Alexander Oetker - Winteraustern

  • Kurzmeinung

    kleinschorschi
    Luc Verlain ermittelt in seinem 3. Fall und sucht den Austernmörder
  • Kurzmeinung

    Heuschneider
    Das Buch dümpelt so vor sich hin. Austernboot bei Ebbe. Weder Kriminalfall noch sonstiger Plot waren überzeugend.
  • Über den Autor (Amazon)

    Alexander Oetker war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv und ist profunder Kenner von Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Geboren 1982 in Berlin, arbeitete er u.a. für die Berliner Zeitung, das Bayerische Fernsehen und den MDR. Seit 2012 ist er politischer Korrespondent für die Mediengruppe RTL Deutschland in Berlin, berichtet aber immer wieder aus Frankreich.


    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Ausgabe

    Dateigröße: 692 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 320 Seiten

    Verlag: Hoffmann und Campe (4. November 2019)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07S11DZGY


    Mord im Austern-Bassin

    Für die Austernzüchter bedeutet die Winterzeit am Bassin d’Arcachon Hochkonjunktur. Aber auch für Austerndiebe gegen die immer drastischere Methoden angewendet werden. Was eine besinnliche Bootsfahrt werden soll endet daher mit einem Mordfall, der es in sich hat.

    Luc Verlain hatte eigentlich nur noch einmal mit seinem Vater seine ehemalige Wirkungsstätte befahren wollen, als sie auf zwei übel zugerichtete Leichen von jungen Männern stoßen. Sind es Austernzüchter, die ihre Austern verteidigen wollten? Oder wollte jemand von seinem Treiben ablenken? Luc und seine Partnerin Anouk ermitteln und stoßen auf eine von Konkurrenzdenken korrumpierte Branche.


    Meine Meinung

    Die Geschichte fängt gleich mit dem Treffen auf den hilflosen Austernzüchter sowie dem Fund der beiden Leichen spannend an. Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil ist angenehm und es gab keine Unklarheiten im Text. Auch war ich schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich mit dem Hauptprotagonisten Luc Verlain anfreunden. Ich konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. In Luc, der wegen seines Vaters (bereits in den Vorgängerbänden) aus Paris nach d’Arcachon zurückgekommen war. Und der über die Brutalität mit der der Mörder den beiden Männern das Leben genommen hatte, entsetzt war. In Anouk, die ein Jobangebot aus Paris bekommen hatte, das sehr lukrativ war und von dem Luc dachte, dass sie es nicht ausschlagen könne. Und der doch traurig wäre, ginge sie wirklich nach Paris. Wird sie das tun? Oder bleibt sie in d’Arcachon? Werden sie herausfinden, wer für den Tod der beiden jungen Männer verantwortlich ist? Der geneigte Leser wird das bei Lesen des Buches alles erfahren. Dieses Buch war spannend von Anfang an und der Autor hat es auch verstanden, die Spannung bis zum Ende zuhalten. Es hat mich gefesselt und mich sehr gut unterhalten. Von mir daher eine Weiterempfehlung sowie vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Eigentlich läuft in Luc Verlains Leben gerade alles perfekt. Aus seinem nervenaufreibenden Einsatz im vom Terror eingeschüchterten Paris ist er wieder zurück und auch zwischen ihm und Partnerin Anouk ist endlich alles geklärt. Und so nimmt er sich die Zeit, um mit seinem Vater noch ein letztes Mal den Sonnenaufgang über dem Bassin der Austernzüchter zu betrachten. Dem geht es nämlich trotz schwerer Krankheit momentan sehr gut und Vater und Sohn verbringen viel Zeit miteinander. Doch ausgerechnet auf diesem Ausflug entdecken die beiden zuerst einen Überfall und dann zwei Leichen. Die Ermittlungen führen immer tiefer in die Sorgen und den Zwist der lokalen Austernzüchter, bis Luc schließlich nicht mehr weiß, wem er noch glauben kann. Und auch zwischen ihm und Anouk ziehen dunkle Wolken auf.


