John Burnside - Über Liebe und Magie - I Put a Spell on You (ab 15.11.2019)

  • Zwei Möglichkeiten? Oh je, ich werde das Kapitel auf jeden Fall noch mal lesen. Ich habe das gestern Abend gelesen und war da wohl nicht mehr sehr aufnahmefähig gewesen. Ich sehe zur Zeit nur eine Interpretation.

    Ich habe das Kapitel noch einmal gelesen und denke jetzt auch es gibt tatsächlich nur eine Möglichkeit der Interpretation. Die andere habe ich überdacht

    und die passt einfach nicht richtig zu Burnside.............

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Postlude: A New Kind of Love


    Zuerst vorab ein paar Fragen zu mir rätselhaften Stellen im Kapitel. Sie betreffen nur die Begegnung von Burnside und Selena.

    Zum Rest dieses Kapitels dann später.


    Jetzt weiß ich woran es lag, dass ich die Idee einer zweiten Interpretation hatte. Diese Zeilen hier brachten mich ins Grübeln.

    Zitat

    - and, if I am wholly honest, I have to admit that, once I understood that she intended going home alone, that wistfulness shaded into

    something like regret, and it was a long time before I stopped thinking abou her mouth and went to sleep.

    Da klingt doch etwas Unerfülltes mit. Vielleicht die Idee, diese >new kind of love< nicht dort enden zu lassen. Allerdings würde das dann auch die

    Zerstörung der "Glamourie" dieser Begegnung zweier verwandter Seelen bedeuten. Die new kind of love kann nur magisch bleiben wenn sie mit

    dieser Nacht endet.


    Verwirrt hat mich übrigens auch diese Stelle in der er von "the other" spricht und von "my real love" die wie er sagt, nicht die historische Christina

    ist, sondern "the other to my other". Hier ein Auszug dieser Passage die mir Kopfschmerzen bereitet:

    Zitat

    Out in the dark, as I still imagine it, my reallove is driving home..(...)

    ...this is not the historical Christina (...) this is someone else, this is the other to my other. Not an Echo, never a reflection, this is the one who

    reminds me that the other is beautiful simply by being, fully and wilfully, other, (...)

    (...) because for a good part of the time we are not being other, we`re being the us that we are taught to be.....

    Ist es jetzt eine real existierende Person die auch in der Gegenwart greifbar ist, oder ist es auch nur ein Bild, eine Erinnerung die er mit sich trägt.

    Vielleicht kannst du Farast oder du cyphella da Klarheit reinbringen.

    "Nun sitz ich hier und bin betroffen, der Vorhang fällt, und viele Fragen offen":wink:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

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  • Hier der versprochene Wink zur SWR Bestenliste Februar: Klick Leider habe ich mir die Sendung noch nicht anhören können. Ich hoffe auf spannende Diskussionen zu den Büchern. Und natürlich lauter Lob für Platz 1 O:-)


    Postlude: A New Kind of Love



    Da klingt doch etwas Unerfülltes mit. Vielleicht die Idee, diese >new kind of love< nicht dort enden zu lassen. Allerdings würde das dann auch die

    Zerstörung der "Glamourie" dieser Begegnung zweier verwandter Seelen bedeuten. Die new kind of love kann nur magisch bleiben wenn sie mit

    dieser Nacht endet.

    So habe ich es für mich interpretiert. Die Zerstörung muss man quasi mit in Kauf nehmen. Ich frage mich gerade, wie um Himmels Willen er dann seine Frau kennen lernen und auch noch bleiben konnte mit so einer Einstellung. Sie dürfte wohl über eine Menge Glamour und thrawn verfügen, wenn man darüber nachdenkt. Ich gestehe ich bin ziemlich neugierig was das betrifft.

    Verwirrt hat mich übrigens auch diese Stelle in der er von "the other" spricht und von "my real love" die wie er sagt, nicht die historische Christina

    ist, sondern "the other to my other".

    Das ist auch eine sehr verwirrende Stelle.

    Ist es jetzt eine real existierende Person die auch in der Gegenwart greifbar ist, oder ist es auch nur ein Bild, eine Erinnerung die er mit sich trägt.

