337. Deine absolute „must read“-Empfehlung für die Weihnachtszeit
Und hoffe, dass ich heute nicht dazuschreiben muss, um was es geht.
Wenn ich da an eine Umfrage denke, die ich neulich gelesen habe, wonach vor allem viele junge Leute nicht wussten, dass wir Ostern nicht wegen des Hasens feiern, kann man nur hoffen, dass wenigstens Leser mehr wissen.
Seit die Kinder halbwegs erwachsen, wenn auch noch nicht alle aus dem Haus sind, ist meine Weihnachtslaune eher mäßig. Was mich aber festlich erheitern kann, ist nach wie vor das Bilderbuch "Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch" von Sven Nordqvist. Pettersson verstaucht sich am Tag vor Heiligabend den Knöchel, sie haben noch keinen Baum, kein Geschenk, das Haus ist nicht geputzt und die Grütze nicht gekocht, auch Kater Findus ist ratlos. Bis die Nachbarn antanzen...Sehr schön und stimmungsvoll, vor allem der zusammengebastelte Baum, der unserem künstlichen italienischen Weihnachtsbaum fatal ähnelt.
Aber da ich das Buch schon mal genannt habe, nehme ich heute ein anderes, nämlich ein Buch mit Weihnachtsgedichten, die ich immer gerne lese. Ob es es nun Johannes R. Bechers "Es blüht der Winter im Geäst und weiße Schleier fallen" ist oder Storms "Vom Himmel in die tiefsten Klüfte ein milder Stern hernieder lacht" oder Eichendorffs "Markt und Straßen stehen verlassen, still erleuchtet jedes Haus" oder Bergengruens "Es roch so warm nach Schafen, da sind sie eingeschlafen" oder sein wunderbares "Kaschubisches Weihnachtslied", das davon erzählt, wie viel besser es bei den Kaschuben gelaufen wäre, wenn das "Kindchen" dort geboren worden wäre, oder Rilkes "Es treibt der Wind im Winterwalde die Flockenherde wie ein Hirt" oder Mascha Kalékos "Der Frost haucht zarte Häkelspitzen perlmuttergrau ans Scheibenglas", all diese Verse versetzen mich ab und zu tatsächlich noch in besinnliche Weihnachtsstimmung, wobei eine Tasse duftenden Tees und ein Marzipanbrot aus Deutschland natürlich nicht wenig dazu beitragen.