    "Winteraustern" ist das perfekte Buch für diese trübe Jahreszeit. Die Stimmung im Austernbassin von Arcachon hat Alexander Oetker wunderbar eingefangen: Schnee auf Europas höchster Düne - wer möchte das schon verpassen? In diesem Band treffen wir auch einige alte Bekannte wieder, womit der Autor gekonnt diesen mit den ersten zwei Bänden verknüpft. So spielt endlich Lucs zauberhafter Vater eine größere Rolle und ist seinem Sohn als ehemaliger Austernzüchter eine unschätzbare Hilfe bei der Lösung des Falls. Auch Etxeberria, der grummelige Kommissar aus Band eins, Robert Dubois, der sympathische Journalist aus Band zwei und Lucs amüsanter Pariser Kollege Yacine sind wieder mit von der Pathie. Neben den treffenden, malerischen Beschreibungen der Landschaft und der Menschen macht genau das auch den Reiz der Reihe aus; die Charaktere wachsen dem Leser schnell ans Herz und so mächte man unbedingt wissen, wie es mit ihnen weitergeht.


    Der Kriminalfall selbst ist spannend und hat auch eine politische Komponente, denn die Austernzüchter sind die großen Verlierer der Klimaerwärmung und vermutlich irgendwann die ersten, die ihre Leidenschaft völlig aufgeben werden müssen. Im Sommer heizt das Becken sich auf und die Austern finden vor lauter Algen keine Nahrung mehr, während im Winter die jungen Austern aufgrund der kalten Temperaturen sterben. Tausende, wenn nicht Zehntausende Euros an Verlust und zahlreiche Geschäftsaufgaben sind die Folge. In diesem Milieu, in dem Menschen um ihre Existenz kämpfen müssen, um das Familienerbe, das sie ihren Kindern noch vermachen möchten, ist die Handlung wirklich gekonnt angesiedelt. Für Krimi- und vor allem Oetkerfans kommt das Ende zwar nicht ganz überraschend, dennoch ist es dem Autor gelungen, den Leser zu verwirren und auf einige falsche Pfade zu schicken.


    Fazit: Ein gewohnt guter Krimi von Alexander Oetker, der Lust auf den nächsten Band macht :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Fee kurz zum Buchinhalt:

    Es ist Winter und kurz vor Weihnachten am Atlantik in Arcachon. Luc fährt mit seinem Vater Alain und Lieutenante Giroudin auf dem Ozean, als sie erst einen Mann finden, der schwer verletzt ist und dann zwei Tote. Alain, sein Kollege und seine Freundin Anouk ermitteln.


    Fees Meinung:

    Dieses Buch hab ich mit Punkten bei Vorablesen eingelöst. Ich musste unbedingt dieses Buch lesen, nachdem ich von den Vorgängern schon so viele positive Rezis gelesen habe.


    Und ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch hatte verschiedene Stränge, bis es zusammen wuchs. Es war total spannend und ich war sofort im Geschehen. Der sehr unterhaltsame Schreibstil und die glaubhaften Charaktere machen es einfach. Mein Kopfkino legte los. Das Buch zeichnet sich duch megaviel Lokalkolorit aus und sollte ich je in die Gegend kommen, werde ich alle Orte aufsuchen. Dieses Buch ist die beste Werbung für Arcachon am Atlantik. Irgendwie traumhaft, allerdings möchte ich dann doch eher da sein, wenn es ein bisschen wärmer ist und nicht gerade kurz vor Weihnachten.


    Alles war für mich schlüssig und ich bin total begeistert von diesem Buch. Die Suche nach Karim in Paris war auf jeden Fall ein spannendes und tolles Highlight. Da konnte ich das Buch, mit einigen schweren Tragödien nicht weglegen, bis ich es zu Ende gelesen hatte. Natürlich war der Schluss auch ein Höhepunkt, ein eher trauriger.


    Das Cover, der Rückentext und alles gefallen mir sehr gut. 1*


    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

    Ein supertoller Frankreichkrimi, mit ansprechenden Protagonisten, klasse Highlights, spannendem Plot und wahnsinnigem Flair bzw. Lokalkolorit. 10 Sterne für diesen spannenden Krimi.

