John Burnside - Über Liebe und Magie - I Put a Spell on You (ab 15.11.2019)

  • Da war mir vor allem Burnside`s Interpretation, obwohl gewagt, die interessanteste und auch

    einleuchtendste Bearbeitung des Themas Eigenliebe, Selbstfindung und Erkenntnis.

    Die war eindeutig die beste Interpretation!


    Was mir dann noch sehr gut gefallen hat, war die Passage über die Blume der Kunst: die Malerei. Das gefällt mir deshalb so gut, weil ich mich schon seit

    langem mit Kunst und vor allem Malerei beschäftigt habe und auch selber male.

    In einem Satz "Zack auf den Punkt gebracht", das hatte mir auch sehr gut gefallen!


    Darf ich mal neugierig nachfragen in welcher Richtung du malst? Also eher gegenständlich oder lieber abstrakt? Und dann gibt es ja noch zig Möglichkeiten mit was du am liebsten malst, Öl, Pastellkreiden oder Aquarellfarben.

    Ich hatte früher sehr gerne mit Pastellkreiden gemalt. Wurde mir dann doch aber etwas zu "staubig bunt". Am liebsten waren und sind mir als Motiv Bäume. Seit ca. 2016 habe ich das ausmalen mit hochwertigen Buntstifte von Malbüchern für mich entdeckt. Klingt jetzt infantiler wie es eigentlich ist, ich hätte nicht gedacht, dass man sich dabei derartig kreativ austoben kann in einem Malbuch. Aus persönlichen Gründen hatte ich eine Zeitlang pausiert, aber jetzt wieder mit damit angefangen. Und ich will unbedingt weiter mit Bleistiften arbeiten, das macht mir auch Freude.



    Das schönste fand ich bei >John William Waterhouse - Echo und Narziß<.

    Wow! Das sieht echt toll aus!



    Wenn du Lust und Zeit hast, können wir den re-read der >Sommernächte<

    ja in einer kleinen MLR starten.

    Im nächsten Frühjahr würde es bestimmt klappen. Bei Burnside hörst du mich auch seltenst Nein sagen! Und gerade dieses Buch würde ich so gerne noch mal lesen.


    Oh Mann. Das der herr Scheck damit Schwierigkeiten hat dachte ich mir schon. Für in ihrer Rationalität gefangenen Herren ist der Roman

    genau der falsche. Das geht zu weit über ihr Verständnis hinaus. Da ist der Horizont zu eng gesteckt............... Schade

    Ja, das war nicht gerade eine Glanzleistung bei den beiden Herren. Deshalb blieb mir das ja so im Gedächtnis. Das mit dem fehlenden Plot war ja :-##-o](*,) Thea Dorn und Felicitas von Lovenberg haben mir da um Längen besser gefallen.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Darf ich mal neugierig nachfragen in welcher Richtung du malst? Also eher gegenständlich oder lieber abstrakt? Und dann gibt es ja noch zig Möglichkeiten mit was du am liebsten malst, Öl, Pastellkreiden oder Aquarellfarben.


    Ich hatte früher sehr gerne mit Pastellkreiden gemalt. Wurde mir dann doch aber etwas zu "staubig bunt". Am liebsten waren und sind mir als Motiv Bäume.

    Darfst du. Ich male mit Aquarellfarben und ab und an auch mit Pastellkreiden. (ich benutze da die Soft-Pastels von Sennelier. Die sind eine Klasse

    für sich). Ich male ausschließlich Landschaften die so zwischen gegenständlich und abstrakt liegen. Je nach Wetter nehme ich auf meinen Wanderungen

    immer einen kleinen Skizzenblock und Graphitstifte mit und zeichne grobe Entwürfe von Landschaft, Bäumen etc. Diese nutze ich dann als grobe Vor-

    lage für die Aquarelle.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Strange Days


    Es beginnt mit den Worten:


    Zitat von S. 89

    Ich erinnere mich nicht oft an die Gesichter von Männern oder Jungen.


    Es stellt sich mir so direkt die Frage, warum eigentlich nur die männliche Bevölkerung? Vielleicht kommt da ja noch im Laufe des Buches eine weitere Erklärung dazu.


    Auf jeden Fall habe ich auch dieses Mal mit Interesse Burnsides Ausführungen gelesen. Warum er sich nicht an die Gesichter erinnert, wie er spürt das irgendwas nicht stimmt. Erst spricht er nur von Kleinigkeiten wie andere Frisur usw. um unmerklich zu den Lügen in Gesprächen überzugehen. Wie und warum man nicht immer die Wahrheit sagen möchte.


