Emma Glass - Peach

  • Klappentext: Etwas ist passiert mit Peach. Blut läuft an ihren Beinen entlang, und der Geruch von verbranntem Fleisch klebt an ihrer Haut. Das Gehen tut weh, aber sie wankt nach Hause zu ihren Eltern, die nichts bemerken. Die beiden können sowieso gerade die Finger nicht voneinander lassen und haben außerdem ein neues zuckersüßes Baby.
    Peach muss sich selbst wieder zusammenflicken, damit sie zur Schule gehen und ihren Freund Grün treffen kann. Aber es ist unmöglich, Schlaf zu finden, wenn man vom Bild eines weit aufgerissenen Mundes verfolgt wird, unmöglich zu arbeiten, wenn verkohltes Wurstfett die Nase füllt, und zu essen, wenn der Bauch straff geschwollen ist. Peach beginnt zu verstehen, was sie Grausames tun muss, um darüber hinwegzukommen …

    In ihrem brillanten Debütroman drückt Emma Glass das Unaussprechliche mit atemberaubender Klarheit und Verve aus. Intensiv körperliche, sinnliche, rhythmische Prosa – Peach ist eine visionäre literarische Stimme.


    Autorenbiographie (von Amazon): Emma Glass wurde 1987 in Swansea, Wales, geboren. Sie studierte Literatur und kreatives Schreiben an der University of Kent und machte anschließend eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester an der Swansea University. Heute lebt sie in London, wo sie als Krankenschwester arbeitet und unter anderem klinische Studien betreut. »Peach« ist ihr erster Roman.


    Rezension:


    Sprachkunst


    Was ist das, was ich gestern gelesen habe? Ich kann das immer noch nicht so recht definieren. Verstörend und eindringlich, eigenartig und surreal, und bisher einzigartig für mich.


    Einerseits, um beim Grundthema zu bleiben, handelt es sich um ein vergewaltigtes Mädchen, welches verstört nach Hause irrt, um sich zu reinigen und zu heilen. Physisch und psychisch. Und versucht diesen Übergriff zu verarbeiten. Sie möchte nicht das Opfer sein, möchte weiterleben und findet für sich einen Weg. Einen recht drastischen Weg. Aber vielleicht möchte die Autorin damit zeigen, dass man gegen die Monster im eigenen Kopf kämpfen muss. Vielleicht?!?


    Andererseits ist die Geschichte nicht nur im Realen gehalten. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Phantastik zerfließen in diesem Buch und machen es dadurch auch zu etwas Besonderem. Fast alle Charaktere im Buch können anderen Daseinsformen zugeordnet werden, verlieren ihre Menschlichkeit, verlieren ihre Formen/ihre Festigkeit, gleiten ab. Vielleicht auch ein Stilmittel, um zu zeigen was passieren kann, wenn man einem Trauma ausgesetzt ist, welches das Leben verändert, die festen Größen des eigenen Lebens verschwimmen. Aber das ist nur eine eigene Vermutung.


    Und wiederum haben wir diese besondere Sprache. Man kann schon sagen diese Sprachkunst. Dieses Spiel mit den Wörtern, dieses Spiel mit dem Klang und dem Sinn. Herrlich. Dafür ein besonderes Lob an die Verfasserin Emma Gloss und ein besonders großes Lob ebenso an die Übersetzerin Sabine Kray. Eine Meisterleistung. Chapeau.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Emma Glass - Peach / Peach“ zu „Emma Glass - Peach“ geändert.