    Ich denke eher ein Bild, eine Vorstellung einer Person. Eine glamourie von ihm, ähnlich wie er es bei der ersten Abschweifung beschrieben hatte.


    Mich beeindruckt ja immer wieder, wenn Burnside Gedankengänge der verschiedenen Kapitel miteinander verknüpft, wie es in diesem Kapitel beispielsweise öfter vorkommt. Bei seiner Rückerinnerung als Handelsvertreter findet man ja das Motiv des Verschwindens wieder. Wobei man auch ziemlich spürt, dass das Leben als situierter Handelsvertreter mit Haus Garten und Küche mit Sicherheit nicht das wirklich Erfüllende war. Das wäre nie Burnsides Leben für immer geworden. Mir fiel gerade wieder dieses Zitat dazu ins Auge:


    Zitat von S. 254

    Trotzdem blieb ich, solange ich konnte. Ich bemühte mich, einen Ausgleich zu finden zwischen dem guten Leben und meinem Drang zu verschwinden, aber es half alles nichts.


    Sehr unbehaglich wurde es mir, als Burnside von dem Telefonklingeln schrieb. Vom "Anruf aus einer anderen Zeit". Das hört sich erschreckend real an. Fast schon unglaublich wie gelassen (zumindest wirkte er so auf mich) er damit umging und geht. Wie er sich darauf eingelassen hat:


    Zitat von S. 255

    Es nützte nichts, und nach einer Weile hörte ich auf zu reden und lauschte nur noch den Wellen, dem Kies und dann und wann einem Vogelruf, den ich zu vernehmen meinte.

    Klar, natürlich begleitete und begleitet ihn diese Welt immer wieder schon sein ganzes Leben lang, aber davon zu lesen und sich vorzustellen wie es wäre, wenn man selbst derartige Dinge hören würde. Uiuiui...


    Am Schluss dieses Abschnittes (den ich am liebsten komplett zitieren würde) schreibt er:


    Zitat von S. 255

    (...) einer Stimme, die ich für einen Vogelruf gehalten hatte, die aber, wie ich bald entschied, etwas anderes sein musste - meiner Stimme ähnlich, die aus einer verschneiten Bergarbeiterstadt anrief und meinem künftigen Ich durch schwarz-weißes, jahrzehntelaltes statisches Rauschen zu sagen versuchte, dass sich alles ändern musste.

    Es mag sich jetzt vielleicht seltsam anmuten, aber das schlechteste wäre es nicht, bekäme man selbst einen Anruf, dass es Zeit für eine Veränderung wäre. Nur etwas weniger unheimlich gestaltet, wenn möglich 8-[ Aber lese ich das richtig raus? Es ist nicht sein zukünftiges Ich (was für mich mehr Sinn machen würde, weil dieses Ich ja weiß was passiert), es wäre etwas ihm ähnliches, jemand Vergangenem. Ein interessanter Gedanke.


    Ich mag noch auf einen Abschnitt eingehen, den ich bis jetzt nicht ganz verstanden habe. Egal, wie oft ich es gelesen habe. Burnside zitiert Mel Lyman. Meint Lyman damit wirklich, dass die Einsamkeit den Menschen antreibt? Die Suche nach Liebe?


    Und verstehe ich es richtig, dass Burnside schreibt, dass in der dunklen Ecke des Jahrmarktes jeder Trickbetrüger die "Bedürftigen und Hungrigen" aufspürt. Der Preis dieses Bedürfnissen zu stillen, dann hoch ist. Das Burnside in Frage stellt, warum sich an Regeln halten wie Familie, gesellschaftliche Hierarchien und die Kirche. Recht gebe ich ihm (und verstanden habe ich), wenn er schreibt:

    >Warum sollte irgendwer glauben, die Liebe oder auch das Leben selbst müsse ewig währen?< (S. 260) Nichts dürfte ewig währen, wenn wir es auch noch so sehr wünschen.


    Übrigens cool, wie er diese Gedankengänge wiederum mit Selena verknüpft. Eine Erklärung, warum er so gehandelt hat und nicht anders.


