst in einem Land, in dem die Sündenseuche wütet. Als Sturs Familie für eine Bestattung zum Königspalast gerufen wird, geschieht Unerwartetes: Der angeblich tote Prinz Jasimir will ihre Hilfe! Um die böse Herrscherin zu stürzen, müssen er und sein Leibwächter Tavin Verbündete treffen – unter Sturs Obhut. Aber kann sie dem Prinzen und seinem besten Freund wirklich trauen?

    Rezension:
    Als Sturs Rotte in den Königspalast von Sabor befohlen wird, um zwei an der Sündenseuche erkrankte Lordlinge zu erlösen, hätte sie niemals damit gerechnet, dass es sich dabei um den Kronprinzen Jasimir und dessen Leichwächter Tavin handeln würde.
    Doch die beiden sind ganz und gar nicht krank, sondern brauchen die Hilfe der Krähen, um aus der Reichweite von Königin Rhusana zu kommen, denn diese trachtet nach dem Leben des Prinzen.


    "Knochendiebin" ist der Auftakt von Margaret Owens die zwölf Kasten von Sabor Dilogie, der aus der personalen Erzählperspektive der sechzehn Jahre alten Stur erzählt wird.


    Stur ist eine Knochendiebin, was bedeutet, dass sie das Flüstern in Knochen und Zähnen hören und sich die Macht dieser Objekte zu nutzen machen kann. Mit einem Phönix-Zahn kann sie beispielsweise Feuer entfachen, während ein Spatzen-Zahn sie vor Blicken verbergen kann.
    Als Knochendiebin wird sie zur Flügelherrin ausgebildet, um selber mal eine Rotte führen zu können, und Stur macht ihrem Namen alle Ehre. Sie ist sehr starrköpfig, mutig und entschlossen. Sie kann für sich selbst einstehen und das mochte ich richtig gerne!
    Mit dem Prinzen Jasimir und seinem Leibwächter Tavin lernen wir einen Phönix und einen Habicht kennen, die mit Stur durch Sabor reisen, um Königin Rhusana zu entgehen, die es auf Jasimir abgesehen hat. Auch die beiden haben mir sehr gut gefallen, auch wenn sie ein wenig blass geblieben sind.
    Die Liebesgeschichte nimmt in "Knochendiebin" nicht viel Raum ein, was mir sehr gut gefallen hat! Sie war zwar da, drängte sich aber absolut nicht in den Vordergrund. Und auch den Love-Interest mochte ich sehr, weil ich erst vermutet hatte, dass Stur sich in jemand anderen verlieben würde.


    In Sabor gibt es zwölf Kasten, die Vogelnamen tragen. So gibt es die herrschenden Phönixe, die Pfauen, Schwäne, Tauben, Habichte, Kraniche, Eulen, Geier, Möwen, Pirole, Spatzen und die Krähen. Alle Kasten sind angesehener als die Krähen, die sich um die an der Sündenseuche erkrankten Einwohner von Sabor kümmern. Alle Kasten sind hier auf die Krähen angewiesen und doch werden die Krähen verachtet und gemieden. Als der Prinz Sturs Rotte um Hilfe bittet, handelt Stur einen Eid aus, der hoffentlich die Lage der Krähen in Sabor verbessern wird, doch bis dahin liegt ein weiter Weg vor den Charakteren!

    Die Welt an sich fand ich eigentlich richtig spannend! Vorne im Buch gibt es eine tolle Karte und eine Übersicht der Kasten, doch ich fand es dann sehr schade, dass die Welt im Buch nicht großartig erklärt wird. So bleiben viele Fragen, beispielsweise was es mit der Sündenseuche auf sich hat, offen.
    Das hat mich doch sehr gestört, eben weil mir das wenige, was wir über die Welt erfahren haben, echt gut gefallen hat, doch leider wurde für meinen Geschmack hier sehr viel Potenzial verschenkt!


    Auch die Handlung konnte mich nicht wirklich begeistern, denn diese fand ich ziemlich langatmig.
    Stur, Tavin und Jasimir sind sehr lange auf der Flucht vor ihren Verfolgern und diese Flucht hat viel Raum eingenommen. Zu Beginn war es ja noch einigermaßen spannend, aber irgendwann zog sich die Handlung doch sehr, was ich echt schade fand! Die letzten fünfzig Seiten haben mir aber noch mal richtig gut gefallen! Es gab noch eine überraschende Wendung und das Ende ist ziemlich rund für einen Auftakt. Mir schon fast zu rund, weil ich noch nicht weiß, ob ich die Reihe weiterlesen werde.
    Einerseits bin ich gespannt, wie es mit Stur, Tavin und Jasimir weitergehen wird, und ich hoffe auch darauf, dass die Welt ein wenig mehr erklärt wird, aber mir fehlt gerade der Reiz weiterzulesen, was vielleicht mit einem Cliffhanger anders gewesen wäre.


    Fazit:
    Vielleicht bin ich mit zu hohen Erwartungen an "Die zwölf Kasten von Sabor - Knochendiebin" von Margaret Owen herangegangen, denn leider konnte mich dieser Auftakt nicht begeistern.
    Die Charaktere blieben mir zu blass, die Welt wurde mir zu wenig erklärt und auch die Handlung war mir etwas zu langatmig.
    Ich habe deutlich mehr erwartet und vergebe deshalb drei Kleeblätter.

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