A. S. Tory und die verlorene Geschichte - Seiten 1-97

  • Im Fehler-Thread ist mir das auch schon öfter aufgefallen dass solche Formulierungen von manchen angekreidet werden. Ich persönlich störe mich aber nicht daran, finde das manchmal sogar auch ein wenig kleinlich sowas anzukreiden (nicht böse gemeint!). Manches kann man halt nicht unbedingt erklären, dennoch kann es helfen um ein bestimmtes Bild im Kopf hervorzurufen.

    Ich finde, so lange Formulierungen grammatikalisch nicht falsch sind, muss man mit seinen Aussagen immer ein wenig vorsichtig sein. Wer sagt denn, dass man etwas so oder so nicht formulieren kann? Sprache ist ja nicht nur dazu da, um Fakten auszusagen, sie hat ja auch eine künstlerische Komponente. Was wäre zum Beispiel Lyrik, wenn man da immer bei den üblichen Formulierungen bleiben würde?

    Hm ... Ich habe weder diese Formulierung angekreidet noch behauptet, man könne nicht so formulieren.

    Ich habe lediglich meine Meinung geäußert, weil ich sie eben kitschig finde. Das ist weder ankreiden noch "schlecht" finden.

    Es kam aus dem Gedanken heraus, dass ich es mir nicht vorstellen kann, dass ein 16-jähriger Junge eine Lichterkette so beschreiben würde, falls er sie überhaupt wahrnehmen würde.

    I.Ü. Bin ich mit meinen Aussagen immer nicht nur ein wenig vorsichtig.

    Und außerdem ... wenn es passt, darf es auch kitschig werden, kein Thema.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Isa-Moonlight ich persönlich finde das auch gar nicht schlimm, dass du diese Stelle herausgefischt hast. Die Problematik, aus der Sicht eines Jugendlichen zu erzählen, habe ich oben irgendwo ja schon angesprochen. Im ersten Band habe ich mehr Jugendsprache benutzt. Das später auch vielfach, zum Teil im Autorenforum, diskutiert. Vor und während des zweiten Buchs. Die Meinungen dazu gehen, wie bei sehr vielem, sehr auseinander. Ich habe versucht, für mich einen Mittelweg zu finden bzw. eine Sprache, mit der ich mich persönlich wohlfühle. In den Dialogen lasse ich sie so sprechen, wie Jugendliche sprechen. Im Erzähltext nehme ich eine Zwischenposition ein und verlasse da ganz sicher ab und an die Sprache des 16-jährigen. Einiges habe ich später weggeschnitzt, anderes aber so stehen gelassen. Das sind oftmals schwierige Entscheidungen, in den meisten Fällen reine Bauchentscheidungen. Aber ich nehme Kritik und Anmerkungen grundsätzlich ernst und versuche sie beim nächsten Mal zu berücksichtigen. Genau hierfür ist eine solche Leserunde sehr hilfreich. Jeder sieht wieder etwas anderes und ich schaue einfach, was davon umsetzbar ist und was eher nicht.

  • Hm ... Ich habe weder diese Formulierung angekreidet noch behauptet, man könne nicht so formulieren.

    Ich habe lediglich meine Meinung geäußert, weil ich sie eben kitschig finde. Das ist weder ankreiden noch "schlecht" finden

    Also, ich hab mich eigentlich mehr auf die Aussage von Canach bezogen, die den Fehler-Thread erwähnt hat, in dem solche Formulieren immer diskutiert werden. Und in dem Fall fand ich den Kitsch auch okay, weil ein bestimmtes Bild erzeugt werden sollte. Und Venedig ist nun mal auch eine super kitschige Stadt, möglicherweise auch für einen 16-Jährigen. (Der ja auch ein bißchen verknallt ist. :loool:)

  • "Kleine Lichterketten hingen an der mit Efeu überwucherten Hauswand und schimmerten verheißungsvoll"... Sorry aber wie schimmert man verheißungsvoll :scratch::scratch:

    Hm ... Ich habe weder diese Formulierung angekreidet noch behauptet, man könne nicht so formulieren.

    Ich habe lediglich meine Meinung geäußert, weil ich sie eben kitschig finde. Das ist weder ankreiden noch "schlecht" finden.

    Für mich klang das oben Zitierte danach als würdest du das Wort "verheißungsvoll" in dem Satz als falsch empfinden, schließlich fragst du nach wie man verheißungsvoll schimmern kann und die Smileys dahinter sind ja sicher auch kein Zufall. Aber vielleicht habe ich dich da auch falsch verstanden.