    Die Sufi-Parabel am Schluss versuche ich noch zu verstehen. Mein erster Gedanke war, dass der Liebhaber erst bei seiner Geliebten eingelassen wurde, als er nicht mehr sich, sondern nur noch seine Geliebte sieht. Seine Geliebte als Einzig wahre. Oder wie seht ihr das?


    Ein wirklich kniffliges Kapitel.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Postlude: A New Kind Of Love


    Knifflig, rätselhaft und vielleicht in Teilen auch unergründlich erschien mir dieses Kapitel. Es gibt Passagen die sich mir zur Zeit einfach nicht

    erschließen. Vielleicht braucht das Zeit und muss sich auch nicht sofort erschließen.


    Sehr unbehaglich wurde es mir, als Burnside von dem Telefonklingeln schrieb. Vom "Anruf aus einer anderen Zeit". Das hört sich erschreckend real an. Fast schon unglaublich wie gelassen (zumindest wirkte er so auf mich) er damit umging und geht. Wie er sich darauf eingelassen hat:

    Ich glaube Burnside kann damit nur so pragmatisch umgehen, weil er gelernt hat, lernen musste, damit zu leben. Mir würden da die Haare zu Berge

    stehen. Dagegen anzukämpfen macht ja keinen Sinn, also tut er für sich wohl das einzig richtige.

    Aber lese ich das richtig raus? Es ist nicht sein zukünftiges Ich (was für mich mehr Sinn machen würde, weil dieses Ich ja weiß was passiert), es wäre etwas ihm ähnliches, jemand Vergangenem. Ein interessanter Gedanke.

    "meiner Stimme ähnlich" "aus einer verschneiten Bergarbeiterstadt".....das klingt irgendwie nach einem Bild seines Vaters. Er ist ihm ähnlich und er

    ist etwas Vergangenes. Ein Hinweis die Dinge nicht so zu nehmen wie der Vater es getan hat?

    Das Burnside in Frage stellt, warum sich an Regeln halten wie Familie, gesellschaftliche Hierarchien und die Kirche. Recht gebe ich ihm (und verstanden habe ich), wenn er schreibt:

    >Warum sollte irgendwer glauben, die Liebe oder auch das Leben selbst müsse ewig währen?< (S. 260) Nichts dürfte ewig währen, wenn wir es auch noch so sehr wünschen.

    Das kann ich gut nachvollziehen. Für Burnside ist das gesellschaftlich eingebürgerte einfach nicht möglich. Er sucht etwas ganz anderes weil er weiß,

    dass nichts jemals ewig dauert.


    Ein Kapitel an dem man sich abarbeiten kann, weil es so eine Fülle an Gedanken, Ideen und philosophischen Betrachtungen enthält, dass es einfach

    fast unmöglich ist alles herauszuarbeiten oder gar zu beurteilen.


    So, jetzt sind wir schon beim letzten Kapitel angekommen. Da werde ich fast schon wehmütig. Aber alles Gute muss irgendwo auch enden. Da

    würde Herr Burnside mir zustimmen.

    Also auf geht es zu Coda: (It`s the) Same Old Song

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Mir würden da die Haare zu Berge

    stehen.

    Mir auch! Aber wie du schreibst, es bleibt ihm ja leider nichts anderes übrig.


    "meiner Stimme ähnlich" "aus einer verschneiten Bergarbeiterstadt".....das klingt irgendwie nach einem Bild seines Vaters. Er ist ihm ähnlich und er

    ist etwas Vergangenes. Ein Hinweis die Dinge nicht so zu nehmen wie der Vater es getan hat?

    #-o Stimmt! An seinen Vater habe ich gar nicht mehr gedacht. Ja, das könnte es sein.


    Ein Kapitel an dem man sich abarbeiten kann, weil es so eine Fülle an Gedanken, Ideen und philosophischen Betrachtungen enthält, dass es einfach

    fast unmöglich ist alles herauszuarbeiten oder gar zu beurteilen.

    Du siehst mich zustimmend nicken!




    So, jetzt sind wir schon beim letzten Kapitel angekommen.

    Leider! Wird man ja echt schon wehmütig bei dem Gedanken.


    Aber alles Gute muss irgendwo auch enden. Da

    würde Herr Burnside mir zustimmen.

