Marie Brunntaler - Wolf

  • Als 1820 in Schrötten im Schwarzwald ein Junge aufgegriffen wird, nehmen sich zuerst die Mönche des nahe gelegenen Klosters seiner an und nennen ihn Gabriel. Doch dann wird er in die Obhut der Familie Steinhauer gegeben. Auf dem Hof macht er sich nützlich, fällt aber durch sein seltsames Wesen auf. Er kann sich nicht erinnern, wie er heißt oder woher er kommt. Auch kann er nicht erklären, wo er die umfangreichen medizinischen Kenntnisse erlangt hat, die er besitzt.
    Durch seine Art verdreht er schon bald den Frauen des Dorfes den Kopf. Als sich die Bäuerin des Hofes in ihn verliebt, bahnt sich langsam eine Katastrophe an, die ungeahntes zu Tage bringen wird.

    Dieser Roman fasst auf wenigen Seiten atmosphärisch dicht das harte Leben der Bauern und Dorfbevölkerung der damaligen Zeit zusammen. Man spürt als Leser schnell, dass hier mehr hinter der Handling stecken muss, als die äußere Fassade einen glauben macht. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.
    Kein gewöhnliches Buch, das zu lesen sich in jedem Fall lohnt.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • "Wolf" von Marie Brunnthaler ist ein ruhiges aber sehr vielschichtiges Buch, das in klaren Sätzen und gut lesbarer, fast schon schlichter Sprache geschrieben ist.


    Es spielt in einem kleinen Schwarzwalddorf zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Autorin vermittelt schon auf den ersten Seiten ausgesprochen gut die düstere Stimmung, die in dem Dorf herrscht. Sie schildert ihre Charaktere plastisch und fein gezeichnet und all das gelingt ihr in dieser dichten Schreibweise, die ohne unnötige Worte auskommt. Das Buch erhält dadurch viel Athmosphäre und befaßt sich fast schon beiläufig mit großen gesellschaftlichen Themen. In einem sehr durchdacht angelegten Spannungsbogen geht es um den Umgang mit traumatischen Erlebnissen, um Vertuschung und Rache, um Vorverurteilung andersartiger Menschen, um Liebe und Verführung und nicht zuletzt um die Arroganz und Verlogenheit mancher Kleriker.

    Im Verlauf der Handlung ergeben sich manche überraschende Wendungen und zum Ende hin wird das Buch nochmal richtig spannend. Die letztendliche Auflösung der einzelnen Erzählstränge ist absolut vorstellbar und stimmig, was mir sehr gut gefallen hat.


    Marie Brunnthaler gelingt die Darstellung der genannten Themen so einleuchtend, dass sich mir förmlich aufgedrängt hat, wie wenig sich in mancher Hinsicht in den letzten 200 Jahren geändert hat. Beinahe nebenbei habe ich während des Lesens den Stoff ins Heute transferiert, ohne dabei die Handlung aus den Augen zu verlieren. Das hat mir an diesem Buch so besonders gut gefallen, das hat es für mich so speziell gemacht.


    Mein Fazit: insgesamt ein sehr gelungener Roman, der mich überzeugt hat und den ich schnell und gerne gelesen habe. Fünf :bewertung1von5: und eine klare Leseempfehlung von mir.

  • Klappentext:

    Schrötten im Südschwarzwald, 1820: Ein verwilderter Knabe wird aufgefunden, niemand weiß, woher er kommt. Man gibt den Halbwüchsigen der Bauernfamilie Steinhauer in Obhut, wo er seine Umgebung durch seine Schönheit und Anmut sogleich fasziniert. Auch besitzt er erstaunliche Kenntnisse in der Naturheilkunde und rettet damit der jungen Maria Steinhauser das Leben. Mehr und mehr Dorfbewohner scheinen dem wundersamen Charme Gabriels zu erliegen. Als sich dann auch die Bäuerin Steinhauer heimlich in Gabriel verliebt, spitzen sich die Ereignisse zu und bringen so manchem Schröttener den Tod. Und die Fragen, die alle Schwarzwälder umtreibt, werden immer drängender: Wer ist dieser Fremde, wo kommt er her, und was führt er im Schilde?


    Autorin:

    Marie Brunntaler wurde in Menzenschwand im Südschwarzwald geboren und verbrachte ihre Kindheit als Bauernmädchen. Sie studierte Biologie und arbeitete später als Sachbearbeiterin für Landschaftsplanung in Heidelberg und Bonn. Heute lebt sie mit ihrem Sohn in der Nähe der Schweizer Grenze. Nach ihrem Debüt Das einfache Leben ist Wolf ihr zweiter Roman.


