Jeremy Lachlan - Die Wiege aller Welten / Jane Doe and the Cradle of All Worlds

  • Was für eine erfrischende Protagonistin!


    Klappentext

    „Wir betreten das Schloss freiwillig.

    Wir betreten das Schloss unbewaffnet.

    Wir betreten das Schloss allein.


    Diese drei Gesetze hängen in jedem Haus in Bluehaven und jeder Bewohner kennt sie. Denn das Schloss ist der Eingang zu den Anderwelten. Und wer mutig genug ist, geht hinein, um dort Abenteuer zu erleben. Viele Jahrhunderte lang war das so. Doch vor vierzehn Jahren, in der Nacht des großen Bebens, hat das Schloss plötzlich John White und seine kleine Tochter Jane ausgespuckt. Seitdem ist das Tor verschlossen. Erst an dem Tag als die wütenden Inselbewohner Jane vor Gericht stellen wollen, erbebt die Erde erneut …“


    Gestaltung

    Das Cover finde ich richtig toll, weil die verschiedenen Grüntöne dem Bildmotiv eine gewisse Tiefe verleihen und sie toll miteinander harmonisieren. Die Tür, die am Ende eines langen Weges aus Treppen auf den Betrachter wartet, passt sehr gut zur Geschichte. Dabei gefällt es mir besonders gut, dass die Tür eingerahmt wird von den Ranken am linken und rechten Bildrand, welche in kleine Tannen zu münden scheinen. Das Highlight sind definitiv die pinken Hervorhebungen, da diese metallisch schimmern.


    Meine Meinung

    Als großer Fan von Fantasy- und Abenteuergeschichten, hatte mich der Klappentext von „Die Wiege aller Welten“ bereits mit den ersten Zeilen. In dem Buch geht es um den Ort Bluehaven, in dem ein Schloss den Eingang zu den sogenannten Anderwelten markiert. Es gibt Regeln für das Betreten des Schlosses und der Anderwelten. Doch seit nach einem Beben Jane und ihr Vater aus dem Schloss kamen, sind die Türen verschlossen. Als Jane Jahre später vor Gericht gestellt wird, bebt der Boden wieder, wie damals, als sie aus dem Schloss kam…


    Der Schreibstil von Jeremy Lachlan hat mir richtig gut gefallen, denn der Autor hat eine lockere Art die Geschichte zu erzählen. Die Sätze sind nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang und zu verschachtelt. Dabei bedient er sich einer jugendlichen Sprache, die modern ist und sich trotzdem ganz toll in das fantasyreiche Setting einfügt. Ich denke, dass auch Leser im Alter ab zwölf Jahren super mit dem Stil zurechtkommen und ihre wahre Freude an der Geschichte haben werden.


    Jane ist eine richtig coole Protagonistin! Sie ist alles andere als das typische Mädchen und das war beim Lesen total erfrischend. Jane ist klug, gewitzt und in gewisser Weise auch frech, denn sie weiß sich auszudrücken. So ist sie wunderbar schlagfertig und lässt sich nichts so einfach gefallen. Ihre Art hat mir beim Lesen große Freude bereitet und mehr als einmal dachte ich mir, dass ich mir von Jane eine Scheibe abschneiden sollte. Toll ergänzt wird sie von zwei weiteren Charakteren, die sich ebenfalls im Schloss befinden.


    Alle Bewohner von Bluehaven glauben, dass Jane und ihr Vater für die zahlreichen Erdbeben verantwortlich sind, die den Ort heimsuchen. Deswegen hat es das junge Mädchen nicht gerade leicht. Über die Handlung möchte ich gar nichts Näheres verraten, denn mich hat sie komplett in den Bann gezogen mit all den Überraschungen und der großen Portion Spannung. Der Klappentext kratzt im Endeffekt nur an der Spitze des sprichwörtlichen Eisbergs, denn die Handlung von „Die Wege aller Welten“ bietet so viel mehr!


    Besonders gut gefallen hat mir die simple, aber grandiose Idee der Anderwelten. Durch ein Schloss kann man in unendlich viele andere Welten gelangen und dort alle möglichen Abenteuer erleben. Dies hat mir unglaublich gut gefallen, weil der Aufbau der Welt somit einerseits leicht zu verstehen ist, andererseits aber unendlich viele Möglichkeiten bietet, wenn man erstmal das Schloss betreten hat.


    Fazit

    Mir hat „Die Wiege aller Welten“ unglaublich gut gefallen, denn die Grundidee eines Schlosses, das den Weg zu vielen anderen Welten eröffnet, ist total genial. Die Handlung ist vielfältig, überraschend und voller Spannung. Protagonistin Jane ist dabei ein wahres Highlight, denn sie ist kein typisches Mädchen und mit ihrer Art total erfrischend. Ich bin nach dem Ende sehr gespannt, wie die Geschichte weitergehen mag!

    5 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    1. Die Wiege aller Welten

    2. ???

  • Die Wiege aller Welten - Jeremy Lachlan


    Loewe Verlag

    400 Seiten

    Fantasy

    Band 1

    09. Oktober 2019


    Inhalt:


    Wir betreten das Schloss freiwillig.
    Wir betreten das Schloss unbewaffnet.
    Wir betreten das Schloss allein.


    Diese drei Gesetze hängen in jedem Haus in Bluehaven und jeder Bewohner kennt sie.
    Denn das Schloss ist der Eingang zu den Anderwelten.