    Und dann kommt er zu den Ausnahmen der Regel. Die längste Ausführung war über John Mason, den sogenannten Schulidioten. Bei dem Teil musste ich oft an mich halten, weil ich stinkwütend über die Klassenkameraden, ehemalige Freunde und vor allem den Quälern des Jungen war.


    Das Burnside von ihm fasziniert war, wundert eigentlich nicht sehr. Vor allem bei dieser Passage wird es klar:


    Zitat von S. 90

    (...) da war diese Lücke in seinen Augen - kein Abgrund, keine Leere, sondern eine Lücke, das fehlende Bindeglied im subtilen Detail seines Blicks, durch die er nciht abwesend, sondern unangenehm nah wirkte, seine Gegenwart immerzu verschwommen, so wie Leiber, die zu dicht an einen heranrücken.

    Mason hatte durch eine äußerst verrückt und sehr dumme Wette einen sehr schlimmen Unfall gehabt. Und hier begegnen wir wieder thrawn:


    Zitat von S. 91

    (...) den durch den Unfall war er thrawn geworden, zu einem losen Faden Wildheit im tristen Gewebe unserer stumpfsinnigen Stadt, in der selbst der lebendige Gott, von dem wir in der Kirche hörten, zahm, unauffällig und, ehrlich gesagt, auch stinklangweilig war.

    Burnside war vor allem fasziniert von Mason, weil dieser von seinen Klassenkameraden "entfremdet" wurde. Für mich war es eindeutig Mobbing und wenn das überhaupt noch schlimmer geht, über Mobbing hinaus. Mason war das perfekte Opfer dafür. Kollektiv hat sich eine ganze Schule von ihm abgewandt. Das tat mir schon beim Lesen weh. Dazu noch die Schilderung wie Foley und sein Kumpel Malky noch eine Schippe draufschlagen und ihr böses Spiel mit Mason trieben.

    Da nützt es auch nichts, wenn man darauf hofft, dass sich der Junge dagegen irgendwann wehren würde. Das Ganze endete damit, dass Foley und Malky den Jungen dazu brachte, sich vor seinem Schwarm zu entblößen.


    Zitat von S. 96

    Und jeder wusste, welche Worte John auch immer benutzt haben mochte, sie gehörten nicht zu seinem Vokabular. Angelas Stimme aber war es, die letztlich das Ergebnis bestimmte.

    Mit grimmiger Begeisterung würde ich mir übrigens diese Quälgeister von John allzu gerne vornehmen , die "wochenlang mit einem Grinsen" (S. 97) herumgelaufen sind. :evil:


    Mit der dunklen Seite der glamourie, des Geschichtenerzählens endet die Erinnerung Burnside an John. Jedenfalls hat es mich sehr an die Ausführungen im Kapitel "glamourie" erinnert. Auf jeden Fall spürt man, wie stark sich Burnside von dem Ungewöhnlichen, von dem Anderssein, angezogen fühlt.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • zu: Strange Days


    Der Text des Songs von The Doors past hier auch recht gut:


    Strange days have found us

    And through their strange hours

    We linger alone

    Bodies confused

    Memories misused

    As we run from the day

    To a strange night of stone.

    Auf jeden Fall habe ich auch dieses Mal mit Interesse Burnsides Ausführungen gelesen. Warum er sich nicht an die Gesichter erinnert, wie er spürt das irgendwas nicht stimmt. Erst spricht er nur von Kleinigkeiten wie andere Frisur usw. um unmerklich zu den Lügen in Gesprächen überzugehen.

    Wenn man Burnside in Interviews oder Lesungen sieht, erscheint er eigentlich nicht direkt als der sensible Typ Mensch. Seine Beschreibungen

    hier zeigen aber deutlich wie empfindsam und feinfühlig er bei Begegnungen mit Menschen reagiert. Er nimmt jede noch so kleine Veränderung

    irgendwie als Schwingung auf. Diese Erinnerungen die als Bilder auch noch nach langen Jahren wie Blitzlichter aus vergangenen kurzen Begeg-

    nungen fühlbar werden, beziehen sich oft auf Menschen die irgendwie abseits der Normen erscheinen, die dem Begriff >Thrawn< entsprechen.