    Allgemeines:

    Erscheinungsdatum: 13. September 2019

    Seitenanzahl: 240

    Verlag: Eisele Verlag


    Eigene Meinung:

    Mir fällt es etwas schwer zu diesem buch eine Rezension zu schreiben. Mir hat die Schreibart von Marie Brunntaler unheimlich gut gefallen. Sie hat Talent dafür Stimmungen einzufangen, so dass man sich wirklich im Geschehen befindet. Die Stimmung passt auch sehr zu dieser etwas ungewöhnlichen Geschichte, die dort erzählt wird. Es ist ein eher unaufgeregtes Buch, was aber viel von den Geheimnissen und den Dramen der Protagonisten lebt. Genau da hat es mich so ein wenig verlassen.

    Ich konnte mit Gabriel nicht wirklich viel anfangen. Klar, ihn scheint ein Geheimnis zu umgeben, allerdings weiß man lange nicht, ob das Buch eher mystisch angelegt ist oder nicht. Das hat mich beim Lesen irgendwie gestört. Habe ich da Mystery oder einen realistischen Roman vor mir? Ich wusste es nicht und irgendwie hat mich dann der Reiz der Geschichte verlassen.


    Fazit: Eine in jedem Fall sehr schön erzählte Geschichte. Die Schreibweise der Autorin gefällt mir wahnsinnig gut, ich konnte allerdings mit dem, was dann erzählt wurde allerdings nicht so viel anfangen.:bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • …da dürfte niemand auf der Welt berechtigte Kritik üben. Und dann noch beleidigt sein, wenn ich eine Rezension lese und einen Rechtschreibfehler entdecke.

    Eines steht fest: Rechtschreibfehler sind Rechtschreibfehler und bleiben Rechtschreibfehler.

    Wie wäre es mit: Danke, dass du mich auf den Fehler aufmerksam gemacht hast.

    Vielleicht solltet ihr in eure berühmten Rezensionsrichtlinien das mehrmalige, auf Fehler achtende Lesen aufnehmen.

  • Vielleicht solltet ihr in eure berühmten Rezensionsrichtlinien das mehrmalige, auf Fehler achtende Lesen aufnehmen.

    Ich lese meine eigenen Rezensionen mehrmals, bevor ich sie veröffentliche. Und trotzdem passiert es, dass ich Tippfehler übersehe, bzw. erst bemerke, nachdem die Editierzeit abgelaufen ist.

    Meines Wissens steht auch in den Rezensionsrichtlinien nicht, dass nur promovierte Germanisten Beiträge schreiben dürfen:!:

    Und dann noch beleidigt sein,

    Wer ist denn beleidigt?

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich lese meine eigenen Rezensionen mehrmals, bevor ich sie veröffentliche. Und trotzdem passiert es, dass ich Tippfehler übersehe, bzw. erst bemerke, nachdem die Editierzeit abgelaufen ist.

    Meines Wissens steht auch in den Rezensionsrichtlinien nicht, dass nur promovierte Germanisten Beiträge schreiben dürfen:!:

    Wer ist denn beleidigt?

    Ein Tippfehler ist ein unerkannt gebliebener Rechtschreibfehler bei maschinengeschriebenen Texten, der nicht durch Unkenntnis der richtigen Schreibweise entstanden ist, sondern durch mangelnde Konzentration bei der Texteingabe mittels Tastatur. Zum Thema Athmosphäre


    …nur promovierte Germanisten

    Natürlich nicht. Grundsätzlich sind geschrieben Texte anders zu bewerten als gesprochene.

    Eure Reaktion ist nicht verhältnismäßig, denn wenn Rechtschreibfehler keine Bedeutung haben, muss man sich nicht dermaßen "aufregen".

  • Und dann noch beleidigt sein,

    Niemand ist beleidigt. Auch beim geschriebenen Texten macht aber der Ton die Musik. Und eine Rechtschreibkorrektur als alleinige Reaktion auf eine Rezension finde auch ich ein bisschen fehl am Platz. Zumindest ein "Danke für die Rezi... mir ist da eine Kleinigkeit aufgefallen..." sollte doch drin sein. Davon ab, gibt es mittels PN und Benachrichtigung an die Moderatoren hier genug Möglichkeiten, solche Dinge nicht-öffentlich zu melden.


    Zum Thema:

    Heuschneider , SaBineBe und pralaya Danke euch für die schönen Rezensionen. Hört sich sehr interessant an und das Buch ist direkt auf meine Wunschliste gewandert. Bücher mit einem Hauch Mysterie mag ich sehr.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • wer im Glashaus sitzt :P:totlach: