Sabine Thiesler - Der Keller

  • Ein Auge zudrücken...


    Klappentext (Quelle Amazon):


    Hannah und Heiko sind glücklich verheiratet und freuen sich auf ihr erstes Kind. Da erreicht Hannah der Hilferuf ihres Vaters: Ihre Mutter sei depressiv und selbstmordgefährdet, Hannah möge doch bitte kommen. Trotz ihrer Schwangerschaft fliegt sie in die Toskana, wo ihre Eltern ein Ferienhaus besitzen. Im Flugzeug lernt sie einen charmanten Herrn kennen, und da der Flieger erst am späten Abend in Florenz landet, nimmt sie die Einladung des sympathischen Fremden zu einem Abendessen in seinem Palazzo gerne an. Seitdem gibt es von Hannah kein Lebenszeichen mehr. Ihre Familie ist vollkommen verzweifelt, und auch die Polizei ist ratlos. Denn Hannah ist nicht die letzte junge Frau, die in der Toskana spurlos verschwindet.

    In der Nähe von Florenz residiert ein Pärchen in einem wunderschönen Palazzo. Was wie ein Märchen klingt, entpuppt sich für viele Frauen als Todesfalle. So auch für die Lehrerin Hannah, die Hals über Kopf in die Toscana fliegt um ihrer kranken Mutter beizustehen. Obwohl sie schwanger ist, unter Flugangst leidet und ihr Mann Heiko dagegen ist.

    Doch Hannah kommt nie bei ihren Eltern an. Zum Verhängnis wird ihr der Sitznachbar im Flugzeug, der ihr in seinem Palazzo ein Bett für die Nacht anbietet.

    Commissario Donato Neri wird von Hanna's Ehemann und ihren Eltern alarmiert und ist zuerst überzeugt, dass Hannah aus eigenem Willen untergetaucht ist …


    Dieser Thriller beginnt ganz klassisch. Eine Frau verschwindet und Eltern und Ehemann machen sich verzweifelt auf die Suche. Ermittlungen gibt es erst mal wenige, anderes hat Vorrang.

    Und hier bekommt der Täter sehr viel Raum. Sehr schnell wird dem Leser verraten, wer hinter dem Verschwinden von Hannah steckt. Dies war für mich zwar eine überraschende Wendung, nimmt jedoch leider auch sehr viel Spannung aus der Geschichte raus. Man kennt den Täter, das Motiv und wie er vorgeht.

    Dann wandelt sich die Story, man ist hautnah dabei in der Kinder und Jugendzeit des Täters, bei dem ersten Zusammentreffen mit seiner späteren Frau und bei seinem Hobby, das später zum Beruf wird. Hier möchte ich nicht zu viel verraten, da sein Hobby, seine Passion, eine bedeutende Rolle spielen wird. Nur so viel: Der Täter ist bis zu diesem Augenblick für mich noch sehr überzeugend charakterisiert.

    Später wird er indirekt zu den Taten gezwungen … und genau hier steckt mein grosser Kritikpunkt. Denn irgendwie passt der Mann in der Vergangenheit nicht mehr zu dem Täter, der sich zu den abscheulichen Taten zwingen lässt. In der Vergangenheit zeigt er " Zivilcourage ", indem er einem Freund die Ausbildung rettet. Um nun in der Gegenwart ein Mann zu sein, der sich ohne aufzumucken zu schrecklichen Taten " überreden " lässt. Für mich war die Figur ganz und gar nicht stimmig. Und mit diesem Kritikpunkt, wackelt der Plot halt ganz gewaltig.


    Ich fand das Buch zwar angenehm und sehr flüssig zu lesen. Der Schreibstil von Sabine Thiesler, den ich schon bei anderen Büchern zu schätzen gelernt habe, liest sich wunderbar. Einzig die Handlung, die doch sehr gestückelt ist, hätte runder sein dürfen. Gestört hat mich zum Beispiel, dass Hannah und ihre Familie am Schluss keine Erwähnung mehr finden. Und man zudem sehr schnell weiss, was mit ihr geschehen ist. Auseinander gezogen wird die Story auch, als mittendrin ganze 143 Seiten dem Leben des Täters gewidmet wurden. Die zwar fesselnd geschrieben sind, aber nicht als Thriller daher kommen. Die Hochzeit von Gianni, des Sohnes des Comissario und das Hüten eines Hundes nehmen zu viel Platz ein. Und die Ermittlungen werden ( wieder mal) von Kommissar Zufall gesteuert.

    Mich hat das Buch zwar gut unterhalten, ich musste jedoch ab und zu ein Auge zudrücken. So hätte der Plot besser ausgearbeitet und der Aufbau anders gestaltet werden dürfen, und die Geschichte hätte glaubwürdiger gewirkt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Inhalt:


    Hannah und Heiko sind glücklich verheiratet und erwarten voller Freude ihr erstes Kind. Da erreicht die junge Frau der Hilferuf ihres Vaters. Ihrer Mutter geht es nicht gut, sie hat sogar versucht, sich das Leben zu nehmen. Trotz ihrer Flugangst begibt sich Hannah in die Toskana, um zu ihrer Mutter zu eilen. Während des Flugs lernt sie einen netten Mann kennen, der ihr sehr sympathisch ist. Da sie erst sehr spät landen, nimmt sie die Einladung an, zu seinem Palazzo zu fahren, um dort zu essen und zu schlafen. Seither gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihr. Ihre Familie ist verzweifelt.

    Und es ist nicht die einzige junge Frau, die plötzlich verschwindet...


    Meinung:


    Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich das Buch sehr schnell weggelesen habe. Es hat einen recht einfachen Schreibstil und kurze Kapitel. Es hat mich auch ganz gut unterhalten, trotzdem gibt es ein paar Minuspunkte.


    Der erste Teil, in dem es um Hannah geht, gefiel mir noch richtig gut. Da wusste man auch noch nicht, was da wirklich los ist, auch wenn man ahnte, dass es nicht gut gehen würde, wenn sie mit Daniel zum Palazzo fährt. Auch hat man die Verzweiflung der Eltern und des Ehemannes deutlich gespürt und trotz besseren Wissens ständig gehofft, dass Hannah gefunden wird.


    Danach lernen wir Daniel näher kennen. Wir erfahren viel über seine Kindheit, über einen hilfsbereiten Jungen, der in den Ferien bei seinem Freund die Liebe zur Jagd entdeckt. Er ist aber auch der einzige, den wir wirklich näher kennenlernen. Und es ist ziemlich unverständlich, wie dieser hilfsbereite junge Mann sich derart ändern konnte.


    Seine Frau lernen wir am Rande kennen. Aber außer, dass sie sehr schön ist und sympathisch wirkt, erfahren wir nicht viel - obwohl sie auch eine Hauptprotagonistin ist. Auch hier stellt sich aber die Frage, wie sie sich so entwickeln konnte.


    Die ganze Handlung, die danach kommt, wirkt konstruiert und teilweise ziemlich unrealistisch. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, da ich dann spoilern würde.


    Fazit:


    Das Buch ließ sich schnell lesen und hat mich unterhalten, aber es ist ganz sicher kein Highlight.

  • Also ich kann nur den Kopf schütteln über dieses Buch. Ermittlungen gibt es so gut wie keine. Das Ganze ist einfach nur grotesk und geschmacklos. Ich vergebe einen einzigen :bewertung1von5: und auch nur, weil Frau Thiesler gut und flüssig schreibt. Dies wird mein letztes Buch dieser Autorin sein, schade :(

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