    Also auf geht es zu Coda: (It`s the) Same Old Song

    Auf ins nächste Kapitel :montag:

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  • Coda (It´s the) Same old Song (The Four Tops, 1965)


    Auf zum letzten Kapitel. Das Titel- Lied läuft gerade bei mir im Hintergrund. Hat was, wenn man gerade fast schon ein wenig traurig ist, weil das Buch zu Ende ist und man einen fröhlichen Song hört.


    Mit Coda konnte ich nichts anfangen und musste mal nachschauen. Da gibt es ja mehrere Möglichkeiten einmal in Bezug auf Musik und dann Verslehre betreffend. Beides ist passend und immer ist es doch das gleiche Lied, das uns begleitet, siehe Songtitel. So ist es das Leben.


    Das Kapitel beginnt mit diesem Satz >Schlaflosigkeit ist das schönste unserer Leiden> (S. 263) Wer von uns schon schlaflose Nächte hinter sich gebracht hatte, dürfte wohl ziemlich aufhorchen. Als schönstes Leiden würde ich es wirklich nicht gerade bezeichnen, ganz im Gegenteil.Wobei, in schlaflosen Nächten kann man auch sehr viel nachdenken. Bei Burnside ist es noch mal ein Tick anders. Seine Schlaflosigkeit gehört zu ihm, hat ihm mit Sicherheit sehr viele produktive Gedanken mitgebracht. Und nebenbei seine Familie immer mit viel Holz versorgt :wink:


    Ich mag seine Ausführungen über seine Schlaflosigkeit sehr. Selbst wenn es abgedroschen klingen sollte, aber ich könnte seinen Ausführungen darüber immer wieder lesen, finde ich zutiefst beeindruckend was und wie er es beschreibt. Wie die Nacht für ihn ist. Was er alles dabei empfindet. Und ich mag die Stimmung(en) die er mit alldem bei mir als Leser auslöst.


    Ein Satz mag ich da herausgreifen:

    Zitat von S. 272

    Doch gehe ich ins Haus zurück, überkommt mich erneut große Ruhe, und während ich es mir vor dem Ofen bequem mache, kehrt auch das Gefühl der Zugehörigkeit wieder, einer Zugehörigkeit wohlgemerkt nicht zu diesem oder einem anderen spezifischen Ort, nicht zu einer Gemeinschaft, einer Gruppe oder einem Stamm, sondern zu dem Staub, aus dem ich bin und zu dem mein Leib wieder werden wird, wie auch zum ganzen Korpus des Kreatürlichen, Springflut, Feuerstein und Schneesturm. Flamingo, Reisstärling und Kiefer.


    Ein Kapitel bei dem man wieder endlos zitieren könnte und unendlich vieles raus greifen.


    Und wir begegnen auch Christina wieder. Klug von ihm, um 3 Uhr morgens keine Mails zu versenden. An absolut niemanden. Wäre um diese Uhrzeit fatal, weil im Tageslicht betrachtet die Gedanken anders werden. Überhaupt wird jetzt klar, was Christina für ihn bedeutet hatte. Wie quasi alle Frauen seines Lebens eine Annäherung an ihrem Typus waren/sind. Und Christina selbst schon zu einer Fiktion wurde.


    Und wieder wunderbare Sätze und Gedanken über seine Mutter. Da kommen einem selbst ja schon fast die Tränen.


    Und tatsächlich nochmal die Geschichte als sie ihrem Sohn ein Bild des Vaters zeigte. Warum kein Wort zu seinem Vater. Warum sie lächelte und warum sie es überspielte. Ich mag es wenn Erzählfäden wieder aufgegriffen werden. Ist wie Coda in der musikalischen Bedeutung, fällt mir gerade so auf.


    Den letzten Abschnitt könnte ich auch wieder komplett zitieren. Sehr philosophisch und sehr eindrucksvoll. Ein ganz tolles Endkapitel für ein ganz besonderes Buch. Großartig :pray:


    Und jetzt bin ich auf eure Eindrücke sehr gespannt.

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  • Coda: (It`s the) Same Old Song


    In diesem letzten Kapitel spielt Burnside noch einmal seine ganze sprachliche und erzählerische Brillanz aus und die letzetn Passagen

    des Memoirs sind mir auch nach Jahren noch als Bild im Herz verblieben. Einfach nur genial.


    Seine Schlaflosigkeit gehört zu ihm, hat ihm mit Sicherheit sehr viele produktive Gedanken mitgebracht. Und nebenbei seine Familie immer mit viel Holz versorgt :wink:

    Für ihn ist diese Schlaflosigkeit innerer Antrieb und sozusagen ein Füllhorn nicht nur seines künstlerischen Schaffens. Nur durch sie macht er sich

    auf seine nächtlichen Ausflüge und sammelt seine ganz persönlichen Momente des "Glamourie". Das eigentlich schlechte in etwas kreatives zu ver-

    wandeln braucht schon ganz viel Energie und Lebenskaft.

    Selbst wenn es abgedroschen klingen sollte, aber ich könnte seinen Ausführungen darüber immer wieder lesen, finde ich zutiefst beeindruckend was und wie er es beschreibt. Wie die Nacht für ihn ist. Was er alles dabei empfindet. Und ich mag die Stimmung(en) die er mit alldem bei mir als Leser auslöst.

    Einfach weil es so schön und manchmal auch erschreckend ist in diese Stimmungen einzutauchen und sie auch mit den eigenen zu vergleichen und zu

    überdenken.

    Wäre um diese Uhrzeit fatal, weil im Tageslicht betrachtet die Gedanken anders werden. Überhaupt wird jetzt klar, was Christina für ihn bedeutet hatte. Wie quasi alle Frauen seines Lebens eine Annäherung an ihrem Typus waren/sind. Und Christina selbst schon zu einer Fiktion wurde.

    Christina als Idealbild als der Typus zu dem er sich magisch angezogen wird. Sie wird zum Bild, zur Fiktion die ihn sein ganzes Leben lang begleiten

    wird. So wie dieser ganz besondere Sommer seiner Jugend bleibt sie immer erhalten und lebendig. Eine schöne Vorstellung.

    Den letzten Abschnitt könnte ich auch wieder komplett zitieren. Sehr philosophisch und sehr eindrucksvoll. Ein ganz tolles Endkapitel für ein ganz besonderes Buch. Großartig

    Oh ja, da muss ich erst durchatmen, denn genau diese Zeilen, diese Betarchtung einer möglichen Form der weiteren Existenz nach dem Tod.

    Das ist dann nicht die , wie ich finde, etwas naive Vorstellung von "Gut in den Himmel" und "schlecht in die Hölle" sondern eher die buddhistische

    Philosophie, in der unsere Energie sich in der Unendlichkeit verteilt aber eben nicht verloren geht, sondern in anderen Lebensformen wieder neu

    ersteht. Mit eine wenig Aufmerksamkeit auf die andere Wirklichkeit um uns herum können wir uns zu besonderen Zeiten, in besonderen Momenten,

    noch einmal wiedersehen. Aber eben "Not As Us".............

    Zitat

    It`s the same old song; yes, and it`s always changing. And I know we meet again, don`t know where, don`t know when. It might be a sunny

    day, it might not, but there is a place for us, somewhere, and we`ll go on meeting, in every possible form and, if we`re lucky, we`ll glamour

    one another with grace and tenderness.

    Schöner und vor allen Dingen hoffnungsvoller geht es nicht. Große erzählerische Kunst wie wir sie hier erleben/erlesen dürfen ist nicht oft zu

    finden. Ich bin auf jeden Fall begeistert einige dieser Bilder weiter in mir wirken zu lassen.


    Zum Abschluss dieser wunderbaren Leserunde dann noch diese Zeilen. Ich danke euch Farast und cyphella für diese Zeit und den Rest darf

    Herr Burnside erzählen..........


    ...yes, we`ll meet again, yes, it`s inevitable, mother and child, lover and lover, father and son. We`ll meet again. Over and over and over,

    we will always meet again. Though not as us.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Ein schöner Schlusssatz taliesin ! Ich danke euch auch ganz herzlich für diese inspirierende Leserunde! Es war ein ganz großes Vergnügen für mich, dieses wunderbare Buch mit euch gemeinsam lesen zu können.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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