    Mir ist eben schon öfter aufgefallen dass manche hier im Forum gerne derlei Formulierungern kritisieren weil es in ihren Augen "nicht richtig" klingt.

    Ich sehe es aber eher wie Naraya : Dass eben, solange es grammatikalisch nicht falsch ist, durchaus auch mal etwas lyrischere Bezeichnungen verwendet werden können. Das muss man natürlich nicht mögen, falsch ist es aber deswegen nicht.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Kapitel 6

    Auch wenn ihr schon weiter seid, schreibe ich nochmal meine Gedanken zu den Kapiteln:)

    Ich finde es gut, dass auf aktuelle Probleme von Venedig eingegangen wird (S. 59). Venedig war gerade wieder überflutet (immer noch?) und die Touristen haben dies als Attraktion angesehen, während die Italiener*innen um ihre Existenz bangen mussten/müssen.


    Weiterhin finde ich es interessant, dass die Leser*innen nun etwas über Chiaras Familie/Vater erfahren, das hatte ich mir gewünscht. :)


    In dem Kapitel sind beide eifersüchtig auf den anderen, Sid ist eifersüchtig auf Gianluca, kann Chiaras plötzliche Gemütswendung nicht verstehen bzw. ist nicht positiv darauf zu sprechen. Sid fühlt sich aufgrund der Sprachbarriere ausgeschlossen, vor allem weil Chiara mit Gianluca spricht. Dies finde ich sehr gut nachvollziehbar, da Chiara ja Sids Bezugsperson ist und er auch ein wenig verknallt in sie zu sein scheint. Emilia bemerkt dies und setzt sich zu ihm bzw. tanzt mit ihm, wodurch Chiara`s Aufmerksamkeit wieder Sid gilt. Es wirkt auf mich, dass Emilia Sid extra zum Tanzen auffordert, weil sie sich denkt,dassSid an Chiara interessiert ist. Emilia fragt ihn ja vorher, ob er Chiara hübsch finde und er errötet. Dass Chiara dann mit Sid tanzt ist eine schöne Wendung und vor allem toll für Sid.


    Am Ende des Kapitels erfährt die Leserin/der Leser wieder etwas mehr von der verlorenen Geschichte, diesen Kniff finde ich, wie schon gesagt, sehr gut und baut den Spannungsbogen gut auf :)

  • ich glaube eher, dass es Isa-Moonlight eher so ging, dass sie einfach bei dieser Passage ein bisschen ins Stocken gekommen ist.

    Kennt ihr das nicht beim Lesen? Man runzelt unterbewusst die Stirn und muss vielleicht sogar einen Satz erneut lesen. Das hat aber ganz oft nichts mit falsch oder richtig zu tun, sonder vielleicht einfach ein bestimmtes Wort, eine ungewöhnliche Satzstellung oder auch einfach nur ein sich plötzlich verändernder Erzählstil, der dem Autor an dieser Stelle eben gerade gefiel.


    Ich merke solche Stellen auch oft in Leserunden an. Viele Autoren sind daran interessiert, wo man als Leser ins Stocken gerät. Manchmal ist es beabsichtigt und auch als Stilmittel benutzt, ein anderes Mal ist es durch erneutes Umschreiben “holperig“ geworden.


    Als Leser hat man dann auch mal die Schwierigkeit dieses Stocken in Worte zu fassen, denn oft ist es einfach nur ein Gefühl das schlecht fassbar ist.


    Man sollte nicht immer alles nur schlecht oder gut sehen. Ich gehe davon aus, dass viele Aussagen eher neutral getätigt werden.

  • Kapitel 7 und 8

    Ich finde es interessant, dass die Leser*innen in diesem Kapitel etwas über jüdische Bräuche erfahren, aber dass die Frauen für das Kochen und auf- und abräumen zuständig sind und dies nicht von Chiara und Sid hinterfragt wird bzw. Gleichberechtigung aufgegriffen wird, finde ich wiederrum nicht so gut bzw. fehlt mir das an dieser Stelle.


    Dass das Thema Ausländerfeindlichkeit/Antisemitismus in deinem Jugendbuch aufgegriffen wird, finde ich gut und wichtig. Es gibt Leser*innen
    hoffentlich den Mut, auch solch mutige Worte auszusprechen und sich eigene kritische Gedanken zu dem Thema zu machen. Solche Passagen stelle ich mir auch schwer zu schreiben vor.