    Und wer mutig genug ist, geht hinein, um dort Abenteuer zu erleben.

    Viele Jahrhunderte lang war das so. Doch vor vierzehn Jahren, in der Nacht des großen Bebens, hat das Schloss plötzlich John White und seine kleine Tochter Jane ausgespuckt. Seitdem ist das Tor verschlossen.

    Erst an dem Tag als die wütenden Inselbewohner Jane vor Gericht stellen wollen, erbebt die Erde erneut …


    Meinung:


    Ein Schloss. Eine Wiege. Viele Welten, Tore, Abenteuer, Geschichten.

    Ein verfluchtes Mädchen, das sie alle retten soll.

    Schlüssel, Gefahren, Freundschaft.

    Eine Beschützerin, die ihrer Bestimmung folgt.

    Und ein unsterblicher, übermächtiger Feind.

    Dieses Buch ist atemberaubend. Filmreif.


    Ich habe ein Kinderbuch erwartet.

    Ein leichtes Abenteuer zum Abschalten. Ein Eintauchen in eine fremde Welt.

    Doch was ich bekommen habe, ist so viel mehr.

    Eine Reise ins Ungewisse. Ein mitreißender Fluss an Eindrücken und eine Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann. Jane White, Bluehaven, Erdbeben und Klagefeste.

    Gott, ich finde kaum Worte für diese Geschichte.


    Jane White ist eine Ausgestoßene. Ein verfluchtes Kind.

    Sie wohnt mit ihrem stummen Dad in einem verrotteten Keller, abgeschottet von der Welt, weil die Bewohner Bluehavens in ihr die Wurzel allen Übels sehen.

    Weil sie vor 14 Jahren das Schloss, das Wahrzeichen ihrer Insel, zum Erliegen gebracht hat.

    Das Schloss, das wie ein Gott verehrt wird, weil es den Menschen einen Ausweg aus ihrem tristen Alltag bietet.
    Weil es die Freiheit verspricht als Held zurückzukehren. Und Jane hat den Menschen diese Freiheit genommen.

    Obwohl sie sich kaum daran erinnert.


    Jane‘s Abenteuer beginnt aufregend, steigert sich im Schloss, schraubt sich monumental in die Höhe, wirft mit neuen Kreaturen um sich und lässt einem kaum Luft zum Atmen.

    Und das liegt zum Einen an diesem unfassbar guten Schreibstil. An der Ich-Perspektive, aus Janes Sicht.

    An den angedeuteten Sätzen, die sich wie Gedanken anfühlen.

    Und an dem wirklich genialen Humor der Protagonistin.


    Zitat

    „Glaube fast, sie mag dich nicht“, murmelt Hickory und mir schwant, dass er recht hat.

    Immerhin bin ich ich. Jane White mit den Gruselaugen. Was ich brauche, ist ein Hut oder so was in der Art.
    Einer, auf dem steht: Ich bin kein Monster, werde nur falsch verstanden. Ich könnte ihn dauernd tragen.

    Die Menschen mögen Hüte, oder?“

    (Seite 209)


    Aber es ist nicht nur der subtil eingesetzte Sarkasmus, der Jane so sympathisch macht.
    Sie versucht das Beste aus einer unmöglichen Situation zu machen. Sie ist nicht übermäßig optimistisch, aber auch nicht wirklich negativ eingestellt. Und vor allem Dingen: Sie agiert in meinen Augen nicht wie eine 14-jährige.

    Jane ist klug und einfallsreich. Genau wie ihre einzige Freundin Violet.

    Das, was dieses Mädchen auf dem Kasten hat, war erschreckend und beeindruckend zugleich. Ich mochte sie sofort.


    Mal abgesehen von den Protagonisten ist aber auch die Welt, in der sie leben und das, was ihnen die Zukunft bringt, unglaublich facettenreich. Janes Weg führt sie ins Schloss.
    Ein Ort, an dem einfach ALLES passieren kann. Und an dem gefühlt auch ALLES passiert. So viele Möglichkeiten.

    So viele Situationen. Der Autor schneidet sie alle an. Es gab keinen Moment, an dem ich nicht an den Seiten kleben wollte. Lederschädel, Phantasmen, Blechköter, Ekelfische, Wasser- und Schneelawinen.

    All das in einer Umgebung, die mich an die Ruinen von Mordor erinnert hat. Gekreuzt mit den Wundern von Narnia. Bombastisch. Ich freue mich sehr auf Band 2.


    Fazit:


    Was der Autor hier geschaffen hat, ist ganz ganz großes Kino.

    Ein Abenteuerfilm, der sich in deinem Kopf abspielt - mit allem was dazu gehört. Flüche, Action, Ungeheuer, Dramatik ohne Ende, eine Suche ohne genaues Ziel, Ungewissheiten hinter jeder Ecke und sowohl wahnwitzige Dia- als auch Monologe. Sympathisch, starke Protagonisten, die mich an Simbas Mentalität aus „Der König der Löwen“ erinnern.

    „Gefahr? Ich hab keine Angst vor Gefahr. Hörst du mich Gefahr?

    Ich lach dir ins Gesicht.“

    Unbedingt lesen!


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Jeremy Lachlan - Die Wiege aller Welten“ zu „Jeremy Lachlan - Die Wiege aller Welten / Jane Doe and the Cradle of All Worlds“ geändert.