    Diese >forotten faces< hat übrigens der Autor Thomas Wolfe in einem seiner Gedichte wunderbar zum Leben erweckt. Das passt so gut zu Burnsides

    Gefühlswelt und fiel mir sofort ein als ich den Anfang las. Ist übrigens auch eines meiner Lieblingsgedichte von Wolfe und deshalb hier ein Auszug:


    Remembering speechlessly

    We seek the great forgotten language,

    The lost lane-end into heaven,

    A stone, a leaf, an unfound door

    Of a stone, a leaf, a door.

    And of all the forgotten faces.




    Das Burnside von ihm fasziniert war, wundert eigentlich nicht sehr. Vor allem bei dieser Passage wird es klar:

    Er wird wirklich immer angezogen vom seltsamen, vom abseitigen, vom nicht in die Norm passenden. Man könnte auch sage von allem was

    nicht der Autorisierten Version entsprechend ausgerichtet ist und deshalb von anderen Menschen misstrauisch betrachtet und behandelt wird.

    Da gibt es ja furchtbare Beispiele in der Vergangenheit. Zum Beispiel bei der sogenannten Hexenverfolgung die oft auch kräuterkundige Frauen,

    Heilerinnen etc, betraf die nicht in der dörflichen Gemeinschaft sondern am Rande lebten. Zu dieser Zeit war >Thrawn< noch lebensgefährlich.

    Heute ist es immer noch, wie am Beispiel des jungen Mason klar wird, etwas das nicht verstanden und deshalb verachtet und ausgegrenzt wird.

    Mit grimmiger Begeisterung würde ich mir übrigens diese Quälgeister von John allzu gerne vornehmen , die "wochenlang mit einem Grinsen" (S. 97) herumgelaufen sind.

    Genau diese Typen meine ich. Da gibt es so viele von und das wird sich leider auch nie ändern. Das "Anders sein" wird gnadenlos verfolgt.

    Auf jeden Fall spürt man, wie stark sich Burnside von dem Ungewöhnlichen, von dem Anderssein, angezogen fühlt.

    Für ihn macht diese andere Seite den Menschen erst vollständig. Die Vereinigung des Rationalen mit dem Irrationalen, das unbedingt mit dazu

    gehört und nicht abgetan oder ausgegrenzt werden darf. Das ist ja auch Thema in >A Summer Of Drowning< und auch in >The Devil`s Footsteps<


    Ich bin gerade beim >Lost Girl Syndrome< und das verspricht sehr interessant zu werden.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Noch einmal Dank an mofre für den Tipp zum Literarischen Quartett und der Besprechung des Romans von John Burnside.

    Schaut es euch an, es lohnt sich. Ich habe es heute morgen in der ZDF Mediathek rausgesucht.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Hallo! Ich hänge etwas hinterher, das Leben ist mal wieder dazwischen gekommen: erst viele Dienste, dann Adventsfeiern, und jetzt geht es meiner Mutter nicht gut und liegt im Krankenhaus....ich versuche dran zu bleiben! Liebe Grüße!

    :study: Junge mit schwarzem Hahn- Stefanie vor Schulte


    No two persons ever read the same book (Edmund Wilson)

  • Hallo! Ich hänge etwas hinterher, das Leben ist mal wieder dazwischen gekommen: erst viele Dienste, dann Adventsfeiern, und jetzt geht es meiner Mutter nicht gut und liegt im Krankenhaus....ich versuche dran zu bleiben! Liebe Grüße!

    Oh je! Liebe cyphella , ich wünsche deiner Mutter alles Gute und hoffe sehr, dass sie bald wieder gesund wird! Ich kann es so gut nachvollziehen, wie es dir gerade gehen muss. Wenn du den Kopf frei haben solltest, dann lies, wenn nicht, mach dir nur keine Gedanken darüber. Deine Mama und überhaupt geht vor :friends:

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • cyphella Gute Besserung an eine Mutter. Ich hoffe es geht bald wieder aufwärts.:friends:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Das passt so gut zu Burnsides

    Gefühlswelt und fiel mir sofort ein als ich den Anfang las.

    Das passt absolut zu ihm! Vielen Dank dafür!


    Man könnte auch sage von allem was

    nicht der Autorisierten Version entsprechend ausgerichtet ist und deshalb von anderen Menschen misstrauisch betrachtet und behandelt wird.

    Ja, das stimmt. Und macht mir Burnside recht sympathisch. Er wirkt ja wirklich nicht sehr sensibel auf den ersten Blick, ganz im Gegenteil. Aber schau ihn mal in die Augen -soweit das im Fernsehen und auf einem Foto überhaupt geht- , da steckt sehr viel drin. Ich kann das gerade schlecht ausdrücken, da fehlt mir noch die 15. Tasse Kaffee :uups: Ich hoffe du verstehst was ich meine. Augen sind für mich immer die Spiegel eines Menschen, denn oft kann man da viel von dessen Persönlichkeit erkennen. Und so handfest Burnside aussehen mag, spätestens da merkt man, dass viel mehr ist wie man denkt. Ich würde ihn wirklich gerne mal live erleben.


    Da gibt es ja furchtbare Beispiele in der Vergangenheit. Zum Beispiel bei der sogenannten Hexenverfolgung die oft auch kräuterkundige Frauen,

    Heilerinnen etc, betraf die nicht in der dörflichen Gemeinschaft sondern am Rande lebten. Zu dieser Zeit war >Thrawn< noch lebensgefährlich.

    Da hast du eindeutig weiter gedacht wie ich! Ja, da gibt es wirklich erschütterlich viele Beispiele dafür.


    Da gibt es so viele von und das wird sich leider auch nie ändern. Das "Anders sein" wird gnadenlos verfolgt.

    Leider :(


    Für ihn macht diese andere Seite den Menschen erst vollständig. Die Vereinigung des Rationalen mit dem Irrationalen, das unbedingt mit dazu

    gehört und nicht abgetan oder ausgegrenzt werden darf. Das ist ja auch Thema in >A Summer Of Drowning< und auch in >The Devil`s Footsteps<

    Ich sollte auch noch mal "Die Spur des Teufels" lesen. Ich bin mir gerade nicht sicher, aber das sollte mein erstes Buch von ihm gewesen sein. Bestimmt ist mir da noch vieles entgangen, was ich bei "In hellen Sommernächten" (der Originaltitel ist um so vieles besser, schade, dass es so gewählt wurde) schon entdecken konnte.


    Ich bin gerade beim >Lost Girl Syndrome< und das verspricht sehr interessant zu werden.

    Das habe ich über das Wochenende gelesen, aber es wäre besser es noch einmal ein zweites Mal zu tun. Wenn du magst, kannst du auf jeden Fall schon deine Eindrücke aufnotieren!


    Schaut es euch an, es lohnt sich.

    Ich habe es sogar aufgenommen. Glücklicherweise bin ich durch einen Newsletter darauf aufmerksam geworden. Sozusagen kurz vor knapp. Das war ja herrlich, was alles gesagt wurde. Das hatte sich wirklich gelohnt! Bei Frau Westermann bin ich kurz zusammengezuckt, weil ich schon dachte, was kommt jetzt wieder von ihr, aber sogar sie war mit "einem Schlappen" recht angetan gewesen vom Buch. Und da ich mittlerweile ihren Büchergeschmack meine zu kennen, adelt es gewissermaßen das Buch. Überhaupt war das eine sehr schöne Sendung gewesen.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • taliesin hast du das schon entdeckt? Mir bleibt ja nur die Hoffnung auf eine Übersetzung, aber für dich wäre es bestimmt interessant!

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • taliesin hast du das schon entdeckt? Mir bleibt ja nur die Hoffnung auf eine Übersetzung, aber für dich wäre es bestimmt interessant!

    Soweit ich weiß erscheint die deutsche Ausgabe am 20. Januar 2020.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • taliesin Ich habe jetzt keine deutsche Ausgabe entdecken können (Wow, der Gedanke, dass es eine deutsche Ausgabe geben könnte, hat mich gerade munterer gemacht als 3 doppelte Tassen Espresso hintereinander zu trinken :lol:) Falls du mir da mehr sagen könntest, wäre ich dir sehr dankbar. Auf jeden Fall erscheint die englische Ausgabe am 14. Januar 2020.


    Edit: taliesin Moment mal, ich habe gerade gesehen, dass das Buch schon am 03. Oktober 2019 erschienen ist. :scratch: Und dann noch der 14. Januar 2020 zusätzlich? Macht keinen Sinn.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Und dann noch der 14. Januar 2020 zusätzlich? Macht keinen Sinn.

    Das dachte ich auch. Das wird wohl die deutsche Ausgabe sein. Es gibt aber noch kein Cover oder Titel, zumindest habe ich nichts gefunden.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Fourth Digression: On Lost Girl Syndrom


    Burnsides Theorie des >Lost Girl< in Mythologie, Literatur, Kunst und Film ist erst einmal überraschend und ich hatte ein paar Schwierigkeiten

    diesem Konzept zu folgen. Dann aber belegt er es an Beispielen wie z.b. der Troja Sage und speziell an Agamemnon und seiner Tochter Iphigenia

    und die Sache wurde etwas klarer. Eine erstaunliche aber nach weiteren Beispielen auch nachvollziehbare Theorie. Das Lost Girl als Sinnbild für

    das Aufgeben der Vollständigkeit des Mannes, aber bei Agamemnon auch das nötige um ein großer Krieger zu werden. Dafür muss er diesen

    femininen Teil in sich aufgeben. In der Sage opfert er den Göttern dafür seine eigene Tochter. Wirklich sterben muss das Lost Girl aber nicht, es

    rückt nur an eine andere, mystische Stelle die sie als Symbol auch für immer einnimmt. Burnside hätte hier auch sehr gut die Seherin "Cassandra"

    als Beispiel anführen können. Diese Figur der Sage hat mich immer am meisten fasziniert.


    Zitat

    (...) is that she is not really dead at all. She is somewhere else, a part of nature, a star, a spirit, a motion. Even the Virgin Mary, the great

    Western archetype of the lost girl is not permitted to die, but is assumed into Heaven, suspended but still present, and so preserved as

    an eternal possibility - though she is not allowed to continue as a living creature.

    Was mich dann aber wirklich noch mehr eingefangen hat, sind die "memories of an imaginary festival" in denen Burnside dieses Dasein als

    "Loner" beschreibt. Zuesrt am Beispiel des Barkeepers, dann an Betrachtungen über sein eigenes Befinden. Grandios wenn auch mit einem

    Gefühl der Einsamkeit durchdrungen. Für Burnside sind das kurze Momente der Vollkommenheit, kurze Momente des Glücks.


    Zitat

    ...what he is saying is that, no mater how many or how few customers he has, no matter how many conversations he gets into, he is still

    alone, still on the other side of that counter - and he likes it that way. If he`s ever lonely, it`s only for adrink or a woman; company is

    something he can live without.

    und dann noch dieses Zitat in dem Burnside dieses Glück des `allein seins` diesen kurzen Moment der Vollständigkeit des `Seins` so faszinierend

    beschreibt. Genau aufgrund solcher Szenen ist und bleibt der Mann mein Lieblingsautor.

    Zitat

    - and as I eat, it comes to me that, at moments like this, yes, but also in some far place at the back of my head, I am, in some modest and

    ineffable way, supremly happy. Or perhaps not happy so much as given to fleeting moments of good fortune, the god-in-the-details sense

    of being obliged and permitted to inhabit a persistently surprising and mysterious world.

    Da kommt weiterhin noch viel mehr erstaunliches an Gedanken und Beschreibungen, so das es fast unmöglich ist alles aufzunehmen und

    wiederzugeben ohne zu zitieren ohne Ende..................ich lese das Kapitel jetzt noch einmal um mehr Ordnung in meine Gedanken zu bringen.

    Vorläufig aber noch ein Zitat vom Ende dieser Digression.

    Zitat

    ...for the rest of us, the drowned girl remains, in the depths of the water, or hidden in the darkness of our own houses, a ghostly stranger

    self among all the other stranger selves and possible variants of being that we conceal.

    Passt ja hervorragend zu seiner eigenen Geschichte des >Lost Girls< in >A Summer Of Drowning<

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Ich habe gestern versucht den Text zu erfassen, was mir leider noch nicht gelungen ist. Heute hatte ich nämlich noch mal einen Zahnarzttermin und mein schlimmster Verdacht wurde bestätigt, mein letzter Weisheitszahn darf raus. Yeah oder so ähnlich. Jetzt weiß ich ja Bescheid und darf noch bis Mitte Januar warten bis ich mich von dem lästigen kleinen Kerlchen verabschieden darf. Ich denke, dass ich heute mit Sicherheit besser verstehe was ich da lesen, mein Unterbewusstsein war mir gestern ganz schön im Weg :uups: Morgen melde ich mich auf jeden Fall wieder!

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Ich habe gestern versucht den Text zu erfassen, was mir leider noch nicht gelungen ist.

    Unter den Umständen durchaus nachvollziehbar. Termine beim Zahnarzt sind nicht gerade konzentrationsfördernd.

