James Goss - The Hope

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Megwyn Jones sitzt seit Jahren in einem Walisischen Gefängnis, denn sie wird für das Verschwinden und die wahrscheinliche Ermordung mehrerer Kinder verantwortlich gemacht, um die sie sich einst in einem abgelegenen Kinderheim im Naturschutzgebiet Snowdonia gekümmert hat. Dieses Heim, in das Kinder geschickt wurden, mit denen die Eltern oder Erzieher überhaupt nicht zurechtkamen, hieß The Hope.


    Seit ihrer Inhaftierung hat Megwyn niemals zugegeben, dass sie etwas mit dem Tod der Kinder zu tun haben könnte, auch wenn einige sehr indikative Photographien aufgetaucht sind. Colbourne, der Hauptermittler, der unter anderem ein erfolgreiches Buch aus dem Fall herausgemolken hat lässt keine Gelegenheiten aus an Jubiläen und Jahrestagen immer wieder an „die meistgehaßte Frau Britanniens“ zu erinnern, wozu er auch immer wieder die Angehörigen der Vermißten aktiviert.


    Doch nun ist Megwyn sterbenskrank und ihr behandelnder Arzt – Owen Harper – kann nicht umhin seine Patientin in erster Linie als Mensch zu betrachten und nicht als ein Monster, obwohl Sergeant Andy Davidson, der zu ihrem Schutz abgestellt worden ist, dies ganz anders sieht. Darum reagieren die beiden auch sehr unterschiedlich, als Megwyn nach all den Jahren und kurz vor ihrem Tod verkündet, dass sie reinen Tisch machen und den Angehörigen ihre Vermißten wiederbringen möchte.


    Mit einem gewissen Presserummel werden Colbourne und die Angehörigen in den Snowdonia National Park gebracht, wo Megwyn sie in ein abgelegenes Moorgebiet führt. Und dann steigt auf einmal ein undurchdringlicher Nebel auf und es entfalten sich Ereignisse, mit denen wirklich keiner rechnen konnte.


    Was geschieht mit Kindern, die „die Gesellschaft“ nicht in den Griff bekommt. In Großbritannien ist das im Moment ein sehr großes Thema in der Presse, aber die Beobachtung, dass man sie von offizieller Seite eher versucht aus dem Bereich der öffentlichen Aufmerksamkeit zu schaffen, als ihnen zu helfen, kann man sicherlich auch in anderen Ländern machen. Und das ist auch eine der Kernfragen in dieser Geschichte, in der es aber auch ganz entscheidend um Leben und Tod geht. Owen Harper ist zu diesem Zeitpunkt bereits tot – ein Problem, dass ja auch schon in anderen Hörbüchern um ihn mit Erfolg thematisiert wurde. Hier noch einmal auf eine ganz andere Art.


    Verstörend und wenig SF-haft. Aber immer noch (sehr düster) humorvoll.