  • Arcachon ist in Frankreich eine der Regionen, wo viele Austern gezüchtet und dann verkauft werden. Dies ist ein lukratives Geschäft, was viel Arbeit bedeutete, aber auch gute Einnahmen versprach. Aber auch in dieser scheinbar "heilen" Welt der Austernzüchter_innen sind deutliche Veränderungen spürbar: Kleine Betriebe werden von großen aufgekauft, die jungen Menschen haben andere Ziele, als in die Fußstapfen der Eltern zu treten und ein Existenzkampf ums Überleben wird bei einigen langjährigen Betrieben spürbar. Und auf einmal passieren hier zwei Morde und ein Austernzüchter überlebt nur zufällig. Wie hängt alles miteinander zusammen und können die Täter_innen gefasst werden?

    Dem Autor Alexander Oetker gelingt mit "Winteraustern" ein recht spannender Kriminalroman, der neben der Geschichte um die Auflösung der Morde viele
    sozialkritische und politisch relevante Themen aufgreift: Es geht um Tradition, das Aufbegehren der Jugend, Homophobie, geringe Chancen für Einwanderer_innen, den Aufkauf von Kleinbetrieben und auch die Suche nach den eigenen passenden Lebenswegen. Die Geschichte zeichnet das Bild einer sterbenden Tradition, des Kampfes darum Altes unbedingt festhalten zu wollen und des Ausbrechens der jungen Menschen aus den so erlebten Gefängnis.

    So ist "Winteraustern" viel mehr als "nur" ein Krimi und auf jeden Fall empfehlenswert.

  • Im französischen Aquitaine gehören Austern zum Weihnachtsessen. Am Bassin d’Arcachon herrscht daher in der Winterzeit Hochkonjunktur für die Austernfischerei. Ein gutes Geschäft für Bertrand Chevalier, der größte Produzent in der Gegend. Allerdings weckt das auch Begehrlichkeiten bei Austerndieben, die ziemlich dreist vorgehen. Deshalb beobachtet die Brigade nautique das Geschehen im Bassin genau. Auf Einladung dürfen auch Luc Verlain und sein todkranker Vater an einer solchen Tour teilnehmen. Dabei entdecken sie die Leichen von zwei jungen Männern. Es sind die Söhne von Austernfischern mit kleineren Betrieben, die gegen den großen Konkurrenten kaum noch eine Chance haben.

    Dies ist der dritte Band um Commissaire Luc Verlain, die im französischen Aquitaine ermittelt. Ich mag diese Krimireihe von Alexander Oetker. Der Schreibstil ist sehr schön zu lesen. Es gibt ganz viel Lokalkolorit, denn erfährt viel über die Gegend und die dort ansässigen Menschen. Dieses Mal liegt der Schwerpunkt also auf der Austernfischerei. Dabei kommen Themen wie Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung und andere aktuelle Probleme auch nicht zu kurz.

    Bei seinen Ermittlungen wird Luc von seiner Partnerin Anouk Filipetti unterstützt. Ich mag die beiden sympathischen Ermittler.

    Auch wenn ich kein Freund von Austern bin, hat mich dieses Thema doch interessiert. Austernfischerei ist ein Knochenjob und auch hier geht es wie in anderen Wirtschaftsbereichen zu. Die Kleinen haben gegen die gierigen Großen keine Chance.

    Obwohl es auch viel um Privates der Ermittler geht, war die Spannung doch immer da. Ich habe mich auch als Ermittler versucht, was gar nicht so einfach war. Am Ende löst sich alles schlüssig auf.

    Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen.

  • Vom Feinsten!

    Die Dune du Pilat und das Becken von Arcachon kennen wohl viele – als Urlaubsziel in den Sommerferien. Doch der Autor entführt uns in seinem dritten Band mit dem sympathischen Kommissar Luc Verlain in die Region im Winter, was dieser Landschaft einen ganz besonderen, anderen Reiz verleiht. Immerhin ist die Region im Winter kaum von Touristen heimgesucht, sie bleibt fast ausschließlich den Bewohnern, den Fischern und Austerzüchtern vorbehalten. Im Winter herrscht emsige Betriebsamkeit im Bassin. Die Zeit kurz vor Weihnachten bedeutet Hochkonjunktur für die Austernzüchter, allerdings auch für Austerndiebe.