    Der Text dieser >Digression< ist, wie ich finde, recht schwierig und ich bin auch nicht auf jedes Beispiel des "Lost Girl

    Syndrom" eingegangen. Du findest sicher noch das ein oder andere was ich da ausgelassen habe. Aus diesem

    Grund habe ich mich auch stärker auf die "Memories of an imaginery festival" konzentriert. Bin gespannt auf deine

    Eindrücke.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Bin gespannt auf deine

    Eindrücke.

    Und hier wären sie. Am besten gehe ich wieder chronologisch vor. Alles kann man gar nicht erfassen. Bei jedem drüber lesen finde ich wieder neue Eindrücke und Gedanken, die sie bei bei mir auslösen. Und dann schaue ich mir noch mal deinen Beitrag in Ruhe dazu an.


    Jetzt habe ich gefühlt 10 verschiedene Anfänge gehabt um mein Erstaunen darüber ausdrücken zu können, welche Gedankengänge bei Burnside fließen beim Stichwort "Ertrunkene Frauenbildnisse in der Kunst". Also wenn ich das richtig verstanden habe, hat er die Überlegung, dass ein junger Mann vergleichend dargestellt wird, der ein Stück seiner Persönlichkeit (in dem Fall die weibliche, sprich vermutlich weichere, sensiblere Seite) zurücklässt, um in das "großmäulige, raubeinige Mannesleben der Arbeiterwelt" (S. 100) eintreten zu können. Da müsste man jetzt tatsächlich den ganzen Abschnitt zitieren, was er da alles sagt, das ist ja jetzt nur die verkürzte Wiedergabe. Ich finde das richtig interessant. Beim ersten beiden Lesen empfand ich es als eher langweilig und was will er nur damit, waren meine Gedanken. Das hätte sich jetzt grundlegend geändert.

    In dem kleinen Abschnitt finden sich wieder ganz kleine typische Burnside Momente wieder, die ihn sein Leben lang begleiteten und die er in seine Kunst einfließen lässt. Ich bewundere ihn ob seiner Offenheit. Immerhin blickt man als Leser tatsächlich ein großes Stück in seine Gedanken- und Gefühlswelt rein.


    Der nächste Abschnitt wäre "Die Ertrunkene", hier führt er seine Gedankengänge weiter und teilweise muss ich passen, weil ich mich leider so gar nicht mit dem Trojanischen Krieg mehr auskenne. Ich habe da nur noch eine ganz dunkle ferne Erinnerung an Gelesenes, was einfach nicht ausreicht. (Aber immerhin dafür gesorgt hat, dass ich mir jetzt "Kassandra" von Christa Wolf besorgt habe.)

    Hier geht Burnside ja einen Schritt weiter, in dem er sagt, dass Agamemnon nicht nur auf seine "feminine" Seite verzichtet hat, sondern gleich mal auf "die Ganzheit seiner Seele" (S. 102).


    Und dann zum nächsten Abschnitt "Als wenn ein Schlaf mich hätt´betört´" So als Frau ist das richtig spannend zu lesen was der gute Mann da alles schreibt, kam mir gerade noch mal in den Sinn. Kann man auch umgekehrt lesen, denn auch als Frau lässt man gewisse Wesenszüge zurück und geht den "gesellschaftlich vorgegebenen Weg". Ich muss gerade an Burnsides Mutter denen, die diesen Zwängen wohl mit am meisten unterworfen wurde. Aber er schreibt ja nicht nur "gelassen haben" sondern spricht sogar von "aufgegeben". Da spürt man die unterschwellige Trauer darüber. Und tatsächlich kommt hier ein Satz, den ich zitieren muss:


    Zitat von S. 103

    Fühlt man es, trauert man, un die Trauer kann dramatische Formen annehmen.

    Klingt erst mal fürchterlich dramatisch, vor allem die Folgen davon wie Alkohol, Drogen usw.. Und dann kommt dieser Abschnitt:


    Zitat von S. 103

    Und doch ist es besser zu fühlen als nichts zu fühlen. Nichts zu fühlen bedeutet, dass man stirbt, ohne je von einem Spuk verfolgt worden zu sein - und wer würde das schon wollen?

    Eben! :pray: Besser etwas fühlen als gar nichts fühlen. Und es heißt ja nicht der totale Verlust, sondern man hat die Möglichkeit "des Wiederfindens" (S. 103).