    Kapitel 8 enthält einiges über Tory und seine Vergangenheit und Sid und Chiara werden neugierig und planen ihre weitere Reise nach Wien. Das Kapitel ist eine gute Überleitung, es enthält wichtige Informationen zu Tory und dient dem Schauplatzwechsel. Ich bin gespannta auf Wien :)

  • MissAnnu: „aber dass die Frauen für das Kochen und auf- und abräumen zuständig sind und dies nicht von Chiara und Sid hinterfragt wird bzw. Gleichberechtigung aufgegriffen wird, finde ich wiederrum nicht so gut bzw. fehlt mir das an dieser Stelle.„.

    Ja, da hast du recht und du wirst es nicht glauben. Ich hatte es durchaus überlegt, denn in jedem Fall ist die Stellung der Frau im orthodoxen Judentum auch so eine Sache, es dann aber bei der Anmerkung zu der Sitzordnung in der Kirche belassen. Auch sonst ging es mir nicht so sehr darum, religiöse Einstellungen und Traditionen zu bewerten, sondern eher die eines Beobachters einzunehmen. (Und wenn wir ehrlich sind, ist es ja auch bei uns nicht sooo ungewöhnlich, dass so etwas von Frauen meist noch übernommen wird ...😅)

  • Siegmund2018, danke dass Du Dich so sehr bemühst, alles immer zu erklären.

    Ich finde, dass Du sprachlich die richtige Wahl getroffen hast, darum ging es mir nicht. Aber ich verlasse jetzt dieses Thema, denn ich möchte nun meine Meinung zu Kapitel 7-8 äußern.

    Das Essen bei Bassani ist sehr gut gelungen.

    Es gefällt mir sehr, dass wir hier einiges über die jüdische Lebensart erfahren und das Gesprächsthema während des Essens kann nachdenklich stimmen. Mindestens bei mir war das so.

    Dass das Thema Ausländerfeindlichkeit/Antisemitismus in deinem Jugendbuch aufgegriffen wird, finde ich gut und wichtig. Es gibt Leser*innen

    hoffentlich den Mut, auch solch mutige Worte auszusprechen und sich eigene kritische Gedanken zu dem Thema zu machen. Solche Passagen stelle ich mir auch schwer zu schreiben vor.

    Das sehe ich genau so und ich finde, Du hast die richtigen Worte gefunden.


    In Kapitel 8 erfahren wir viel über Abraham und Elisabeth und ihre Schwierigkeiten als "gemischtes" Paar. Sehr interessant und ich freue mich sehr auf Wien.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Ich habe gar nicht mitbekommen, dass ihr in den anderen beiden Threads schon weitergelesen und geschrieben habt und hatte mich schon über die Pause gewundert :pale: Ich ärgere mich gerade total #-o Jetzt werde ich mal schauen, dass ich heute weiterlese und dann zumindest zum zweiten Abschnitt heute noch etwas schreiben kann.

  • Hallo, so wieder fit und nochmal in das Buch reingeschaut. Leider musste ich feststellen das es so überhaupt nicht meinem Genre entspricht und es mich unheimlich viel Motivation kostet weiter zu lesen, es tut mir leid

    Oh, das tut mir natürlich leid. Also war allein das Cover Motivation sich zur Leserunde zu melden oder wie kam es dazu? 🤔Aber sich zwingen, bringt gar nichts. Auch ich tue mich mit manchen Büchern echt schwer und lasse es dann. Bei mir sind das Thriller - im Gegensatz zu Krimis sind die gar nicht mein Ding - oder auch Mystery und Fantasy (mal abgesehen von Harry Potter, Herr der Ringe etc) Wenn du es also abbrechen willst, bin ich nicht böse. Zwingen will ich wirklich niemanden.

  • Das Cover und der Titel haben mich sehr angesprochen und das ist nach wie vor.
    es tut mir wirklich leid

    Ah, und der Klappentext? Hat er etwas anderes versprochen? Und was genau verhindert das Reinkommen? Magst du mir deine Lieblingsbücher oder Lieblingsgenre nennen, damit ich es etwas einordnen kann? Also, nicht falsch verstehen, das ist wirklich nicht schlimm, mich interessiert es einfach nur. 😊 Und auch so etwas gehört dazu. Ist ja ganz normal. Mich interessiert nur, ob es allein das Genre (Jugendroman/Belletristik) ist oder etwas anderes stört. Es gibt prinzipiell nichts, was man mir nicht sagen kann. 😅