    Luc Verlain darf in diesem 3. Fall sogar mit seinem Vater, einem ehemaligen Austernzüchter, ermitteln. Bei einer frühmorgendlichen Bootsfahrt, die Luc seinem todkranken Vater auf dem Polizeiboot ermöglicht hat, finden sie einen schwer verletzten Austernzüchter, der auf einer Sandbank niedergeschlagen und zurückgelassen wurde. Kurz darauf stoßen sie außerdem auf die Leichen zweier junger Männer, die an Pfählen festgebunden und der kommenden Flut überlassen wurden.

    Luc Verlain muss innerhalb der alteingesessenen Familien der Austerzüchter ermitteln. Auch ein Großunternehmer, der nach und nach kleinere Betriebe aufkauft, rückt in den Fokus der Ermittler. Zusammen mit seiner Partnerin Anouk stößt er auf Missgunst, Korruption und menschliche Tragödien.

    In diesem 3. Band ist Luc Verlain endgültig wieder in seiner Heimatregion angekommen, doch sein privates Glück mit Anouk scheint bedroht. Der Krimi bietet Spannung, überraschende Wendungen und regionales Flair vom Feinsten!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • 2/3 Atmosphäre, 1/3 Krimi


    Monsieur le Commissaire Luc Verlain war mir bisher nicht bekannt, obwohl dies bereits sein dritter Fall ist. Ich würde sagen, ich habe recht gerne seine Bekanntschaft gemacht. Dennoch war es keine „große Liebe auf den ersten Blick“, und für mich rangiert das Erlebnis auf einem wohlwollenden mittleren Level – aber nicht mehr.


    Es fängt schon damit an, dass ich das Buch nicht recht zu beschreiben wüsste. Der Fall an sich ist, aus kriminalistischer Sicht, recht mittelmäßig. Nicht übermäßig spannend. Es wird ganz einfach ermittelt, irgendwann kommen ein bis zwei Hinweise an, welche die Leute zurückgehalten haben – und das war‘s dann auch schon. Am Ende ist es fast genau so, wie man es sich lange Zeit schon gedacht hat. Zudem ist mir persönlich das Thema einfach fremd. Das ganze Buch dreht sich rund um die Austernzucht, was bei mir höchstens ein Naserümpfen weckt. Ich finde es – auch nach der Lektüre – immer noch höchst widerwärtig, ein lebendes und noch dazu schleimiges Lebewesen zu verspeisen. Aber gut, das hat letztlich mit dem Können des Autors als solchem nicht zu tun.


    Können besitzt der Autor durchaus; das will ich ihm nicht absprechen! Man merkt, dass er lange in Frankreich gelebt hat. Sitten und Gebräuche, das Wetter, die Landschaft, die Mentalität der Menschen, und vor allem die Lust der Franzosen an ihren kulinarischen Köstlichkeiten – das alles weiß er lebendig zu beschreiben. Man spürt ebenfalls deutlich die Liebe zur Fischerei und zum Meer. Allerdings würde ich sagen, das Buch besteht zu 2/3 aus Atmosphäre, und nur zu 1/3 aus Krimi.


    Die Struktur des Krimis ließ mich anfangs noch hoffen. Sehr schön gemacht finde ich den Prolog, der aus „Miniaturen“ besteht, aus einzelnen Handlungsfäden, auf deren Auflösung man als Leser gespannt hofft. Ein schneller Blick ins Buch zeigte mir, dass die Handlung nach Tagen aufgeteilt ist – und zwar die letzten vier Tage vor Weihnachten. Das macht insofern Sinn, als die Hektik und Spannung vor dem Fest gut rüberkommt. Denn in Frankreich verspeist man mit Vorliebe zum Fest – ja genau, eben Austern. Das fand ich also logisch gut gelöst.


    Allerdings zieht es sich ab der Mitte doch arg; es geschieht einfach nicht sehr viel. Den Schluss finde ich merkwürdig, übereilt, und einen bestimmten Cliffhanger habe ich auch nicht verstanden. Ich vermute, hierfür müsste man die Vorgänger-Bände kennen. Und eine gewisse romantische Wendung fand ich gegen Ende einfach unnötig!