    Beim Abschnitt "Iphigenie auf Tauris" musste ich leider völlig passen. Aber nun zu "Erinnerungen an ein imaginäres Festival". Da ist ganz viel Burnside drin. Seine Themen wie Distanz, Einsamkeit, Anderswelt. Alles da. Hier könnte ich viel zitieren, aber den Abschnitt hier mag ich mit am liebsten zur Zeit:


    Zitat von S. 107/108

    Bloß geht es nicht um die Frau, es geht ums Warten, um die Dunkelheit über unseren Köpfen, um versprochene Rückkehr und um die, bei denen wir ankommen könnten. Wenn wir an jenen magischen Ort gelangten, den wir au den ersten Blick wiedererkennen würden, hörten wir auf, die erwachsenen Männer zu sein, die wir niemals hatten werden wollen.

    Die nächsten Abschnitte habe ich auch sehr gerne gelesen und könnte sie eigentlich praktischerweise komplett zitieren, aber bei dem Abschnitt "Queen Jane, eine Annäherung" habe ich bei den Stichworten Einsamkeit aufgehorcht. Da war doch was bei der Lesung gewesen, wo Burnside davon abgehalten wurde, sich in Finnland (war doch Finnland, oder?) niederzulassen. Das wäre ihm mit Sicherheit nicht gut bekommen. Und hier finden sich tatsächlich Gedanken darüber. Wie verlockend die Einsamkeit wäre und "(...) der beste Grund, sich der Einsamkeit zuzuwenden, ist der, unser Gemeinschaftsleben zu bereichern." (S. 110)


    Was dann kommt ist einfach nur Klasse (dürfte mit interessant eines meiner meist weiterverwendeten Wörter in unser MLR sein :lol:) Seine Gedanken darüber, dass man mit anderen in der Öffentlichkeit leben muss (muss!), aber das man auch mit "jenen Wesen zu leben, zu denen wir hätten werden können" (S. 110) und wie schwierig es ist, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.


    Zitat von S. 110

    So hell sie auch sind, und so unschuldig sie am Tag zu sein scheinen, können die verstümmelten und entstellten Geister, die wir im Dunkeln verstecken, für Stunden oder auch Tage am Stück offenbar feste Gestalt annehmen, wenn wir uns als Partner in irgendeinem externen Drama der Liebe, der Wut oder des tiefen Hasses sehen.


    Der letzte Abschnitt der Abschweifung, "Erinnerungen an ein imaginäres Festival", war doch buchstäblich ein "Wow!-Effekt". Hier fasst er noch mal alles zusammen und geht wieder ein Stückchen weiter. Ich fand das mit den Inuitschnitzereien recht interessant. Die kannte ich noch nicht, dass muss ich mir mal im Internet anschauen gehen.


    Und jetzt lese ich mir in Ruhe deine Gedanken dazu durch.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • und ich hatte ein paar Schwierigkeiten

    diesem Konzept zu folgen.

    Kommt mir schwer bekannt vor. Ging mir 1:1 auch so.


    Das Lost Girl als Sinnbild für

    das Aufgeben der Vollständigkeit des Mannes, aber bei Agamemnon auch das nötige um ein großer Krieger zu werden. Dafür muss er diesen

    femininen Teil in sich aufgeben. In der Sage opfert er den Göttern dafür seine eigene Tochter. Wirklich sterben muss das Lost Girl aber nicht, es

    rückt nur an eine andere, mystische Stelle die sie als Symbol auch für immer einnimmt. Burnside hätte hier auch sehr gut die Seherin "Cassandra"

    als Beispiel anführen können. Diese Figur der Sage hat mich immer am meisten fasziniert.

    Jetzt weiß ich auch wieder warum "Kassandra" in meinem Kopf rumspukte. Ich hatte das wohl gestern unbewusst mit aufgenommen.

    Was mich dann aber wirklich noch mehr eingefangen hat, sind die "memories of an imaginary festival" in denen Burnside dieses Dasein als

    "Loner" beschreibt. Zuesrt am Beispiel des Barkeepers, dann an Betrachtungen über sein eigenes Befinden. Grandios wenn auch mit einem

    Gefühl der Einsamkeit durchdrungen. Für Burnside sind das kurze Momente der Vollkommenheit, kurze Momente des Glücks.

    Deine Zitate hatte ich auch unterstrichen! Das war wirklich mit die besten Abschnitte über die "Erinnerungen an ein imaginäres Festival".

    Da kommt weiterhin noch viel mehr erstaunliches an Gedanken und Beschreibungen, so das es fast unmöglich ist alles aufzunehmen und

    wiederzugeben ohne zu zitieren ohne Ende..........

    Du sagst es!