    Leider enthält das Buch auch definitiv Fehler – das sieht für mich nach einem ungenügenden Lektorat aus; was ich vor allem beim Hoffmann & Campe Verlag erstaundlich finde…! Beispiele.

    * Ein Verdächtiger wird über das Auffinden von zwei Toten namentlich unterrichtet. Drei Seiten später fragt er, wer denn die Toten seien… (kein Witz!)

    * Luc Verlain hat einen baskischen Kollegen, der in einem früheren Fall verletzt wurde. Diese Geschichte wird an zwei (!) Stellen des Buches erzählt; in Teilen fast wortgleich…! (Außerdem finde ich, diese Nacherzählung enthält Spoiler, sodass man den Vorgänger gar nicht mehr zu lesen braucht)

    * Luc veranstaltet mit einigen Helfern einen vorgetäuschten Diebstahl von Austern, um gewisse Personen anzulocken. Sie beladen ein ganzes Boot mit Austern. Die Personen kommen auch, und werden – leider erfolglos - bis zum Hafen verfolgt. Und dann – gehen alle nach Hause! Und was wird mit den Austern?? Bleiben die einfach auf dem Boot??

    * An zwei Stellen ist die Handlung für mich umständlich und unlogisch. Man sitzt in einer gewissen Runde. Und am Abend oder nächsten Tag werden zwei der Personen umständlich wieder kilometerweit herangekarrt, um sie zu einem Sachverhalt zu befragen. Warum hat man das nicht gleich gemacht??


    Wie gesagt, lande ich am Ende bei immer noch wohlwollenden drei Sternen. Der Charme der Beschreibungen, die Atmosphäre, hat es dann wieder etwas ausgeglichen. Als Krimi konnte mich das Buch jedoch nicht wirklich überzeugen.

    "Ein Mensch, der Ideale hat/
    Der hüte sich, sie zu erreichen!/
    Sonst wird er eines Tags anstatt/
    Sich selber andern Menschen gleichen."
    (Erich Kästner) :):)

  • Nachdem ich vor einiger Zeit 'Chateau mort' gelesen hatte und mich auf neue Fälle gefreut habe, kam jetzt mit 'Winteraustern' der dritte Fall mit Luc Verlaine heraus und ich habe ihn auch gleich gelesen.


    Luc hat es geschafft, dass er zusammen mit seinem Vater, das Patrouillenboot in den Austernbänken begleiten darf. Sein alter Herr blüht richtig auf, an seiner alten Wirkungsstätte als Austernzüchter. Luc hat ja seine Stelle bei der Polizei in Paris verlassen und sich nach Bordeaux versetzen lassen, um näher bei seinem kränkelnden Vater zu sein. Man merkt immer wieder, dass er es aus Liebe und nicht aus Pflichtbewusstsein getan hat. Aber die Freude in den Austernbänken währt nicht lange. Denn zuerst finden sie einen Austernfischer verletzt auf einer Sandbank und kurze Zeit später auch noch zwei tote junge Männer, angebunden an zwei Pfählen, als ob sie zur Schau gestellt werden sollten. Es handelt sich um die Söhne von alteingesessenen Austerzüchtern. Hängen die Taten zusammen? Hat es etwas mit den Austerdiebstählen zu tun, die überhand nehmen? Luc, seine Freundin Anouk, ebenfalls bei der Polizei und seine Kollegen nehmen die Ermittlungen auf.


    Anouk hat ein Angebot von der Pariser Polizei bekommen und verbringt dort einen Probetag, als plötzlich bei den Morden eine Spur nach Paris führt. Luc fährt gleich hin und zusammen mit seinem früheren Kollegen Yacine können sie eine Festnahme durchführen. Ist es der richtige Täter?


    Alexander Oetker hat einen angenehmen Schreibstil, man hat das Gefühl, dass man ein paar Tage in der Region Aquitaine verbringt und auch bei den Personen hat man teilweise das Gefühl sie wären einem schon lange vertraut. Außerdem hat er sich bei Experten gut über das Züchten und Vermarkten von Austern informiert und gibt dieses Wissen auf angenehme Art weiter. Die Bücher sind lehrreich (ob Wein oder Austern), unterhaltsam und spannend und haben eine ausgewogene Mischung zwischen der Polizeiarbeit und den zwischenmenschlichen Beziehungen. Auf weitere neue Fälle freue ich mich auch schon und nach diesem Cliffhanger hoffe ich, nicht allzu lange warten zu müssen.


    Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem Hoffmann und Campe Verlag, die mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben

  • Austerndiebe


    Winteraustern, Krimi von Alexander Oetker, 320 Seiten, erschienen bei Hoffmann und Campe.


    Der 3. Fall für Commissaire Luc Verlain


    Es ist kurz vor Weihnachten, Hochkonjunktur für die Austernzüchter am Bassin d’Arcachon. Es ist ein harter Kampf gegen die Witterung, das Meer und die effektivere Konkurrenz. Deshalb kommt es immer wieder zum Diebstahl von Austern. Zusammen mit seinem Vater, einem ehemaligen Austernzüchter wollte Luc eine nostalgische Bootsfahrt im Bassin unternehmen. Doch diese Tour endet mit einer schrecklichen Entdeckung. Zwei Söhne der örtlichen Züchter wurden, grausam ermordet und an Pfähle gebunden, von den Verlains entdeckt. Was steckt hinter diesen Morden? Luc und seine Lebensgefährtin Anouk beginnen zu ermitteln.


    Dieser Krimi teilt sich in 6 Abschnitte, die passend zum Inhalt betitelt sind. 45 knappe Kapitel in der idealen Länge sind in Leseabschnitte aufgeteilt die mit Ort, Datum und Uhrzeit überschrieben sind, die chronologische und auch räumliche Übersicht ist somit stets möglich. Dies wird auch noch durch die zugefügten Karten des Schauplatzes in den inneren Klappen des Umschlages ermöglicht, die sehr hilfreich waren. Französische Phrasen und Eigennamen sind kursiv gedruckt und deutlich hervorgehoben. Ein Glossar am Ende hätte ich mir gewünscht. Der Autor erzählt flüssig und bildmalerisch als Erzählstil hat er die auktoriale Erzählweise gewählt. Somit ist es dem Leser stets möglich in der Geschichte den Überblick zu bewahren.


    Ob wohl ich vorher noch keinen Teil dieser Reihe gelesen habe, bin ich auch ohne Kenntnisse hervorragend in den Krimi hineingekommen. Die nötigen Informationen aus der Vorgeschichte die zum Verständnis benötigt werden hat Oetker geschickt und mit wenigen Worten in den Plot eingebunden. Der Krimi liest sich flott, der Einstieg ist leicht, weil die Auffinde-Situation der Leichen zu Beginn des Buches spannend und dramatisch erzählt werden. Leider ist die Auflösung des Falls nicht besonders spektakulär. Die Ermittler schaffen es ohne besondere Verwicklungen den wahren Täter zu finden, die letztendliche Wendung jedoch, hat mich dann doch noch überraschen können. Dieser Kriminalroman besticht vor allem durch die Schilderung der privaten Lebensumstände der handelnden Personen, die allesamt nachvollziehbar und glaubhaft agieren. Die Beziehungsgeschichte des Commissaire fand ich geradezu reizend. Über die Austernfischerei und die harten Bedingungen und den Überlebenskampf der Züchter habe ich viel gelernt. Die Bedeutung dieser Meeresfrüchte, ihre Zubereitung und wie sie richtig gegessen und genossen werden, ist eine Zugabe, die mir gut gefallen hat. Der Lesende ist sich stets des Settings bewusst, Lokalkolorit ist vorhanden. Die Personen sind hervorragend gezeichnet, die herben und arbeitsamen Menschen dieser Region sind toll beschrieben. Die Ermittler besonders der Protagonist und seine Freundin sind sympatisch. Am Ende hatte ich sogar Mitleid mit dem Täter. Auf jeden Fall werde ich mich nach den beiden Vorgängerbänden der Geschichte umsehen. Durch die angedeuteten Verwicklungen gerade im Privatleben von Luc Verlain bin ich schon sehr auf die Fortsetzung der Reihe gespannt.

    Da es bei der Auflösung des Falls etwas an Spannung gefehlt hat, von mir 4 von 5 möglichen Sternen. Auch für Einsteiger die die Vorgängerbände nicht kennen, eine Leseempfehlung.:bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Sehr atmosphärisch


    Dieser Frankreich-Krimi ist sehr flott zu lesen und bietet Krimi-Elemente und kulinarische Feinheiten gleichermaßen. Egal ob man nun gerne, nie oder hin und wieder Austern isst, den Krimi kann dennoch jeder Leser genießen.


    Es ist Band 3 der Reihe um Commissaire Luc Verlain, Sohn von Alain, Austernzüchter im Ruhestand. Die Hochsaison für das Austerngeschäft ist voll im Gange, im Advent haben Austernzüchter im Bassin d’Arcachon keine freie Minute, in der sie nicht auf ihrem Boot beim Ernten, beim Aufbereiten oder beim Verkaufen ihrer Meerestiere sind.


    Und dennoch - Alain, Luc und dessen Kollegen machen einen grausigen Fund. Ganz in der Nähe wurde zudem ein älterer Austernzüchter hinterrücks niedergeschlagen. Hat er was gesehen? Oder sogar mit der Sache zu tun?


    Auch wer die Bände “Retour” und “Château Mort” nicht gelesen hat, kommt hier gut zurecht. Es gibt kleine Anspielungen auf vorherige Ereignisse, die Charaktere werden alle gut beleuchtet und es bleiben keine Fragen offen. Die Atmosphäre, die Alexander Oetker schafft, kommt sehr schön zur Geltung, man fühlt sich direkt in den Südwesten Frankreichs versetzt und meint bald, die Orte direkt vor sich zu sehen.


    Dank diesem sehr gelungenen Aspekt fällt auch weniger stark auf, dass die Ermittlungen zeitweise etwas dahinplätschern, bis endlich die entscheidenden Puzzlesteine aufgedeckt werden. Aufgrund einiger kleiner Episoden zu Beginn des Buches hat der Leser gegenüber Luc etwas Vorsprung und kann selbst versuchen, vor ihm an die Lösung des Falls zu kommen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Luc Verlain konnte mich nicht überzeugen


    Buchmeinung zu Alexander Oetker – Winteraustern

    „Winteraustern“ ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2019 bei Hoffmann und Campe erschienen ist. Dies ist der drittr Fall für Luc Verlain.

    Zum Autor:
    Alexander Oetker war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv und ist profunder Kenner von Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Geboren 1982 in Berlin, arbeitete er u.a. für die Berliner Zeitung, das Bayerische Fernsehen und den MDR. Seit 2012 ist er politischer Korrespondent für die Mediengruppe RTL Deutschland in Berlin, berichtet aber immer wieder aus Frankreich.

    Klappentext:
    Winterzeit am Bassin d’Arcachon, das bedeutet für die Austernzüchter Hochkonjunktur. Allerdings auch für die Austerndiebe, denen man mit immer drastischeren Methoden begegnet. Und so mündet das, was eine besinnliche Bootsfahrt werden sollte, für Luc Verlain in einen Mordfall, der es in sich hat.
    Zusammen mit seinem Vater, einem ehemaligen Austernzüchter, hatte Luc eigentlich nur noch einmal dessen einstige Wirkungsstätte befahren wollen, als sie plötzlich auf die übel zugerichteten Leichen zweier junger Männer stoßen. Handelt es sich um Austernzüchter, die den Austernmogul der Region um einen Teil seines Festtags-Umsatzes bringen wollten? Oder wollte ein anderer Austerndieb von seinem Treiben ablenken?
    Die Ermittlungen von Luc und seiner Partnerin Anouk führen tief hinein in eine von Profitgier und Konkurrenzdenken korrumpierte Branche.

    Meine Meinung:
    Dieses Buch beeindruckt weniger durch die Krimihandlung als durch die Beschreibung der sozialen Situation der kleinen Austernfischer und der sozialen Brennpunkte in den Wohnsilos der Vorstädte. Die Hauptfigur Luc Verlain, Sohn eines Austernfischers, ist aus Paris ist seine Heimatregion zurückgekehrt, um in der Nähe seines kranken Vaters zu sein. Luc ist ein komplexer Charakter mit Eccken und Kanten, den ich aber nicht sympathisch fand. Er agiert meist wie ein Superbulle und wie ein Mann, den die Frauen mögen. Er tritt oft sehr dominant auf, liebt seine Kollegin Anouk und seinen Vater. Er ist bestens vernetzt und doch gibt es Schatten auf seiner Weste. Er ist sehr eifersüchtig und sein Verhältnis zu seinem baskischen Kollegen ist noch immer gestört. Die Figur der Anouk ist noch etwas tiefer gestaltet, aber die übrigen Figuren wirken wenig komplex und klischeebehaftet. Gerade der Gegensatz kleine Fischer kontra Austernbaron übertreibt dies. Die Handlung ist ohne Zweifel spannend erzählt, mit temporeichen Action-Szenen angereichert und bietet ein paar überraschende Ideen. Doch insgesamt wirkte es auf mich zu sehr konstruiert. Gut gefallen haben mir die Szenen, in denen der Berichterstatter und politische Journalist die Oberhand gewinnt. Dazu kommen atmosphärisch starke Schilderungen der Region und ihrer Bewohner.

    Fazit:
    Trotz einiger Ansätze konnte mich dieses Buch nur teilweise überzeugen, insbesondere die Hauptfigur Luc Verlain wirkte konstruiert und zu mächtig. So vergebe ich drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Der dritte Fall des Luc VerLain spielt in Frankreich am Bassin d´Arcachon. Dieser Ort ist bekannt für seine Austernzucht.

    Luc kehrt nach 15 Jahren zurück in seine Heimatstadt, um seinen schwerkranken Vater zu besuchen.

    Auf einem Bootsausflug mit seinem Vater entdeckt Luc zwei Männer, die auf einer Sandbank angebunden wurden und dort gestorben sind.

    Beide Männer waren auch im Austern Geschäft. Haben diese Morde mit der Konkurrenz zu tun?

    Dieser Krimi ist super spannend geschrieben. Man kann sich gut in die Gedanken von Luc hineinfinden. Auch die Landschaftsbeschreibungen haben mir sehr gefallen.

    Nachdem ich diesen Krimi gelesen habe, bin ich gespannt auch die ersten beiden Fälle von Luc Verein zu lesen.

  • Es ist Winterzeit am Bassin d'Arcachon, kurz vor Weihnachten, bedeutet für die dortigen Austernzüchter die Hochkonjunktur, da alle an den Feiertagen und zu Silvester frische Austern essen möchten. Aber da es mit der Austernzucht immer schwieriger wird, und viele kleinere Austernzüchter immer mehr in die Insolvenz geraten, machen sich vermehrt Austerndiebe breit.


    Commissaire Luc Verlain möchte mit seinem todkranken Vater, der selbst einmal Austernzüchter war, noch einmal seine alte Wirkungsstätte besuchen und dort noch einmal den Sonnenaufgang genießen. Aber was keiner ahnt, dass diese Bootstour mit einem versuchten und einem Doppelmord enden wird. Es beginnen die Ermittlungen für Commissaire Luc Verlain und Anouk,seiner Partnerin und Freundin. Hängen die beiden Fälle zusammen, war es ein und derselbe Täter oder sind es zwei verschiedene Fälle?? Wollte etwa ein Austerndieb von seinem Treiben ablenken? Und was hat der große Chevalier mit der ganzen Sache zu tun.....???


    Fazit:

    Für mich war es der erste Fall von Luc Verlain. Das Buch ist sehr gut und spannend geschrieben. Ich hatte es in kurzer Zeit gelesen, konnte es kaum erwarten, wie es ausgeht. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und bauen immer aufeinander auf, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Man muss nicht ständig bei jedem Kapitel überlegen, wer erzählt jetzt oder erzählt jetzt wieder jemand anderes, nein, es ist zusammenhängend geschrieben.

    Das Cover des Buches finde ich auch sehr ansprechend. Es ist einem hellen Blau gehalten mit Fischerbooten drauf. Strahlt eine gewisse Ruhe aus.


    Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne Krimis liest.