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Eben! :pray: Besser etwas fühlen als gar nichts fühlen. Und es heißt ja nicht der totale Verlust, sondern man hat die Möglichkeit "des Wiederfindens" (S. 103).

    Genau diesen Abschnitt, dieses kurze Zitat hatte ich mir auch angekreuzt und dann in der Fülle meiner Notizen wieder verloren. besser

    etwas fühlen, wie erschreckend es auch immer ist, als nichts mehr zu empfinden. Könnte man sich glatt einrahmen und lesen wenn es

    um die dunklen Zeiten im Leben geht.

    Da war doch was bei der Lesung gewesen, wo Burnside davon abgehalten wurde, sich in Finnland (war doch Finnland, oder?) niederzulassen. Das wäre ihm mit Sicherheit nicht gut bekommen. Und hier finden sich tatsächlich Gedanken darüber. Wie verlockend die Einsamkeit wäre und "(...) der beste Grund, sich der Einsamkeit zuzuwenden, ist der, unser Gemeinschaftsleben zu bereichern." (S. 110)

    ja genau und ein Rückzug in diese Einsamkeit wäre für Burnside sicher fatal gewesen. dazu fällt mir ein Satz ein den ich kürzlich gelesen habe.

    Ich glaube es war in einem Buch des Psychologen Ken Wilber. Übrigens ein wunderbares, wenn auch nicht ganz einfaches Buch über die Synthese

    östlicher und westlicher Psychologie. Ich stelle es mal ein.

    "Wir sind als Menschen geboren und unser Schicksal ist es unter Menschen zu leben. Als Eremit wendet man sich von seiner eigenen Bestimmung

    ab und hört auf zu lernen."

    Seine Gedanken darüber, dass man mit anderen in der Öffentlichkeit leben muss (muss!), aber das man auch mit "jenen Wesen zu leben, zu denen wir hätten werden können" (S. 110) und wie schwierig es ist, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.

    Genau das ist es. Wir müssen dem folgen, auch wenn wir dann mit den dunkleren Geistern in uns selbst kämpfen müssen.


    Das nächste kurze Kapitel habe ich schon durch. Da gönnt uns Burnside ein kleines Durchschnaufen. Allerdings fordern die teilweise erschütternden

    Fotografien von Diane Arbus schon einige Aufmerksamkeit.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Ich wollte noch kurz zu diesem Satz und der Übersetzung etwas schreiben:


    "Not to feel it means to die without ever being haunted"

    "Nichts zu fühlen bedeutet, dass man stirbt, ohne je von einem Spuk verfolgt worden zu sein."


    Ich weiß wohl, dass Herr Robben ein genialer Übersetzer ist, der sich auch gut in die sehr spezielle Welt des Autors einfühlen kann.

    Natürlich bedeutet >Haunted< im Deutschen das etwas holperige >vom Spuk verfolgt< weil es für haunted kein entsprechendes

    Adjektiv gibt, aber Spuk klingt irgendwie falsch und erinnert mich immer an die Geister mit weißem Bettlaken aus den Kindergeschichten.

    Burnside denkt da wohl eher daran von etwas angsteinflößendem, unerklärbaren besessen zu sein, das nicht aus dieser Welt ist. Ein vor

    allem psychischer Druck den man als Heimsuchung empfindet.

    Ok, mir fällt auf die schnelle auch keine passendere Übersetzung ein. Ich weiß nur, dass es vom Gefühl her seltsam unpassend wirkt.

    Liegt nicht am Übersetzer sondern wohl einfach an einem fehlenden Ausdruck/ Wort in der deutschen Sprache.


    So ziemlich die gleichen Schwierigkeiten hatte und habe ich mit der Übersetzung des Romantitels >A Summer Of Drowning< mit

    >In hellen Sommernächten<. Das erweckt Erwartungen beim Leser die sich mit dem Thema des Romans nicht vertragen. Warum denn nicht

    >Sommer des Ertrinkens>? Hört sich vielleicht etwas seltsam an, passt aber besser, oder?


    Auf jeden Fall bewundere ich diesbezüglich die Arbeit der Übersetzer, die sich da entscheiden müssen und wohl auch auf Messers Schneide

    tanzen. Das wird wirklich viel zu wenig gewürdigt und oft auch nicht gut genug bezahlt. Ich habe früher ab und an Texte und auch einen

    Reisebericht in Romanform übersetzt. Hat Spaß gemacht, aber gut bezahlt ist anders. Bei Profis wie Robben oder Herbert sieht das natürlich

    anders aus.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen